Abstracts - Arbeitsgemeinschaft für Kieferchirurgie
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D22 JAHRESTAGUNG DER AGKI / DES AKOPOM 2011<br />
Wertigkeit der Skelettszintigraphie bei der Prognose-<br />
abschätzung und Therapieplanung der Bisphospho-<br />
nat-assoziierten Osteonekrose des Kiefers<br />
T. Bittner; U. Klammert; T. Reuther; H. Böhm; A. Kübler; U. Müller-<br />
Richter<br />
Universitätsklinik Würzburg<br />
Einleitung: Der Zusammenhang zwischen Bisphosphonatmedi-<br />
kation und Kiefernekrosen ist mittlerweile als gesichert anzuse-<br />
hen und das Erkrankungsrisiko <strong>für</strong> Patienten mit i. v.<br />
Bisphosphonattherapie auf 6 Jahre wird mit 5,48 % angegeben.<br />
Die Kriterien zur Diagnosestellung sind hierbei rein klinisch<br />
und <strong>für</strong> die Therapie steht ein sehr gut anzuwendendes Thera-<br />
pieregime in Anlehnung an das Positionspapier der AAOMS zu<br />
Verfügung. Was den Stellenwert der Bildgebung, insbesondere<br />
der Skelettszintigraphie angeht, herrscht jedoch kein Konsen-<br />
sus. Ziel der Arbeit ist es eine Literaturrecherche zum Stellen-<br />
wert der Skelettszintigraphie bei BRONJ zu geben.<br />
Material und Methode: Es werden die Stichworte BRONJ,<br />
bisphosphonate related osteonecrosis of the jaw und bone<br />
scintigraphy in die gängigen medizinischen Datenbanken ein-<br />
gegeben und die Trefferstellen qualitativ ausgewertet.<br />
Ergebnis: Es wird eine qualitative Aussage repräsentativer Lite-<br />
raturstellen getroffen und der Stellenwert der Skelettszintigra-<br />
phie erörtert.<br />
Das regionale Bisphosphonat-Register – Prävention<br />
und Therapie der Bisphosphonat-assoziierten Nekrose<br />
M. Schubert 1 ; W. Linek 2 ; U. Berger 3 ; J. Hendricks 4<br />
1 Klinik f. MKG-Chirurgie, Universitätsklinik Dresden<br />
2 Klinik <strong>für</strong> MKG-Chirurgie, Klinikum Chemnitz<br />
3 MKG-Praxis, Katharinenstr. 3a, Chemnitz<br />
4 Klinik <strong>für</strong> MKG-Chirurgie, Universitätsklinik Leipzig<br />
Einleitung: Im Jahr 2009 wurden durch den Arbeitskreis<br />
Bisphosphonate dreier regionaler Kliniken spezielle Konzepte<br />
zum operativen Vorgehen bei Patienten mit einer bestehenden<br />
Bisphosphonat-assoziierten Nekrose und zur Prävention dieser<br />
Komplikation im Zusammenhang mit chirurgischen Eingrif-<br />
fen (z. B. Zahnextraktion) entwickelt und ein regionales Regis-<br />
ter eingerichtet. Dieses dient der Erfassung und Verlaufskon-<br />
trolle von Patienten mit oraler oder i.v.-BP-Medikation. Das<br />
Ziel ist die Ableitung sinnvoller Präventions- und Therapiekon-<br />
zepte bezüglich der Bisphosphonat-assoziierten Nekrose des<br />
Ober- und Unterkiefers anhand hoher Patientenfallzahlen.<br />
Material und Methode: Seit Juli 2009 werden alle Patienten mit<br />
oraler oder i.v.-BP-Medikation in den drei regionalen Kliniken<br />
registriert. Die Erfassung der Daten erfolgt dabei anhand spe-<br />
zieller Bögen, die unter anderem eine ausführliche Anamnese<br />
mit aktueller Medikation und möglicher Radiatio, den kli-<br />
nischen Ausgangsbefund, die Einteilung der Bisphosphonat-<br />
assoziierten Nekrosen in die Stadien 0-IV, deren Therapie und<br />
das Recall beinhalten.<br />
Ergebnisse: Bisher wurden 258 Patienten erfasst (m: 83, w: 175).<br />
Davon lag bei 100 Patienten bereits eine Bisphosphonat-assozi-<br />
ierte Nekrose vor. Diese trat bevorzugt im Unterkiefer 70 % und<br />
fast ausnahmslos bei i.v.-Medikation auf. In 58 Fällen wurde sie<br />
■ © Deutscher Ärzte-Verlag | DZZ | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2011; 66 (6)<br />
nach dem erarbeiteten Konzept operativ versorgt. Das Erfolgs-<br />
kriterium war eine über mindestens 4 Wochen postoperativ be-<br />
stehende Symptomfreiheit bei aktuell fortlaufenden Nachkon-<br />
trollen. So ergeben sich folgende stadienabhängige Erfolgs-<br />
raten: Stadium I (12 Pat.) – 83,3 %, Stadium II (25 Pat.) – 84 %,<br />
Stadium III (14 Pat.) – 100 %, Stadium IV (7 Pat.) – 57,1 %. Im<br />
Stadium IV waren ausgedehnte Resektionen und damit einher-<br />
gehend spezielle rekonstruktive Verfahren notwendig. 24 der<br />
100 Patienten mit bestehender Bisphosphonat-assoziierter Ne-<br />
krose lehnten eine Operation ab. Unter präventiven Aspekten<br />
wurden bei 77 aller erfassten symptomlosen Patienten zum Teil<br />
multiple Zahnextraktionen nach einem vorgegebenen Schema<br />
durchgeführt. Dabei trat in 98,7 % keine Bisphosphonat-asso-<br />
ziierte Nekrose auf (orale Medikation 34 Pat., i.v.-Medikation<br />
43 Pat.), wobei das Erfolgskriterium auch hier eine Symptom-<br />
freiheit von mindestens 4 Wochen postoperativ bei aktuell<br />
fortlaufenden, regelmäßigen Nachkontrollen war. Der einzige<br />
Misserfolg trat bei i.v.-BP-Medikation auf.<br />
Schlussfolgerungen: Die operative Therapie ist die Therapie der<br />
Wahl bei Bisphosphonat-assoziierten Nekrosen und relativ er-<br />
folgversprechend. Zahnextraktionen bei symptomlosen Pa-<br />
tienten mit oraler oder i.v.-BP-Medikation sind bei Durchfüh-<br />
rung nach dem vorgegebenen Schema eher unproblematisch.<br />
Wovon hängt die Erfolgsrate der chirurgischen The-<br />
rapie der Bisphosphonat-assoziierten Osteonekrose<br />
(BRONJ) ab?<br />
M. Krimmel; S. Kluba; M. Hairass; S. Reinert<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Mund-, Kiefer- und Gesichtschirur-<br />
gie, Tübingen<br />
Die in der Literatur angegebenen Erfolgsraten der chirurgi-<br />
schen Therapie der Bisphosphonat-assoziierten Osteonekrose<br />
(BRONJ) variieren sehr stark. Die vorliegende Studie unter-<br />
sucht mögliche Einflussfaktoren auf die Erfolgsrate.<br />
Patienten und Methoden: 39 Patienten mit einer BRONJ wurden<br />
mittels Sequestrotomie mit plastischer Deckung therapiert.<br />
Der Therapieerfolg im Sinne einer Abheilung der Nekrose mit<br />
geschlossener Schleimhaut wurde nach 3–4 Wochen und ab-<br />
schließend nach 14 Monaten (range 3–45 Monaten) unter-<br />
sucht. Die Einflussvariablen wurden mittels exaktem Test nach<br />
Fisher statistisch überprüft.<br />
Ergebnisse: Die Abheilungsrate betrug nach 3–4 Wochen 41 %<br />
(16 Patienten), jedoch bei der abschließenden Kontrolle nur<br />
noch 17,9 % (7 Patienten). Bei einer BP Therapiedauer kürzer<br />
als 24 Monate zeigten 6 Patienten eine Abheilung (24 %), bei<br />
einer Therapiedauer länger als 24 Monate kam es nur in einem<br />
Fall zu einer Abheilung (9,1 %) (p = 0,4). Bei 6 Patienten wurde<br />
das BP präoperativ abgesetzt, zu einer Abheilung kam es in 2<br />
Fällen (33,3 %). In diesen 2 Fällen wurde Zoledronat 14,9 Mo-<br />
nate zuvor abgesetzt. Bei 30 Patienten wurde die Therapie fort-<br />
gesetzt, zu einer Abheilung kam es nur in 16,7 % der Fälle<br />
(p = 0,57). 33 Patienten erhielten ein i.v. BP, 3 ein orales BP. In<br />
der Gruppe der i.v. behandelten Patienten kam es in 15,2 % der<br />
Fälle zur Abheilung, in der oralen BP Gruppe in 66,7 % der Fälle<br />
(p = 0,09).<br />
Diskussion: Es besteht ein statistisch signifikanter Unterschied<br />
in der operativen Erfolgsrate der BRONJ zwischen p.o. und i.v.