Abstracts - Arbeitsgemeinschaft für Kieferchirurgie
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D50 JAHRESTAGUNG DER AGKI / DES AKOPOM 2011<br />
im Frakturbereich. Nach 4 Wochen zeigte sich in der nicht be-<br />
strahlten Gruppe eine knöcherne Durchbauung des Fraktur-<br />
spaltes. Dagegen war in keinem der Tiere nach 4 Wochen eine<br />
komplette knöcherne Durchbauung der Fraktur zu beobach-<br />
ten. Die Osteosynthese war in allen Fällen erfolgreich.<br />
Diskussion: Das vorgestellte Bestrahlungsmodell ermöglicht<br />
eine Untersuchung der strahlenbedingten Einschränkung<br />
der knöchernen Regenerationsfähigkeit. Durch die Fraktio-<br />
nierung der Strahlendosis wird eine klinisch relevante biolo-<br />
gische Wirkdosis erzielt und ein kliniknahes Procedere er-<br />
möglicht.<br />
Expression von TA- und DeltaN- Isoformen von p63<br />
und p73<br />
M. Moergel 1 ; J. Goldschmitt 1 ; T. Hansen 1 ; M. Kunkel 2 ; W. Wagner 1<br />
1 Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität<br />
Mainz<br />
2 Ruhruniversität Bochum<br />
Hintergrund: Verschiedene Arbeitsgruppen konnten die nega-<br />
tive Bedeutung der Überexpression von Tumorsuppressor-<br />
Molekülen aus der p53-Familie in Hinblick auf die Prognose<br />
bei Patienten mit Karzinomen demonstrieren. Arbeiten der<br />
eigenen Arbeitsgruppe bestätigen p63 als negativen Prädiktor<br />
<strong>für</strong> das Gesamtüberleben. Weiterhin ging eine Überexpressi-<br />
on von p63 mit einem schlechteren Ansprechen auf die Strah-<br />
lentherapie einher. In der Zellkultur scheint sich zudem im<br />
knock-down Ansatz eine Korrelation zu den Delta-Np63 Iso-<br />
formen zu bestätigen. Unberücksichtigt blieb bisher der zwei-<br />
te Vertreter der p53-Familie, das sogenannte p73, <strong>für</strong> den<br />
ebenfalls ein protektiver Einfluss bei adjuvanten Therapien in<br />
verschiedenen Studien formuliert wird. In der vorliegenden<br />
Arbeit wurde daher die Expression der sogenannten TA- und<br />
DeltaN-Isoformen von p63 und p73 in Ruhe und unter Be-<br />
strahlung untersucht und ein möglicher Einfluss auf die<br />
Strahlensensibilität bei vier/fünf Karzinomzelllinien im in vi-<br />
tro Ansatz überprüft.<br />
Methodik: Es erfolgte daher nach Inkubation und Passage von<br />
vier Zelllinien (PCI-1, PCI-13, PCI-52, SCC-4 und SCC-68) die<br />
Kontrolle der Expression von TA- und DeltaN-Isoformen <strong>für</strong><br />
p63 und p73 im Parallelansatz in Ruhe und nach singulärer Be-<br />
strahlung mit 6 Gy. Die Expression wurde per quantitativer<br />
rtPCR zu 0 h, 24 h und 48 h kontrolliert und mit Apoptose-Er-<br />
eignissen im TUNEL-Test korreliert. Als Kontrolle wurde der<br />
Einfluss der Bestrahlung auf das Proliferationsverhalten der<br />
einzelnen Zelllinien per WST überprüft.<br />
Ergebnisse: Alle Zelllinien exprimierten in variablen Ausmaß<br />
p63 und p73 und zeigten signifikant ansteigende Expressi-<br />
onsraten beider Proteine bis 48 h nach Radiatio. Interessan-<br />
terweise steigen die Expressionsraten sowohl der Delta als<br />
auch der TA Isoformen reaktiv an, so dass sich das Verhältnis<br />
der beiden Formen unter Radiatio nicht verändert. Insgesamt<br />
haben Zell-linien mit hoher p63 und p73 Expression ein ge-<br />
ringeres Ansprechen auf die Radiatio. Daher wird ein protek-<br />
tiver Einfluss beider Proteine auf die Apoptose unter Bestrah-<br />
lung vermutet.<br />
Diskussion: Das Modell zeigt einen deutlichen Einfluss der Be-<br />
strahlung auf die Expression sowohl von p63 als auch p73 bei<br />
■ © Deutscher Ärzte-Verlag | DZZ | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2011; 66 (6)<br />
allen gewählten Karzinomzelllinien. Hiermit wird der Einfluss<br />
auf protektive anti-apoptotische Mechanismen auf der einen<br />
aber auch ein Einfluss auf die Zellproliferation beider Moleküle<br />
auf der anderen Seite deutlich. Da die relative Expression von<br />
TA und Delta-Isoformen konstant blieb, wird die spezifische<br />
Wirkung auf Down-Stream-Elemente im kombinierten knock-<br />
down Ansatz überprüft.<br />
AKOPOM-Vorträge 1 (Ak 1)<br />
Reevaluation des Kenntnisstandes der schleswig-hol-<br />
steinischen Zahnärzte über Risikofaktoren bei Tumo-<br />
ren der Mundhöhle nach Intervention<br />
K. Hertrampf 1 ; J. Wiltfang 1 ; S. Grund 2 ; H. J. Wenz 2<br />
1 Klinik <strong>für</strong> Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Univer-<br />
sitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel<br />
2 Klinik <strong>für</strong> Prothetik, Propädeutik und Werkstoffkunde, Uni-<br />
versitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel<br />
Einleitung: Jedes Jahr wird bei mehr als 10.000 Menschen die<br />
Diagnose Tumor in der Mundhöhle und im Rachenraum in<br />
Deutschland gestellt. Bisher ist wenig darüber bekannt, inwie-<br />
weit verschiedene Fortbildungsangebote Einfluss auf den<br />
Kenntnisstand bei Zahnärzten haben. iel des Projektes war es,<br />
nach einer einjährigen gezielten Fortbildungsphase anhand ei-<br />
nes standardisierten Fragebogens den Kenntnisstand der Zahn-<br />
ärzte zu evaluieren und mit der Baseline-Erhebung zu verglei-<br />
chen.<br />
Methoden: Ein standardisierter Fragebogen wurde im Sommer<br />
2009 erneut an alle zahnärztlichen Kollegen innerhalb Schles-<br />
wig-Holsteins versendet (n = 2282). Anschließend wurde im<br />
zeitlichen Abstand von drei Wochen eine Erinnerung versen-<br />
det. Der Fragebogen enthielt Fragen zur den Risikofaktoren<br />
und zur Einschätzung des eigenen Kenntnisstandes.<br />
Ergebnisse: 394 Fragebögen wurden zurückgesendet und aus-<br />
gewertet (17 %). Im Vergleich zur Baseline mit weniger als 50 %<br />
schätzen jetzt mehr als 60 % ihr eigenes Wissen über diese Tu-<br />
morerkrankung als aktuell ein. Der Kenntnisstand bezüglich<br />
der Fragen zu den Risikofaktoren hat sich im Vergleich zur<br />
Baseline-Erhebung verbessert. Über 95 % gaben richtig an, dass<br />
die frühere Mundkrebsläsion und Alkoholgenuss ein Risikofak-<br />
tor darstellt. Fast 70 % der Zahnärzte gaben an, dass das Alter<br />
ein Risikofaktor <strong>für</strong> diesen Tumor ist. Dies haben nur 60 % in<br />
der Baseline-Erhebung richtig beantwortet.<br />
Schlussfolgerung: Das Wissen, der an der Re-evaluation teil-<br />
genommenen Zahnärzte, hat sich im Vergleich zur Baseline-<br />
Erhebung durchweg verbessert und ist vergleichbar mit<br />
anderen internationalen Studien. Da Zahnärzte aufgrund<br />
ihrer etablierten Recall-Systeme ein großes Potenzial im<br />
Bereich der Früherkennung dieser Tumorentität aufweisen,<br />
sollte die Berufgruppe weiterhin kontinuierlich Möglichkei-<br />
ten bekommen sich weiter fortzubilden, um den Kenntnis-<br />
stand zu festigen bzw. noch vorhandene Wissenslücken zu<br />
schließen.