Abstracts - Arbeitsgemeinschaft für Kieferchirurgie
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D24 JAHRESTAGUNG DER AGKI / DES AKOPOM 2011<br />
Ziel: Für in-situ Regeneration autologer Knochentransplantate<br />
könnte die Ergänzung durch intraoperative Anreicherung von<br />
Knochenmarkzellen sowie bioaktiver Faktoren die Einheilung<br />
solcher Transplantate verbessern.<br />
Material und Methoden: Patienten (n = 30) mit Kieferrekonstruk-<br />
tionen mittels cortikospongiöser Späne des anterioren/poste-<br />
rioren Beckenkamms wurden während der Transplantation<br />
mit konzentriertem Knochenmark der Entnahmestelle ange-<br />
reichert. Gewinnung und Zellkonzentration erfolgte nach den<br />
Vorgaben des Transplantationsgesetzes (1.12.1997, rev.<br />
4.9.2007). Intraoperativ wurde 20 bis 60 ml Knochenmark<br />
aspiriert und in einem geschlossenen oder offenen Verfahren<br />
unter der Sterilwerkbank konzentriert. Proben der Zellaspirate<br />
wurden gezählt vor und nach Konzentrierung. Humane<br />
mesenchymale Stammzellen (hMSC) wurden identifiziert mit-<br />
tels klinischer Routine der FACS-Analyse, mit positivem Nach-<br />
weis <strong>für</strong> CD-105,-29,-90,-73 und negativem Nachweis <strong>für</strong><br />
CD-45,-14,-34,-19, 7-AAD und HLA-DR. Nach der Konzentrie-<br />
rung erfolgte die Zählung mit einer in-vitro Expansionsmetho-<br />
de. Klinische Ergebnisse der Knochenqualität und Volumen-<br />
stabilität wurden mit einer Kontrollgruppe statistisch aus-<br />
gewertet.<br />
Ergebnisse: Die klinische Routine der Knochentransplantation<br />
zur Kieferrekonstruktion kann ergänzt werden durch Kno-<br />
chenmarkkonzentrate ohne zusätzliche Entnahmemorbidität.<br />
Die aspirierten mononukleären Zellen lassen sich als ruhende<br />
hMSC identifizieren, die konzentriert werden können (Faktor 2<br />
bis 100). Die bisherigen klinischen Ergebnisse zeigten eine hö-<br />
here Knochenqualität (D1,8 vs. D2,4) sowie eine bessere Volu-<br />
menstabilität der transplantierten Knochenblöcke (p = 0,020;<br />
p = 0,016).<br />
Schlussfolgerungen: Obwohl die intraoperative Anreicherung<br />
mit konzentrierten Knochenmarkstammzellen mit höherem<br />
Aufwand und Kosten einhergeht, stellt die Technik eine Me-<br />
thode <strong>für</strong> die in-situ Regeneration über osteogene Induktion<br />
dar. Der Nachweis der geringeren Resorption der eingebrach-<br />
ten Transplantate bei guter Knochenqualität ist grund-<br />
legend <strong>für</strong> geringere Knochenmengen und Entnahmemorbi-<br />
dität.<br />
Mikromorphologische Knochenveränderungen und<br />
Materialabrieb nach ultraschallgestützter versus<br />
konventioneller Implantatbett-Aufbereitung<br />
A. Rashad 1 ; P. Sadr-Eshkevari 2 ; I. Schmitz 3 ; F. Heyroth 4 ; N. Prochnow<br />
2 ; S. Hollstein 1 ; P. Maurer 1<br />
1 Klinik <strong>für</strong> Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie,<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
2 Institut <strong>für</strong> Neuroanatomie, Ruhr-Universität Bochum<br />
3 Institut <strong>für</strong> Pathologie, Ruhr-Universität Bochum<br />
4 Zentrum <strong>für</strong> Materialwissenschaften, Martin-Luther-Univer-<br />
sität Halle-Wittenberg<br />
Einleitung: Ziel der vorliegenden Studie war es, die mikromor-<br />
phologischen Knochenoberflächeneigenschaften nach kon-<br />
ventioneller und piezoelektrischer Implantatbett-Aufberei-<br />
tung zu analysieren.<br />
Material und Methode: An frischen Rinderrippen wurden kon-<br />
ventionelle (Straumann, Freiburg, Deutschland) und ultra-<br />
■ © Deutscher Ärzte-Verlag | DZZ | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2011; 66 (6)<br />
schallgestützte (Piezosurgery, Mectron Medical Technology,<br />
Carasco, Italien und Variosurg, NSK, Tochigi, Japan) Implantat-<br />
bett-Aufbereitungen durchgeführt. Die <strong>für</strong> die Implantatbett-<br />
Aufbereitung benötigte Zeit wurde gemessen. Die Knochen-<br />
oberflächen wurden mittels Raster-Elektronen-Mikroskopie<br />
(REM) und Environmental-Scanning-Electron-Mikroskopie<br />
(ESEM) auf morphologische Veränderungen untersucht. Um<br />
einen möglichen Materialabrieb der Bohrer zu detektieren,<br />
wurde eine EDX-Analyse durchgeführt.<br />
Ergebnisse: Die ultraschallgestützten Verfahren benötigten sig-<br />
nifikant mehr Zeit als die konventionellen Osteotomieverfah-<br />
ren (p < 0,05). Nach ultraschallgestützer Aufbereitung blieb die<br />
Knochenstruktur erhalten: Kompakta und Spongiosabälkchen<br />
konnten klar abgegrenzt werden. Hingegen wiesen die spon-<br />
giösen Strukturen nach Einsatz der konventionellen Technik<br />
deutliche Veränderungen mit Einlagerung von reichlich Kno-<br />
chendebris auf. Keine der getesteten Aufbereitungsverfahren<br />
führte zur Ablagerung von Bohrermaterialien im Knochenge-<br />
webe.<br />
Schlussfolgerung: Im Gegensatz zur konventionellen Implantat-<br />
bett-Aufbereitung bleibt beim piezoelektrischer Verfahren die<br />
ossäre Mikromorphologie erhalten. Dieses könnte einen güns-<br />
tigen Einfluss auf die Knochenheilung und Osseointegration<br />
haben.<br />
FEM gestützte biomechanische Untersuchung zur Pri-<br />
märstabilität unterschiedlicher Osteosynthesen der<br />
rekonstruierten Mandibula<br />
T. Steiner 1 ; S. Raith 1 ; S. Eichhorn 2 ; F. Bauer 1 ; S. Trainotti 1 ; K. D.<br />
Wolff 1 ; F. Hölzle 1<br />
1 Klinikum r. d. Isar<br />
2 Deutsches Herzzentrum München<br />
Einleitung: Bei der Versorgung mikrochirurgisch rekonstruierter<br />
Unterkiefer werden ganz besondere Anforderungen an die Os-<br />
teosynthese gestellt. Klinisch zeigt sich eine gewisse Rate an<br />
Pseudoarthrosen. Ziel der biomechanische Versuche war der<br />
Vergleich der Stabilität winkelstabiler Plattenkombinationen<br />
mit konventionellen Miniplattenkombinationen unterschied-<br />
licher Dimension (winkelstabile MODUS TriLock 2.0/2.3 ver-<br />
sus konventionelle Miniplatten).<br />
Material und Methoden: In einem eigens da<strong>für</strong> entwickelten<br />
Prüfstand mit einem neu eingeführten optischen Messsystem<br />
wurden 3 verschiedene Osteosynthesen an jeweils n = 6 Kada-<br />
verunterkiefer getestet. Zur Standardisierung erfolgten parallel<br />
Messungen mit Kunststoffunterkiefern n = 18. Eine numeri-<br />
sche Simulation wurde zusätzlich anhand der CT Rohdatensät-<br />
ze der einzelnen Kiefer und der CAD/CAM Datensätze der je-<br />
weiligen Osteosynthesen durchgeführt. Am Spezialprüfstand<br />
wurden die Testkörper bis zum Versagen getestet und dabei die<br />
Osteotomiespaltverformung quantitativ und qualitativ erfasst.<br />
Ergebnisse: Für die Gesamtbewegung wurden nach der Formel<br />
nach Shetty jeweils die Winkel um die der 3 Achsen (Roll-, Nick-<br />
und Gierwinkel) miteinander verrechnet. Für 300 N Belastung<br />
ergaben sich bei den 3 Plattensystemen folgende Mittelwerte<br />
mit Standardabweichung: Konventionelle Miniplatten 6 Loch:<br />
7.45 ± 1.46; winkelstabile 6 Loch Platten (profil 1,3):<br />
12.16 ± 2.37; winkelstabil 4 Loch Platte (Profil 1,5):