kinder! Oktober 2016
kinder!, Deutschlands große renommierte Elternzeitschrift für Familien mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter. Titelthema in diesem Monat: "Egal wie - Hauptsache Familie"
kinder!, Deutschlands große renommierte Elternzeitschrift für Familien mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter. Titelthema in diesem Monat: "Egal wie - Hauptsache Familie"
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
GESUND<br />
><br />
Abstände, besonders desjenigen zwischen<br />
der vorletzten und der letzten Impfung,<br />
ist für den Schutz besonders wichtig.<br />
Meningokokken<br />
Eine Infektion mit Meningokokken-Bakterien<br />
über Sprechen, Husten und Niesen kann<br />
eine Hirnhautentzündung und eine Blutvergiftung<br />
mit Organschäden nach sich<br />
ziehen. Kinder unter 5 Jahren haben ein<br />
besonders hohes Risiko, sich anzustecken.<br />
Impfung: einmalig – ab dem vollendeten<br />
12. Lebensmonat.<br />
18<br />
Hinweis: Es gibt verschiedene Gruppen<br />
von Meningokokken. In Deutschland<br />
überwiegen Infektionen durch die Gruppen<br />
B und C. Bislang wird nur die Impfung<br />
gegen Gruppe C generell für alle<br />
Klein<strong>kinder</strong> empfohlen, obwohl sie „nur“<br />
etwa 20 Prozent der Erkrankungen verursachen.<br />
Mittlerweile gibt es auch einen<br />
Impfstoff gegen die Gruppe B, die über<br />
70 Prozent der Erkrankungen verursacht.<br />
Da noch nicht alle Daten für eine abschließende<br />
Bewertung verfügbar sind,<br />
gibt es noch keine generelle Empfehlung<br />
für alle Kinder. Aber der Impfstoff ist<br />
zugelassen und verfügbar, und wer sein<br />
Kind auch hiergegen schützen möchte,<br />
sollte <strong>kinder</strong>ärzt lichen Rat einholen.<br />
Masern, Mumps, Röteln<br />
Übertragungsweg: durch die Atemluft,<br />
besonders beim Husten und Niesen. Masern<br />
können zu einer Gehirnentzündung<br />
führen, die in zehn bis 20 Prozent der<br />
Fälle tödlich endet. Für Röteln typisch:<br />
Hautausschlag mit roten Flecken. Röteln<br />
in den ersten 4 Monaten der Schwangerschaft<br />
können zu Fehlbildungen des Ungeborenen<br />
führen. Bei Mumps schwillt<br />
oft die Ohrspeicheldrüse beidseitig an.<br />
Potenzielle Folgen: Hörnerv- und Hirnhautentzündung.<br />
Impfung: zweimalige Kombinationsimpfung,<br />
die sogenannte MMR-Impfung,<br />
zwischen 11 und 14 sowie 15 und 23 Lebensmonaten.<br />
Es kann auch ein Kombinationsimpfstoff<br />
gegen Masern, Mumps,<br />
Röteln und Windpocken (MMRV) verabreicht<br />
werden. Abstand zwischen beiden<br />
Impfungen: 4 bis 6 Wochen. Darüber hinaus<br />
empfiehlt die Ständige Impfkommission<br />
(STIKO) seit 2010 auch Erwachsenen,<br />
die nach 1970 geboren sind, die<br />
MASERN KÖNNEN<br />
SCHLIMME FOLGEN<br />
FÜR DAS KIND HABEN<br />
Immunisierung, wenn diese nicht oder<br />
nur einmal geimpft wurden.<br />
Hinweis: Wenn die erste dieser beiden<br />
Impfungen mit dem Vierfach-Impfstoff<br />
MMRV erfolgt, können Fieberreaktionen<br />
häufiger und stärker auftreten. Daher<br />
lieber die erste Impfung getrennt durchführen<br />
– also am selben Termin, aber die<br />
MMR-Impfung am einen, die V-Impfung<br />
am anderen Oberärmchen.<br />
Windpocken (Varizellen)<br />
Windpocken-Viren verbreiten sich rasant<br />
über die Atemluft und bei Kontakt mit<br />
den Bläschen. Typisch für die Infektion:<br />
stark juckender Hautausschlag mit Bläschenbildung.<br />
Impfung: zweimalig – im Alter von 11 bis<br />
14 Monaten, gleichzeitig mit der ersten<br />
MMR-Impfung oder frühestens vier Wochen<br />
danach. Möglich ist auch ein Kombinationsimpfstoff<br />
gegen Masern, Mumps,<br />
Röteln und Windpocken (MMRV). Zweite<br />
Dosis: zwischen 15 und 23 Lebensmonaten.<br />
Nachholimpfung: zwischen 2 und 17 Lebensjahren,<br />
wenn das Kind keine Erkrankung<br />
durchgemacht hat.<br />
Humane Papillomviren (HPV)<br />
Humane Papillomviren können Gebärmutterhalskrebs<br />
auslösen.<br />
Impfung: Mädchen zwischen 9 und 17 Jahren,<br />
bevorzugt zwischen 9 und 14 Jahren,<br />
je nach Alter zwei oder drei Impfungen.<br />
Hinweis: Humane Papillomviren können<br />
auch mit anderen Krebserkrankungen<br />
zusammenhängen (Vagina, Vulva, Anus,<br />
Penis und Rachenbereich). Auch die sogenannten<br />
Genitalwarzen, die zwar nicht<br />
lebensbedrohlich, aber sehr unangenehm<br />
sind, werden durch HPV verursacht.<br />
Der Vierfach-Impfstoff schützt<br />
auch vor diesen Genitalwarzen. Mittlerweile<br />
gibt es einen Neunfach-Impfstoff,<br />
der vor noch mehr Papillomviren<br />
schützt.<br />
Fotos: privat, Thinkstock