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Vest im Leben 3

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I N T E R V I E W<br />

packt, können die Geräte bedient werden. Es gibt auch Hersteller, die ohne<br />

Zwischengerät arbeiten, dabei übern<strong>im</strong>mt das eigene Handy die Zusatzfunktionen.<br />

Dahin geht auch die Zukunft: Smartphones werden für Kunden<br />

ab 60 <strong>im</strong>mer interessanter. Mit Apps auf dem Handy kann auch der<br />

Klang und die Lautstärke <strong>im</strong> Hörgerät zum Teil vom Kunden verändert<br />

werden. Die Haupteinstellungen erfolgen aber nach wie vor <strong>im</strong> Laden. Selten<br />

kommt es auch vor, dass man sein Hörsystem verlegt oder verliert.<br />

Mittels der App auf dem Handy kann der Kunde per GPS-Technolgie sein<br />

Hörsystem orten und wiederfinden.<br />

Sind solche modernen Hörgeräte kompliziert zu bedienen?<br />

Alle Hörsysteme arbeiten vollautomatisch. Optional ist die Möglichkeit, die<br />

Lautstärke selbst zu verändern und die Programme zu verstellen. Es gibt<br />

Programme für ruhige Umgebung, Auto, Gesellschaft und so weiter. Das<br />

richtige Programm wählt das Hörsystem normalerweise selbst aus, und<br />

es ist bewiesen, dass es so am besten funktioniert. Je hochwertiger das<br />

Gerät, umso ausgefeilter wird auch die Automatik.<br />

Kann man mit einem Hörgerät auch schw<strong>im</strong>men gehen?<br />

Seit fünf oder sechs Jahren gibt es das Im-Ohr-Gerät Lyric, mit dem man<br />

duschen kann. Da der Gehörgang nach oben verläuft, läuft be<strong>im</strong> Duschen<br />

kein Wasser hinein. Es ist aber nicht wasserdicht – deshalb muss man<br />

Grundsätzlich gilt: Es ist viel schwieriger einen Hörverlust zu versorgen<br />

als einen Sehverlust. Der Anpassprozess eines Hörgeräts kann sich über<br />

einige Monate ziehen. Der Kunde muss einmal die Woche kommen und<br />

seine Erfahrungen mitteilen, damit wir<br />

die Hörsysteme <strong>im</strong>mer genauer auf<br />

seine individuellen Hörsituationen einstellen<br />

können. Das sind unter Umständen<br />

zehn Termine. Das liegt daran,<br />

dass das Gehör unser sensibelster<br />

Sinn ist – der Mensch reagiert hier<br />

„Es ist viel schwieriger<br />

einen Hörverlust zu<br />

versorgen als einen<br />

Sehverlust.“<br />

sehr sensibel auf Veränderungen. Be<strong>im</strong> ersten Einsetzen des neuen Hörgeräts<br />

klingen Geräusche und die eigene St<strong>im</strong>me oft fremd, denn der Beginn<br />

des Hörverlusts liegt oft zehn bis 20 Jahre zurück. Weil das Gehirn<br />

mit dem Wechsel nicht sofort klarkommt, wird der Kunde langsam an die<br />

Ziellautstärke herangeführt.<br />

Also muss der Kunde am Anfang Geduld haben?<br />

Es wird leider viel zu wenig darüber aufgeklärt, wie be<strong>im</strong> Thema Hörgeräte<br />

Kundenzufriedenheit zustande kommt. Im Beratungsgespräch muss klar<br />

werden, dass das Anpassen eines Hörsystems ein längerer Prozess ist.<br />

Der Kunde muss sich aktiv entscheiden, diesen Weg zu gehen, auch wenn<br />

er manchmal steinig ist. Die Erfahrung zeigt: Wer sich am Anfang die Zeit<br />

Hörakustikermeister Sebastian Senft (33) ist in Recklinghausen geboren und übernahm Anfang<br />

des Jahres das Geschäft Audium Hörsysteme von seinem Vater. Zu ihrem Beruf kamen<br />

Vater und Sohn durch die Familiengeschichte: Sebastian Senfts jüngster Bruder kam taub zur<br />

Welt. Was sich aktuell auf dem Hörsysteme-Markt tut und wie ein Hörgerät das <strong>Leben</strong> verbessern<br />

kann, verriet er Inga Pöting <strong>im</strong> Interview.<br />

be<strong>im</strong> Schw<strong>im</strong>men ein Gehörschutz tragen, den der Kunde dazu erhält. Es<br />

gibt aber ein Hinter-dem-Ohr-Gerät, das komplett wasserdicht ist und damit<br />

auch schw<strong>im</strong>mtauglich ist.<br />

Bringt die Entscheidung für ein Hörgerät neben allen Vorteilen denn auch<br />

Herausforderungen mit sich?<br />

n<strong>im</strong>mt, hat später den max<strong>im</strong>alen Erfolg. Ein Hörsystem kann so viel verbessern<br />

– es wäre sehr schade, den Prozess abzubrechen und das Gerät<br />

zu Hause in die Schublade zu legen.<br />

AUDIUM HörSysteme: Kampstraße 68, 45657 Recklinghausen<br />

Tel. 02361/9040426, audium-hoersysteme.de<br />

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