Di Bler Nr. 58
Die zweite Ausgabe im Jahr 2016.
Die zweite Ausgabe im Jahr 2016.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Veranstaltungen und Aktivitäten<br />
7. Seite<br />
Veranstaltungen und Aktivitäten<br />
„Vorhang auf“ – Klavierkonzert mit Prof. Christian Elsas<br />
Am 22.04.2016 fanden sich wieder etliche Musikliebhaber<br />
im Foyer des Muasem Hüs ein, um mit Professor Christian<br />
Elsas auf eine musikalische Reise zu gehen. Der Titel des<br />
Programms, „Vorhang auf“, machte neugierig auf das, was<br />
diese Reise wohl an Klangerlebnissen mit sich bringen würde.<br />
Christian Elsas nahm die Zuhörer mit in die Klangwelten<br />
von Claude Debussy, Frédéric Chopin, Robert Schumann,<br />
Franz Liszt, Edvard Grieg und Johannes Brahms,<br />
indem er zunächst eindrucksvoll schilderte, welche Bilder<br />
und Ereignisse sich die Komponisten beim Schreiben ihrer<br />
Stücke vorgestellt haben. Elsas ließ dann den Flügel sprechen<br />
und setzte das zuvor in Worten Beschriebene mit<br />
viel Sensibilität, Virtuosität und Leidenschaft in ein einzigartiges<br />
Klangerlebnis um. <strong>Di</strong>e Zuhörer wurden emotional<br />
herausgefordert und erlebten eine Achterbahnfahrt der<br />
Gefühle. Hier ging es nicht um Berieselung und Konsum.<br />
<strong>Di</strong>e Interpretation der einzelnen Musikstücke berührte<br />
die Zuhörer, regte zum Nachdenken an und gab jedem<br />
Einzelnen viel Raum, mit dem Gehörten umzugehen.<br />
Bevor sich der imaginäre rote Samtvorhang schloss, verabschiedete<br />
Professor Elsas sich mit einem Abendlied, das<br />
die Gefühlswogen des Publikums wieder glättete und ins<br />
Hier und Jetzt zurückholte. Nach diesem gelungenen Konzert<br />
ergriff so mancher Gast noch die Gelegenheit, mit<br />
dem Künstler einige persönliche Worte zu wechseln und<br />
sich für diesen grandiosen Abend zu bedanken.<br />
Maren Ehmke<br />
Taufe des neuen Eisboots<br />
Schiff ahoi: Nun begrüßt wieder ein Eisboot am Morsumer Ortseingang<br />
alle Ankömmlinge. Bei einem festlichen Akt wurde von<br />
den Morsumer Kulturfreunden die Bootstaufe vollzogen, der<br />
am Straßenrand viele interessierte Zaungäste beiwohnten.<br />
20 Jahre lang hatte das Vorgänger-Modell den Ortseingang geschmückt,<br />
dann musste es aufgrund des maroden Zustands abgebaut<br />
werden (wir berichteten). Holdi Schmitz, Vorsitzender<br />
des Ortsgestaltungsausschusses der Morsumer Kulturfreunde,<br />
gelang es indes, per Internet einen würdigen Nachfolger aufzuspüren.<br />
Vier Monate lang wurde das historische Fischerboot aus Norwegen<br />
in der Halle von Landwirt Jens-Uwe Petersen aufgearbeitet<br />
und schließlich an seinem Bestimmungsort platziert.<br />
Helga Simonsen oblag es derweil, mit Unterstützung von Sylta<br />
Schmidt und Birgit Wachtel die Bootsbesatzung zu gestalten.<br />
Fünf Figuren in Fischerhemden und Regenhosen erinnern samt<br />
ihren Rudern an jene Ära vor dem Dammbau, als die Eisbootfahrer<br />
in strengen Wintern Lebensmittel, Medikamente und<br />
Post bei mühseligen Touren vom Festland abholten.<br />
Eine Transporttruhe und ein Proviantfass komplettieren die<br />
Ausstattung des etwa sechs Meter langen Boots, das mit – Eisschollen<br />
gleichenden – Styroporplatten unterlegt ist. Einen zusätzlichen<br />
optischen Akzent setzt die Strandhafer-Bepfl anzung,<br />
während eine Infotafel den historischen Kontext erläutert.<br />
Der – in Friesentracht gekleideten – sechsjährigen Amelie Hesbacher,<br />
die just an diesem Tag Geburtstag feierte, oblag es dann,<br />
das Boot mit Meerwasser aus einer Austernschale auf den Namen<br />
"Friihair" ("Freiheit") zu taufen. Während sich der historisch<br />
gewandete Vereinsvorstand einen hochprozentigen "Plankentrunk"<br />
gönnte, wurde allen Zuschauern Teepunsch in fi ligranen<br />
Tassen serviert. Maren Ehmke, Vorsitzende der Morsumer Kulturfreunde,<br />
dankte nachdrücklich allen Beteiligten, erinnerte an<br />
die Ära der Eisbootfahrer und verdeutlichte den symbolischen<br />
Charakter: "Lasst uns gemeinsam für Morsum nach vorne rudern."<br />
Holdi Schmitz sekundierte: "Wir sitzen alle in einem Boot<br />
– und sind nur gemeinsam stark."<br />
Lobende Worte für "die ideenreichen Morsumer" fand seitens<br />
der Gemeinde Sylt der stellvertretende Bürgervorsteher Eberhard<br />
Eberle, während der Morsumer Ortsbeiratsvorsitzende<br />
Klaus Mungard darauf verwies, dass Morsum seine Identität innerhalb<br />
der Großgemeinde wahren müsse.<br />
Nach dem offi ziellen Teil am Eisboot ging es dann im Muasem<br />
Hüs mit einem Dämmerschoppen weiter. Anfangs mit gedämpfter<br />
Musik, dann aber übergehend in den „Tanz in den Mai“ legte<br />
DJ Hendrik Sörensen die richtige Musik auf. Bis spät in die<br />
Nacht wurde getanzt und gefeiert. Für die Kulturfreunde war<br />
der „Tanz in den Mai“ eine Premiere, und wird sicher im nächsten<br />
Jahr wiederholt.<br />
Frank Deppe