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ELTERN - KED

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Auf ein Wort...<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

mit Spannung habe ich dem Erscheinungstermin des Romans „Aufbruch“ entgegen gesehen. Jetzt<br />

im September hat das Buch Einzug in die Buchhandlungen gehalten und ist momentan meine<br />

Lieblingslektüre. „Aufbruch“... da ist Hilla Palm, einem Kind „kleiner Leute“ („dat Kind vun nem<br />

Prolete“) der Sprung zum Aufbaugymnasium geglückt., Es hat die ungeliebte Lehrstelle aufgegeben<br />

und erhält während des laufenden Schuljahres noch die Chance, als Quereinsteiger mitzumachen.<br />

„Aufbruch“ ist der autobiographisch gefärbte Roman der Lyrikerin Ulla Hahn. Vor einigen Jahren<br />

erschien der Vorgängerband „Das verborgene Wort“. Die beiden Bücher zeigen (ohne diese<br />

literarisch faszinierenden Bücher auf pädagogische Inhalte reduzieren zu wollen), wie schwierig<br />

es im Nachkriegsdeutschland für ein katholisches Mädchen aus einem Dorf im Rheinland war, aus<br />

seinem Milieu auszubrechen und die Volksschule zu verlassen. Hilla Palm hatte Fürsprecher: Lehrer<br />

und Pfarrer suchten die Eltern auf, um dem begabten Mädchen eine angemessene Schulbildung<br />

zu ermöglichen... und viel Überzeugungskraft war dazu notwendig.<br />

„Das katholische Mädchen vom Land“ ist heute kein Problemfeld mehr im Bildungsgefüge. Die<br />

Statistiken sprechen eher für eine Krise der Erziehung von Jungen. Weitere Problemfelder haben<br />

sich aufgetan. Elternhäuser, die nicht mehr in der Lage sind, ohne professionelle Hilfe ihren Alltag<br />

zu organisieren, Kinder mit Zuwanderungsgeschichte, deren Fähigkeiten oft hinter mangelnden<br />

Sprachkenntnissen verborgen bleiben; Kinder, die in anregungsarmen Vierteln aufwachsen ... aber<br />

auch Kinder, auf denen zu große Erwartungen lasten, die hohem Leistungsdruck ausgesetzt sind,<br />

Kinder, die am Computer sozial vereinsamen … Gehen wir achtsam mit ihnen um – in der<br />

Nachbarschaft, im Kindergarten, in der Schule? Bestärken wir diese Kinder in dem, was sie können<br />

oder ausschließlich in ihren Defiziten?<br />

Neue Wege der Förderung, der Akzeptanz, der Begleitung sind gesucht und – wie manche Artikel<br />

dieses Heftes zeigen – auch positive Ansätze und Projekte auf dem Weg.<br />

Nach den Sommerferien hat für viele Kinder ein neuer Abschnitt begonnen: mit dem Eintritt in den<br />

Kindergarten, in die Grundschule und andere Schulformen. Jedes Kind braucht dazu Ermutigung,<br />

Selbstvertrauen sowie liebe- und maßvolle Begleitung. Meine Großmutter pflegte noch zu sagen:<br />

„Aller Anfang ist schwer“, ich bevorzuge die Worte Hermann Hesses: „Und jedem Anfang wohnt<br />

ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“<br />

Ihnen eine schöne Herbstzeit mit anregenden Lektüren<br />

und herzlichen Grüßen<br />

Ihre<br />

<strong>ELTERN</strong>forum 3-2009<br />

3

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