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Menarini Kongress-News ÖGP 8.10.2016 (public)

Die 40. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie fand in der Messe Wien statt. In der 1. Ausgabe der "Menarini Kongress-News " vom 8.10.2016 sind die Highlights des 1. Kongresstages zusammengefasst: - Pneumologie kompakt - COPD & Selfmanagement - Schnarcher leben gefährlich - Die bunte Welt der COPD - Verrauchtes Kinderschicksal und vieles mehr...

Die 40. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie fand in der Messe Wien statt. In der 1. Ausgabe der "Menarini Kongress-News " vom 8.10.2016 sind die Highlights des 1. Kongresstages zusammengefasst:
- Pneumologie kompakt
- COPD & Selfmanagement
- Schnarcher leben gefährlich
- Die bunte Welt der COPD
- Verrauchtes Kinderschicksal
und vieles mehr...

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Wien, 8. Oktober 2016<br />

Lunge und Herzinsuffizienz<br />

Schnarcher leben gefährlich<br />

Jeder zehnte Schnarcher leidet<br />

zusätzlich an einer Schlafapnoe<br />

– oft ohne es zu wissen.<br />

Die Atemtätigkeit setzt während<br />

des Schlafes phasenweise<br />

bis zu zwei Minuten aus. Eine<br />

schlechtere Sauerstoffversorgung,<br />

ständiger Stress während<br />

der Schlafperioden und<br />

verminderte Schlafqualität<br />

sind die Folgen.<br />

Das Schlafapnoe-Syndrom kann<br />

Ursache für eine Reihe von Erkrankungen<br />

sein. „Ganz besonders fatal<br />

kann sich dies aber für Herzkranke<br />

auswirken – insbesondere für<br />

Menschen mit chronischer Herzinsuffizienz“,<br />

erklärte gestern Prof.<br />

Dr. Shahrokh Javaheri, University<br />

of Cincinnati College of Medicine,<br />

USA. Daher sollte jeder Mensch, der<br />

schnarcht, oder wenn der Partner<br />

merkt, dass die Atmung während<br />

des Schlafes öfter aussetzt, oder<br />

bei Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen<br />

und Konzentrationsstörungen,<br />

unbedingt einen Arzt aufsuchen.<br />

Denn erst der Gang ins Schlaflabor<br />

bringt Gewissheit, ob es sich um<br />

eine Schlafapnoe handelt. Eine individuell<br />

passende Therapie kann<br />

dann das durch eine Schlafapnoe<br />

erhöhte Herz-Kreislauf-Risiko wieder<br />

absenken.<br />

Jede Form der Schlafapnoe verursacht<br />

phasenweise Sauerstoffmangel,<br />

aber auch eine Aktivierung<br />

des Nervus Sympathicus, was zu<br />

einer Erhöhung des Blutdruckes,<br />

oxidativem Stress sowie Hyperkoagulation<br />

und Arteriosklerose<br />

führt. Javaheri: „All dies kann bekannterweise<br />

zu Erkrankungen<br />

des Herz-Kreislaufsystems bis hin<br />

zum Herzinfarkt führen.“ 58 % der<br />

Diabetiker haben zusätzlich auch<br />

eine ob-struktive Atmungsstörung,<br />

ebenso 50 % der Patienten mit<br />

chronischer Herzschwäche, 60 %<br />

der Schlaganfallpatienten und 35 %<br />

der Menschen mit Hypertonie. Sein<br />

Tipp: „Spricht ein Hypertoniker<br />

nicht ausreichend auf die Behandlung<br />

seines Bluthochdrucks an,<br />

sollte er unbedingt auf das Vorliegen<br />

einer Schlafapnoe hin abgeklärt<br />

werden. Diese Krankheiten sind<br />

offenbar mit der Schlafapnoe vice<br />

versa verbunden und verstärken einander<br />

gegenseitig.<br />

Eine ganz spezielle Gruppe von Betroffenen<br />

sind Patienten mit chronischen<br />

Herzerkrankungen, speziell<br />

mit chronischer Herzinsuffizienz. Die<br />

chronische Herzschwäche ist zumindest<br />

genauso gefährlich wie schwere<br />

Krebserkrankungen, weist sie doch<br />

eine Sterblichkeit von 50 bis 80 %<br />

innerhalb von fünf Jahren auf. Eine<br />

Schlafapnoe verschlechtert die Situation<br />

noch zusätzlich. Denn bei einer<br />

Herzinsuffizienz liegen schon per se<br />

mangelnde Sauerstoffversorgung<br />

und eine Aktivierung des Nervus<br />

Sympathicus vor; eine Schlafapnoe<br />

verstärkt dies noch.<br />

Was bei Herzinsuffizienz-Patienten<br />

hinzukommt: Mit einem Anteil<br />

von 30 bis 60 % leiden sie viel<br />

Prof. Dr. Shahrokh Javaheri<br />

häufiger an zentraler Schlafapnoe<br />

als es sonst Betroffene tun, da das<br />

Gehirn mit zu wenig Sauerstoff versorgt<br />

wird. Nur 5 bis 32 % Patienten<br />

mit Herzschwäche leiden an einer<br />

ob-struktiven Schlafapnoe.<br />

Schon 1999 hatte Javaheri im New<br />

England Journal of Medicine in einer<br />

Studie mit Herzschwäche und zentraler<br />

Schlafapnoe (CSA) die Ursachen<br />

für das gehäufte Auftreten potenziell<br />

gefährlicher CSA-Attacken dargestellt.<br />

„Eine erhöhte Sensitivität auf<br />

Kohlendioxid dürfte manche Herzschwäche-Patienten<br />

für die Entwicklung<br />

einer zentralen Schlafapnoe<br />

prädisponieren“, so der Experte.<br />

© Unlimited Media<br />

<strong>Kongress</strong><br />

NEWS<br />

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