Vertriebenenlager in Brandenburg 1945 - 1953 - Brandenburgische ...
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werden, wenn das für die Kühlanlage benötigte SO 2 121 herangeschafft werden<br />
könnte. Schwierig ist das gründliche Säubern der zum Kochen benutzten<br />
Alum<strong>in</strong>iumkessel, für welche HCL 122 unbed<strong>in</strong>gt benötigt wird. ... Die<br />
Aschgruben werden jetzt mit e<strong>in</strong>em festen Holzdeckel versehen, sodass ihre<br />
Inbetriebnahme vorschriftsmäßig gewährleistet wird. Es wäre aber zu begrüßen,<br />
wenn e<strong>in</strong> Pferdefuhrwerk dem Lager zur Verfügung stände, da entsprechende<br />
Arbeiten ständig ausgeführt werde müssen, wie z.B. Abortgruben<br />
entleeren, Asche abfahren, Verpflegung und Materialien heranschaffen.“ 123<br />
Um der Seuchengefahr vorzubeugen, wurde die Benutzung der Toilettenanlagen<br />
nach Typhus, Dysentherie bzw. banale Magen- und Darmerkrankungen<br />
getrennt. Andere Infektionskrankheiten, e<strong>in</strong>geschlossen Geschlechtskrankheiten,<br />
waren bis zum Zeitpunkt der Kontrolle nicht aufgetreten.<br />
Lobenswert anerkannt wurde, dass sich das äußere Bild des Lagers ständig<br />
verbesserte. Dies wurde durch tatkräftige Mitarbeit der Lagerbewohner<br />
erreicht. 124 „…Seit längerer Zeit wird auf Basis freiwilliger Meldung e<strong>in</strong>e<br />
mehrstündige Arbeitsleistung durch die Umsiedler durchgeführt.“ 125 E<strong>in</strong>e<br />
Anordnung der Sowjetischen Militäradm<strong>in</strong>istration <strong>Brandenburg</strong> vom<br />
28.10.1946 den Küchenbetrieb wegen zu ger<strong>in</strong>ger Belegungsstärke vorübergehend<br />
e<strong>in</strong>zustellen, 126 verdeutlicht wie sparsam von der Besatzungsverwaltung<br />
mit allen Ressourcen umgegangen wurde. Im Monat Dezember<br />
1946 wurde e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme der auf dem Lagergelände angesiedelten<br />
Werkstätten und Dienstleistungse<strong>in</strong>richtungen durchgeführt. Es gab auf<br />
dem Lagergelände e<strong>in</strong>e Tischlerei, e<strong>in</strong>e Schlosserei, e<strong>in</strong>e Schmiede, e<strong>in</strong>e<br />
Schuhmacherei, e<strong>in</strong>e Friseurstube und e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dergarten. 127<br />
Zum Jahreswechsel 1946/47 traf der erste Heimkehrertransport aus<br />
Polen e<strong>in</strong>. Dabei handelte es sich um ca. 500 Mann, die von den Sowjets an<br />
Polen übergeben worden waren und dort im Rahmen von Reparationsleistungen<br />
unter unmenschlichen Bed<strong>in</strong>gungen im oberschlesischen Bergbau<br />
zu arbeiten hatten. 128 Am 7.1.1947 wurde bei der Lagerüberprüfung festgestellt,<br />
dass die ca. 500 Heimkehrer fast restlos als krank galten. E<strong>in</strong> Teil war,<br />
vorwiegend durch Kriegsereignisse oder durch Unfälle während der Arbeit<br />
im Bergbau <strong>in</strong> Polen, körperlich beh<strong>in</strong>dert. Zusammenfassend wurde festgestellt,<br />
dass sich der Lagerzustand weiter verbessert hatte. „Alles ist sehr sauber,<br />
vor allen D<strong>in</strong>gen die Krankenbaracken.“ 129<br />
Im Mai 1947 kam es zu e<strong>in</strong>er direkten Konfrontation mit den Besatzungsmächten,<br />
hervorgerufen durch die teilweise konfuse Befehlshierarchie<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Sowjetischen Militäradm<strong>in</strong>istration <strong>in</strong> Deutschland. Am<br />
Freitag, den 16.5.1947, erschien der Kommandant e<strong>in</strong>er Panzere<strong>in</strong>heit aus<br />
Fürstenwalde im Range e<strong>in</strong>es Oberst mit elf Offizieren und teilte dem<br />
Lagerleiter mit, dass das Lager restlos abgebaut werden müsste und zwar auf<br />
Befehl des General Scharoff. Der Lagerleiter legte sofort E<strong>in</strong>spruch dagegen<br />
e<strong>in</strong>. Außerdem bat er um 24 Stunden Frist, um se<strong>in</strong>e vorgesetzten Dienststellen<br />
darüber zu <strong>in</strong>formieren, die dem Lagerleiter auch zugesagt wurden.<br />
Zur besseren Verständigung stand e<strong>in</strong> Dolmetscher zur Verfügung.<br />
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