Stückgut sicher vereinzeln - MM Logistik - Vogel Business Media
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Staplerfinanzierung Seite 20 · Verpackungsmaschinen Seite 34 · Informationslogistik Seite 48<br />
<strong>Logistik</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
4. September 2009 Ausgabe 6 € 6,– B70228<br />
LAGERTECHNIK<br />
Verschiebelager<br />
effizient nutzen<br />
Der effiziente Betrieb von<br />
Verschiebelagern unterliegt<br />
der Einhaltung bestimmter<br />
Regeln. Mit einer Simulation<br />
lässt sich zeigen, welche<br />
Faktoren die Lagerleistung<br />
beeinflussen.<br />
Seite 30<br />
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Elektronische<br />
Artikel<strong>sicher</strong>ung<br />
Jährlich entstehen dem Einzelhandel<br />
Diebstahlverluste<br />
in Milliardenhöhe. Um dem<br />
entgegenzuwirken, setzen<br />
immer mehr Unternehmen<br />
elektronische Artikel<strong>sicher</strong>ungssysteme<br />
ein.<br />
Seite 38<br />
DISTRIBUTION<br />
Geräte für das<br />
Containerhandling<br />
Flüssige Prozesse im Containerumschlag<br />
sind ohne Spezialgerät<br />
nicht möglich. Der<br />
Markt bietet für fast jede Aufgabe<br />
ein geeignetes System.<br />
Seite 40<br />
MANAGEMENT UND IT<br />
Grüne <strong>Logistik</strong><br />
kann günstig sein<br />
Entgegen gängigen Meinungen<br />
ist eine „Green Supply<br />
Chain“ nicht nur umweltschonend,<br />
sie kann obendrein<br />
auch klare Kostenvorteile mit<br />
sich bringen.<br />
Seite 44<br />
Fördertechnik<br />
<strong>Stückgut</strong> <strong>sicher</strong><br />
<strong>vereinzeln</strong><br />
Seite 24
LEITARTIKEL<br />
FACHPACK/PRINTPACK/LOGINTERN<br />
AKTUELLES<br />
Erwartungen wecken<br />
und erfüllen<br />
Die Verpackung istdas Aushängeschild einesProduktes<br />
undmussbestimmte ErwartungenbeimBetrachter<br />
wecken,die dasProdukt dann möglichstaucherfüllt.<br />
Abgesehenvon einerverheißungsvollen Hüllemussdie<br />
Verpackung praktischenund technischenAnsprüchen<br />
gerechtwerden.<br />
„Erfreulichist es festzustellen,dassauf dem Verpackungsgebiet<br />
in den vergangenenJahrendankder<br />
intensiven Entwicklungender Verpackungstechnikerund<br />
der schöpferischen Arbeit der VerpackungsdesignerSpitzenleistungenerzieltwerden“,<br />
sagt Burkhard Lingenberg, Vorstandsmitglieddes<br />
DeutschenVerpackungsinstitutse.V.<br />
(DVI), Berlin. Lingenbergist Beiratsvorsitzender<br />
undgesamtverantwortlichfür den Deutschen<br />
Verpackungspreis,der neue Konzepte, Packungen<br />
undMaschinentechnikenehrt. Die diesjährige<br />
Preisverleihung findet am 28. September2009<br />
zur Eröffnungder Messedrillinge Fachpack,<br />
Printpackund Loginternstatt.Gespanntdarf<br />
manvor allem aufdie Preisträger<br />
der KategoriePrototypensein, weil<br />
dort wohl dieungewöhnlichsten<br />
Verpackungsideen zu erwarten<br />
sind.<br />
Vom29. Septemberbis 1. Oktoberwerden<br />
dann wiebei der vorhergehenden<br />
Messevor zwei Jahren etwa 1300 Aussteller<br />
in Nürnberg vertretensein. Die hohe Ausstellerzahl spiegelt<br />
dieungebrochene Beliebtheitder Fachpack wider.<br />
Gutein Drittelder Aussteller kommtlautVeranstalter<br />
ausder Verpackungs- undKennzeichnungstechnik. Außerdem<br />
vorgestellt werden neue underprobtePackstoffe<br />
undPackmittel, Prüfgeräte sowieMethoden zum Verpackungsrecycling.<br />
DerVeranstalterrechnet miteinem unvermindertenBesucheraufkommen<br />
von34000 Personen.<br />
Diese Erwartungist angesichts der in diesem Jahr weit<br />
verbreiteten Kurzarbeitund eingeschränkten Reisetätigkeit<br />
vieler Unternehmensehroptimistisch.<br />
Doch dieAusgabenfür einenBesuchrechnen sich –<br />
wenn dasMessetrio hält,was es verspricht.Sosollen die<br />
Besucher beispielsweise aufder Sonderschau„Nachhaltig<br />
produzieren undverpacken“erfahren, wiesie umweltgerechtund<br />
kostensparendVerpackungsmaschinen und<br />
-materialeinkaufen.Auchdas Seminar„Reduzierungder<br />
Verpackungskosten“ am Vortag der Messesollsämtliche<br />
Einsparmöglichkeiten in der Prozesskette Verpackung<br />
aufzeigenund so durchdie Krisehelfen. <strong>MM</strong><br />
Selbst in diesem Jahr zieht die<br />
Fachpack wieder 1300 Aussteller<br />
an, was sie zur attraktivsten Veranstaltung<br />
der Branche macht<br />
Claudia Otto, Redakteurin
4. September 2009<br />
Interview<br />
Marco Ehrhardt, geschäftsführender Gesellschafter<br />
von E+P: „Es gibt viele Ansätze, wie man Läger<br />
noch erheblich effizienter organisieren kann.“<br />
Seite 18<br />
4 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
<strong>Logistik</strong><br />
Fördersysteme<br />
Der Visicon Singulator<br />
vereinzelt bei geringem<br />
Platzbedarf, schneller Installierung<br />
und einer Fehlerrate<br />
im Promillebereich bis zu<br />
9000 Einheiten pro Stunde.<br />
Und das bei einer Verfügbarkeit<br />
von über 99%.<br />
Seite 24<br />
AKTUELLES<br />
LEITARTIKEL<br />
Fachpack:Erwartungen wecken underfüllen 3<br />
AUS DER BRANCHE<br />
Conductix-Wampfler:Betriebskostensenken 6<br />
DB Schenker Rail:NeuesVorstandsmitglied 10<br />
Toyota:ErsterDiesel-Hybrid-Stapler kommt 14<br />
Dekra: Trainingssystemfür Fuhrparks 16<br />
Ehrhardt +Partner:Interview mitMarco Ehrhardt 18<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
STAPLERMARKT<br />
Maßgeschneiderte Finanzierungsmöglichkeiten 20<br />
SORTIERSYSTEME<br />
Massenproduktströmeeffizient <strong>vereinzeln</strong> 24<br />
FÖRDERANLAGEN<br />
Modulbandförderer setzenneue Impulse 26<br />
VERSANDLAGER<br />
Motorradteileauf derStrecke 28<br />
LAGERTECHNIK<br />
Containerhandling<br />
Um Prozesse wie den Transport,<br />
den Umschlag und die<br />
Lagerung von Containern<br />
effizient durchführen zu können,<br />
setzen Terminalbetreiber<br />
speziell dafür entwickelte<br />
Geräte, Systeme und Organisationsformen<br />
ein.<br />
Seite 40<br />
VERSCHIEBEREGALE<br />
Verschieberegallager wirtschaftlichnutzen 30<br />
MINILOADER<br />
Neues Lagerkonzept fürFleischwaren 32<br />
Verpackungsmaschinen<br />
Mit der ständigen Zunahme des E-Commerce<br />
erhalten passgenaue und stabile Verpackungen<br />
eine immer größere Bedeutung für den<br />
schonenden und <strong>sicher</strong>en Transport.<br />
Seite 34<br />
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
VERSANDKARTONS<br />
Gutund <strong>sicher</strong>verpacktzum Kunden 34<br />
ARTIKELSICHERUNG<br />
KeineChancefür Langfinger 38<br />
DISTRIBUTION<br />
CONTAINERHANDLING<br />
Geräte undSysteme fürden Umschlagplatz 40<br />
MANAGEMENT UND IT<br />
WERTSTROMANALYSE<br />
„Lean“ und„green“ –Symbiosestatt Widerspruch 44<br />
TELEKO<strong>MM</strong>UNIKATION<br />
Informationslogistik ohne Medienbrüche 48<br />
SERVICE<br />
TERMINE 17<br />
PRODUKTE 32, 33<br />
IMPRESSUM 50<br />
Titelbild: Visicon Singulator; Siemens
Unternehmensverzeichnis<br />
Firmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind<br />
A<br />
Agility. ................. 11<br />
AMI Förder- und<br />
Lagertechnik. ............ 10<br />
Arbor Management<br />
Consulting .............. 12<br />
AUE Kassel ............... 7<br />
Axel-Springer-Verlag ....... 14<br />
B<br />
Bahlsen. ................ 26<br />
Basel Multi Terminal ........ 8<br />
Bayern Innovativ. ......... 17<br />
Bedo Verpackungstechnik ... 34<br />
Bito-Lagertechnik Bittmann. . 32<br />
Blackberry. .............. 48<br />
Bluhm Systeme. .......... 15<br />
Bluhm-Weber-Gruppe. ..... 15<br />
Bosch Verpackungstechnik .. 34<br />
Bundesvereinigung <strong>Logistik</strong> .17<br />
C<br />
C+C Pfeiffer ............. 12<br />
Carer .................. 20<br />
Cargoline ............... 14<br />
CD Cargo ............... 13<br />
Clark. .................. 20<br />
Conductix-Wampfler. ..... 6, 8<br />
Contargo ................ 8<br />
Crown Gabelstapler ....... 20<br />
D<br />
DB Schenker ..... 6, 10, 13, 14<br />
Dekra .................. 16<br />
Demag Cranes &<br />
Components. ............ 40<br />
Deutsche Telekom ........ 48<br />
Deutsches Verpackungsinstitut 3<br />
DHL Global Forwarding ..... 8<br />
E<br />
Eco-Consult ............. 16<br />
Ehrhardt +Partner ........ 18<br />
ETT Verpackungstechnik .... 34<br />
G<br />
Gebhardt Fördertechnik .... 28<br />
Geset .................. 15<br />
Gottwald Port Technology .. 40<br />
Greiwing logistics for you ... 48<br />
H<br />
Hafen Antwerpen ......... 40<br />
Heptner ................ 40<br />
Hermes. ................ 28<br />
Hupac. ................. 40<br />
I<br />
Initiative Mittelstand ....... 14<br />
Institut für Distributionsund<br />
Handelslogistik des VVL .38<br />
Inther .................. 32<br />
J<br />
Jungheinrich ............. 20<br />
K<br />
Kärcher. ................ 33<br />
Kalmar ................. 40<br />
Kantonales Laboratorium<br />
der Stadt Basel ............ 8<br />
Karstadt ................ 40<br />
Kemapack. .............. 34<br />
Knapp. ................. 15<br />
Koch Pac-Systeme. ........ 34<br />
UNTERNEHMEN<br />
SERVICE<br />
L<br />
Lantech ................ 34<br />
Legris Industries ........... 7<br />
Linde .................. 40<br />
Lödige Fördertechnik ....... 7<br />
Lödige Industries .......... 7<br />
Logwin .............. 10, 16<br />
Logwin Air +Ocean China .. 16<br />
M<br />
Mark-O-Print ............ 15<br />
Marotech ............... 16<br />
Messe Brünn. ............ 13<br />
Microsoft ............... 48<br />
Militzer &Münch ......... 14<br />
Mitsubishi Caterpillar Forklift 20<br />
Mosca. ................. 34<br />
N<br />
Nexans .................. 7<br />
Night Star Express ........ 12<br />
Nordwest Dental ......... 15<br />
Nürnberg Messe. .... 3, 17, 34<br />
O<br />
OM. ................... 20<br />
Omron ................. 34<br />
P<br />
Paal Verpackungsmaschinen .34<br />
Polo ................... 28<br />
R<br />
Remira ................. 12<br />
Rico-Maschinenbau ....... 34<br />
ROI Management Consulting 44<br />
Ryll .................... 26<br />
S<br />
Savoye ............... 7, 34<br />
Schaefer &Flottmann. ..... 34<br />
Shekon Container Terminal. .. 6<br />
Shimano. ................ 7<br />
Siemens .......... 24, 28, 34<br />
Snellman ............... 32<br />
Solving .................. 7<br />
SRH Fachhochschule Hamm .12<br />
SSI Schäfer Fritz Schäfer .10, 13<br />
SSI Schäfer Peem ......... 17<br />
Statistisches Bundesamt .... 11<br />
Still .................... 20<br />
T<br />
Toyota Material Handling 14, 20<br />
U<br />
Unitechnik Cieplik &Poppek .7<br />
UPS ................... 24<br />
V<br />
VDI-Gesellschaft Fördertechnik<br />
Materialfluss <strong>Logistik</strong>. ...... 16<br />
VDI Wissensforum. ........ 17<br />
Verein Deutscher Ingenieure .40<br />
Verein zur Förderung innovativer<br />
Verfahren in der <strong>Logistik</strong> .... 38<br />
Vetter Krantechnik ......... 6<br />
Vollack ................. 15<br />
W<br />
Weber Marking Systems .... 15<br />
Witron <strong>Logistik</strong> +Informatik .32<br />
Z<br />
Zeppelin Baumaschinen .... 20<br />
ZF Friedrichshafen ......... 8
AKTUELLES auS der branche<br />
conductixWampfler<br />
Betriebskosten senken und Umwelt schonen<br />
Weil am Rhein (co) –Conductix-<br />
Wampfler hat eine Alternative zur<br />
Elektrifizierung von Rubber Tyred<br />
Gantry Cranes (RTGs) entwickelt.<br />
Die „Drive-in“-Lösungist eineSystemerweiterung<br />
für die bereits im<br />
Markteingeführten Schleifleitungssysteme.Imchinesischen<br />
Shenzhen<br />
ist dasPilotprojektgestartet.<br />
Beider bestehenden E-RTGTM-<br />
Lösung mitSchleifleitungenmusste<br />
der RTGbeim Wechselder Containergasse<br />
bisheute aus- undwieder<br />
eingestecktwerden. Die Umrüstung<br />
zum E-RTGTM mitder „Drive-in“-<br />
Lösung von Conductix-Wampfler<br />
macht dies hinfällig, sodas Unternehmen.<br />
Denn mitdieserSystemerweiterung<br />
entfällt das manuelle<br />
Einstecken des RTG-Kranesinden<br />
Stromabnehmerwagen des Schleifleitungssystems.<br />
Der Stromabnehmerwagen<br />
wird stattdessen<br />
db SchenKer<br />
beim Einfahren des Kranes in die<br />
Gasseautomatisch in die Führungsschienendes<br />
Stahlbaus gelenkt und<br />
die Stromabnehmer <strong>sicher</strong> indie<br />
Schleifleitungengeführt.Dies spare<br />
Zeit undEnergie undsteigeresomit<br />
die Effizienz eines Terminals bei<br />
geringererUmweltbelastung.<br />
Gütertransporte auf der<br />
Schiene erstmals CO 2 -frei<br />
München/Berlin (co) – Die Kunden von DB Schenker<br />
können ab sofort für ihre Transporte auf der Schiene eine<br />
grüne Option wählen. Auf Wunsch transportiert das<br />
Unternehmen künftig die Waren der Kunden auf allen<br />
europäischen Relationen CO 2 -frei. Der für den Transport<br />
benötigte Strom wird dabei laut Schenker vollständig<br />
aus regenerativen Energien, zum Beispiel aus der Wasserkraft,<br />
ins Bahnstromnetz eingespeist.<br />
Auf der Strecke von Hamburg nach München können<br />
die Kunden beispielsweise mit einem Ganzzug von rund<br />
1000 tGewicht insgesamt bis zu 20 tCO 2 vermeiden –<br />
verglichen mit dem regulären Schienentransport, wie<br />
das Unternehmen angibt. ImVergleich zum Lkw spare<br />
er mehr als 55 tCO 2 ein.<br />
„Transporte auf der Schiene gehören von Hause aus<br />
zu den umweltfreundlichsten Verkehren. Durch den<br />
Zukauf entsprechender Mengen erneuerbarer Energie<br />
können wir Ladung auf der Schiene klimaneutral transportieren<br />
und damit den CO 2 -Footprint unserer Kunden<br />
aktiv ganz erheblich verbessern“, so Dr. Klaus Kremper,<br />
CEO von DB Schenker Rail.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
der Stromabnehmerwagen,<br />
der ineiner<br />
Stahlkonstruktion<br />
geführt wird, überträgt<br />
die energie von den<br />
Schleifleitungen auf<br />
den rtGKran.<br />
Vetter KrantechniK<br />
Bild: Conductix-Wampfler<br />
Im Shekou Container Terminal<br />
hatConductix-Wampfler die Elektrifizierung<br />
voninsgesamt 32 Containergassen<br />
begonnen. Der Hafen<br />
in Shenzhen gilt dank seines direkten<br />
Zugangs zum Perlfluss als<br />
ideales Torzum südchinesischen<br />
Hinterland.Zurzeitverfügt Shekou<br />
über acht Landungskais mit einer<br />
jährlichenUmschlagskapazitätvon<br />
8,5 Mio. TEUs. Ein weiterer Kaisoll<br />
noch 2009 in Betrieb genommen<br />
werden.<br />
„Mit der Elektrifizierung der<br />
RTGs möchtenwir unsererVerantwortung<br />
gegenüber der Umwelt<br />
gerechtwerden“, betont DavidWan,<br />
Deputy General Manager &COO<br />
des Shekou Container Terminals.<br />
Aber nicht nurdas:Indem Terminal<br />
herrschen regelmäßig hohe<br />
Windstärken. „AchtTaifune im Jahr<br />
sind bei uns keine Seltenheit“, so<br />
Wan. DieChinesensuchten deshalb<br />
nach einer Lösung,mit der auch der<br />
gefährliche Einsatz von Personal<br />
zurückgefahren werden kann.<br />
Geschäftsführung komplett<br />
Siegen (co) – Seit dem 1. März 2009 ist Klaus Galinski als Geschäftsführer<br />
in die Vetter Krantechnik GmbH eingetreten, wie das Unternehmen<br />
bekannt gibt. Damit ist die Führungsmannschaft komplettiert und<br />
der Nachfolgeprozess in der Unternehmensführung vollendet, nachdem<br />
sich der geschäftsführende Gesellschafter Klaus Th. Vetter auf seine Aufgaben<br />
in der Holding der Gruppe zurückgezogen hat.<br />
Galinski habe langjährige Erfahrung in Unternehmen des Anlagenbaus<br />
und der Investitionsgüterindustrie. Die Geschäftsführung des Unternehmens<br />
besteht abgesehen von Galinski aus Norbert Hammes, der<br />
dem Unternehmen bereits 27 Jahre angehört. Als weitere Mitglieder der<br />
Geschäftsleitung verantworten Rainer Büdenbender den Vertrieb sowie<br />
Werner Truß die Technik. Vetter gehört eigenen Angaben zufolge zu<br />
den führenden Anbietern<br />
auf dem europäischen<br />
Markt für Krane und hat<br />
sich insbesondere auf<br />
Schwenkkrane und Kransysteme<br />
spezialisiert.<br />
Bild: Vetter Krantechnik<br />
die Geschäftsführung der<br />
Vetter Krantechnik Gmbh:<br />
Klaus Galinski (links) und<br />
Norbert Hammes.
Bild: Savoye<br />
UNITECHNIK<br />
Neuer Vorstand gewählt<br />
Wiehl (co) – Die Unitechnik Cieplik &Poppek AG, weltweiter<br />
Hersteller automatischer Systeme für Intralogistik<br />
und Produktion in Wiehl, hat zum 1. Mai 2009 Dr. Michael<br />
Hohlrieder zum Vorstandsvorsitzenden berufen.<br />
Dr. Hohlrieder ergänzt laut Unternehmensmitteilung den<br />
bestehenden Vorstand und ist verantwortlich für <strong>Business</strong><br />
Development, Organisationsentwicklung und die Steuerung<br />
der Tochterunternehmen.<br />
Der promovierte Maschinenbauer verfügt über<br />
umfangreiche Branchenerfahrung im internationalen<br />
Maschinen- und Anlagenbau. Stationen seiner Laufbahn waren Lödige Industries und<br />
AUE Kassel. Zuletzt war er als Geschäftsführer der Lödige Fördertechnik GmbH tätig.<br />
SAVOYE<br />
Shimano unterzeichnet Vertrag<br />
über Shuttle-basiertes Lagersystem<br />
Paris(co)–Shimano, Hersteller undVertreibervon<br />
Fahrrad- undAngelsportbedarf,hat<br />
jüngst einen Vertragmit Savoye<br />
unterzeichnet, einem Unternehmenvon<br />
Legris Industries und Lieferant von automatisierten<br />
Lagern und<strong>Logistik</strong>systemen.<br />
Savoye wird demnachsein Shuttlebasiertes<br />
Lagersystem PTS Picking Tray<br />
System für das europäische Vertriebszentrumvon<br />
ShimanoinNunspeet, Niederlande,<br />
konzipieren und realisieren.<br />
Die autonomen Shuttle-Fahrzeuge nutzen<br />
Superkapazitoren zur Energieversorgung.<br />
Dr. Michael Hohlrieder<br />
ist der neue Vorstandsvorsitzende<br />
der Unitechnik AG.<br />
Die Inbetriebnahme soll laut Savoye im<br />
November 2009 erfolgen. Shimanorechnet<br />
bei diesem Projekt mit einer Amortisationszeitvon<br />
drei Jahren.<br />
Die für Shimano zuplanende Anlage<br />
soll ausfünfetwa40mlangen Regalreihen<br />
bestehen, die zugleich die Schienen<br />
fürdie 20 Shuttlefahrzeugebereitstellen.<br />
Die Ebenen sinddurch Aufzügeübereine<br />
Höhe von 9mmiteinander verbunden,<br />
Förderanlagen transportieren die<br />
Produkte (sowohlKartons alsauchTrays)<br />
zu zwei Kommissionier- undeiner Nachfüllstation,<br />
heißt esweiter. Ein intelligentes<br />
Bypass-Systemsollden optimalen<br />
Materialflusszuden Kommissionierstationen<br />
<strong>sicher</strong>stellen. Insgesamt soll die<br />
Anlage 15 000 Kartons oder Trays aufnehmenkönnen.<br />
DasSystemarbeitetmit mehrerenautonomangetriebenen<br />
Shuttlefahrzeugen,<br />
die anstelle der üblichen Batteriereihen<br />
oder verkabeltenRegalanlagenSuperkapazitorenzur<br />
Energieversorgungnutzen.<br />
Dadurchsolldie Modularitäterhöhtund<br />
die Wartung vereinfacht werden. Diese<br />
Lösung seinicht nureffektiver–die Fahrzeuge<br />
werden bei jedem Passieren eine<br />
Ladestation aufgeladen –,sie benötige<br />
auch weniger Energie als batteriegetriebene<br />
Systeme. Darüberhinausentfälltdie<br />
Entsorgung von umweltgefährdenden<br />
Batterien am Ende der Lebensdauer.<br />
AUS DER BRANCHE<br />
Bild: Unitechnik<br />
Bild: Solving<br />
SOLVING<br />
AKTUELLES<br />
Kabelspulen-Transport<br />
mit Luftkissentechnik<br />
Hannover/Burgwedel (bm) – Der Kabelhersteller<br />
Nexans Deutschland liefert und<br />
installiert weltweit Kabel für unterschiedlichste<br />
Anwendungen. Für den innerbetrieblichen<br />
Transport in einem Messraum<br />
müssen bis zu 35 tschwere Kabelspulen<br />
bewegt werden. Eigens dafür hat Solving<br />
dieses Jahr einen speziellen Luftkissentransporter<br />
geliefert, der zum einen die<br />
Kabelspulen fast schwerelos auf kleinstem<br />
Raum drehen und bewegen kann. Zum<br />
anderen besitzt der Transporter gleichzeitig<br />
einen Rollenantrieb, der die Kabelspule<br />
auf dem Transporter für weiterführende<br />
Arbeiten in jede Position drehen kann. Der<br />
Fußboden im Messraum wurde bereits in<br />
der Planungsphase den Anforderungen<br />
des Luftkissenbetriebs angepasst. Nun<br />
kann der Luftkissentransporter die Kabelspulen<br />
mit der eingebauten gabelförmigen<br />
Hebevorrichtung direkt vom Boden<br />
Bei der Entwicklung und Produktion<br />
von Mittel- und Hochspannungskabeln<br />
nutzt Nexans Deutschland seit kurzem<br />
Luftkissentechnik von Solving für den<br />
innerbetrieblichen Transport.<br />
aufnehmen und per Fernsteuerung millimetergenau<br />
in jede Richtung bewegen.<br />
Ein Schlauch, der den Luftkissentransporter<br />
mit der nötigen Druckluft versorgt, ist<br />
mit einem mobilen Schlauchaufroller verbunden.<br />
Für die gesamte Bedienung des<br />
Luftkissentransporters ist nur eine Person<br />
notwendig. Für das Luftkissensystem von<br />
Solving sind keine festen Installationen<br />
erforderlich, weshalb es leicht im Betrieb<br />
zu integrieren war.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009 7
AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />
Bild: BMT<br />
CONTARGO<br />
BMT erhält Erlaubnis<br />
zur Gefahrgutlagerung<br />
Basel (co) – Mit sofortiger Wirkung ist<br />
dem Basel Multi Terminal (BMT) von der<br />
Kontrollstelle für Chemie- und Bio<strong>sicher</strong>heit<br />
(KCB) des Kantonalen Laboratoriums<br />
der Stadt Basel die Erlaubnis zur zeitlich<br />
unbegrenzten Lagerung von Gefahrstoffen<br />
in Containern erteilt worden. Dies gab<br />
der europäische Spezialist für Container-<br />
Hinterlandtransporte, Contargo, bekannt.<br />
Dem BMT, das zum europaweiten Netzwerk<br />
der Contargo GmbH gehört, verschafft<br />
der Bescheid mehr Flexibilität bei<br />
der Planung von Transporten.<br />
BMT-Geschäftsführer Holger Bochow<br />
erklärt dazu: „An die baulichen Vorkehrungen,<br />
wie eine dichte Gefahrgutwanne,<br />
hatten wir schon beim Neubau des Terminals<br />
Nord im Jahre 2004 gedacht. Jetzt<br />
sind alle rechtlichen Hürden genommen<br />
Das Gefahrstofflager des Basel Multi<br />
Terminal, BMT: Unter einem Schutzdach<br />
befindet sich die abgedichtete Wanne für<br />
18 Standardcontainer, die austretende<br />
Stoffe <strong>sicher</strong> auffängt.<br />
und wir sind mit einzigartiger Infrastruktur<br />
im Raum Basel in der Lage, Gefahrstoffe<br />
der Klassen 2bis 6, 8und 9auf<br />
unbegrenzte Dauer hier im Terminal zu<br />
lagern.“ Das neue Gefahrstofflager erlaubt<br />
die Lagerung von 18 Standardcontainern<br />
mit flüssigen Substanzen. Eventuell auslaufende<br />
Flüssigkeiten werden in einer<br />
hermetisch abgedichteten Wanne aufgefangen,<br />
so dass keine Gefahr für die<br />
Umwelt besteht. Auf einem weiteren Areal<br />
können laut Contargo bis zu 64 trockene<br />
und ungereinigte Standard-Tankcontainer<br />
gelagert werden.<br />
8 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
DHL<br />
Automobilzulieferer ZF bündelt<br />
Transporte bei einem Anbieter<br />
Bonn (co) – Ab sofort ist DHL Global Forwarding exklusiver <strong>Logistik</strong>partner für die<br />
weltweiten Luftfrachtsendungen der ZF Friedrichshafen AG, wie der <strong>Logistik</strong>dienstleister<br />
mitteilt. Dies umfasse die komplette Luftfrachtabwicklung –Import und Export –<br />
auf insgesamt 17 globalen Handelslinien des Automobilzulieferers. Das geschätzte<br />
Frachtvolumen liegt bei rund 6000 tpro Jahr. Der Spezialist für Antriebs- und Fahrwerkstechnik<br />
verfügt über 125 Standorte in 26 Ländern. Mit der Entscheidung für<br />
einen exklusiven <strong>Logistik</strong>dienstleister im Bereich Luftfracht verfolge ZF das Ziel,<br />
Abläufe zu standardisieren und Volumen zu bündeln.<br />
„DHL ist schon seit einiger Zeit einer unserer Partner für internationale Frachten,<br />
mit dem wir zahlreiche positive Erfahrungen verbinden, so dass die Ausweitung der<br />
Zusammenarbeit nahelag. Neben den zentralen Komponenten globale Präsenz und<br />
hohe Servicequalität hat uns vor allem die Control-Tower-Lösung begeistert“, betont<br />
John Sobeck, Leiter Konzernlogistik der ZF Friedrichshafen AG. Mit diesem webbasierten<br />
Informationssystem ist DHL Global Forwarding eigenen Angaben zufolge in der<br />
Lage, sämtliche Prozesse zentral zu steuern und exakte Leistungs- und Laufzeitmessungen<br />
vorzunehmen.<br />
CONDUCTIX-WAMPFLER<br />
Neuer Key Account<br />
Manager im Einsatz<br />
Weil am Rhein(co)–AdolfKress istseit<br />
Mai 2009 neuer Key Account Manager<br />
beiConductix-Wampfler.Wie dasUnternehmenbekannt<br />
gibt,ist er fürdie Region<br />
Deutschland Nord-Ost verantwortlich.<br />
Der 47-jährige Diplom-Ingenieur<br />
fürMaschinenbauverfügt über langjährige<br />
Erfahrung inden Bereichen Automotive<br />
undLogistics.<br />
Kress übernimmt die Position von<br />
AdolfRickhof.Dieser hattejahrelang die<br />
Kunden von Conductix-Wampfler in<br />
allen Fragen der Energie- und Datenübertragungberatenund<br />
sichEndeApril,<br />
nach fast 25Jahren imAußendienst, in<br />
den Ruhestandverabschiedet.<br />
Mit der Entscheidung für DHL im<br />
Bereich Luftfracht verfolgt ZF das Ziel,<br />
Volumen zu bündeln.<br />
Adolf Kress ist bei Conductix-Wampfler als<br />
neuer Key Account Manager für die Region<br />
Deutschland Nord-Ost verantwortlich.<br />
Bild: DHL<br />
Bild: Conductix-Wampfler
AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />
AMI-SONDERMASCHINEN<br />
Behälter-Stanzmaschine<br />
für SSI Schäfer<br />
Neunkirchen (co) – Zur Löcherstanzung in<br />
Behälter setzt SSI Schäfer, Anbieter von<br />
Kommissionier- und Transportkästen, an<br />
seinem Standort Neunkirchen seit Kurzem<br />
auf eine Stanzmaschine der AMI Förderund<br />
Lagertechnik GmbH aus Alpenrod<br />
ein. Vier parallel arbeitende Stanzstempel<br />
sorgen für eine zeitsparende und komplett<br />
gratfreie Stanzung, wie der Hersteller in<br />
einer Mitteilung bekannt gibt.<br />
„Für unsere neueste Entwicklung, ein<br />
variables Trennwandsystem für unsere<br />
Transport- und Kommissionierbehälter,<br />
war es notwendig, eine effiziente Stanzlösung<br />
zu finden“, erklärt Diethelm Hirz,<br />
technischer Leiter Kunststoffprodukte bei<br />
SSI Schäfer. „Das System erfordert mehrere<br />
Löcher auf allen vier Seiten der Behälter.<br />
Deshalb entschieden uns für die<br />
Der Behälter wird nur einmal in die<br />
Maschine eingebracht und dort innerhalb<br />
von 5sineinem Arbeitsschritt von vier<br />
Seiten gestanzt.<br />
Anschaffung einer neuen Stanzmaschine<br />
mit vier Stanzwerkzeugen.“<br />
Eine zentrale Projektanforderung war<br />
dabei, dass die Maschine in der Lage ist,<br />
alle erforderlichen gratfreien Stanzungen<br />
in nur einem Arbeitsschritt vorzunehmen.<br />
AMI setzte diese Vorgaben innerhalb kurzer<br />
Zeit um und entwickelte eine individuell<br />
auf die Anforderungen von SSI<br />
Schäfer abgestimmte Stanzmaschine.<br />
Dabei wird der Behälter nur einmal in die<br />
Maschine eingebracht und dort innerhalb<br />
von 5sineinem Arbeitsschritt von vier<br />
Seiten gestanzt. Möglich sei dies bei allen<br />
Wandstärken bis zu 4mm.<br />
10 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
Bild: AMI<br />
Bild: Logwin<br />
DB SCHENKER<br />
Schienengüterverkehr<br />
unter neuer Führung<br />
Mainz (co) –Edmund Schlummer (50)<br />
istzum 1. Juni alsVorstandsmitgliedder<br />
DB Schenker Rail Deutschland AGbestellt<br />
worden. Zuvorwar er im April 2009<br />
zum Geschäftsführer der DB Schenker<br />
Rail GmbH für das Ressort Central ernannt<br />
worden, wie der <strong>Logistik</strong>konzern<br />
mitteilte.<br />
SchlummerübernimmtimGeschäftsfeld<br />
DB Schenker Rail die Verantwortung<br />
für die Region Central, zu der die Landesgesellschaften<br />
inDeutschland, den<br />
Niederlanden, Belgien, Dänemark,<br />
Schweden, der Schweiz und Italien gehören.<br />
Derstudierte Elektrotechnikerist<br />
damitfür denSchienengüterverkehr der<br />
Deutschen Bahn in der größten<br />
Geschäftseinheit von DBSchenker Rail<br />
zuständig,wie es heißt.<br />
„Mit Edmund Schlummer haben wir<br />
einen ausgewiesenen Eisenbahn-Fachmann<br />
undTechnikergewonnen. Er kennt<br />
LOGWIN<br />
Tempo für die Lieferkette<br />
Edmund Schlummer übernimmt im Geschäftsfeld<br />
DB Schenker Rail die Verantwortung<br />
für die Region Central, zu der die<br />
Landesgesellschaften in Deutschland, den<br />
Niederlanden, Belgien, Dänemark, Schweden,<br />
der Schweiz und Italien gehören.<br />
DB Schenker Rail bestens,daihn mituns<br />
seit Jahren eine anregendeund fruchtbare<br />
Zusammenarbeit verbindet“, sagt Dr.<br />
Klaus Kremper, CEO bei DBSchenker<br />
Rail.Vormals warSchlummer beiBombardier<br />
Transportation für die Division<br />
Locomotivesverantwortlich.<br />
Grevenmacher/Luxemburg (co) – Mit dem neuen Fashion-X-Press-Service kümmert<br />
sich Logwin um Modelieferungen mit Termindruck. Seit 1. Juni 2009 bringt der <strong>Logistik</strong>dienstleister<br />
innerhalb Deutschlands in weniger als 24 hKleidungsstücke in die<br />
Läden. Die bestellten Artikel erreichen laut Anbieter am nächsten Werktag –bei Bedarf<br />
bis 12 Uhr –die gewünschte Filiale, einen Einzelhändler oder Shop. Die Lieferung erfolgt<br />
je nach Verfügbarkeit aus dem Lager oder aus einer anderen Geschäftsstelle.<br />
Der neue Service ist deutschlandweit auf dem Festland buchbar. Umihn zu nutzen,<br />
bringt der Versender einen Termindienstaufkleber an der Ware an und bestellt den<br />
Fashion-X-Press per Datenübertragung oder über einen manuellen Speditionsauftrag.<br />
„Mit dem Fashion-X-Press können unsere Versender in eiligen Fällen die ohnehin<br />
schon kurze Regellaufzeit von 24 bis 48 herheblich reduzieren“, so Frank Sobotka,<br />
Director International Network Fashion im Logwin-Geschäftsfeld Solutions. Je nach<br />
Anforderung transportiert der<br />
<strong>Logistik</strong>dienstleister die Kleidungsstücke<br />
liegend oder hängend.<br />
Eigenen Angaben zufolge verfügt<br />
Logwin über das größte Netzwerk<br />
für den Transport von Bekleidung<br />
auf Bügeln in Europa.<br />
Mit dem neuen Fashion-X-Press-<br />
Service bringt Logwin Mode in weniger<br />
als 24 hindie Läden.<br />
Bild: DB Schenker
agility<br />
Neuer Standort<br />
in Rumänien<br />
Basel (co) –Mit der Gründung<br />
eines neuen Standortes in Rumänien<br />
baut Agility sein Netzwerk<br />
in Osteuropa weiter aus.<br />
BereitsimJahr2008 istdas Unternehmen<br />
nach Polen, Österreich,<br />
Ungarn und Slowenien<br />
expandiert.<br />
Unterder Führungdes Country-Managers<br />
Andreas Gager<br />
wird AgilityRumänien laut Unternehmensmitteilung<br />
Luft-,<br />
See- und Landverkehrsdienstleistungen<br />
sowie <strong>Logistik</strong>lösungenanbieten.<br />
DerHauptsitz<br />
von Agility Rumänien befindet<br />
sichinstrategisch günstiger Lage<br />
am internationalen Flughafen<br />
Henri Coanda inOtopeni/Bukarest<br />
(BUH).<br />
Mit der Expansion nach Rumänien<br />
setztder <strong>Logistik</strong>dienstleisterdie<br />
Strategiedes konzentrierten<br />
Wachstums in Schwellenländern<br />
fort. Ziel sei es, in<br />
diesen Regionen eine führende<br />
Position zu erreichen –unabhängig<br />
von der aktuellen wirtschaftlichenLage.<br />
statistisches bundesamt<br />
Luftfrachtpreise<br />
im freien Fall<br />
Wiesbaden(co)–DerIndex für<br />
Luftfrachtpreise lag laut Statistischem<br />
Bundesamt (Destatis)<br />
im ersten Quartal 2009 um<br />
24,4% niedriger als imersten<br />
Quartal 2008. Im Vergleichzum<br />
viertenQuartal 2008 sanken die<br />
Preise um durchschnittlich<br />
21,2%. Damitfielder Preisindex<br />
daszweiteQuartal in Folgeund<br />
erreichtesein bisherniedrigstes<br />
Niveau seit Beginn derBerechnungen<br />
2007. Zuvor waren die<br />
Preise von Anfang 2007 bis ins<br />
dritte Quartal 2008 kontinuierlichgestiegen.<br />
Verglichen mit dem Vorjahresquartal<br />
fielen aufallen Flug-<br />
strecken die Preise im zweistelligen<br />
Prozentbereich. Besonders<br />
stark betroffen waren die RoutennachNordamerika(-30,0%),<br />
Mexiko (-29,0%) und inden<br />
Asien-Pazifik-Raum (-24,8%).<br />
Relativ geringe Preisabschläge<br />
gab es für innereuropäische<br />
Flugziele (-12,7%) und Luftfracht<br />
nachAustralien(-14,1%).<br />
Auch im Vergleich zum Vor-<br />
quartal (viertes Quartal 2008)<br />
seien im Durchschnitt aufallen<br />
Flugrouten zweistellige Preisrückgänge<br />
zu beobachten. Preise<br />
fürTransporteinden Asien-<br />
Pazifik-Raumsankenamstärksten<br />
(-23,4%), Ziele inEuropa<br />
und Australien verzeichneten<br />
geringere Preisabschläge (beide<br />
-13,3%). Zwei Entwicklungen<br />
seien besonders für die Rück-<br />
aus der branche<br />
AKTUELLES<br />
gänge verantwortlich: Die Entwicklung<br />
des Rohölpreises erreichte<br />
imersten Quartal 2009<br />
ihren Tiefpunkt. Demzufolge<br />
senkten auch die Fluggesellschaften<br />
ihre Kerosinzuschläge.<br />
Außerdemgingenaufgrundder<br />
schwachen Konjunktur die Beförderungsmengenzurück,<br />
was<br />
zusätzlich die Basisfrachtraten<br />
unterDruck setzte.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009 11
12 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
AKTUELLES<br />
Arbor<br />
Lebensmittelhändler Pfeiffer<br />
setzt auf Software von Remira<br />
Wien (co) – Derösterreichische<br />
Lebensmittelhändler Pfeiffer<br />
setztauf automatische Disposition<br />
undbeauftragtdas Wiener<br />
Beratungsunternehmen Arbor<br />
Management Consulting mit<br />
derProjektrealisierung. Mitder<br />
Software Logomate vonRemira<br />
möchte er die Bestände senken<br />
und dabei die Lieferfähigkeit<br />
sowie die Warenverfügbarkeit<br />
erhöhen. Bis Ende des Jahres<br />
soll in den sieben c+c-Märkten<br />
und inweiterer Folge in den<br />
Pfeiffer-Zentrallägern Traun<br />
undGraz die Software zur automatischen<br />
Disposition implementiertwerden.<br />
ManfredHayböck, Geschäftsführer<br />
der c+c Pfeiffer GmbH,<br />
dazu: „Die Vorteile des Tools:<br />
Wir können rasch und flexibel<br />
auf Kunden, Lieferanten und<br />
Marktsituationen reagieren, habenden<br />
Warenbestand im Griff<br />
und können den Servicegrad<br />
unserenKundengegenüber wei-<br />
Bild: SRH Fachhochschule Hamm srh FAchhochschule hAmm<br />
Aus Der brAnche<br />
Bild: Arbor<br />
Das Dispositionssystem wird in<br />
den Pfeiffer-c+c-märkten und in<br />
den Zentrallägern implementiert:<br />
remira-Geschäftsführer Oliver<br />
Jenneskens, Arbor-Geschäftsführer<br />
Wolfgang Minarik und Manfred<br />
Hayböck, Geschäftsführer<br />
c+c Pfeiffer (v.l.n.r.).<br />
ter erhöhen!“ Aus einer Fülle<br />
vonDaten generiertdas System<br />
Bestellmengen, berücksichtigt<br />
Lieferantenstrukturen, -konditionen<br />
undLieferrhythmen.<br />
Grünes Flottenmanagement<br />
der FH Hamm geehrt<br />
München (co) – Der Nachtexpress-Dienstleister Night Star Express<br />
hat unter dem Motto „Wachstumsmotor <strong>Logistik</strong> –mit effizienten<br />
und nachhaltigen Lösungen in die Zukunft“ einen Preis für Studierende<br />
ausgelobt. Das Team der SRH Fachhochschule Hamm mit Tobias<br />
Hampel, Michael Horn, Christoph Kerkhoff und René Rudolph<br />
belegte mit dem Thema „Green Solutions: nachhaltiges Flottenmanagement<br />
durch innovative Fahrzeugtechnik“ den 2. Platz. Im<br />
Rahmen der Transport Logistic 2009 wurde den Studenten im Beisein<br />
der Jury, vonn Night-Star-Express-Gesellschaftern, Kunden, Medien<br />
und Geschäftsfreunden<br />
der Night Star Express<br />
Award 2009 überreicht.<br />
Die Preisträger (v.l.n.r.):<br />
René Rudolph, Christoph<br />
Kerkhoff, Tobias Hampel<br />
und Michael Horn.
Maschinenbaumesse<br />
mit „Transport a<strong>Logistik</strong>a“<br />
Brünn(ug)–Siestehtindiesem<br />
Jahr nicht unter dem besten<br />
Stern, die 51. Maschinenbaumesse<br />
MSV,die vom14. bis<br />
18. September 2009 auf dem<br />
Messegelände in Brünnstattfindet.<br />
Wieimmer in denungeraden<br />
Jahren, kommt die Fachmesse<br />
„Transport a<strong>Logistik</strong>a“<br />
als Parallelausstellung hinzu.<br />
Um die Folgen der weltweiten<br />
Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
etwasabzufedern, sinddie Messeveranstalter<br />
den Ausstellern<br />
mit Sonderpreisen und Bonuszahlungenentgegengekommen.<br />
Dennoch werden sich auf der<br />
diesjährigen MSV wohl nicht<br />
mehrals 1500 Aussteller aus28<br />
Ländern einfinden. Im vergangenen<br />
Jahr waren es rund 500<br />
Aussteller mehr (aus 29Ländern).<br />
Auch die Anzahl der<br />
97 500 Besucher (Auslandsanteil:10%)<br />
ausdem vergangenen<br />
Jahr dürfteschwerlichzuerreichen<br />
sein.<br />
Fürdie Transport a<strong>Logistik</strong>a<br />
werden 150 Ausstellerfirmen<br />
aus10Ländernerwartet, darunter<br />
30ausländische. Ungefähr<br />
einFünftel derFirmenwirdsich<br />
Bild: Messe Brünn Messe Brünn<br />
Aus Der BrAnche<br />
AKTUELLES<br />
zum ersten Mal in Brünn vorstellen.<br />
Die Stände konzentrierensichinden<br />
Messehallen A1<br />
und A2sowie auf den umliegenden<br />
Freigeländen einschließlichGleisanlagen.<br />
Die am stärksten<br />
vertretenen Bereiche der<br />
diesjährigen Messe sind die<br />
Handhabungstechnik, Kräne<br />
und Lagerausstattung. Der<br />
größte Aussteller isthierdie Gesellschaft<br />
SSI Schäfer, die im<br />
Vergleich zur letzten Messebeteiligungdie<br />
Fläche verdoppelt.<br />
Eine breite Präsentation haben<br />
für dieses Jahr auch die Transporteureangekündigt.DerStraßenverkehr<br />
ist durch den Verband<br />
Spedition und <strong>Logistik</strong><br />
Tschechische Republik als Repräsentant<br />
mittelständischer<br />
Transporteuresowie durcheinige<br />
Einzelaussteller vertreten.<br />
DenSchienenverkehr repräsentieren<br />
unteranderem ČD Cargo<br />
und die Deutsche Bahn Schenker<br />
Rail. Ebenfalls zufinden<br />
sind Telematik-Systeme,Dienstleistungen<br />
für den Transport<br />
sowieKommunikations-, Informations-<br />
und Leitsysteme für<br />
die <strong>Logistik</strong>.<br />
Zur MsV im vergangenen Jahr kamen rund 97 500 Besucher. Der Auslandsbesucheranteil<br />
liegt traditionell bei 10%.
AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />
CARGOLINE<br />
Strategische Allianz<br />
mit Militzer &Münch<br />
St. Gallen/Dietzenbach (co) – Ab dem 1. Oktober<br />
2009 übernimmt Militzer &Münch die Distribution<br />
von Cargoline-Sendungen aus Deutschland<br />
und Westeuropa nach Osteuropa, in die GUS-Staaten,<br />
den Maghreb sowie den Nahen und Mittleren<br />
Osten. Im Gegenzug verteilt Cargoline die Sendungen<br />
von M&M-Kunden aus diesen Ländern in<br />
Deutschland und weiten Teilen Westeuropas, so<br />
das Unternehmen.<br />
„Für alle Cargoline-Sendungen, die aus<br />
Deutschland und ganz Westeuropa in Richtung<br />
Osteuropa, GUS, Naher und Mittlerer Osten oder<br />
Maghreb gehen, richten wir ein internationales<br />
Gateway ein“, erklärt Jens Krüger, Director Road<br />
Logistics der M&M Militzer &Münch International<br />
Holding AG. Dazu wird M&M eine Niederlassung<br />
direkt am Cargoline-Europahub im hessischen Bad<br />
Hersfeld eröffnen.<br />
Die bisherigen Partnerschaften von Cargoline in<br />
Polen, der Tschechischen Republik, Slowenien und<br />
Ungarn sowie bilaterale Verträge einzelner Cargoline-Partner<br />
bleiben bestehen.<br />
TOYOTA MATERIAL HANDLING<br />
Erster Diesel-Hybrid-Stapler kommt<br />
Langenhagen (co) – Nachdem die<br />
Toyota Industries Corporation (Tico)<br />
aufder Cemat2008 denHybrid-<br />
Konzept-Stapler vorgestellt hat,<br />
wird dasUnternehmenimDezember<br />
dieses Jahres nun den weltweit<br />
ersten Diesel-Hybrid-Stapler vorstellen.<br />
DasGerätmit einer Tragfähigkeitvon<br />
3,5 twirdnachAussage<br />
dasUnternehmens zunächstinden<br />
japanischen Markt eingeführt.<br />
Wann der Stapler auch in anderen<br />
Länderneingeführt wird,stehtnoch<br />
nicht fest.<br />
DerGeneo-Hybridist ein Gegengewichtsstapler,<br />
der einen Dieselmotor<br />
mit 2,5 lHubraum, einen<br />
Elektromotor/Generatorund einen<br />
Nickelhydrid-Akkumulator kombiniert,<br />
um so den Kraftstoffverbrauch<br />
und die CO 2 -Emissionen<br />
um die Hälfte zu reduzieren und<br />
14 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
DB SCHENKER<br />
RFID-Technik erleichtert <strong>Logistik</strong><br />
des Hamburger Museums<br />
Frankfurt amMain/Hamburg (co)<br />
– Die Schenker Deutschland AG<br />
rangiertmit dem neuartigen Einsatz<br />
ihrerRFID-Technikbeim Innovationspreis-IT<br />
2009 derInitiative Mittelstand<br />
unter den 20 Besten. Wie<br />
der <strong>Logistik</strong>dienstleister mitteilt,<br />
überzeugte ermit dem Umzug der<br />
weltweit größten Sammlung maritimerExponatedes<br />
Internationalen<br />
MaritimenMuseumsinHamburg.<br />
Rund eine Million Einzelstücke<br />
brachten die <strong>Logistik</strong>experten mithilfe<br />
moderner RFID-Technik<br />
schnellund zuverlässig in ihrneues<br />
DomizilimHamburgerHafen, wie<br />
es heißt. DieExponatestammen aus<br />
dem Besitz von Peter Tamm, dem<br />
langjährigen Vorstandsvorsitzenden<br />
des Axel-Springer-Verlags.<br />
„Mit dem Einsatz der in der Industriebewährten<br />
RFID-Technikist<br />
es unseren<strong>Logistik</strong>expertengelun-<br />
gleichzeitig eine hohe Leistung zu<br />
erzielen, wie esheißt. Der Stapler<br />
vereint ein serielles Hybridsystem<br />
zum Fahren undein paralleles Hybridsystem<br />
für die Lastaufnahme.<br />
Beim seriellen Hybridsystemtreibt<br />
der Dieselmotor einen Generator<br />
an,dessenLeistungdannübereine<br />
Steuerung zum Antrieb des Staplers<br />
und gleichzeitig zur Ladung der<br />
Batterie verwendet wird.<br />
DasparalleleHybridsystembiete<br />
die Möglichkeit, die<br />
Hydraulikpumpe<br />
direktüberden Dieselmo- Dieselmo- Der Stapler vereint<br />
tor oder über die in der Batterie ein serielles Hybrid-<br />
gespeicherte Energie elektrisch zu system zum Fahren<br />
betreiben. Das gilt sowohl für den und ein paralleles<br />
separaten als auch für den gemischtenBetrieb,wie<br />
der Hersteller<br />
Hybridsystem für die<br />
Lastaufnahme.<br />
angibt. Ein Energierückgewinnungssystem,<br />
wieesansonstennur<br />
Bild: Toyota<br />
Mitdem Einsatzihrer RFID-Technik in<br />
der Museumslogistik rangiert Schenker<br />
Deutschland beim Innovationspreis-IT<br />
2009 derInitiativeMittelstand<br />
unter den 20 Besten.<br />
gen, den Umzug dieser umfangreichen<br />
Sammlung schnell, <strong>sicher</strong><br />
undreibungslos abzuwickeln“,sagte<br />
Dr.Hansjörg Rodi,Vorstandsvorsitzender<br />
der Schenker Deutschland<br />
AG. Zuden Umzugsgegenständen<br />
gehörten Schiffsmodelle, unter anderem<br />
zwei fast 11 tschwere U-<br />
Boote, Gemälde,Fotos, Pläne, Filme<br />
undBücher.<br />
bei Elektrostaplern üblich ist, macheden<br />
Stapler noch leistungsfähiger.<br />
Die dadurchgenerierte Energie<br />
wird immerdannerzeugt, wenn der<br />
Stapler abgebremstoder die Fahrtrichtung<br />
gewechselt wird. Somit<br />
eigne sichdas Gerätbestens fürden<br />
Mehrschichtbetrieb.<br />
Bild: DBSchenker
Shuttle-System für<br />
Dental-Spezialist<br />
Münster(co)–Im neuen Zentrallager der<br />
Nordwest Dental GmbH &Co. KG in<br />
Münster wird demnächst lichtgesteuert<br />
gearbeitet. Bis Ende des Jahres wird<br />
Knappein OSR-Ware-zum-Mann-Shuttle-System<br />
mit Pick-to-Light-geführter<br />
Kommissionierung installierthaben, wie<br />
dasUnternehmenbekannt gibt.<br />
„Mit dieserMaßnahme verbessern wir<br />
die Lieferfähigkeitsowie dieLieferqualität<br />
erheblich“,sagtUlrichSchulze-Greiving,<br />
Leiter Zentrallager und <strong>Logistik</strong> der<br />
NWD-Gruppe. NWD ist eigenen Angabenzufolge<br />
eines der führenden Handelsund<br />
Dienstleistungsunternehmen im<br />
Dentalbereich.<br />
Das neue Shuttle-System bringt laut<br />
Kommissionier-Spezialist Knapp erhebliche<br />
Vorteile im Vergleichzuherkömm-<br />
bluhm SySteme<br />
Kennzeichnungsunternehmen<br />
eröffnet Innovationszentrum<br />
Rheinbreitbach (co) – Eckhard Bluhm,<br />
Gründerdes Unternehmens BluhmSysteme,hat<br />
Anfang Maianseinem 70.Geburtstag<br />
die Schlüsselfür dasneue Innovation<br />
Center Europe am Firmenstandort<br />
Rheinbreitbach entgegengenommen.<br />
Rund 5Mio.Euroinvestierte daszur internationalenBluhm-Weber-GruppegehörendeUnternehmenindas<br />
Gebäude.<br />
In sechseinhalb Monatenwar derBau<br />
abgeschlossen und auf diese Weise sind<br />
5600 m² zusätzliche Nutzfläche zu den<br />
bisherigen7500 m² entstanden. In naher<br />
Zukunftsollen dort die Forschungs- und<br />
Bild: Bluhm Systeme Knapp<br />
auS Der branche<br />
AKTUELLES<br />
Freut sich über das neue Shuttle-System:<br />
ulrich Schulze-Greiving (links), leitung Zentrallager<br />
und logistik nWD, neben Frank<br />
Kraus, Vertrieb Knapp Deutschland.<br />
lichen Lagersystemen. Es wurden mehr<br />
StauflächeninWarenannahme und-versand<br />
geschaffen, durch die Ware-zum-<br />
Mann-Kommissionierung entfallen Warte-<br />
und Wegezeiten. Volker Landes,<br />
NWD-Geschäftsführer, ist überzeugt,<br />
dass nachder „Modernisierungdes technischen<br />
Kundendienstes die Verbesserung<br />
der Depot-<strong>Logistik</strong> ein weiterer<br />
wichtigerSchritt zur Steigerungder Servicequalität<br />
ist“.<br />
Entwicklungsaktivitäten stärker gebündelt<br />
und enger mit der Produktion verzahntwerden.<br />
In diesem Zusammenhang werde die<br />
Produktion der Inkjet-Codierer der<br />
Mark-O-Print GmbH in Lübeck sowie<br />
die Produktion der Serien- undSonderetikettieranlagen<br />
der Geset GmbH in<br />
Esslingen –beide Tochtergesellschaften<br />
des Kennzeichnungsanbieters –anden<br />
ausgebauten Firmenstandort verlagert.<br />
Ferner findeeineVerlegung des Firmensitzes<br />
mit derzeit rund 40Mitarbeitern<br />
vonUnkel nach Rheinbreitbach statt.<br />
Johannes Bettsteller, mitglied<br />
der Geschäftsleitung<br />
des Generalbauunternehmers<br />
Vollack (links), übergibt<br />
symbolisch den Schlüssel<br />
an Doug Weber, Vice<br />
president of International<br />
Operations von Weber marking<br />
Systems (zweiter von<br />
links), und an Firmengründer<br />
Eckhard Bluhm (rechts).<br />
Bild: Knapp<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009 15
AKTUELLES aus Der Branche<br />
Bild: Marotech<br />
Marotech<br />
Bei Antirutschmatten<br />
wird Qualität zur Pflicht<br />
Fulda (co) – Die VDI-Gesellschaft Fördertechnik<br />
Materialfluss <strong>Logistik</strong> (VDI-FML)<br />
definiert in einer neuen Richtlinie verbindliche<br />
Mindestwerte für die Qualität von<br />
Antirutschmatten. Ab sofort dürfen nur<br />
noch Antirutschmatten eingesetzt werden,<br />
die über eine bestimmte Reißdehnung<br />
und Zugfestigkeit verfügen. Details<br />
stehen im jetzt erschienenen „Blatt 15“<br />
der VDI-Richtlinie 2700.<br />
Zum Sicherstellen einer ausreichenden<br />
Qualität müssen Antirutschmatten über<br />
eine Zugfestigkeit (σM) von mindestens<br />
0,6 N/mm² verfügen. Die Reißdehnung<br />
muss mindestens 60% betragen. Damit<br />
dürfen Bautenschutzmatten nicht mehr<br />
als Antirutschmatte eingesetzt werden.<br />
Die neue richtlinie „rutschhemmende<br />
Materialien“ schreibt Mindestwerte für Zugfestigkeit<br />
und reißdehnung vor.<br />
Die neue Richtlinie zu den rutschhemmenden<br />
Materialien VDI 2700 „Blatt 15“<br />
schafft eine objektive Basis zum Prüfen der<br />
eingesetzten Hilfsmittel für die Ladungs<strong>sicher</strong>ung,<br />
die im Schadensfall auch von<br />
den Strafverfolgungsbehörden herangezogen<br />
werden kann.<br />
Für qualitätsbewusste Hersteller hat<br />
Blatt 15 keine direkten Auswirkungen. So<br />
erfüllt schon die Standard-Antirutschmatte<br />
„MT Premium“ von Marotech die jetzt<br />
verbindlichen Vorgaben bereits seit 2003.<br />
Selbst die dünnste lieferbare Antirutschmatte<br />
(3 mm) aus PU-gebundenem<br />
Gummigranulat erreicht die vorgeschriebene<br />
Reißdehnung von 60% und überschreitet<br />
mit einem Wert von σM =0,9 N/<br />
mm² die geforderte Mindest-Zugfestigkeit<br />
von σM =0,6 N/mm² deutlich.<br />
16 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
Bild: Logwin<br />
Dekra<br />
Trainingssystem für Fuhrparks<br />
spart 20% der Kraftstoffkosten<br />
Stuttgart (co) –Die Dekra Qualification<br />
GmbH, Stuttgart, hat eigenen Angaben<br />
zufolge ein System entwickelt, mit dem<br />
Lkw- oder Pkw-Fuhrparks biszu20% der<br />
Kraftstoffkosten einsparen können. Ziel<br />
des DekraEcosystemist einenachhaltige<br />
Veränderung des Fahrverhaltens. Der<br />
Trickdabei: Spaß am Wettstreit.Kooperationspartner<br />
vonDekra beider Ausgestaltung<br />
undUmsetzungdes Systems ist<br />
die Plankstadter Eco-Consult GmbH.<br />
DasSpritspar-Programmstehtauf drei<br />
Säulen. Die erste umfasst die Kommunikation:Die<br />
Unternehmensleitung informiert<br />
im Detail über das System. Schon<br />
diese Maßnahme soll messbare Einsparungenbringen.<br />
DiezweiteSäule istdas<br />
Praxistraining, welchesEco-Consultmit<br />
seinem Trainernetzwerkdurchführt.Um<br />
derRoutine, die sichimBerufsalltageinstellt,<br />
entgegenzuwirken, soll die dritte<br />
Logwin<br />
Ziel des Dekra ecosystems ist eine nachhaltige<br />
Veränderung des Fahrverhaltens.<br />
Maßnahme mit einem Wettbewerb den<br />
Ehrgeiz derMitarbeiter wecken. Die konkreten<br />
Fahr- und Verbrauchswerte werden<br />
monatlichfestgehalten. Fürdie Besten<br />
gibt esein Incentive-System, das an<br />
das Unternehmen angepasst werden<br />
kann. Ein Teil der Einsparungkannsoan<br />
die Mitarbeiterzurückfließen.<br />
Niederlassung im Osten Chinas eröffnet<br />
Grevenmacher/Luxemburg (co) – Der <strong>Logistik</strong>dienstleister Logwin hat einen weiteren<br />
Standort in China: Seit Jahresbeginn ist das Unternehmen in Zhangjiagang vertreten.<br />
Die rund 900 000 Einwohner zählende Stadt liegt 200 km östlich von Nanjing, im<br />
Südosten der Provinz Jiangsu. Laut Logwin haben dort zahlreiche Unternehmen unter<br />
anderem aus der Elektronik-, Chemie- und Textilbranche ihren Sitz.<br />
„China und Deutschland zählen nach wie vor zu den größten Exportnationen“,<br />
erklärt Helmut Kaspers, COO des Geschäftsfeldes Air +Ocean der Logwin AG. „Trotz<br />
weltweiter Wirtschaftskrise setzen wir deshalb weiter auf den Ausbau unseres Standortnetzes<br />
gerade in Asien.“ Zhangjiagang ist eine aufstrebende Metropole, die über<br />
einen Binnenhafen verfügt, der die Anbindung an das Hinterland gewährleistet. Die<br />
neu gegründete Logwin Air +Ocean China Ltd. Zhangjiagang steht unter der Leitung<br />
von Thomas Wu. Über das Kunden-Büro sollen bestehende <strong>Logistik</strong>projekte weiterentwickelt<br />
und der Service für<br />
international agierende<br />
Kunden ausgebaut werden.<br />
Logwin ist seit mehr<br />
als 35 Jahren auf dem<br />
chinesischen Markt aktiv.<br />
Bereits seit über 35 Jahren<br />
ist Logwin auf dem chinesischen<br />
Markt aktiv. 2009 hat<br />
der <strong>Logistik</strong>dienstleister eine<br />
niederlassung in Zhangjiagang<br />
eröffnet.<br />
Bild: Dekra
WICHTIGE TERMINE<br />
aus der branche<br />
Veranstaltung Ort/Termin Konditionen Veranstalter<br />
Kongress<br />
27. dortmunder Gespräche<br />
„<strong>Logistik</strong> produziert effizienz“<br />
Konferenz Logistica ‘09<br />
„cost reduction through Innovation<br />
in challenging Times“<br />
Kongress<br />
6. hanselog<br />
„stabilität durch Flexibilität“<br />
Kooperationsforum<br />
„IT-einsatz in der Transportlogistik –<br />
Flottenmanagement, -überwachung<br />
und -<strong>sicher</strong>heit“<br />
Kongress<br />
15. Flurförderzeugtagung 2009<br />
mit Fachausstellung<br />
Industriemesse Fachpack/Printpack/<br />
Logintern 2009<br />
Dortmund,<br />
8.–9. September 2009<br />
Graz,<br />
16.–18. September 2009<br />
Hamburg,<br />
23.–24. September 2009<br />
Giebelstadt,<br />
29. September 2009<br />
Baden-Baden,<br />
29.–30. September 2009<br />
Nürnberg,<br />
29. September –<br />
1. Oktober 2009<br />
690 Euro<br />
(für BVL-Mitglieder)<br />
790 Euro<br />
(für Nichtmitglieder)<br />
AKTUELLES<br />
Bundesvereinigung <strong>Logistik</strong> (BVL) e. V.<br />
Frau Ulrike Grünrock-Kern<br />
Tel. (04 21) 17384-21<br />
www.bvl.de/do-ge<br />
Anmeldung/Einladung SSI Schäfer Peem GmbH<br />
Frau Maria Stumpfl<br />
Tel. (+43-6 76) 87666559<br />
logistica@ssi-schaefer-peem.com<br />
450 Euro<br />
(für BVL-Mitglieder)<br />
550 Euro<br />
(für Nichtmitglieder)<br />
170 Euro (Wirtschaft)<br />
100 Euro (Hochschulen/<br />
Behörden)<br />
25 Euro (Studenten)<br />
684 Euro<br />
(für VDI-Mitglieder)<br />
760 Euro<br />
(für Nichtmitglieder)<br />
20 Euro (Dauer-/<br />
Tageskarte, E-Ticket)<br />
10 Euro<br />
(Messekatalog)<br />
Bundesvereinigung <strong>Logistik</strong> (BVL) e. V.<br />
Frau Ulrike Grünrock-Kern<br />
Tel. (04 21) 17384-21<br />
www.bvl.de/hanselog<br />
Bayern Innovativ GmbH<br />
Herr Christoph Kirsch<br />
Tel. (09 11) 20671-151<br />
kirsch@bayern-innovativ.de<br />
VDI Wissensforum GmbH<br />
Frau Silke Klaudat<br />
Tel. (02 11) 6214-2 01<br />
www.wissensforum@vdi.de<br />
Nürnberg Messe GmbH<br />
BesucherService<br />
Tel. (09 11) 8606-0<br />
besucherservice@nuernbergmesse.de
Bild: Ehrhardt +Partner<br />
AKTUELLES lagerverwaltung<br />
Nachholbedarf<br />
im Lagermanagement<br />
Es ist ein fester Bestandteil jeder Versorgungskette, dennoch wird der<br />
Stellenwert eines gut organisierten Lagers in vielen Unternehmen unterschätzt.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> sprach mit dem <strong>Logistik</strong>experten Marco Ehrhardt,<br />
dem geschäftsführenden Gesellschafter der Ehrhardt +Partner GmbH<br />
&Co. KG in Boppard.<br />
Marco Ehrhardt,<br />
geschäftsführender<br />
gesellschafter<br />
von ehrhardt +<br />
Partner:<br />
„Mit einerrechtzeitigen<br />
und<br />
gutenBeratung<br />
in derPlanungsphase<br />
könnten<br />
vieleFehler in der<br />
Lagerorganisation<br />
vermieden<br />
werden.“<br />
18 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
<strong>MM</strong> logistik: Herr Ehrhardt,welcheResonanz<br />
habenzur Zeit der<br />
wirtschaftlichen Abschwächung Ihre<br />
Lösungenfür dieLager-<strong>Logistik</strong>?<br />
ehrhardt: DasJahr2008 warüberdurchschnittlich.<br />
Aber da wir2008<br />
beieiner extremhohen Auslastung<br />
gearbeitet haben, sind wirjetzt im<br />
Tagesgeschäftauf ein gutesNormalniveau<br />
zurückgekehrt.Der Bedarf<br />
an logistischenGesamtlösungenund<br />
an Experten, die in der<br />
Lage sind,komplexe<strong>Logistik</strong>aufgabenzulösen,ist<br />
nachwie vorgroß.<br />
<strong>MM</strong> logistik: In welche Richtung<br />
gehendie Anfragen in ersterLinie?<br />
ehrhardt: Vorallem geht es um die<br />
Optimierung der Lagerlogistik und<br />
<strong>Logistik</strong>prozesse, der Transparenz<br />
im Lageroder die Reduzierung der<br />
Durchlaufzeiten. Hinzu kommen<br />
auch noch vieleModernisierungen.<br />
<strong>MM</strong> logistik: WiebeurteilenSie<br />
dieQualitätindeutschen Lägern?<br />
ehrhardt: DasLager wird in derRegelnochzusehrvernachlässigt.Oft<br />
wird im Lagernochsehrveraltet<br />
gearbeitet, weil vieleUnternehmen<br />
vorInvestitionen zurückschrecken.<br />
So gesehengibtesviele Ansätze,<br />
wieund wo manLäger noch erheblicheffizienter<br />
organisieren und<br />
modernisieren kann.<br />
<strong>MM</strong> logistik: Heißt das, es sollte<br />
weiter automatisiertwerden?<br />
ehrhardt: Nein, im Gegenteil. Was<br />
die Automatisierung angeht,sehen<br />
wireinen Trendzuhöherer Flexibilität.<br />
In vielen Fällen istman mit<br />
optimierten manuellen Lösungen<br />
deutlichflexibler undproduktiver.<br />
Außerdemsinddie Kostenfür<br />
Maintenanceund Supportautomatisierter<br />
Anlagenoft so hoch,dass<br />
wirmit unserenKundenmanuelle<br />
Lösungenermitteln können,die<br />
sichbereits nachneun biszwölf<br />
Monatenamortisierthaben –trotz<br />
desEinsatzesvon Hightechsystemenwie<br />
Pick by Voiceoder Multi<br />
OrderPicking.<br />
<strong>MM</strong> logistik: WieerklärenSie diesen<br />
Trend?<br />
ehrhardt: DasGeschäftändertsich.<br />
Es werden immer kleinereMengen<br />
bestellt undeswirdimmer öfter<br />
ausgeliefert. Da kommen automatisierteSystemeschnellanihreGrenzen,<br />
weil sie meist relativfix aufeine<br />
bestimmteLeistungausgelegt<br />
sind. Da muss mansehrgenau abwägen,<br />
wo eineAutomatisierung<br />
undwoeinemanuelleHandhabung<br />
sinnvoller ist.<br />
<strong>MM</strong> logistik: Siehaben eben die<br />
modernen Pick-Technikenwie<br />
Voiceangesprochen...<br />
ehrhardt: Inzwischen wird fast jedes<br />
zweite Projektbei E+Pmit Voice-<br />
Technikrealisiert. Aber vieleUnternehmenholen<br />
nicht dasOptimale<br />
ausdieserTechnikheraus.Rund<br />
wird es aber erst,wenn Voicein<br />
Kombinationmit anderen Technikenwie<br />
MultiOrder Pickingeingesetztwird.<br />
<strong>MM</strong> logistik: Undwas ratenSie<br />
den<strong>Logistik</strong>-Verantwortlichen?<br />
ehrhardt: VieleUnternehmenmachen<br />
den Fehler undbetrachten<br />
nurden Pick-Vorgang,der etwas<br />
schneller wird,weildie Lagerarbeiterbeim<br />
Kommissionierenmit<br />
VoiceihreHände frei haben. Viel<br />
wichtigerist es aber,die gesamte<br />
Prozesskette mitsämtlichenvorundnachgelagerten<br />
Prozessenzu<br />
betrachten, die Bereitstellung der<br />
Ware zum Kommissionierenzum<br />
Beispiel.Auchdie müssen automatisiert<br />
laufen undineineganzheitliche<br />
Lösung einbezogenwerden.<br />
Werden sie dasnicht,nützt das<br />
schönste Pick by Voicenichts.<br />
<strong>MM</strong> logistik: Warumist es sinnvoll,geradejetztGeldindie<strong>Logistik</strong><br />
zu stecken?<br />
ehrhardt: Weil es während einer<br />
Hochsaison immerschwieriger ist,<br />
einesokomplexeSache wiedie <strong>Logistik</strong><br />
umzustrukturierenals in ruhigerenZeiten.Eineeffiziente<strong>Logistik</strong><br />
istaberheute Voraussetzung<br />
fürdie Wettbewerbsfähigkeit eines<br />
Unternehmens.JemehrZeitdaist,<br />
desto problemloser läuftsoeine<br />
Umstellung.Ein Lagerstrukturiert<br />
mannicht einfachmal so nebenbei<br />
um. Da müssen nicht nurwir konzentriertarbeiten,<br />
auch der Kunde<br />
muss sichauf die geändertenProzessevorbereiten.<br />
Wenn Chaos entstehtund<br />
dasLager läuftnicht ordentlich,<br />
erwarten den Betreiber<br />
ernsthafte Probleme. <strong>MM</strong>.<br />
DasInterview führte <strong>MM</strong>-<strong>Logistik</strong>-<br />
RedakteurVolkerUnruh
FÖRDERTECHNIK<br />
20 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
FLURFÖRDERZEUGE<br />
Maßgeschneiderte<br />
Staplerfinanzierung<br />
Der Markt für Flurförderzeuge verzeichnet im Vergleich<br />
zum Vorjahr Umsatzrückgänge von bis zu 50%. Geplante<br />
Investitionen werden zurückgehalten, erteilte Aufträge<br />
storniert. Dabei bieten Hersteller und Händler für jeden<br />
Bedarf die unterschiedlichsten Finanzierungsmöglichkeiten<br />
für den Erwerb und Einsatz von Gabelstaplern.<br />
VOLKER UNRUH<br />
Die weltweiteFinanzkrise hat<br />
auch den Marktfür Flurförderzeuge<br />
empfindlich getroffen.<br />
Obwohl das Geschäft mit<br />
Lagertechnikgeräten noch einigermaßen<br />
befriedigend läuft, verzeichnendie<br />
Hersteller beiNeugerätenim<br />
FrontstaplerbereichUmsatzeinbußen<br />
von50% undmehr.<br />
Einer im Juli dieses Jahres vom<br />
Bundesverband der Baumaschinen-,<br />
Baugeräte-und Industriemaschinenfirmen<br />
e.V. (bbi) durchgeführten<br />
Umfrage zufolge berichten 60% der<br />
deutschen Stapler-Händler vonweiterenUmsatzrückgängen<br />
im zweiten<br />
Quartal 2009.<br />
In Gabelstapler kann investiert werden,<br />
mit ihnen und entsprechenden Finanzierungsmodellen<br />
lassen sich aber<br />
auch Steuern sparen.<br />
Gleich mehrere Faktoren spielen<br />
bei dem zurzeit sehr zurückhaltenden<br />
(Kauf-)Interesse an Flurförderzeugen<br />
eine Rolle. „Die wirtschaftliche<br />
Situationder letzten Monate hat<br />
bei vielen Kunden eine abwartende<br />
Haltungausgelöst“,glaubtIngo Rose,<br />
Marketing-Manager beiClark.Investitionen<br />
würden geschoben undEntscheidungen<br />
ließen länger auf sich<br />
warten.<br />
VieleHersteller undHändler stellen<br />
zudem fest, dass besonders größere<br />
Unternehmen ihre Staplerflottenandie<br />
verändertenUmständein<br />
Wirtschaft und Industrie anpassen:<br />
In gleichem Maße wie die innerbe-<br />
triebliche <strong>Logistik</strong> habe auch die Anzahl<br />
der benötigten Geräte in den<br />
Flottenbeständen abgenommen.Außerdem,<br />
auch da sind sichdie Insider<br />
einig, werden Lägerund andereBereiche<br />
der Intralogistik, indenen<br />
Stapler zumEinsatz kommen,immer<br />
sorgfältiger geplant, organisiertund<br />
modernisiert. Auch dadurchwerden<br />
Flottengrößen spürbar reduziert.<br />
Josef Morat, Export-Manager<br />
beim italienischen Spezialisten für<br />
Elektro-Stapler Carer, zieht für die<br />
derzeit herrschende Absatzkrise am<br />
Staplermarktabernocheineweitere,<br />
durchaus selbstkritischeBetrachtung<br />
ins Kalkül. Erist überzeugt, dass<br />
Hersteller wie Handelsorganisationen<br />
über die Konzepte der langundkurzfristigen<br />
Mieten denMarkt<br />
gesättigt haben. Die Tatsache, dass<br />
manden Kunden in den letzten Jahrenmassivden<br />
Austauschihrer Staplerflotten<br />
vorgeschlagen habe, und<br />
das unter besseren und flexibleren<br />
Bedingungen, seifür die heutigeSituationmit<br />
verantwortlich. „Sicherlich“,soMorat,„trägtdieFinanzkrise<br />
zum extremenRückgang des Staplermarktesbei.Ich<br />
binmir aber auch<br />
dessen bewusst, dass wir mit der<br />
Marktübersättigung einen Beitrag<br />
dazu geleistethaben.“<br />
Finanzierungsmodelle haben<br />
drastisch zugenommen<br />
Doch genauindiesenKonzepten der<br />
lang- und kurzfristigen Mieten, die<br />
Moratkritisiert, sehenHersteller wie<br />
Händler wiederum auch eineChance<br />
–für ihren eigenen Absatz, aber<br />
auch fürdie Erwerbsfreudigkeitihrer<br />
Kunden. Sofern die Banken mitspielen:„ImMomentlassensichFinanzierungsmöglichkeitenschwerrealisieren“,stellt<br />
JosefMorat fest.„In nur<br />
wenigen Fällen geben Banken den<br />
Betrieben dasnotwendigeKapital für<br />
Investitionen. Undwenn, dann sind<br />
die Konditionen keineswegs marktgerecht.“<br />
Undmit dieserFeststellung<br />
istMorat keineswegsalleine.
ichard Schulan,<br />
direktor Vertrieb &<br />
Service deutschland<br />
bei Crown:<br />
„Die meistenFehlerbeimStaplerkauf<br />
könnenbei<br />
derSpezifizierung<br />
undder Kapazitätsplanunggemacht<br />
werden.<br />
Hier istdie Beratungsdienstleistung<br />
derHersteller<br />
gefragt.“<br />
Oft jedoch basteln die Banker an den Konzepten<br />
mit, diedafür sorgen, dass –wie viel auch<br />
immer–Geldindie Kassen der Lieferanten und<br />
funktionsfähigeFlurförderzeuge aufdie Werksgeländeder<br />
Kunden kommen.<br />
Fest steht, dass Finanzierungsmodelle jedweder<br />
Couleur in den letzten Jahren drastisch<br />
zugenommen haben. Auf der Cemat 2002 in<br />
Hannover sorgte der damals noch autark agierende<br />
schwedische Lagertechnikhersteller BT,<br />
heute indie Toyota Material Handling integriert,<br />
mit seinem Messe-Motto für Aufsehen:<br />
„Kauft keineStapler!“, stachesjedem Messebesucher<br />
unausweichlich indie Augen, der auch<br />
nur indie Nähe des BT-Standes kam. Wasdamals<br />
noch visionär anmutete, ist heute Alltag.<br />
Damals,und dasliegt gerade einmalsieben Jahre<br />
zurück, schiendie Haltungdeutscher Unternehmen<br />
zuihren Investitionsgütern nahezu<br />
unerschütterlich: „Was auf meinem Hof steht,<br />
gehört mir“, waren die Worte, mit denen der<br />
typische Mittelständler –oder der, den man<br />
dafür hielt –gerne zitiert wurde. Und heute?<br />
Heute werden tatsächlich kaum noch Stapler<br />
gekauft, jedenfalls nicht in klassischem Sinne<br />
–und auch nicht wegender Krisenicht.<br />
christian Baerwolff,Marketingleiter<br />
bei Still:<br />
„Die Nutzung von<br />
Flurförderzeugen<br />
aufBasis kalkulierbarer,monatlicher<br />
Ratenbringt<br />
auch bilanztechnische<br />
Vorteile.<br />
Dies bedeutet<br />
mehr freieliquide<br />
Mittel undmehr<br />
Flexibilität im unternehmerischen<br />
Handeln.“<br />
flurförderzeuge fördertechnik<br />
Bild: Crown<br />
Bild: Still<br />
Peter Wolf,<br />
Niederlassungsleiter<br />
der Mitsubishi<br />
gabelstapler<br />
deutschland<br />
gmbH:<br />
„Der AnschaffungspreisfürGabelstapler<br />
steht leiderimmer<br />
noch im<br />
Vordergrund. Die<br />
Servicekostenerhalten<br />
nichtden<br />
erforderlichen<br />
Stellenwert.“<br />
Das Finanzierungsgeschäft gewinnt für die<br />
Branche immer mehr anBedeutung. Bereits<br />
jeder dritte Jungheinrich-Stapler wird gemietet<br />
oder geleast. Beim AschaffenburgerWettbewerberLinde<br />
liegt derAnteilangeleastenund gemietetenFahrzeugen<br />
in Deutschlandbei mittlerweile<br />
über 50%, Mitsubishi nennt Zahlen<br />
jenseits der 60%.<br />
Aber woher kommt dieses Umdenken? Mit<br />
demKaufoder Besitz eines Gerätesist es heute<br />
nicht mehrgetan.Unternehmengehenimmer<br />
mehrdazu über,ihreInvestitionsgüter hinsichtlich<br />
ihrer Produktivität zumessen und zu berechnen.<br />
Das heißt, sie bezahlen letztlich eine<br />
bestimmte, durchdas GerätzuerbringendeArbeitsleistungund<br />
nicht mehrdas Gerätselber.<br />
durch eine fundierte Beratung können<br />
Beschaffungsfehler vermieden werden<br />
Um so wichtiger aber ist es, sorgfältig auf eine<br />
vernünftige Zusammenstellung vonStaplerflotte<br />
undService-Konzept zu achten. „Die meisten<br />
Fehler können bei der Spezifizierung und der<br />
Kapazitätsplanung gemacht werden“, warnt<br />
RichardSchulan,DirektorVertrieb undService<br />
Deutschlandbei Crown. „Viele Unternehmen“,<br />
ergänzt OM-Vertragshändler Lothar Heckert,<br />
„bereiten den Austausch von Flotten schlecht<br />
vor und versäumen sohäufig die Chance, den<br />
Fuhrpark an Flurförderzeugenfür die nächsten<br />
48 oder 60 Monate hinsichtlichGröße, Kosten,<br />
Sicherheit undProduktivität optimal anzupassen.“<br />
AusdiesemGrund rätder Still-Marketingleiter<br />
Christian Baerwolff vor jedem Kauf von<br />
Flurförderzeugenzueiner Materialflussanalyse.<br />
Eine darauf aufbauende Beratung könne Beschaffungsfehler<br />
von vornherein vermeiden.<br />
„ImGespräch“,soBaerwolff,„lassen sich Optimierungspotenziale<br />
erkennen undneue Materialflusskonzepteentwickelnund<br />
umsetzen. Die<br />
Effizienzsteigerungen des gesamten Materialflusses<br />
zahlen sich mehr aus, als die Jagd nach<br />
Bild: Mitsubishi
Bild: Toyota Material Handling<br />
fördertechnik flurförderzeuge<br />
Miriam Schönrock,Pressesprecherin<br />
bei Toyota<br />
Material Handling:<br />
„Nachwie vorist<br />
beiden Gegengewichtsstaplern<br />
derAbschwung<br />
deutlicher spürbarals<br />
beider<br />
Lagertechnik. Der<br />
privateKonsum<br />
istnochnicht eingebrochenunddieentsprechendenBranchen<br />
setzen vornehmlichLagertechnikein.“<br />
22 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
Bild: Zeppelin<br />
vermeintlich günstigen Einzelangeboten.<br />
Für unsere Kunden ist es<br />
wichtig, einen verlässlichenund stabilen<br />
Partner anihrer Seite zuwissen.“<br />
Apropos günstige Einzelangebote:<br />
Auch Linde-Pressesprecherin<br />
HeikeOder zufolgewerden Entscheider<br />
immer wieder dazu verleitet, dem<br />
Anschaffungspreis ein allzu großes<br />
Gewicht zu geben. „Dabei“, erklärt<br />
Oder,„kommtesauf die Gesamtperformance<br />
der Fahrzeuge an, auf die<br />
Produktivität, die Energieeffizienz,<br />
Ergonomie, Umweltverträglichkeit<br />
und den Service. Diese dauerhaften<br />
Vorteile sorgen für hohe Einsparungen<br />
und ein hervorragendes<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis.“<br />
VieledieserWarnungenund Ratschläge<br />
werden in der Praxis gerne<br />
angenommenund bereitsoft berück-<br />
harald thum,<br />
Marketingleiter des<br />
geschäftsbereichs<br />
gabelstapler bei<br />
zeppelin:<br />
„BeimKaufstehtdie<br />
Beratunganerster<br />
Stelle. Einsatz, Gerätetyp,<br />
Produktivität,<br />
Finanzierung und<br />
vieles mehr müssen<br />
genauunter dieLupe<br />
genommenwerden.<br />
Da müssen beide<br />
Seiten kooperieren,<br />
sonstist schnelleine<br />
Fehlentscheidung<br />
getroffen.“<br />
sichtigt. Dies zeigt, wie sehr inzwischen<br />
die Beratungsdienstleistung<br />
der Hersteller gefragt ist. Aus mehr<br />
oder wenigerreinen Geschäftsbeziehungen,<br />
die sichauf denKaufbeziehungsweise<br />
Verkauf und anfallende<br />
Reparaturenvon Staplernbeschränken,<br />
sind mittlerweileinvielen Fällen<br />
partnerschaftliche Strukturen gewachsen.<br />
Aus flurförderzeugherstellern<br />
werden <strong>Logistik</strong>dienstleister<br />
Ob Hersteller, die ihre FlurförderzeugeimDirektvertrieb<br />
vermarkten,<br />
oder freie undvertraglichgebundene<br />
Händler,sie allewerden zunehmend<br />
in den operativen Alltag ihrer Kunden<br />
einbezogen.JenachArt dervereinbarten<br />
Miet-, Leasing- oder Rental-Verträge<br />
tragen sie sogar einen<br />
Teil der Verantwortungmit,dassdie<br />
von ihnen gelieferten Arbeitsgeräte<br />
stets verfügbar sind,umihreAufgaben<br />
inden Wertschöpfungsketten<br />
der Betreiberzuerfüllen.<br />
Aus diesem Grund beschränken<br />
sich zumindest die führenden Flurförderzeughersteller<br />
schon lange<br />
nicht mehrauf die Entwicklung und<br />
Produktion ihrerFahrzeuge, sondern<br />
habeninzwischen darüberhinausein<br />
breites Angebot anBeratungen und<br />
Dienstleistungen für fast alle Bereiche<br />
der Intralogistik in ihren Katalog<br />
aufgenommen–und ein großes<br />
Spektrum an höchst flexiblen Finanzierungsmöglichkeiten,<br />
um diese<br />
Benefits auch bezahlbarzumachen.<br />
Die gängigstenFinanzierungskonzeptefasst<br />
Andreas Urbanski,Leiter<br />
FinanzdienstleistungenimJungheinrich-Konzern,zusammen:<br />
▶ Rental und Rental vario (Nutzungsüberlassung<br />
inklusive Full-Service),<br />
▶ Leasing,<br />
▶ Mietkauf und<br />
▶ Teilzahlung.<br />
Darüberhinaushat derKunde die<br />
Möglichkeit, jedes dieser Konzepte<br />
mitdiversen Bausteinen zu ergänzen<br />
und anseinen spezifischen Bedarf<br />
anzupassen. Urbanski nennt folgende:<br />
▶ Maschinenbruchpauschale,<br />
▶ Laufzeitflexibilität,<br />
▶ Flottenmanagement,<br />
▶ Intervall-Service,<br />
▶ Sicherheits-Service und<br />
▶ Full-Service.
Für welches dieser Konzepte sich<br />
ein Kunde entscheidet, hängt ganz<br />
vondessenUnternehmens-und <strong>Logistik</strong>strukturenab.Pauschalempfehlungen<br />
sind dakaum möglich. Tendenziell<br />
jedoch gilt, dass sich Leasingverträge<br />
fürKundenaller Branchen<br />
und jeglicher Unternehmensgröße<br />
eignen. „Voraussetzung ist“,<br />
erläutert Lothar Heckert, „dass der<br />
Betreiber seine Flurförderzeuge am<br />
Ende der geplantenLaufzeitaustauschen<br />
möchte.“ Leasing schone die<br />
Liquidität und schaffe durch die bilanzneutrale<br />
Staplerfinanzierung<br />
Spielraumfür InvestitioneninanderenBereichen.<br />
Außerdem, so Harald<br />
Thum, MarketingleiterimGeschäftsbereich<br />
Gabelstapler bei Zeppelin,<br />
tragen die Unternehmen nach Vertragsende<br />
kein Vermarktungsrisiko<br />
fürdie Geräte. Unddader Jahresabschluss<br />
zuden harten Faktoren der<br />
Ratingbewertung eines Unternehmens<br />
zähltund gute Bilanzrelationen<br />
meist deutlich höher bewertet werden<br />
als anfallende Leasingkosten,<br />
kann dasLeasing vonFlurförderzeugensogardazu<br />
beitragen, dasUnternehmens-Ratingzuverbessern.<br />
für kleinere Unternehmen ist<br />
Mietkauf immer eine Option<br />
„Rental-Verträge eignen sich vor<br />
allem fürBetreiber größerer Flotten,<br />
dienicht nurdas Service- undReparaturrisiko,<br />
sondern auch den Verwaltungsaufwandverringern<br />
wollen<br />
undWertauf höchste Verfügbarkeit<br />
legen“,erläutert Lothar Heckert. Der<br />
Nutzensowohlbei Full-Service-Leasing<br />
als auch bei Rental liegt in den<br />
festen, also kalkulierbaren, monatlichen<br />
Belastungen über die gesamte<br />
Vertragslaufzeit. Nachteile sind, je<br />
nach Vertragsgestaltung, dass bei<br />
sinkender jährlicher Nutzung keine<br />
oder zu geringe Erstattungenvorgesehenwerden.<br />
Auch ein Wechseldes<br />
Servicepartnersist nicht möglich.<br />
„Aufgrundder allgemeinen wirtschaftlichen<br />
Situation wird derzeit<br />
ganz klar die Gerätemiete favorisiert“,<br />
stellt Harald Thum aufgrund<br />
seiner Erfahrungenfest. DerGrund<br />
liege hauptsächlich darin, dass die<br />
Maschinen nicht ins Anlagevermögengingenund<br />
somitdie Kreditlinie<br />
nicht belasteten. Lothar Heckert<br />
empfiehlt Mietkauf als Option für<br />
kleinere Unternehmen mit geringer<br />
Fahrzeugauslastung, die von vornherein<br />
planten, die Geräte am Ende<br />
der Laufzeitzuübernehmen.<br />
Besonders für den Erwerb hochwertiger<br />
Gebrauchtgeräte empfiehlt<br />
Lothar Heckertden Mietkauf alseine<br />
interessante Alternative, da die Geräte<br />
nach Zahlung aller Raten auto-<br />
flurförderzeuge<br />
matischins Unternehmenseigentum<br />
übergingenund ebenfallsdie Kreditlinie<br />
nicht belasteten. <strong>MM</strong><br />
INTerNeT-TIPP<br />
Eine ausführliche Umfrage zum<br />
Thema Staplerfinanzierung finden<br />
Sie auf www.mm-logistik.de<br />
durch Eingabe der Kennziffer<br />
316212 ins Suchfeld.<br />
fördertechnik<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009 23
fördertechnik sortiersysteme<br />
Massenproduktströme<br />
effizient<strong>vereinzeln</strong><br />
der von der Siemens-division Mobility entwickelte Visicon Singulator<br />
vereinzelt kontinuierlich bis zu 9000 einheiten pro Stunde. dabei wird<br />
aus einem Massenstrom von Produkten wie Behältern, Paketen oder Polybeuteln<br />
ein singulierter Produktstrom erzeugt, der sich einem Sorter<br />
zuführen lässt. innovative Merkmale ermöglichen qualitativ hohe und<br />
wirtschaftliche Vereinzelungsprozesse.<br />
Die Packstücke<br />
durchlaufen den<br />
singulator mit<br />
variierenden Geschwindigkeiten<br />
von eingangsseitig<br />
0,5 m/s und<br />
ausgangsseitig<br />
bis 2m/s.<br />
24 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
ReinhaRd iRRgang<br />
der auf der diesjährigen Logimat<br />
inStuttgart präsentierte<br />
Visicon Singulator hat<br />
sich im Kern bereitsimpraktischen<br />
EinsatzimExpress-Hub vonUPS in<br />
Köln bewährt, und zwar zur vollen<br />
Zufriedenheit des KEP-Dienstleisters,wieDietmarKrech,LeiterProduct<br />
LifecycleManagementCargo&<br />
Parcel beiSiemensMobility, betont.<br />
Allerdings wurden inzwischen<br />
einige wesentliche und von erheblichem<br />
Anwendernutzen geprägte<br />
Optimierungen durchgeführt. Die<br />
verbesserten Features betreffen beispielsweise<br />
den Durchsatz und die<br />
Design-to-Cost-Relation, so dass das<br />
ab sofort fürden europäischenMarkt<br />
verfügbare System pro Singulator<br />
und Stunde bis zu 7500 Pakete und<br />
in derAusstattungsvariante mitzwei<br />
Ausgängen bis zu9000 Einheiten<br />
<strong>vereinzeln</strong>kann.<br />
der Singulator ist flexibel an<br />
die Soll-Leistung anpassbar<br />
Der Singulator kann eine große<br />
Bandbreite von Packungseinheiten<br />
(ab100 mm undbis zu 1,4 mLänge<br />
sowieab4gbis zu 40 kg) handhaben<br />
undhat dabeinur einen Bruchteildes<br />
Platzbedarfs herkömmlicher, rein<br />
mechanischer Singulatoren.<br />
DieEinspeisung der Packstücke in<br />
denSingulatorgeschieht über dieaus<br />
mehreren schmalen Bandförderern<br />
bestehende Gapper-Unit. Diese<br />
schafft zwischen den sehr dicht aneinander<br />
ankommenden Paketen<br />
definierteAbständeund Lücken, und<br />
zwar in Längs- und Querrichtung,<br />
welchesimnachfolgenden Transport<br />
eine eindeutige Erfassung des Förderguteserlaubt.<br />
Daran anschließend sorgen zwei<br />
Übergabebänder für die Stabilisierung<br />
der Paketgeschwindigkeit. Ab<br />
der Gapper-Uniterfasseninsgesamt<br />
160 Foto-Eyes die Grundfläche der<br />
Pakete.<br />
Die Vereinzelungsfläche ist die<br />
größte Einheit des Systems. Bei der<br />
aufder LogimatpräsentiertenAnlage<br />
besteht diese Fläche aus 84Antriebsmodulen,<br />
die die Packstücke<br />
drehenund <strong>vereinzeln</strong>.<br />
Das Ausgangssignal wird durch<br />
einen Motion-Controller gegeben,<br />
der die Transportbänder des Singulators<br />
individuell ansteuert. So lässt<br />
sich zum einen durch BeschleunigungsveränderungdieDurchlaufgeschwindigkeit<br />
der Packstücke erhöhen,<br />
zum anderen lassen sich die<br />
Abstände zwischen den Paketenverkleinern.<br />
Da sichdie Pakete meist auf<br />
mehreren, parallel liegendenFörderbändernbewegen,<br />
können sie darüber<br />
hinaus durch eine variable Beschleunigung<br />
der Bänder in die gewünschteRichtunggedreht<br />
werden.<br />
Generell ist die Anzahl der pro<br />
Visicon Singulator installierten Antriebe<br />
vom geforderten Durchsatz<br />
und von der Größe der zu <strong>vereinzeln</strong>denPackstückeabhängig.Laufen<br />
zum Beispiel Pakete biszur maximalenLängevon<br />
1,4 müberdie Anlage,<br />
muss das System insgesamt größer<br />
ausgelegt werden, da sowohl eine<br />
bestimmteLängeerforderlichist,um<br />
diePaketezudrehenund zu <strong>vereinzeln</strong>,<br />
alsaucheinegewisse Breite, um<br />
die Diagonalmaße der Pakete beim<br />
Drehenberücksichtigen zu können.<br />
Wenn allerdings ausschließlich<br />
Pakete mit 300 bis 400 mm Länge<br />
über die Anlage gefahren werden, so<br />
kann die Breite des Singulators von<br />
vornherein reduziert werden. Bei<br />
einem geringerenDurchsatz vonbeispielsweise<br />
3000 bis 4000 Einheiten<br />
pro Stunde kann auch dessenLänge<br />
verkürzt werden. Dies bedeuteteine<br />
geringere Anzahl von Antriebsmodulen,<br />
verbunden mit einer insgesamt<br />
reduzierten Anlagenlänge, was<br />
auch die Kosten senkt. Zur Ermittlung<br />
der fürdie jeweiligeAnwendung<br />
optimalen Anzahl der Antriebsmodule<br />
bietet Siemensein eigenes Simulationsprogramman.<br />
Nicht nur aus dieser jenach Anforderungsprofil<br />
unterschiedlichen<br />
Anlagengröße erschließt sich das<br />
erste großewirtschaftliche undorganisatorische<br />
Vorteilsspektrum des<br />
Visicon Singulator. Vielmehr bean-
Bilder: Siemens<br />
sprucht dieser generell nur rund 25% des<br />
Platzesanderer Singulatoren. Denn während<br />
übliche Anlagen dieser Art 18 bis 20mlang<br />
und –aufgrund der bei anderen Anlagen erforderlichen<br />
Rückführung –etwa 4bis 5m<br />
breit sind,kommt derVisiconSingulatormit<br />
rund 6,5 mLängeund 2mBreiteaus.<br />
WeitereVorteileergebensichaus demKamerasystem,<br />
das neben dem Antriebssystem<br />
die Schlüsselrolle spielt.Mit demKamerasystem<br />
werden die Pakete erkannt und erfasst;<br />
zudem wird dasVolumen derPaketemit einer<br />
auf die Kantenlänge bezogenen Genauigkeit<br />
von 1cm erfasst –Daten, die beispielsweise<br />
für statistische Zwecke ausgewertet werden<br />
können.Ein weiterer Entwicklungsschritt wird<br />
die integrierte Adresslesungder Pakete sein.<br />
Bei hoher Prozessqualität kann die<br />
Anlage schnell installiert werden<br />
Die Packstücke durchlaufen den Singulator<br />
mit jenach Funktionsabschnitt variierenden<br />
Geschwindigkeiten: Eingangsseitigfahrensie<br />
mit 0,5 m/s in den Singulator ein, werden<br />
dann mit3,4 m/s² aufeineMaximalgeschwindigkeit<br />
von 2,4 m/s beschleunigt und laufen<br />
je nachDurchsatzanforderungmit biszu2m/<br />
sAusgangsgeschwindigkeit ausder Anlage.<br />
Gesteuertwirdder Visicon Singulator von<br />
einem von Siemens entwickelten, PC-basiertenProgramm,<br />
dashinsichtlichder Antriebsund<br />
auch der Kamerasteuerung sehr flexibel<br />
konfigurierbar ist. Flexibilitätnachaußen zum<br />
Netzwerk des Kunden gewährleistet eine<br />
Ethernet-basierte TCP/IP-Schnittstelle. Bei<br />
der Materialfluss-Steuerung kommuniziert<br />
das System mit der vor- und nachgelagerten<br />
Fördertechnik und muss diese auch paketdurchsatzoptimiert<br />
steuern.<br />
Das synchronisierte Zusammenspiel der<br />
Antriebseinheiten und des Kamerasystems –<br />
beides Systeme, die fürdas Erfassen, Singulieren<br />
und Ausrichten der Pakete unerlässlich<br />
sind –sowie die leistungsfähige Steuerungs-<br />
sortiersysteme<br />
fördertechnik<br />
intelligent konzipierte und kombinierte Hightechkomponenten machen den Visicon singulator zu<br />
einer hochleistungsfähigen und wirtschaftlich einsetzbaren Vereinzelungsanlage.<br />
Software liefern die fürden Visicon Singulator<br />
charakteristischen Leistungen, die sichinvestitionstechnisch<br />
etwa ab einem stündlichen<br />
Durchsatzvolumen von3000 bis4000 Paketen<br />
lohnen und einen für den Kunden positiven<br />
Return on Invest (ROI)erbringen.<br />
DieAntriebesindinder aktuellen Version<br />
direkt steckbar,jegliches Kabelziehenentfällt.<br />
Jeder Betreiber kann innerhalb weniger Minutenselbst<br />
ein Antriebsmodulauswechseln,<br />
das dann sofort ohne Synchronisierungsaufwand<br />
weiterläuft. Esmuss nichts eingestellt<br />
werden, die Module können nachdem Plug-<br />
&-Play-Prinzip gewechselt werden und die<br />
Steuerung wurde dahingehend weiter entwickelt,<br />
dass sich die Antriebe per Knopfdruck<br />
in wenigenSekundenselbst synchronisieren.<br />
Anwenderfreundlichist auch die kurzeInstallationszeit<br />
vonrundzweiTagen. Die fünf<br />
bis sechs Module, aus denen ein System besteht,<br />
werden bei Siemens aufgebaut und getestet,<br />
auch die Software wird aufgespielt. Innerhalb<br />
von zwei Tagen lassen sich Module<br />
zumfertigenSystemmontieren undinBetrieb<br />
nehmen. DiesekurzeZeitspannefür Installation<br />
undInbetriebnahme kommtden Kunden<br />
auch beim Retrofit zugute, wo Unternehmen<br />
innerhalb kürzesterZeitihreAnlagen wieder<br />
zumLaufenbringenmüssen.<br />
Die neueste Versiondes Visicon Singulators<br />
durchlief eine Design-to-Cost-Optimierung,<br />
beider durchkonstruktive Eingriffeund Verbesserungeninden<br />
Fertigungsverfahrenrund<br />
40% der Kosten eingespart werden konnten<br />
–und dasbei verbesserter Funktionalität und<br />
erhöhter Durchsatzleistung. Weitere Kostenvorteile<br />
bringt unter anderem der geringe<br />
Energieverbrauch der Antriebe.<br />
DerAnwender erhält somitein System, das<br />
bei sehr geringem Platzbedarf, schneller Installierungund<br />
starkenDurchsätzeneinesehr<br />
hohe Prozessqualitätbringt. DieFehlerrate des<br />
Singulatorsliegt im Promillebereich, die Verfügbarkeit<br />
liegt beiüber99%. <strong>MM</strong>
FÖRDERTECHNIK FÖRDERANLAGEN<br />
Der Weg der<br />
frischgebackenen<br />
Kekse führt auf<br />
einer rund 50 m<br />
langen, komplett<br />
eingehausten Förderstrecke<br />
vom<br />
Ofen zur Beutelpackmaschine.<br />
Selbst Krumen<br />
dürfen nicht auf<br />
den Boden fallen,<br />
da sonst die Umgebungkontaminiert<br />
werden<br />
kann.<br />
Modulbandförderer<br />
geben neue Impulse<br />
26 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
Im neuen Packbereich beim Süßgebäckhersteller Bahlsen<br />
reichen wenige Antriebe für die schwierige Laufstrecke zur<br />
Endverpackung. Aus layouttechnischen Gründen war im<br />
Werk Barsinghausen kein geradeaus laufender Materialfluss<br />
möglich.<br />
WOLFGANG M. MUSIOL<br />
Modulbandförderer gewinnen<br />
inder betrieblichen<br />
Fördertechnik immer<br />
mehranBedeutung,weilsie mitwenigen<br />
Antrieben in einem Stück auf<br />
Förderstrecken mit Geraden und<br />
Kurven eingesetzt werden können.<br />
Der Süßgebäckhersteller Bahlsen in<br />
Hannover nutztjetzt fürden Warentransport<br />
in seiner neuen Packerei<br />
fürdie Keksinnovation „Leibniz Erdnuss<br />
Spaß“ eine solche Anlage, die<br />
von dem Transportspezialisten Ryll<br />
GmbH in Geschergeliefert wurde.<br />
Seit 120 Jahren werden bei Bahlsensüße<br />
Backwaren hergestellt.Heute<br />
produziert das Unternehmen mit<br />
Bild: Ryll<br />
knapp2800 Mitarbeitern an fünf europäischen<br />
Standorten pro Jahr über<br />
150000 tSüßgebäckmit einem Umsatzwert<br />
vonmehrals 500 Mio. Euro.<br />
Davonwerden rund 48% in 80 Ländern<br />
weltweit erzielt.InDeutschland<br />
ist Bahlsen Marktführer mit rund<br />
22% Marktanteil. Seit 2006 sind die<br />
Produkte unter zwei Dachmarken<br />
gebündelt, wobei „Bahlsen“ für den<br />
Genuss unddas tägliche Verwöhnen<br />
steht und „Leibniz“ für den kleinen<br />
Hunger zwischendurch. Beide Markenhaben<br />
in Deutschlandeinen Bekanntheitsgrad<br />
von100%. Nachdem<br />
das neue Produkt „Leibniz Erdnuss<br />
Spaß“ auf Anhieb den dritten Platz<br />
aufdem deutschen Süßgebäckmarkt<br />
erobert hat, wurde dafür imWerk<br />
Barsinghausen bei Hannover ein<br />
neuer Packbereicherforderlich.<br />
Modulbandförderer benötigen<br />
trotz Kurven wenige Antriebe<br />
Im Sinne einer optimalen Arbeitsplatzgestaltung,die<br />
es denMitarbeitern<br />
ermöglicht, bei kurzen Wegen<br />
im Arbeitsbereich Qualitätsüberprüfungen<br />
durchzuführen und den gesamten<br />
Prozess ständig im Blick zu<br />
haben, war aus layouttechnischen<br />
Gründen kein geradeläufiger Materialfluss<br />
möglich, zumal ein Verspringen<br />
bis zu 400 mm notwendig<br />
war. Normalerweisewären beieiner<br />
solchenBandlaufstrukturzahlreiche<br />
Übergänge undAntriebenötig gewesen.<br />
Ein Modulbandförderer hingegenwirdfertigkonfektioniert,angepasst<br />
undmit optimiertenÜbergängengebaut,<br />
so dass trotzKurvennur<br />
wenige Antriebebenötigt werden.<br />
DerTransporteinsatz der Modulbänder<br />
beginnthinterden vertikalen<br />
Beutelpackmaschinen, zu denendie<br />
frischgebackenen Kekse mit dem<br />
Erdnussbelag direkt vom Ofen auf<br />
einem 300 mm breiten Gurtförderer<br />
kommen. Die etwa 50 mlange Förderstrecke<br />
ist komplett eingehaust,<br />
damitkeineStaubbelastungentsteht.<br />
Das war für die Ryll-Konstrukteure<br />
keine leichte Aufgabe, denn an den<br />
Seiten durfte keine Ware entfallen<br />
und anden Messerkanten-UmlenkungenkeineabgestreiftenKrumen.<br />
Ryll hat für die gesamte TransportstreckederoffenenWareeineStahlwannemitgeschlossenenSeitenwänden<br />
und durchsichtigen Abdeckungengefertigt,<br />
so dass keineStaubbeeinträchtigung<br />
erfolgt. Für die Reinigung<br />
der Wanne sind ander Unterseite<br />
in bestimmten Abständen<br />
verschließbare Öffnungen angebracht<br />
worden.<br />
Sobalddie Beutel gefüllt undverschlossensind,<br />
rutschen sie über eine<br />
schiefe Ebene auf zwei parallel laufende<br />
Modulbänder in Richtung<br />
Endverpackung. Dabei werden die<br />
Beutel über zwei integrierte Bandkontrollwaagen<br />
geführt, wonochmals<br />
die Stimmigkeit der Inhaltsgewichte<br />
geprüftwird. Sobalddie bei-
den Modulbänder die Endverpackungszone<br />
erreicht haben, werden<br />
sie über einen Linienvereiniger geführt<br />
und zueinem Packband vereint.<br />
Die Beutel werden automatisch<br />
aufgerichtet und zueiner Sechser-<br />
Doppelreihe für die Kartonierung<br />
hintereinandergestellt.Das Packband<br />
läuft jetzt direkt auf das ankommendeBandmit<br />
denaufgerichteten<br />
Kartonszu, so dass miteiner Bewegungdie<br />
Beutel in denKartongesetzt<br />
werden können.<br />
In der Vielfalt der fördertechnischen<br />
Lösungen nimmt das ModulbandeinebesondereStellungein.<br />
Denn mit ihm lässt sich das Design<br />
der Anlagensehrsensibelauf die betrieblichen<br />
Anforderungen hin abstimmen,<br />
so dass sichfür die Betreiber<br />
erhebliche Möglichkeiten für<br />
eineGenerierungökonomischer und<br />
ergonomischer Vorteile ergeben.<br />
Diese Entwicklung wurde beim<br />
Transportanlagenbauer Ryll dazu<br />
genutzt, sich verstärkt auf Modulbandförderer<br />
undauf derenKombination<br />
mitanderen Fördersystemen<br />
zu konzentrieren, mit dem Ziel, ein<br />
optimales Leistungsniveau der Gesamtanlagenzuerreichen.<br />
Da immer<br />
öfter Modulbandförderer eingesetzt<br />
werden, hatRylldurch Standardisierungeneinen<br />
Baukastengeschaffen,<br />
mit dem eine zügige Realisierung<br />
bedarfsgerechter Lösungen erreicht<br />
werden kann.<br />
Modulbänder oder -kettenwerden<br />
aus einzelnen, kunststoffgespritzten<br />
Modulen mitoffener oder geschlossenerStrukturinBreiten<br />
von150 bis<br />
3000 mm zusammengesetzt. Da die<br />
einzelnen Module mitKunststoffbolzenverbunden<br />
werden, sindentsprechende<br />
Wartungs- undReparaturarbeiten<br />
unkompliziert in eigenständigerRegie<br />
durchführbar.Beschädigte<br />
Module können leicht ausgetauscht<br />
werden, da dieKettendurch dasHerausdrücken<br />
des Bolzens einfach zu<br />
öffnen sind.<br />
Dementsprechendlassensichdie<br />
Modulkettenauchohne großen Aufwand<br />
verlängern oder verkürzen.<br />
Das anschließend notwendige fachliche<br />
Zusammenschweißen, Spannen<br />
undEinrichten der Spurtreue,wie es<br />
beiGurtbändernerforderlichist,ent-<br />
Bilder: Ryll<br />
In der endverpackungszone werden die<br />
beiden Modulbänder mit den gefüllten<br />
und verschlossenen Beuteln über einen<br />
linienvereiniger zum Packband für die<br />
letzten Meter zur Kartonverpackung<br />
vereint.<br />
fällt, da Modulketten sich selbst<br />
spannen und nicht, wie Gurte, gesteuert,<br />
sondern von seitlich angebrachten<br />
Kunststoffleisten geführt<br />
werden. Dadurch entsteht auch bei<br />
Querbelastungenkein Verlaufendes<br />
Bandes.<br />
die transportlinie hat nur<br />
wenige Unterbrechungen<br />
Entsprechend dem Design der Förderstrecke<br />
stehen gerade laufende<br />
Bänder, Kurvenbänder und Kombinationsformenfür<br />
geradläufige und<br />
kurvigeStreckenineinem Stückzur<br />
Verfügung. DerminimaleKurvenradius<br />
istabhängig vonder Bandbreite<br />
und wird als Kollapsfaktor angege-<br />
förderanlagen<br />
ben(Formel:Bandbreitemal 2,2). Da<br />
die Transportlinienmit wenigenUnterbrechungen<br />
und Übergängen gebaut<br />
werden, lassen sich entsprechendAntriebeeinsparen.Undsollte<br />
tatsächlich ein Übergang zum<br />
nächsten Teilstück nötig sein, sind<br />
die Übergangsdurchmesser mit 70<br />
mm verhältnismäßig klein,was sich<br />
besondersbei der Übergabe vonkleinenProdukten<br />
ausgesprochen positivauswirkt.<br />
Lediglichfür Steilstreckenbenötigendie<br />
Modulbänder miteiner Steigfähigkeit<br />
von bis zu25° mehr Antriebskraft.<br />
Damit das Transportgut<br />
auf solchen Förderabschnitten vor<br />
dem Rutschen bewahrt wird, ist die<br />
Oberfläche der Module entsprechend<br />
präpariert. Den155 mm hohenEdelstahlkorpus,<br />
in demder Förderer mit<br />
dem aufgelegten Modulband läuft,<br />
baut Ryll jeweils anlagenspezifisch<br />
mit Stützen, deren Höhe entsprechend<br />
den Kundenanwendungen<br />
ausgerichtet ist.<br />
Zur bestmöglichen Lenkung des<br />
Warenstromsmüssenallerelevanten<br />
Einflussgrößen, wie Güterstruktur,<br />
Transportvolumen, Streckenverlauf,<br />
Umgebung sowieergonomischeund<br />
produktionstechnischeArbeitsplatzbedingungenexakt<br />
beachtet werden.<br />
Dann können über ein verknüpftes<br />
Bändernetz, wie es die Ryll-Spezialisten<br />
bei Bahlsen implementierten,<br />
auch Prozesse mit hohen Anforderungen<br />
erledigt werden. Bahlsen<br />
hat damit für seine Spaß-Kekse ein<br />
Fördersystembis zur Endverpackung<br />
auseinem Guss. <strong>MM</strong><br />
fördertechnik<br />
Über eine Strecke<br />
von rund 60 mwerden<br />
bei Bahlsen die<br />
in Beutel verpackten<br />
leibniz-erdnuss-<br />
Spaß-Kekse auf einer<br />
Modulbandförderanlage<br />
zur endverpackung<br />
gebracht.<br />
Beim einsatz eines<br />
gurtförders wären<br />
beim gleichen Streckenverlauf<br />
13 antriebe<br />
notwendig<br />
gewesen.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009 27
fördertechnik versandlager<br />
Motorradteile<br />
auf der Strecke<br />
die Wechselbeziehung zwischen hightech und den repräsentierenden<br />
Persönlichkeiten ist nicht nur in der Intralogistik von großer Bedeutung.<br />
entscheidungen für ein bestimmtes System oder Konzept werden oft<br />
emotional und über die faktischen Preis-Leistungs-Funktions-argumente<br />
hinaus getroffen. Wichtig ist, dass die Chemie zwischen Investor und<br />
anbieter stimmt.<br />
als generalunternehmer<br />
realisierte<br />
gebhardt Fördertechnik<br />
das Zentrallager<br />
des Motorradzubehörlieferanten<br />
Polo.<br />
Über 30000 artikel<br />
werden lagermäßig<br />
vorgehalten,<br />
120000 Teile pro<br />
Tagverschickt.<br />
28 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
Gerhard Sauer<br />
nach einem systematischen<br />
Ausschreibungsverfahren<br />
haben wir uns auf drei von<br />
zehn Anbietern konzentriert, die<br />
vomSystemher unserenVorstellungenentsprachen.<br />
Entschieden haben<br />
wir uns letztlich aber nicht für die<br />
vordergründig kostengünstigste Lösung,sondernfür<br />
die Kreativitätund<br />
Fachkompetenz derEntwicklungsingenieure<br />
und wie sie uns mit Ideen<br />
fürnachhaltige undflexibleintralogistische<br />
Lösungen inunserem dynamischen<br />
Absatzmarkt überzeugt<br />
haben“,sagtManfred Steffens,Leiter<br />
<strong>Logistik</strong> und EDV bei Polo, einem<br />
Gerhard Sauer ist freier Fachjournalist in<br />
37073 Göttingen, Tel. (0551) 82 0777-1<br />
der führenden Spezialanbieter für<br />
Motorradbekleidung und -zubehör<br />
in Deutschland und in der Schweiz.<br />
Er verantwortet letztlich, dass gegenwärtig<br />
bis zu120000 –geplant sind<br />
200000 –Teile pro Taginnerhalbvon<br />
24 StundennachAuftragseingang an<br />
dasgroßeFilialnetzausgeliefert werden<br />
–Biker sind Fans und wollen<br />
nicht auf ein Produkt warten, wenn<br />
sie sichdafür entschieden haben.<br />
Anfang 2009 wurde dasPolo-Zentrallager<br />
Europa in Jüchen in Betrieb<br />
genommen.Über30000 Artikel werden<br />
lagermäßig vorgehalten und in<br />
Zusammenarbeit mit dem <strong>Logistik</strong>dienstleister<br />
Hermes verschickt. Als<br />
Generalunternehmerfür die Intralogistik<br />
des Zentrallagers entschied<br />
sich Polo für die Gebhardt FördertechnikGmbHinSinsheim.<br />
Ein zentraler<br />
Bereichder Anlage bestehtaus<br />
den96Kommissionierzonen in vier<br />
Ebenen, von denen die Behälter auf<br />
60 Shop-Ziele und weitere 60 Postversandstationen<br />
verteilt werden.<br />
ZumAufgabenumfang Gebhardts<br />
gehörte unter anderem die Systemsteuerung<br />
der Förderanlage: Zwei<br />
Siemens-S7300-Steuerungen mit<br />
zwei Vipa-Speed-CPU steuern die<br />
Förderanlagemit insgesamt487 teils<br />
frequenzgeregelten Antrieben. Zur<br />
Steuerung wurden rund 1400 Sensoren<br />
installiert, die über mehrere<br />
Profibus-Netzwerke dezentralisiert<br />
erfasst werden. 110anden SPS-Steuerungen<br />
angeschlossene Scanner<br />
erkennen die Behälter an den Entscheidungsstellen<br />
für die Materialflusssteuerunginden<br />
SPS-Systemen.<br />
Eine von Gebhardt-Systems entwickelte<br />
SPS-Materialflusssteuerung<br />
mit Datenbank steuert den kompletten<br />
Materialfluss ohne externe<br />
Rechnerunterstützung.<br />
Die Transportaufträgewerden von<br />
derServer-Datenbankdes ERP- und<br />
Lagerverwaltungssystems von Polo<br />
via Datenbankkopplung an die Gebhardt-Systemsteuerungenübertragen<br />
undvon dort auch wieder zumPolo-<br />
System zurück quittiert. Eine Anlagenüberwachung<br />
mitVisualisierung<br />
undein Hotline-Support<strong>sicher</strong>n die<br />
hohe Verfügbarkeit der Anlage.<br />
Weiche faktoren gewinnen<br />
zunehmend an relevanz<br />
Doch außer den technischen Lösungen<br />
eines Projekts tragen nicht<br />
zuletzt auch sogenannte weiche FaktorenzudessenerfolgreicherUmsetzung<br />
bei. „Mit Gebhardt verbindet<br />
unseineähnliche Unternehmensphilosophie“,<br />
so M. Steffens. Als eigentümergeführtes<br />
mittelständisches<br />
Unternehmen handele jeder eigenverantwortlichfür<br />
dasGanze,kenne<br />
undkönne,was er sagt,und verspreche<br />
nicht mehr, als letztlich auch<br />
realisierbarist.„Undwie Gebhardt“,<br />
fährtder <strong>Logistik</strong>leiterfort, „verzichten<br />
wir eher auf ein Geschäft, wenn<br />
es nicht unseren hohen Qualitätsstandards<br />
entspricht.“ So habe es<br />
Polo sehr imponiert, wie innovative
Bilder: Gebhardt<br />
versandlager<br />
fördertechnik<br />
ein zentraler Bereich des Polo-Zentrallagers ist der Kommissionierbereich. er<br />
besteht aus 96 Zonen in vier ebenen, von denen die Behälter auf 60 Polo-shop-<br />
Ziele und weitere 60 Postversandstationen verteilt werden.<br />
Lösungenmit fachlicherSelbstüberzeugungargumentiertwurden–gegen<br />
gängige Preisvorstellungen und<br />
Standardlösungen und auch auf die<br />
Gefahr hin, aus Prinzipientreue einen<br />
Auftrag zu verlieren. Steffens:<br />
„Wir denken beide in nachhaltigen<br />
Entwicklungenfür Investitionenund<br />
Mitarbeiter. Wobei die Mitarbeiter<br />
unser wichtigstes Potenzial für die<br />
hohe Leistungsfähigkeit bilden. Und<br />
diewollen wirschon garnicht durch<br />
Wegrationalisierung verlieren. Wir<br />
habenden Mitarbeitern die Zieleder<br />
neuen Lagerlogistik verdeutlicht,<br />
nämlich Qualitätszuwachs bei der<br />
schnellen und <strong>sicher</strong>en Belieferung<br />
der Kunden an humanisierten Arbeitsplätzen:<br />
leise Fördertechnik,<br />
kurze Wege, ergonomisches Handling,<br />
helles Arbeitsumfeld und arbeitsgerechte<br />
Temperaturen. Die<br />
Mitarbeiter danken esmit einem<br />
nicht messbaren Krankenstand und<br />
kaum messbaren Diebstählen –obwohl<br />
hier attraktive Produkte im<br />
Wert von100 Mio. Euro lagern.“<br />
kundenziele verstehen und<br />
dann innovativ realisieren<br />
Gebhardt hatseineAufgabe beiPolo<br />
erfüllt. Die gesetzten Termine wurdengenau<br />
eingehalten. Dabeihätten<br />
die Gebhardt-Mitarbeiter großeAnpassungs-<br />
und Leistungsfähigkeit<br />
gezeigt, lobt Steffens. Durch Verzögerungenbei<br />
den Baugewerkengingen<br />
gleich zuAnfang vier Wochen<br />
verloren.<br />
Undauchhierbei bewährten sich<br />
die bereits erwähnten weichen Einflussfaktoren.<br />
Denn der Mensch ist<br />
eine der wichtigsten Ressourcen für<br />
nachhaltige Erfolge. Wieengagiertist<br />
er, wie verantwortlich zeigt ersich<br />
undwie offenist er fürneuesDenken<br />
in technischen Dimensionen? Kurz:<br />
WelcherGeist herrscht in derBelegschaft<br />
des Unternehmens?<br />
Um dies abzuspüren, sollten sich<br />
die potenziellen Vertragspartner<br />
schon während der Angebotsphase<br />
persönlich kennen lernen. „Das lief<br />
anfangsweder füruns noch fürGebhardt<br />
ganz glatt“, erinnert sich Steffens,<br />
„Gebhardt musste uns immer<br />
wieder von seinen intelligenten Lösungen<br />
überzeugen –auch wenn<br />
diese zunächst teuerer erschienen.<br />
Aber da hatdannauchunsereerfahrene<br />
Lagermannschaft ihre Ideen<br />
einfließenlassen.“<br />
So konnte dann auch dasGesamtsystemnachdem<br />
Umzug problemlos<br />
über-und in Betrieb genommen werden:<br />
„Die Kollegen wussten vom<br />
erstenTag an,was aufsie zukommt,<br />
weil alle mitentwickelt haben,“ so<br />
Steffens.„Fürdie komplette Umsiedlung<br />
unserer<strong>Logistik</strong> auszuvordrei<br />
Standorten brauchten wir nur fünf<br />
Tage und Nächte. Fast 300 Lastzüge<br />
kamenhierangedonnert.Amsiebten<br />
Taghaben wirdas erste Malkommissioniert<br />
und amachten hatten wir<br />
schon jeden unserer fast 100 Shops<br />
einmal beliefert –und zwar völlig<br />
ohne Einschränkungen.“ <strong>MM</strong><br />
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Lagertechnik verschieberegale<br />
Verschieberegallager<br />
wirtschaftlich nutzen<br />
Prinzipskizze<br />
eines verschiebelagers.<br />
Die grafik<br />
zeigt den Zusammenhangzwischen<br />
der anzahl<br />
der zu ladenden<br />
Produkte und der<br />
anzahl der gangöffnungen.<br />
30 <strong>MM</strong> logistik · 6/2009<br />
Der effiziente Betrieb von Verschiebelagern unterliegt der<br />
einhaltung bestimmter regeln. Mit einer simulation lässt sich<br />
zeigen, wie stark zum Beispiel die einhaltung des First-infirst-out-(Fifo-)prinzips<br />
oder die unterteilung in aBc-Zonen<br />
die lagerleistung und die lagerprozesse beeinflussen.<br />
Klaus spicher<br />
Verschiebelager sind äußerst<br />
raumsparend und eignen<br />
sichdaher besondersfür die<br />
Lagerung (tief)gekühlter Produkte.<br />
Wirbetrachtenhier ein Palettenlager<br />
für Euro- und Industrie-Paletten.<br />
Dabei gehen wir von sortenreinen<br />
Paletten aus, die in einem Verschiebelager<br />
gelagert werden. Des Weiteren<br />
werden die Paletten nach der<br />
Entnahme ausdem Regaldirektzum<br />
Versandbereitgestellt. Entweder wird<br />
die entnommene Palette direkt zum<br />
Lkw transportiert und geladen oder<br />
zu einem Förderband verbracht, das<br />
die Verladerampeversorgt(Trennung<br />
vonAuslagerungund Beladen).<br />
Die effiziente Nutzung des Verschiebelagers<br />
hängt von verschiedenen<br />
Systemparameternab. Systemparametersindzum<br />
Beispiel:<br />
▶ Einlagerungsstrategie (jedes Produkt<br />
in mehreren Gängen lagern)<br />
und Anzahl von Paletten pro Produkt<br />
undGang (siehe Auslieferungsstruktur);<br />
▶ Fifo-/MHD-Berücksichtigung;<br />
▶ Anzahl Stapler zumEin-und Auslagern;<br />
▶ täglich ankommende und abgehendeAnzahl<br />
Paletten(Umschlag);<br />
▶ Anlieferungsstruktur (Anzahl<br />
Paletten pro Produkt/Rohware pro<br />
Anlieferung);<br />
▶ Auslieferungsstruktur (Anzahl<br />
Paletten pro Produkt pro Auslieferung).<br />
Es stellt sich die Frage, ob die<br />
Gangöffnungszeiten (in der Regel<br />
zwischen 60 und 90spro Öffnung)<br />
zum Engpass werden können, das<br />
heißt, dass Stapler auf das Öffnen<br />
vonGängen warten müssen. Grundsätzlich<br />
kann man sagen, dass die<br />
Wege- und Funktionszeiten (zum<br />
Beispiel Übergabe/Entnahme vom<br />
Fördersystem) derStapler (außerhalb<br />
des Regalblockes) dabei eine entscheidende<br />
Rolle spielen. Je nach<br />
Anzahl der Stapler im Einsatz könnenGangwechselzeitlichmitWegeund<br />
Funktionszeiten überlappend<br />
erfolgen. Dasgiltbei geringerStaplerzahl<br />
undlängeren Wegender Stapler.<br />
BeigleichzeitigerEin- undAuslagerung<br />
in verschiedenen Gängen mit<br />
mehrerenStaplernkommt es zwangsläufig<br />
zu Wartezeiten (WMS-Strategie).<br />
DieFrage,die in diesemAbschnitt<br />
behandelt wird, bezieht sich darauf,<br />
wie viele Gänge für die Beladung<br />
eines Lkw geöffnet werden müssen.<br />
Dabeigehenwir vonder Voraussetzung<br />
aus, dass nur ein Stapler im<br />
Einsatz ist, das heißt, die entsprechende<br />
Anzahl Palettenzur Beladung<br />
des Lkwbewegt.<br />
Zahl der zuladenden Produkte<br />
wird per Simulation ermittel<br />
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt<br />
mittels Simulation. Zunächst wird<br />
eine Lagerbelegungfür infragekommendeProdukteerzeugt.Dabei<br />
wird<br />
angenommen, dass die Häufigkeit<br />
der Gangbelegung der Produkte<br />
„gleich verteilt“ zwischen 1und 5<br />
schwankt. Das heißt, es gibt Produkte,<br />
die nurineinem Gang liegen,<br />
andereinzweiGängen biszuinfünf<br />
Gängen. Im nächstenSchritt wird die<br />
Ladung des Lkw (Anzahl der zu la-
denden „Produkte“ –hier von zwei<br />
bis 30Produkten) per Simulation<br />
ermittelt. Es wird also festgelegt,welcheProduktezuladensind.<br />
Vondiesen Produkten sind die<br />
Gangbelegungen bekannt. Die Reihenfolge,<br />
in der die Produkte nun<br />
geladen werden, folgt der einfachen<br />
Strategie, mit dem Gang zu beginnen,<br />
in demdie meisten zu ladenden<br />
Produkte lagern. Esfolgt der Gang<br />
mit der nächsthöchsten Anzahl von<br />
zu ladenden Produkten. Dieses Vorgehen<br />
erzeugt eine günstige Anzahl<br />
von erforderlichen Gangöffnungen.<br />
Das mathematische Optimum wird<br />
theoretischnicht erreicht.<br />
In diesem Abschnitt geht es um<br />
die erforderliche Anzahl von Gangöffnungenfür<br />
dasBeladeneines Lkw.<br />
Es wird angenommen, dass pro Gang<br />
die zu ladende Anzahl Palettenvorhanden<br />
ist. Inder Praxis wird das<br />
nicht immer der Fall sein. Das bedeutet,<br />
dass die Anzahl erforderlicher<br />
Gangöffnungen inpraxi höher ausfällt<br />
als hier ermittelt. Um wie viel<br />
höher, hängt davon ab, wie gut die<br />
Warehouse-Management-System-<br />
Strategieauf die Ein- undAuslieferstruktur<br />
abgestimmt ist.<br />
Eine beispielhafte Lösung ist in<br />
derPrinzipskizzeauf derlinkenSeite<br />
dargestellt.Sie zeigt ein angenommenes<br />
Verschiebelager mit einem<br />
geöffneten Gang. Die eingeblendete<br />
Grafik verdeutlicht den starken Zusammenhang<br />
(R² =0,94) zwischen<br />
der Anzahl der zu ladenden Produkte<br />
undder Anzahl der Gangöffnungen<br />
(Ordinate). Wird ein Lkwmit sieben<br />
Produkten(mitvon sieben bis33Paletten)<br />
beladen, sindunter den gegebenen<br />
Annahmen im Mittel zirka<br />
fünf Gangöffnungenerforderlich.<br />
einhaltung des Fifo-Prinzips<br />
beeinflusst die Lagerleistung<br />
Mit der Weiterentwicklung des Simulationsmodells<br />
ist die Lösung dieserAufgabe<br />
möglich. Berücksichtigt<br />
werden:<br />
▶ Stapler-Weglängen,<br />
▶ Gangöffnungen,<br />
▶ Wartezeiten(aufGangöffnungen);<br />
des ersten und, getrennt davon, des<br />
zweitenStaplers,<br />
▶ Gesamtladezeiten pro Lkw (bei<br />
angenommenen 30bis 33 Paletten<br />
pro Lkw) bei Einsatz von einem<br />
Stapler und bei Einsatz von zwei<br />
Staplern,<br />
▶ prozentualer Zeitgewinn durch<br />
Einsatz des zweitenStaplers,<br />
▶ Zeiten pro Palette beiEinsatz von<br />
einem respektive zwei Staplern,<br />
▶ Wartezeiten des zweiten Staplers,<br />
bis ein neuer Gang geöffnet wird<br />
(„keineArbeit“),<br />
▶ Frei-Zeiten des zweiten Staplers<br />
am Ende des Ladevorgangs (wenn<br />
nur eine Palette pro Gang geladen<br />
werden muss).<br />
In der obenstehenden Tabelle ist<br />
die Ergebnisstruktur mit einigen<br />
Zahlenbeispielen dargestellt.Der Fall<br />
verschieberegale<br />
manuellvorgegebenerProduktemit<br />
ihrenjeweiligenPalettenzahlen kann<br />
ebenfallsbehandeltwerden.<br />
In der Praxis geht esumdie effiziente<br />
Nutzung des Lagers („Lagerleistung“)unter<br />
Einhaltung produktspezifischer<br />
Bedingungen. Damitist<br />
vorrangig das Fifo-Prinzip gemeint<br />
(First in, first out), dessen Einhaltung<br />
die LagerleistunginVerschiebelagern<br />
direkt beeinflusst.Vergleiche mitden<br />
in derTabelle festgehaltenen Werten<br />
der Greedy-Strategie zeigen dies<br />
deutlich. Weiterhin zeigte essich,<br />
dass in der Theorie eine ABC-Zonung<br />
(nach Umschlag) die Ladezeiten<br />
signifikantbeeinflusst.<br />
Allerdingsist dieserAnsatzinder<br />
Praxis nur schwer umsetzbar, wenn<br />
gleichzeitiginoffeneGängeein-und<br />
ausgelagertwird. DieFrage nachdem<br />
Einfluss von Doppelspielen in Verschiebelagern<br />
des hier behandelten<br />
Typs kann mit dem vorliegenden<br />
Modell nicht beantwortet werden.<br />
Dasgleichzeitige Ein-und Auslagern<br />
ist einer weiteren Entwicklung vorbehalten.<br />
Mit dem entwickelten Modell<br />
kann auch der Fall analysiertwerden,<br />
wenn in einem Verschiebelager<br />
Fremdprodukte als Dienstleistung<br />
gelagert werden. Dann ergebensich<br />
für den Lagerbetreiber interessante<br />
Strategiekombinationen –sowohlfür<br />
die Platzierung der Fremdprodukte<br />
im Lager als auch für die eigenen<br />
Produkte. <strong>MM</strong><br />
Lagertechnik<br />
Grafiken: Spicher<br />
ergebnisstruktur<br />
mit Zahlenbeispielen.<br />
Manuell vorgegebene<br />
Produkte<br />
mit ihren jeweiligen<br />
Palettenzahlen können<br />
ebenfalls behandelt<br />
werden.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009 31
LAGERTECHNIK MINILOADER<br />
Neues Lagerkonzept<br />
für Fleischwaren<br />
Bild: Inther<br />
In zwölf Zonen<br />
werden die Snellman-Fleischwaren<br />
mit Hilfe der Pickto-Light-Technik<br />
kommissioniert.<br />
32 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
Für den finnischen Fleischverarbeiter Snellman wurde<br />
ein neues Lagerkonzept erarbeitet. Basis ist ein Miniload-<br />
System mit zwölf Kommissionierern, das auf Pick-by-<br />
Light-Basis rund 45 000 Positionen pro Tag abarbeitet.<br />
Der Familienbetrieb Snellman<br />
aus dem finnischen Jakobstad<br />
produziert und verteilt Fleisch für<br />
ganz Skandinavien und Russland.<br />
Das Unternehmen wurde 1951 gegründet<br />
und ist mittlerweile der<br />
drittgrößte Fleischproduzent Finnlands.<br />
Snellman hat sich auf hochwertigeQualitäts-Fleischwarenspezialisiert<br />
und bietet außerdem Fertiggerichtean.<br />
DieProduktewerden<br />
ausschließlich von finnischen<br />
Schweinen undRindern hergestellt.<br />
Aufgrund ständig steigenderUmsätze<br />
undweilqualifiziertes Personal<br />
in derRegionschwerzufindenwar,<br />
wurde ein internes Projektteam gegründet,<br />
um mit Inther ein neues<br />
Lagerkonzept zu erarbeiten. Basis für<br />
denSystementwurfwaren 2800 Aufträgepro<br />
Tagmit 45 000 Positionen,<br />
die in 15 000Behälterntäglich kommissioniert<br />
werden.<br />
Kern des neuen Lagerkonzeptes ist<br />
ein Miniload-Systemmit zwölfKommissionierern<br />
(Kränen). DasSystem<br />
wird fürangelieferte undfertigkom-<br />
missionierteWaren alsLager genutzt<br />
sowie als Kommissionierzone zum<br />
Zusammenstellen der Aufträge. Volle<br />
Paletten mit Produktbehältern werden<br />
vonexternoder vonder Produktionslinie<br />
angeliefert. Die Behälter<br />
werden automatisch entstapelt und<br />
doppelttief insMiniload-Systemeingelagert.DieseProduktbehälterwerden<br />
nach Bedarf anden Kommissi-<br />
Effizienz zum Anpacken<br />
Bito-Lagertechnikstellt Behälter<br />
mitsogenannten Soft-Touch-Griffenvor<br />
–und versprichtdamit<br />
mehrErgonomie undEffizienz<br />
beim Handlingvon Kunststoffbehältern.<br />
Die Soft-Touch-Griffe, teilt<br />
Bito mit, sind ergonomisch gestaltet<br />
undvermeiden auch beihöheren<br />
Traglastenschmerzhafte Einkerbungeninden<br />
Handflächen. Nicht<br />
zuletzt dadurch, so Bito weiter sei<br />
auch ein <strong>sicher</strong>erGriff gewährleistet,<br />
da die Griffauflage die Gefahr<br />
des Abrutschensminimiere. Die<br />
Komfortaspekte beim Einsatz von<br />
Kunststoffbehältersystemenwürdenvielfachunterschätzt,<br />
glaubt<br />
Automatische Bildung von Versandeinheiten<br />
aus Ganzbehältern und Getränkekisten<br />
Mitdem AutomatedToteSystem<br />
(ATS)hat Witron ein Behälter-<br />
Kommissioniersystemauf den<br />
Marktgebracht, dasvollautomatischaus<br />
bereitsbefüllten Behältern<br />
oder Getränkekistenfertige Versandeinheiten<br />
bildet.Diesewerden<br />
onierkanälen geliefert oder als volle<br />
Behälter dem Auftrag zugeordnet.<br />
Kommissioniert wird mitPick-to-<br />
Light-Displays in zwölfKommissionierzonen,<br />
wobeider Miniload automatisch<br />
den Nachschub regelt. Sobaldein<br />
Kundenbehälter vollständig<br />
kommissioniert ist, wird er im Miniload-Systemgelagert.<br />
Wenn einoder<br />
mehrere Aufträge vollständig sind,<br />
werden die Behälter ausdem System<br />
gefahren und automatisch auf eine<br />
Palette gestapelt. Die Reihenfolge<br />
entspricht der Route, die vom Lkw<br />
gefahren werden muss.<br />
Bei der Kommissionierung wird<br />
die Anzahl oder dasGewicht des Artikels<br />
auf dem Display angegeben.<br />
FürProdukte, die nachder Kommissionierung<br />
gelabelt werden müssen,<br />
sindzweiArbeitsstellen eingerichtet.<br />
Nach dem Labeln werden die Behälter<br />
wieder ins Miniload-System<br />
transportiert. <strong>MM</strong><br />
der Anbieter.Docherst die Kombination<br />
ausuniverseller Nutzung, <strong>sicher</strong>em<br />
Handlingund hohemTragekomfortergebe<br />
einen hohenGebrauchswert.<br />
Dies will Bito nicht<br />
zuletzt mitdiesenBehälternauf der<br />
MesseFachpack2009, die vom29.<br />
Septemberbis zum 1. Oktober in<br />
Nürnberg ausgerichtet wird,verdeutlichen.<br />
▶ Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH,<br />
Tel. (067 53) 122-2 17, www.bito.de<br />
im ATSvöllig ohne Personaleinsatz<br />
undID-Erfassung vereinnahmt, gepuffert,kommissioniert,kundenundfilialgerechtaufeineVersandeinheit<br />
gestapeltund zur Auslieferungbereitgestellt.DieseAnwendungensiehtWitron<br />
vorallem in
den Frische- undtemperaturgeführten<br />
Bereichender Distributionszentren<br />
des Lebensmitteleinzelhandels.Die<br />
Lösung könneaber<br />
auch im Bereichder Getränkekisten-Kommissionierung<br />
mithoher<br />
Wirtschaftlichkeitgenutzt werden,<br />
so der Hersteller.Darüber hinaus<br />
soll dasATS durchdie vollständige<br />
Vermeidungvon kraftraubendem<br />
Hebenund Tragen schwerer BehälterauchimBereichErgonomievöllig<br />
neue Maßstäbe setzen. DasATS<br />
rundet dasWitron-Modulportfolio<br />
effizienter Lager- undKommissionierlösungenfür<br />
denHandelab.<br />
Witron siehtdarin die idealeErgänzungzuden<br />
automatisierten<br />
KommissioniersystemenOPM für<br />
Case Pickingund DPSfür PiecePicking.<br />
▶ Witron <strong>Logistik</strong> +Informatik GmbH,<br />
Tel. (0 9602) 600-0, www.witron.de<br />
Kompakte Maschine<br />
kehrt kleinere Flächen<br />
Kärcherhat eineneue handgeführte<br />
Kehrmaschine aufden Marktgebracht.Das<br />
kompakte Gerätmit<br />
derTypenbezeichnungKM70/15 C<br />
soll dank technisch durchdachter<br />
LösungensehrguteReinigungsergebnisse<br />
erzielen –und dasbei vergleichsweisegeringenAnschaffungskosten.DieHandkehrmaschine<br />
bringt nachHerstellerangaben<br />
einetheoretische Flächenleistung<br />
von2800 m�/h. DasZweirad-Antriebskonzept<br />
der Kehrwalzesoll<br />
der Maschine einen gutenGeradeauslaufverleihen.<br />
Außerdem, heißt<br />
es weiter,arbeite die Kehrwalze<br />
auch dann gleichmäßig,wenn bei<br />
engerKurvenfahrt nurein Radangetrieben<br />
wird.Die Höhe des Seitenbesenskanninvier<br />
Stufen variiertwerden.<br />
Die 20 kg schwereKM<br />
70/15Carbeitetnachdem Kehrschaufelprinzip:<br />
Mitgeringem<br />
Kraftaufwand wird der Schmutzin<br />
Fahrtrichtung in den40lfassenden<br />
Sammelbehälter vorder Kehrwalze<br />
geschleudert. Auffreien Flächen<br />
kann derSeitenbesen vomBoden<br />
abgehoben werden. Dadurchsollen<br />
Staubaufwirbelungenweitgehend<br />
vermieden werden. Am ergonomisch<br />
geformtenGriff kann der<br />
MINILOADER LAGERTECHNIK<br />
Kehrgutbehälter einfachentleert<br />
werden. Auch vorne, so Kärcher,<br />
lässt sichdas Gerätbequem<br />
am stabilen Rahmen fassen,<br />
zum Beispiel um es<br />
über Treppenabsätze zu<br />
heben. DenSchubbügel kann der<br />
BedienerindreiStufenpassend auf<br />
seineKörpergrößeeinstellen.<br />
▶ Alfred Kärcher GmbH &Co. KG,<br />
Tel. (071 95) 14-0, www.karcher.de<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009 33
Bild: Savoye<br />
VeRpAckungStechnIk verSanDkartonS<br />
gut und <strong>sicher</strong><br />
verpackt zum kunden<br />
der e-Commerce erlebt trotz angespannter Wirtschaftslage einen Boom:<br />
immer mehr einkäufe werden vom heimischen Sessel aus per Mausklick<br />
erledigt. doch jeder so bestellte artikel braucht eine passgenaue und<br />
stabile Verpackung für den schonenden und <strong>sicher</strong>en Transport. da ist<br />
hightech von den Verpackungsmaschinenherstellern gefordert.<br />
Isabel Rocher,<br />
<strong>Business</strong> Development<br />
Director bei<br />
Savoye:<br />
„Bei unseren<br />
Kunden rangierenWirtschaftlichkeit,<br />
hohe<br />
Verfügbarkeit,<br />
Qualität und<br />
Umweltfreundlichkeit<br />
derSysteme<br />
ganz oben.“<br />
34 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
ReinhaRd iRRgang<br />
Aufgrund immer kürzerer<br />
Produktionszyklen verlangenheutealleBranchenflexible,<br />
schnell umzustellende und<br />
verschleißfeste Verpackungsmaschinen,<br />
die zudem auch noch umweltfreundlich<br />
sein sollen. Demzufolge<br />
erfreuensichneben den ausgereiften<br />
manuellen Verstellmöglichkeitendie<br />
teil-und vollautomatisiertenFormatumstellungen<br />
wachsender Beliebtheit,wobei<br />
den Experten zufolgedie<br />
sinnvolle Kombination aus elektromotorischen<br />
und/oder pneumatischenStellantriebensowiemanuellen<br />
Schnellverstellungenden größten<br />
Nutzenbietet.<br />
Automatische Karton- und Tray-<br />
Aufrichter füralleLeistungsbereiche<br />
sind einevon Bedos Spezialitäten, so<br />
Carsten Lehmann, Prokurist und<br />
Leiter Vertrieb bei der Bedo Verpa-<br />
Der Deckelautomat von Bedo verarbeitet alle Wellpappensorten.<br />
er deckelt bis zu 20 kartons<br />
pro Minute und kann mit einer automatischen<br />
Formatumstellung ausgestattet werden.<br />
Bild: Bedo<br />
ckungstechnik GmbH inLübeck.<br />
Dabeihandeltessichumein ebenso<br />
dynamisches wie innovatives Geschäft:<br />
Hunderte von Kundengesprächen<br />
unddie eigenelangjährige<br />
Erfahrunghättenzur ständigen Weiter-<br />
und Neuentwicklung von Karton-<br />
undTray-Aufrichtern,die zwischen<br />
einem und 50Kartons pro<br />
Minute bedienen, geführt.<br />
Schnelligkeit und Qualität sind<br />
von Innovationen begleitet<br />
Auf der diesjährigen Fachpack in<br />
Nürnberg zeigt Bedo vom 29. September<br />
bis 1.Oktober in Halle 1,<br />
Stand123, unteranderem zwei Maschinen,<br />
die im neuen <strong>Logistik</strong>zentrum<br />
eines der erfolgreichsten europäischen<br />
Filialunternehmen für<br />
Damenoberbekleidungzum Einsatz<br />
kommen werden.<br />
Wie Lehmann betont, lautete der<br />
Anspruch des Filialisten„Schnelligkeit<br />
undQualität, begleitetvon ständigen<br />
Innovationen“. Bedo lieferte<br />
hiereinen Kartonaufrichter,der mit<br />
einer Kombinationaus Heißleim und<br />
Nassklebestreifen Kartonsbodenseitigverschließt<br />
undfür denweiteren<br />
Kommissionierprozess bereitstellt.<br />
Anschließendwerden die so behandelten<br />
Kartons, die zur einfacheren<br />
Handhabung während des eigentlichenKommissioniervorgangsohne<br />
Deckelklappen ausgeführt sind, automatisch<br />
durch eine weitere Maschine<br />
verdeckelt.<br />
Als Alternative hierzu offeriert<br />
Bedo klassische Karton-Verschließmaschinen<br />
fürNaßklebestreifen,ein<br />
Verschlussmedium, das sich besondersfür<br />
dasVerschließen vonunteroder<br />
überfüllten Kartonseignet.<br />
High-Tech-Engineering, Qualität<br />
undPräzisionspielen beiKartonverschließmaschinen<br />
eine entscheidende<br />
Rolle. So sorgen bei den für<br />
den Modeversand eingesetzten Maschinen<br />
die motorischen, positioniergeregelten<br />
Linearachsen mit<br />
Zahnriemenantrieb, die für die<br />
Hauptfunktionen die benötigte Geschwindigkeit,GenauigkeitundVerschleißfestigkeit<br />
gewährleisten, für<br />
Schnelligkeit und Qualität, betont<br />
Lehmann.Hinzu kommteineschnelle,reproduziergenaueFormatumstellung.Zusätzlichermittelt<br />
derDeckler<br />
unterschiedliche Kartonhöhenautomatischund<br />
platziert die Deckelmillimetergenauauf<br />
denKarton.<br />
DasVerpackungssystemPAC 600<br />
vonSavoyeverkörpert die neue Generation<br />
von Verpackungslösungen<br />
der Hochtakt-Baureihe von Savoye<br />
Pack.IsabelRocher, die als<strong>Business</strong><br />
Development Manager Europe bei<br />
Savoye-Pack den Bereich Verpackungsmaschinen<br />
verantwortet, sieht<br />
in dieserBaureihesowohldas Ergebnis<br />
jahrelanger ErfahrungimBereich<br />
der Verpackungstechnikals auch der<br />
stetigenWeiterentwicklung im Sinne
VERSANDKARTONS VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Bild: Savoye<br />
derKundenanforderungenhinsichtlichSchnelligkeit undWirtschaftlichkeit.<br />
Die Hochtakt-Maschinen bestehen aus einem<br />
Aufrichter FW 20,der biszu20Kartons pro Minute unddamit<br />
1200 Kartonspro Stunde in zwei,optionalauchdreiunterschiedlichen<br />
Höhen automatisch fertigen kann. Der dazugehörige<br />
Deckler C24 verschließt 24 Kartons pro Minute mit bis zu vier<br />
unterschiedlichenKartonhöhen.<br />
Das Reduzieren von Wartungs- und Verschleißteilen<br />
bietet der Industrie noch hohes Einsparpotenzial<br />
Savoye-Expertin Rocher: „Formatabhängig können mit dem<br />
PAC600 bis zu30% Einsparungen bei Kartonagen erzielt werden.“<br />
Zudem werden die Karton-Komponenten mit hochhaftendem<br />
Heißleim verklebt: Sosind die fertigen Kartons gut<br />
stapelbar undeignensichals Pick-&-pack-Kartons.<br />
Mitder automatischenUmreifungsmaschineRO-TRC-5 stellt<br />
die Mosca AG, Waldbrunn, das Nachfolgemodell der RO-<br />
TRC-3 vor, die sichvor allem beider Transportgut<strong>sicher</strong>ung in<br />
der Well- und Vollpappe-Industrie bewährt hat. Auch die<br />
Weiterentwicklung ist universell einsetzbar und eignet sich für<br />
schwergewichtige Produkte bisrund200 kg.<br />
Dieneue Versionwirdauchmit demeffizienteren Ultraschall-<br />
Verschlussaggregat in der Ausführung Sonixs-TRC angeboten.<br />
Hiermit lassen sich höhere Taktraten realisieren, da die UltraschallaggregatekeineAufheizzeiten<br />
benötigen. Beim Verschlie-<br />
Mit dem PAC 600 bietet Savoye eine<br />
Komplettlösung für das Aufrichten,<br />
das Produktfestigen und das Verschließen<br />
von Kartons.<br />
Mosca deckt das gesamt<br />
Spektrum von einfachen<br />
Paketumreifungen<br />
über vollautomatischeUm-<br />
reifungsmaschinen<br />
bis hin zu umfangreichenPalettenumreifungsanlagen<br />
ab.<br />
Bild: Mosca<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009 35
Verpackungstechnik versandkartons<br />
Fachpack-neuheiten für die herstellung und<br />
Verarbeitung des perfekten Versandkartons<br />
Neuheiten aus den Bereichen Umreifen sowie<br />
Kartonaufrichter und -verschließer werden<br />
vom 29. September bis zum 1. Oktober 2009<br />
auf der Fachpack in Nürnberg präsentiert.<br />
Unter anderem stellt Kemapack aus Landsberg<br />
(Halle 9, Stand 9-325) eine Produktfamilie<br />
mobiler, akkubetriebener OR-T-Umreifungsgeräte<br />
aus; beim halbautomatischen<br />
Einstiegsmodell OR-T50 kann der Bediener<br />
die Spannkraft bis 2300 Nmanuell bestimmen.<br />
Die Palette der Akkugeräte reicht vom<br />
OR-T100 für Zugkräfte von 0bis 700 Nbis<br />
hin zum OR-T300 mit Spannkräften bis zu<br />
3600 N.<br />
Zu den zahlreichen Exponaten der Robert<br />
Bosch GmbH Packaging Technology Division<br />
auf deren Stand 9-316 in Halle 9zählt der<br />
Ein-Ebenen-Sammelpacker Elematic 1000<br />
WA-i von Paal Verpackungsmaschinen, einem<br />
Unternehmen von Bosch Verpackungstechnik.<br />
Mit dieser Maschine sind Verpackungsarten<br />
vom einfachen Niederrand-Tray über den<br />
Schräg- oder L-Tray bis hin zum Volleinschlag<br />
oder „Hosenträger“ genauso realisierbar wie<br />
die zweiteiligen Verpackungsarten, beispielsweise<br />
Tray mit Innenstülper oder Tray mit<br />
Außenstülper.<br />
Bis zu 1800 Kartons pro Stunde schafft der<br />
Kartonaufrichter von der Rico-Maschinenbau<br />
GmbH in Aalen. In Halle 3, Stand 3-404 können<br />
sich Besucher über Details des Systems<br />
informieren, zum Beispiel über die Optionen<br />
Kleberollenverarbeitung oder Heißverleimung,<br />
das horizontale, angetriebene Karton-<br />
der kartonaufrichter<br />
von Bedo<br />
verarbeitet bis zu<br />
20 kartons kleiner<br />
bis sehr großer Formate<br />
pro Minute.<br />
36 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
magazin oder das einfache, stufenlose Umstellen<br />
auf die gewünschte Formatgröße.<br />
Die Kartonaufrichter von Koch Pac-Systeme<br />
aus Pfalzgrafenweiler,die in Halle 9auf Stand<br />
9-524 zu sehen sein werden, lassen sich in<br />
unterschiedlichen Baugrößen, für verschiedene<br />
Leistungsbereiche und auf die jeweiligen<br />
Anforderungen abgestimmt konfigurieren.<br />
Die Geräte werden durch Servomotoren angetrieben,<br />
lassen sich daher einfach am Steuerungsmonitor<br />
umstellen und bieten formoptimierte<br />
Bewegungsabläufe.<br />
Der Kartonaufrichter SFS 350 von Schaefer &<br />
Flottmann aus Gevelsberg wurde ursprünglich<br />
vorrangig für die Getränkeindustrie entwickelt,<br />
ist dem Unternehmen zufolge aber auch<br />
für alle anderen Einsatzbereiche geeignet, in<br />
denen große Mengen vorgefertigter Kartons<br />
in einem nachfolgenden Schritt befüllt werden.<br />
Die Leistung der Anlage, die in Halle 3<br />
auf Stand 3-149 ausgestellt wird, ist abhängig<br />
von der Kartongröße und stufenlos auf bis zu<br />
60 Kartons pro Minute einstellbar. Von den<br />
Maßen her sind die folgenden Kartongrößen-<br />
Bereiche möglich: Länge von 122 bis 407 mm,<br />
Breite von 87 bis 309 mm und Höhen von<br />
160 bis 400 mm, jeweils innen am fertigen<br />
Karton gemessen.<br />
Auch die Fans von Kartonverschließern kommen<br />
nicht zu kurz. Solche Systeme werden<br />
unter anderem in der Halle 1von Agopex auf<br />
Stand 9-122, von ETT Verpackungstechnik auf<br />
Stand 1-423 oder von Lantech auf Stand<br />
1-417 angeboten.<br />
Bild: Bedo<br />
ßen entstehen weder Dämpfe noch<br />
Gerüche, undEnergie wird nurwährend<br />
der reinen Verschlusszeit verbraucht.<br />
Zudem kann der Anwender<br />
auch beiden Verbrauchsmaterialien<br />
sparen, da sowohlPET-als auch PP-<br />
Bänder verarbeitet werden können.<br />
Auf der Fachpack wird Mosca seine<br />
Neuheiten inHalle 9,Stand 9-540<br />
präsentieren.<br />
hohe Verfügbarkeit ist die<br />
Basis der Wirtschaftlichkeit<br />
„Mosca istTechnologieführerimBereichVerschlusstechnik“,sodieSystemverantwortlichen<br />
Peter Schmitt<br />
undRainerZinn. DieVerschlussaggregate<br />
der vollautomatischen Umreifungsmaschinen<br />
verfügen über<br />
Schnellspanner-Bandführungen, die<br />
für Wartungs- und Reinigungsarbeiten<br />
innerhalb kürzester Zeit einund<br />
ausgebaut werden können. Die<br />
Aggregatmotore sind bürstenlose<br />
Direktantriebe, es gibt keine Kupplungen<br />
und Riemensysteme mehr.<br />
Zudem habe man mit der Sonixs-<br />
Baureihe erstmals Anlagen mit Ultraschall<br />
als Verschlussverfahren<br />
kostengünstig im Markt etablieren<br />
können,sodie Experten.<br />
Hohe Verfügbarkeit sowie eine<br />
erneuteReduzierung vonWartungsundVerschleißteilen<br />
bilden den Kern<br />
der wirtschaftlichenVorteile. Beivielen<br />
Maschinentypen wird fürNiederhalter<br />
und Paketanschläge keine<br />
Pneumatik mehreingesetzt: Gerade<br />
hier bieten sich für den Endkunden<br />
beachtliche Einsparpotenziale an<br />
Energie- undWartungskosten.<br />
Auch fürdie Kartonverpackungssysteme<br />
vonSavoyeversprichtIsabel<br />
Rocher hohe Wirtschaftlichkeit<br />
durchEinsparungenbei Verbrauchsmaterialien<br />
und Personalkosten.<br />
Hinzu kommen Volumenreduzierungenbei<br />
Kartons, die KombinationsfähigkeitmitStandardverpackungenund<br />
-lösungen–sobei denSystemen<br />
Jivaro und Helova –sowie<br />
geringe Wartungskostendurch „A“-<br />
Brand-Komponenten, erprobteTechnikund<br />
Fernwartung.<br />
Neben der ständigen mechanischen<br />
Weiterentwicklung der Maschinen<br />
rücken Carsten Lehmann<br />
zufolge auch die Datenerfassung und
-auswertung stärker in den MittelpunktweitererEntwicklungen.<br />
Und<br />
dies gehe über die einfache Einbindung<br />
der Maschinenineinen steuerungstechnischen<br />
Gesamtablauf, der<br />
von Bedo selbst oder bei größeren<br />
Projekten auch inZusammenarbeit<br />
mitGeneralunternehmern geleistet<br />
wird,weithinaus.<br />
So kann die Betriebsdatenerfassung<br />
und-auswertung letztlichals<br />
Entwicklungstool genutzt genutzt werden,<br />
wenn sie zur Erkennung und Ausschöpfung<br />
von Verbesserungspotenzialen<br />
konsequent genutzt<br />
wird undden Dialog zwischen Maschinenhersteller<br />
und Betreiber<br />
anregt und befördert, wie der Expertebetont:<br />
„Dieses Tool dient<br />
nicht nur dem Maschinenlieferanten,<br />
es kann genausogut dem<br />
Betreiberhelfen, gezielteWartungs-,<br />
Reinigungs- und Schulungsmaßnahmen<br />
abzuleiten oder dem Pack-<br />
Unter anderem für Pressegrossisten<br />
bietet Mosca unterschiedliche Verpackungssysteme<br />
zur Umreifung individueller<br />
Pakete an.<br />
VERSANDKARTONS<br />
Bild: Mosca<br />
stofflieferanten wichtige Daten liefern,<br />
umdie Maschinengängigkeit<br />
von Packstoffen weiter zu verbessern.“<br />
Die Systemverantwortlichen<br />
von Mosca konstatieren: „Einbindung<br />
in OEM-Fördertechnik ist für<br />
die Maschinen aus unserem Hause<br />
kein Thema. Die hauseigenen Elektrokonstrukteure<br />
stehen inengem<br />
Kontaktmit denSchnittstellenpartnern<br />
undbieten vielfältigeLösungsmöglichkeiten.<br />
Ethernet, ProfiBus<br />
oder einfache potenzialfreie Schnittstellen<br />
sind für fast alle Maschinentypen<br />
verfügbar.“ Ausschlaggebend<br />
sei auch die Verwendung von Siemens-oder<br />
Omron-Steuerungen, die<br />
weltweit verfügbar sind und einen<br />
hohen Grad anFlexibilität bieten.<br />
Zudem werden fast alleMaschinen<br />
im Werk Waldbrunnbei Heidelberg<br />
in Betrieb genommen, sodass die<br />
Inbetriebnahmekosten möglichst<br />
niedrig gehalten werden. <strong>MM</strong><br />
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Carsten Lehmann,<br />
Prokurist und<br />
Vertriebsleiter bei<br />
Bedo Verpackungstechnik:<br />
„UnserAnspruch<br />
lautet: Schnelligkeit<br />
undQualität,<br />
begleitetvon<br />
ständigen Innovationen.“<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009 37<br />
Bild: Bedo
fördertechnik artikel<strong>sicher</strong>ung<br />
keine chance für<br />
Langfinger<br />
ge<strong>sicher</strong>te Produkte,<br />
hier ein mit<br />
einem am-etikett<br />
versehenes beispiel,<br />
werden im institut<br />
für Distributionsund<br />
handelslogistik<br />
einem Detektionstest<br />
unterzogen.<br />
bild: VVl/idh<br />
38 <strong>MM</strong> logistik · 6/2009<br />
Jährlich entstehen dem einzelhandel allein durch diebstahl<br />
Verluste in Milliardenhöhe. daher setzen immer mehr unternehmen<br />
elektronische artikel<strong>sicher</strong>ungssysteme zum<br />
schutz ihrer Waren ein. das institut für distributions- und<br />
handelslogistik testet solche systeme auf ihre tauglichkeit.<br />
Rolf Jansen und Matthias GRzib<br />
diebstahlprävention ist in<br />
Zeiten der Rezession wichtigerdenn<br />
je.Allein im letztenJahrverbuchte<br />
derEinzelhandel<br />
Inventurdifferenzen in einer Höhe<br />
von3,9 Mrd. Euro,soeineStudie des<br />
EHI Retail Institutes. Von dieser<br />
Summefielen rund 53%, also etwa 2<br />
Mrd. Euro, auf Ladendiebstähle<br />
durchunehrliche Kunden. Ein Schaden<br />
von etwa 900 Mio. Euro (rund<br />
23%) wurde durch Diebstähle von<br />
Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen ist Vorsitzender<br />
des Vereinszur FörderunginnovativerVerfahren<br />
in der<strong>Logistik</strong> (VVL) e. V. undLeiter<br />
des Instituts für Distributions- und<br />
Handelslogistik (IDH) des VVL in 44319<br />
Dortmund;Dipl.-Logist. Matthias Grzibist<br />
ProjektleiteramIDH,Tel.(0231) 560779-90,<br />
m.grzib@idh.vvl-ev.de<br />
Mitarbeitern verursacht. Die restlichen<br />
Verlusteentstanden durchLieferanten,<br />
Servicekräfte und organisatorische<br />
Fehler. Aufgrund der aktuellen<br />
Wirtschaftskrise gehenrund<br />
zwei Drittel der in dieser Studie befragten<br />
Unternehmen davon aus,<br />
dass die Zahl der Diebstähle durch<br />
Kunden in diesem Jahr um etwa 6%<br />
und die durch Mitarbeiter um rund<br />
3% zunehmenwird.<br />
Zurzeit dominieren drei Arten<br />
elektronischer Sicherungen<br />
Um diesem Trend entgegenzuwirken,<br />
setzenimmer mehrEinzelhandelsunternehmen<br />
elektronische Artikel<strong>sicher</strong>ungssysteme<br />
(EAS) zum<br />
Schutz ihrerWaren ein. Hierbeiwerden<br />
die zu <strong>sicher</strong>nden Waren mit<br />
entsprechenden Sicherungselementen<br />
versehen. In der Praxiswerden<br />
heutzutage drei Arten von EAS<br />
mit unterschiedlichen Funktionsprinzipien<br />
eingesetzt. Dabeihandelt<br />
es sich um akustomagnetische(AM),<br />
radiofrequente (RF)und elektromagnetische<br />
(EM) Systeme. Dieseunterscheiden<br />
sichunter anderem in ihren<br />
Betriebsfrequenzen und in ihren<br />
physikalischen Wirkweisen, so dass<br />
sie unterschiedlich gut für den Einsatz<br />
auf verschiedenen Artikeln geeignet<br />
sind. Aufgrund der Vielzahl<br />
an technischen Verfahrenund Systemen<br />
ist es für Einzelhandelsunternehmen<br />
oft schwierig, das für sie<br />
idealeSystemauszuwählen.<br />
Bei der Auswahl des optimalen<br />
Sicherungssystems undseiner Komponenten<br />
ist neben einer <strong>sicher</strong>en<br />
Detektion der Sicherungsetiketten<br />
Das iDh im Überblick<br />
komplettanbieter<br />
im Bereich Auto-id<br />
das institut für distributionsund<br />
handelslogistik (idh) des<br />
VVl e. V. in dortmund erforscht<br />
die einsatzmöglichkeiten von<br />
eas- und auto-id-technologien.<br />
das idh bietet beratung, analyse<br />
und Konzepterstellung für<br />
fragestellungen rund um die<br />
adäquate nutzung von informations-<br />
und identifikationstechnologien.<br />
zudem führt das idh<br />
forschungs- und industrieprojekte,<br />
seminare und Richtlinienvorhaben<br />
durch, mit dem ziel<br />
wirtschaftlicher strukturen und<br />
abläufe in der logistikkette.<br />
insbesondere eine zuverlässige und<br />
dauerhafte Deaktivierung wichtig.<br />
Durchnicht deaktivierte Sicherungselemente<br />
ausgelöste Fehlalarme können<br />
das Einkaufserlebnis für den<br />
Kunden negativ beeinflussen. Es ist<br />
zudem möglich, dass sich anfangs<br />
korrektdeaktivierte Etikettendurch<br />
äußere Einflüsse wie elektromagnetische<br />
Felder oder mechanische<br />
Beanspruchungen wieder reaktivieren.<br />
DerartigeAspekte können in der
Bild: VVL/IDH<br />
artikel<strong>sicher</strong>ung fördertechnik<br />
in der Praxis werden verschiedene Bauformen von eas-<strong>sicher</strong>ungsetiketten<br />
eingesetzt, darunter das rF-hartetikett mit Farbnadel (1),<br />
das rF-klebeetikett (2), das rF-hartetikett (3), das aM-klebeetikett<br />
(4), das eM-klebeetikett (5) und das rF-Preisetikett (6).<br />
Regel von Unternehmen alleine nur schwer objektiv bewertet<br />
werden.<br />
Hierbei kann ein Forschungsinstitut wie das Institut für<br />
Distributions-und Handelslogistik (IDH) desVVL e. V. in Dortmund<br />
mit seiner langjährigen Erfahrung imBereich der elektronischen<br />
Artikel<strong>sicher</strong>ung einehelfendeHandbieten.Sokönnenindem<br />
institutseigenen EAS-Labor (Log-ID-Lab)alleaktuellen<br />
elektronischen Artikel<strong>sicher</strong>ungssysteme undderen Komponenten<br />
unabhängig undobjektivauf ihre Qualität undEffektivitätgetestetund<br />
bewertetwerden. Hierzuwerden die Systeme<br />
nachdem neuestenStand derTechnikgemäß denVDI-Richtlinien<br />
4470 und 4471, bei deren Erstellung das IDH maßgeblich<br />
mitgearbeitethat,geprüft.<br />
die Zukunft der Waren<strong>sicher</strong>ung gehört rfid<br />
DeraktuelleTrend geht zur Waren<strong>sicher</strong>ung mithilfe vonRFID-<br />
Systemen. Ein Vorteildes Einsatzesvon RFID zur Artikel<strong>sicher</strong>ung<br />
ergibt sichvor allem dann,wenn dieWaren bereitsentlang<br />
der Supply Chain auf Artikelebene mit RFID-Transpondern<br />
versehenwerden, da dann derzusätzliche Aufwandder Anbringungvon<br />
EAS-Etikettenentfälltund gleichzeitigeineQuellen<strong>sicher</strong>ung<br />
realisiert werden kann. Um den Übergang von den<br />
bisherigenelektronischeArtikel<strong>sicher</strong>ungssysteme zu einer Artikel<strong>sicher</strong>ung<br />
mittels RFID für die Unternehmen zuvereinfachen,<br />
wurden bereitsLösungenentwickelt, beidenen die EASund<br />
die RFID-Technik ineinem Etikett kombiniert werden.<br />
DieseEtikettensinddannsowohlvon dementsprechenden EAS<br />
(AM, RF oder EM)als auch voneinem RFID-Systemdetektierbar.<br />
EinigeHersteller vonelektronischen Artikel<strong>sicher</strong>ungssystemenbieten<br />
zudem bereitsAufrüstsätze fürihreEAS-Antennen<br />
an,umdiese zu RFID-Systemenkompatibelzumachen unddie<br />
Umstellung fürUnternehmenfinanziell zu erleichtern.<br />
Bislang liegt einer der Vorteile der gängigen EAS-Systeme<br />
gegenüberder Artikel<strong>sicher</strong>ung mittels RFID in dengeringeren<br />
Kostenfür die Sicherungsetiketten. Mitder Entwicklung günstigerer<br />
RFID-Etiketten sowie dem flächendeckenderen Einsatz<br />
von RFID entlang der Supply Chain ist es jedoch sehr wahrscheinlich,<br />
dass RFID künftig zur Waren<strong>sicher</strong>ung vermehrt<br />
eingesetztwird. <strong>MM</strong>
Distribution containerhandling<br />
in den großen<br />
Umschlagsplätzen<br />
wie See- und Binnenhäfen,intermodale<br />
terminals und<br />
Mega-distributionszentren<br />
sind für ein<br />
durchgängiges<br />
container-handling<br />
die unterschiedlichsten<br />
Funktionen<br />
erforderlich.<br />
40 <strong>MM</strong> logistik · 6/2009<br />
Geräte und systeme für das<br />
Containerhandling<br />
Durch das seit Jahrzehnten anhaltende Wachstum des<br />
Containertransports werden steigende anforderungen an<br />
die Verkehrslogistik und ihre systeme gestellt. um prozesse<br />
wie transport, umschlag und lagerung optimal durchführen<br />
zu können, wurden neben speziellen Containerschiffen<br />
auch Geräte, systeme und Organisationsformen für ein<br />
effizientes Handling der Container entwickelt.<br />
Klaus Heptner<br />
Der vorliegende Beitrag befasst<br />
sichmit dengängigsten<br />
Handling-Techniken auf<br />
denUmschlagsplätzenfür Container,<br />
vorallem See- undBinnenhäfen, intermodaleTerminalsundMega-Dis-<br />
Dipl.-Ing. Klaus Heptner inRatingen ist<br />
freiberuflicher Senior Consultant für Beratung,<br />
Lehr- und Forschungstätigkeiten<br />
sowie Verbandsarbeiten beim VDI, Tel.<br />
(020 54) 84474, klaus.heptner@gmx.de<br />
tributionszentren. In diesen Umschlagsplätzen<br />
sind mit der sogenanntenBox,wie<br />
der Containerauch<br />
genannt wird, unterschiedliche<br />
Handling-Funktionen erforderlich.<br />
Dazu gehören<br />
▶ der Umschlag, also das see- und<br />
landseitige Be-und Entladenunterschiedlicher<br />
Verkehrsträger wie<br />
Schiff,Bahnund Lkw,<br />
▶ die Bereitstellung für Transport-<br />
geräte innerhalb des Umschlagplatzes<br />
wie Portalstapler für Container und<br />
spezielleUmsetzfahrzeugefür Wechselbehälter,<br />
▶ dasBe- undEntladenvon automatischenTransportgeräten,<br />
▶ derTransport,<br />
▶ die Übernahme undBereitstellung<br />
der Containerund fürsee-und landseitig<br />
operierende Umschlaggeräte,<br />
▶ der Transport auf der Fläche des<br />
Umschlagplatzeszuoder vonfestgelegten<br />
Übergabeplätzen, wie zum<br />
Beispiel Containerlager,und<br />
▶ die Lagerung und Zwischenlagerung<br />
vonVoll- undLeer-Containern<br />
in Blocklagern.<br />
Für diese Funktionen existieren<br />
Geräte und Systeme, die besonders<br />
wegen der typischen Eigenschaften<br />
der Boxals großvolumiges Lade- und<br />
Bild: Hupac/Gottwald
Transport-Hilfsmittel hinsichtlich<br />
der Abmessungen von 20 und 40’<br />
sowie Gewichten von 2,5 und 4,8 t<br />
(leer) bis40t(beladen) entsprechend<br />
konzipiert worden sind. Daneben<br />
gibt es noch eineReihe wichtigerZusatzeinrichtungen,<br />
besonders Ladegeschirrewie<br />
Greifarme,Greifzangen<br />
undsogenannteSpreader, mitdenen<br />
die Box auf einfache und <strong>sicher</strong>e<br />
Weise erfasst und bewegt werden<br />
kann. Die Handling-Geräte, die die<br />
oben genanntenFunktionenrealisieren<br />
können, sind in der Bild-übersicht<br />
(Seite 42) dargestellt.<br />
Portalkrane und Reachstacker<br />
für den Containerumschlag<br />
Im Segmentder Umschlaggeräte werden<br />
insbesondere zwei Lösungen<br />
eingesetzt:<br />
▶ DerReachstackerist ein spezieller<br />
Stapler, der entsprechend dem mit<br />
der Boxvorzunehmendem Handling<br />
konstruiert wurde. Erbesitzt einen<br />
teleskopierbarenAusleger, um unterschiedliche<br />
Distanzen zuüberwinden,<br />
undhydraulischeGreifarme zur<br />
Aufnahme der Box. Dieser Stapler ist<br />
flexibel einsetzbar, da er neben den<br />
LadevorgängenauchTransport-und<br />
Lageraufgabendurchführenkann.<br />
▶ DerPortalkran kommthauptsächlich<br />
bei bi- und trimodalen Terminals<br />
im Binnenland zum Einsatz.Die<br />
Portalbauweise mit großen Spannweiten<br />
und Brückenlängen ermöglicht<br />
das Überspannen weiter Flächen.<br />
Die Lastaufnahme erfolgt über<br />
am Spreaderbefindliche Twistlocks,<br />
die an den obenliegenden Eckpunkten<br />
des Containers funktions- und<br />
betriebs<strong>sicher</strong> verriegelt werden.<br />
Ähnliche Krane werden auch beim<br />
Handling von Wechselbehältern in<br />
Mega-Distributionszentrenzum Verladen<br />
oder zur Bereitstellung für<br />
Transportgeräte eingesetzt. Die Lastaufnahme<br />
erfolgt dabeidurch Greifarme,<br />
dadie Aufbauten für einen<br />
Spreader-Betrieb ungeeignetsind.<br />
Fürdie anfallenden Transportaufgaben<br />
werden die unterschiedlichstenGeräte<br />
am Marktangeboten:<br />
▶ Die Frontstapler gehören zur<br />
Gruppeder freitragenden Stapler,bei<br />
denen die Momente durch die Last<br />
mitentsprechenden Gegengewichten<br />
aus der Gerätekonstruktion selbst<br />
undgegebenenfallsdurch zusätzliche<br />
Gegengewichte auszugleichen sind.<br />
An dem hydraulisch betriebenen<br />
Hubgerüstbefindet sich ein Spreader<br />
zur Lastaufnahme.Das Gerätist neben<br />
den Transportaufgaben für Ladevorgänge<br />
und Lagerungen sehr<br />
flexibeleinsetzbar. Allerdingshat es<br />
wegen seiner Bauart ein sehr hohes<br />
Eigengewicht. Zudem ist sein Einsatzbereich<br />
begrenzt, weshalb es in<br />
Europa vom Reachstacker weitgehend<br />
verdrängtworden ist.<br />
▶ Die Portalstapler, auch Straddle-<br />
Carrier genannt, übernehmen den<br />
Transport und auch das Stapeln der<br />
Container. Sie bestehen aus einer<br />
schmalen, portalartigen Rahmenkonstruktionmituntenliegenden,<br />
lenkbaren Fahrantrieben,<br />
einem Hubsystem mit<br />
Spreader und einer obenliegenden<br />
Fahrerkabine. Die<br />
Fahr- und Hubvorgänge erfolgen<br />
durch diesel-elektrische<br />
Antriebe. Die Lokalisierung<br />
der Stapler auf dem<br />
Gelände geschieht durch spezielle<br />
Ortungssysteme. Beim HandHandlingüberfahrendie Portalstapler die<br />
Containerund nehmensie mitdem<br />
Spreaderauf.ImLager istmit diesen<br />
Gerätenund ihrerTechnikaucheine<br />
Vierfachstapelungmöglich.<br />
▶ Die automatischen Transportgeräte<br />
für den Außenbetrieb gehören<br />
zur Familie der fahrerlosen Transportsysteme<br />
(FTS). DieseFahrzeuge<br />
sind im Prinzip wie ein Lkw ohne<br />
Führerhaus aufgebaut und besitzen<br />
ein Chassis mit Aufnahmeplattformen<br />
fürdie Container. Die Energieversorgung<br />
der verschiedenen<br />
Aggregateübernimmtein Dieselmotor.<br />
Die Orientierungder Fahrzeuge<br />
auf dem Gelände erfolgt durch im<br />
Boden eingelassene, elektromagnetische<br />
Wegmarken. Damit können<br />
zusammen mit Management- und<br />
Navigations-Software alle notwendigenFahrbewegungenaufdenUmschlagplätzenverwirklicht<br />
werden.<br />
Neben den Transportfahrzeugen<br />
wird eine Reihe von Lagergeräten<br />
eingesetzt:<br />
▶ Leergutstapler sindandas Handling<br />
von Leercontainern angepasst.<br />
CONTAINERHANDLING<br />
Siehaben eine Vorderachsemit verbreiterter<br />
Spur und sind mit einem<br />
Spezialhubgerüst für sieben- bis<br />
achtfache Stapelung versehen. Für<br />
die Lastaufnahme der Großbehälter<br />
werden Seiten- oder Haken-Spreader<br />
verwendet, die sich mit den Eckbeschlägen<br />
der Container verriegeln.<br />
Um dem Bediener eine gute Übersicht<br />
zu bieten, istdie Kabine hinten<br />
aufdas Kontergewichtmontiert.<br />
▶ Die automatischen Stapelkrane<br />
wurden für die automatische Stapelung<br />
vonContainernentwickelt. Im<br />
Falle des Containerstapelkrans Typ<br />
ASC (Automated Stacking Crane)<br />
handeltessichumeinen Portalkran,<br />
derneun Containerreihenmit Vierfachstapelung<br />
überspannen kann.<br />
Die Hubvorgänge werden mithilfe<br />
eines vertikalen Führungsmastes<br />
durchgeführt. Diese starre Lastführung<br />
garantiertdie erforderliche Präzision<br />
und Sicherheit auch bei ungünstigen<br />
Windverhältnissen, um<br />
alle Funktionen, inklusive des Lasthandlings<br />
mitSpreader, vollautomatischausführenzukönnen.<br />
▶ Dieautomatischen Brückenkrane<br />
eignen sich vor allem für Anwendungsfälle,<br />
in denen Container als<br />
reine Lagerbehälter im Großformat<br />
eingesetzt werden, zum Beispiel zur<br />
DISTRIBUTION<br />
Die Erfassung der<br />
Identifikations-<br />
Nummer eines Containers,<br />
mit der alle<br />
erforderlichen Informationen<br />
für die<br />
weitere Abwicklung<br />
beschafft werden<br />
können, erfolgt zur<br />
Zeit noch überwiegend<br />
durch visuelles<br />
Erfassen.<br />
Blocklager aus<br />
den Fugen: Die<br />
Vernachlässigung<br />
des Aspekts Sicherheit<br />
beim<br />
Container-Handling<br />
kann mitunter<br />
gravierende<br />
Folgen haben.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009 41<br />
Bild: Heptner<br />
Bild: Hafen Antwerpen
Distribution containerhandling<br />
umschlag<br />
transport<br />
Lagerung<br />
das containerhandling<br />
umfasst<br />
viele aufgaben.<br />
Für jede gibt es<br />
ein passendes<br />
oder speziell entwickeltes<br />
gerät.<br />
reachstacker<br />
Frontstapler<br />
leer-container-Stapler<br />
42 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
Bild: Kalmar<br />
Bild: Kalmar<br />
Bild: Linde<br />
Lagerung vonMöbelnund sperrigen<br />
Gütern.Ausgerüstetmit einer Drehlaufkatze<br />
und einem Spreader, könnenmit<br />
solchenautomatischen Brückenkranen<br />
die Ein- und Auslagerungsprozesse<br />
sowie die eigentliche<br />
Lagerung automatischablaufen. Zur<br />
Steuerung der Funktionen in den<br />
Umschlagsplätzen mit Hilfe der beschriebenen<br />
Geräte werden inzwischen<br />
vergleichbare Techniken wie<br />
in der Intralogistik eingesetzt.<br />
Beimanuell bedienten Gerätenist<br />
die Verbindung zu einem zentralen<br />
Steuerstand oder der Terminalleitstelle<br />
entweder über Sprechfunk oder<br />
über mobile Terminals vorhanden.<br />
Damitwerden die erforderlichenAnweisungenhinsichtlichderdurchzuführenden<br />
Aufgaben durchgegeben.<br />
Nach deren Erledigungerfolgt durch<br />
denBedienerüberdieseMedieneine<br />
entsprechende Bestätigung.<br />
Die automatischen Geräte und<br />
Systeme, wiezum Beispiel die Transportgeräte<br />
(AGV) und die Stapelkrane<br />
(ASC), sind online mit den<br />
betreffenden Steuerrechnern verbunden.<br />
Damiterfolgt dererforderliche<br />
Informations- und Datenaus-<br />
Portalkran<br />
Portalstapler<br />
automatischer Stapelkran<br />
Bild: Hupac/Gottwald<br />
Bild: Kalmar<br />
Bild: Gottwald<br />
tausch in beiden Richtungen, und<br />
somit können alle Abläufe zentral<br />
gesteuertund kontrolliertwerden.<br />
Für die Verwaltung der Lagerbereiche<br />
und des Materialflusses existieren<br />
Software-Programme,die sowohlmitdenuntergeordnetenSteuerungen<br />
und Operatoren als auch<br />
mitden übergeordnetenadministrativenIT-SystemenwieContainerverwaltungs-Programmendirektgekoppelt<br />
sind oder über Bedien-Terminals<br />
kommunizieren.<br />
Die box-identifikation erfolgt<br />
noch oft über visuelles Erfassen<br />
Allerdingsgibtesindiesen Informations-Prozesskettenbeim<br />
Container-<br />
HandlingnocheineLücke hinsichtlich<br />
der Identifikation. Inder Intralogistik<br />
wird inzwischen fast die gesamte,<br />
fürden automatischenMaterialfluss<br />
erforderliche Warenidentifikation<br />
mit Barcode-Systemen,<br />
teilweiseauchschon mitRFID-Techniken,<br />
realisiert. DieseMöglichkeiten<br />
werden in der Hafenlogistik beiContainern<br />
bislang noch eher selten genutzt.<br />
DerBarcode istoffensichtlich<br />
fürdiesen rauen Betrieb weniggeeig-<br />
Wechselbehälter-/Portalkran-transporter<br />
Fahrerloses transportfahrzeug (FtF,agV)<br />
automatischer Brückenkran<br />
Bild: Karstadt<br />
Bild: Gottwald<br />
Bild: Demag C&C<br />
net. Die RFID-Technik ist dagegen<br />
nachden Ergebnissenverschiedener<br />
Forschungs-Projekte technisch einsetzbar,<br />
allerdingssinddie Kostenfür<br />
denRFID-Tag unddie dazugehörige<br />
Infrastruktur –dazu gehören Lesegeräte<br />
undIT-Technikenebensowie<br />
Personalschulungen –immer noch<br />
zu hoch,umeineinteressanteWirtschaftlichkeit<br />
zuerreichen. Deshalb<br />
erfolgt zur Zeit die Identifikation<br />
meist noch über ein visuelles Erfassen<br />
der Container-Identifikationsnummer,mit<br />
der alleerforderlichen<br />
Informationen für die weitere Abwicklung<br />
beschafft werden. Hierbei<br />
werden allerdings inzwischen auch<br />
kameragestützteSysteme eingesetzt.<br />
Die Auswahl ausder Vielzahl unterschiedlicher<br />
Geräte und Systeme<br />
sollte immerauf derBasisfundierter<br />
Betriebsdaten hinsichtlichLeistung,<br />
Lagervolumen und sonstiger Randbedingungen<br />
wie Platzverhältnisse<br />
und Verkehrsanbindungen vorgenommen<br />
werden. Zudem hat die<br />
Frageder Sicherheit oberste Priorität,<br />
um Betriebsunfälle beim Handling<br />
dergroßvolumigen Boxauf alleFälle<br />
auszuschließen. <strong>MM</strong>
MANAGEMENT UND IT<br />
Lean und green –<br />
Symbiose statt Widerspruch<br />
Entgegen der gängigen Meinung bietet die Ausgestaltung von Lean<br />
und Green Supply Chains neben dem Umweltschutz klare Kostenvorteile.<br />
Die ganzheitliche Gestaltung von Wertschöpfungsketten verlangt<br />
jedoch eine Produkt- und Prozesssicht statt einer Bauteilesicht.<br />
THOMAS TROLL<br />
44 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
WERTSTROMANALYSE<br />
Die Herausforderungen der<br />
GlobalisierungzwingenUnternehmen,<br />
ihre Kostenstrukturen<br />
permanentzuoptimieren.<br />
Dabei spielen Lohnkostenunterschiede<br />
eine große Rolle. Der hohe<br />
Kostendruck verleitet viele Unternehmen,<br />
die Produktion teilweise<br />
oder auch vollständig in sogenannte<br />
LCC-Länder (Low Cost Countries)<br />
zu verlagern. Die Praxis zeigt, dass<br />
über 80% der Projekte zur Senkung<br />
der Herstellkosten Verlagerungsoder<br />
Sourcingprojekte sind. Hier<br />
wird nach der einfachen Abwägung<br />
von Lohnkosteneinsparung versus<br />
Transportkostenentschieden.<br />
Daraus sind komplexere, weltweit<br />
verknüpfte Lieferstrukturen entstanden.<br />
Die Grafik auf Seite 45zeigt<br />
eine Detailbetrachtung amBeispiel<br />
einer Komponente fürein Fahrzeugmodulund<br />
die vielen Transportkilometer,<br />
die einzelne Bestandteile bis<br />
zur endgültigen Fertigstellung des<br />
Produkts bereitszurückgelegthaben.<br />
Dr. Thomas Troll ist Partner bei der ROI<br />
Management Consulting AG in 80636 München,<br />
Tel. (0 89) 12 15 90-0, troll@roi.de<br />
Umweltaspektespielen hierbei keine<br />
Rolle. Die Frage, wie viele tausende<br />
Liter Treibstoff imLaufe eines Produktlebenszyklus<br />
verbraucht werden,<br />
um beispielsweise eine Direktbelieferung<br />
großvolumiger Teileaus Osteuropaabzubilden,<br />
bleibt in derRegelunbeantwortet.<br />
Versorgungs<strong>sicher</strong>heit bedarf<br />
umfangreicher Notfallpläne<br />
Die finanziellen Vorteile der Verlagerungensindweithin<br />
bekannt. Bezüglich<br />
der damit verbundenen Risikensiehtesganzandersaus:Deren<br />
Auswirkungenwerden aufFührungsebeneimmer<br />
noch viel zu wenigdiskutiert,<br />
ja teilweisevernachlässigt.<br />
Die Risiken lassen sich inunterschiedliche<br />
Kategorien einordnen.<br />
Unterdas ThemaVersorgungs<strong>sicher</strong>heit<br />
fallen der mögliche Abriss von<br />
Lieferketten durchUnfällesowie immer<br />
umfangreichere Notfallpläne.<br />
Beim StichwortArbeitskräfte geht es<br />
um die Verfügbarkeit undQualifikations-<br />
und damit Qualitätsfragen<br />
sowie steigende Lohnkosten. Bei<br />
Transportkostenund Umwelt drehen<br />
Bei Verlagerungsprojekten<br />
wird nach der einfachen<br />
Abwägung von Lohnkosteneinsparung<br />
versus Transportkosten<br />
entschieden.<br />
sichdie Risikenumsteigende Treibstoffkosten,<br />
mangelnde Transportkapazitäten<br />
sowie die eventuelle Einführung<br />
einer CO2-Steuer. Zuden<br />
weiteren RisikengehörenWährungsschwankungensowie<br />
diewachsende<br />
Anzahl an Zertifikaten undUmweltzeichenfür<br />
umweltverträgliche Produktherstellung,<br />
die inzwischen in<br />
vielen Branchen eingeführt werden.<br />
In der Praxis werden einige der<br />
aufgeführten Risikenmit Zwischenlagern<br />
und erhöhten Beständen abge<strong>sicher</strong>t.<br />
Sie entstehen erst inder<br />
Umsetzung und wurden imVorfeld<br />
nie berücksichtigt. Dazu kommt,<br />
dass häufig die Variantengenerierung<br />
einfachmit verlagertwird. Dastreibt<br />
die <strong>Logistik</strong>kosten unnötig in die<br />
Höhe. Daeine Änderung aber eine<br />
Neugestaltung vonProdukt undProzess<br />
verlangen würde, siehtman wegendes<br />
schnellen Einsparungsdrucks<br />
davonab.<br />
Alsvorläufiges Fazitlässt sichfeststellen:<br />
Die durchden ausschließlich<br />
herstellkostenorientierten Ansatz<br />
entstandenen Lieferketten entsprechen<br />
mittlerweileweder Green- noch<br />
Leankriterien. Notwendig ist eine<br />
Erweiterungdes herstellkostenorientierten<br />
Ansatzes, der sich von der<br />
eindimensionalen Fokussierung auf<br />
Herstellkosten und Transport entfernt<br />
und sowohl die versteckten<br />
Kostenals auch Umwelt-Risikenberücksichtigt.<br />
Für diesen anden Gesamtkosten<br />
orientierten Ansatz sind folgende<br />
Schritte entscheidend. Es gilt<br />
▶ die reine „Werkssicht“ zu verlassen,<br />
▶ die bisherige Produktgestaltung in<br />
Fragezustellen und<br />
▶<br />
die aktuellen Wertschöpfungsketten<br />
neuzuplanen.<br />
Nur diese zweifelsohne aufwändigeund<br />
anspruchsvolle Vorgehensweiseführt<br />
zu einer gesamtheitlichen<br />
Bewertung und entsprechenden Ergebnissen.
ZurMaximeeiner ganzheitlichen<br />
Wertschöpfungsgestaltung gehören<br />
nachfolgendePunkte:<br />
▶ die konsequente Anwendung der<br />
Wertstrommethodik aufdie gesamte<br />
Wertschöpfungskettevom Hersteller<br />
biszum n-Tier,<br />
▶ dasInfragestellen vonProzess und<br />
Produkt,<br />
▶ diedurchgängige Prozessoptimierung<br />
statt funktionaler oder lokaler<br />
Optima,<br />
▶ Best Practice vonAnfang an statt<br />
sukzessiverHerstellkostensenkung,<br />
▶ das Hinterfragen bestehender<br />
Make-or-buy-Verteilungen,<br />
▶ Prozesskostensicht statt Herstellkostensicht.<br />
Als Spezialist für Supply Chain<br />
Management und Lean Production<br />
hatsichROI alseineder erstenUnternehmensberatungen<br />
ausführlich<br />
mit Green- und Lean-Ansätzen beschäftigt.<br />
Jenseits dogmatischer<br />
Diskussionenzielt dasPhasenmodell<br />
darauf ab,nachLeanund GreengestalteteProzesskettenimGesamtkostenoptimum<br />
zu realisieren. Entscheidend<br />
ist eine Wertstromanalyse der<br />
gesamten Kette. Oft werden die<br />
Wertströme nur werksintern betrachtet.<br />
Eine intensive Analyse der<br />
Zulieferstruktur findet nicht statt.<br />
Aber nurdie ganzheitliche Betrachtung<br />
zeigt denvollen Umfang der in<br />
den Produktions- undLieferprozessenenthaltenen<br />
Verschwendungen.<br />
nur ganzheitliche Betrachtung<br />
erkennt Verschwendungen<br />
Die Erfahrung zeigt, wie wichtig es<br />
ist, bestehendeDenkstrukturenaufzubrechen.<br />
Nursowerden versteckte<br />
Kosten aufgedeckt und entscheidende<br />
Umwelteinflüsseerkannt.<br />
Die Produktgestaltung richtetsich<br />
nach den DFMA-(Design-for-Manufacturing-and-Assembly-)Prin-<br />
wertstromanalyse<br />
zipien sowie nach den optimalen<br />
Strukturen in der Lieferkette. Um<br />
signifikante Veränderungen der<br />
Wertschöpfungsanteilesowie Transportvoluminaund<br />
-anteile zu ermöglichen,<br />
muss dabei auch die Variantenentstehung<br />
kritisch überprüft<br />
werden. Entscheidende Kriterien<br />
sind hierbei, dass die Variantenbildung<br />
zu einem möglichst späten<br />
ManageMent und It<br />
Bis zur endgültigenFertigstellung<br />
einer Komponente<br />
eines<br />
Fahrzeugmoduls<br />
legen ihre einzelnen<br />
Bestandteile<br />
eine Vielzahl an<br />
transportkilometern<br />
zurück.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009 45
Bilder: ROI<br />
ManageMent und It wertstromanalyse<br />
Phasenmodell im<br />
Überblick: entscheidend<br />
ist die<br />
wertstromanalyse<br />
der gesamten<br />
Prozesskette.<br />
46 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
Zeitpunkt erfolgt. Dies gelingt oft<br />
nur, wenn man neben der reinen<br />
Prozesssicht sich auch der Produktgestaltung<br />
annimmt. Schnelle Erfolge<br />
sind öfter möglich, als gemeinhin<br />
angenommen, weil die komplexen<br />
Versorgungsprozesse den Entwicklern<br />
unbekannt und indieser Phase<br />
oftnochgar nicht definiertsind. Eine<br />
kritische Prüfung vor der Verla-<br />
gerung einzelner Wertschöpfungsschritte<br />
ist daher dringend geboten.<br />
Erfolgversprechendist auch hierdie<br />
Vorgehensweise der schlanken Produktion:<br />
Manbeginnt beim Produkt<br />
und seiner Entstehung in der Endmontage,<br />
bevor mansichzuden einzelnen<br />
Vormontagenund Teilefertigungenvorarbeitet.<br />
Monetäre Kriterien sind die<br />
grundlage jeglicher Bewertung<br />
DieNeugestaltung der Endmontage<br />
und der Wertschöpfungsanteile ermöglicht<br />
die signifikante Verbesserung<br />
der Supply Chain. Dafür müssenalleStandorte<br />
fürEnd-und Vormontagen<br />
geprüftund die LCC-Umfänge<br />
neudefiniert werden. Die differenzierte<br />
Betrachtungsweise kann<br />
zu einem Neuaufbau der Strukturen<br />
unddadurch zu Kostenvorteilen führen,<br />
über die noch niemand im Management<br />
nachgedachthat.
Beisolchen Richtungsentscheidungenhaben sich GreenfieldundBrownfieldkonzepte,<br />
untermauertmit Best-Practice-Zeiten<br />
und einer Gesamtkostenbetrachtung, als gute Basis erwiesen.<br />
Die konsequente Anwendung der klassischen Vorgehensweise<br />
des„Lean Thinking“ vomCurrent Stateüberden Ideal Statezum<br />
Future State lohnt sich also auch hier. Systeme vorbestimmter<br />
Zeiten wiedas vonROI entwickelte ROMund ROM-Log unterstützendabei<br />
massivdie Bewertungmanuell beeinflussterProzessschritte<br />
inFertigung, Montage und <strong>Logistik</strong>. Die neue Planung<br />
der Wertschöpfungsketten ermöglicht die optimale Nutzungder<br />
Kostenvorteilevon LCC, die Minimierung der Transportkostenund<br />
die Erhöhung der Supply-Chain-Sicherheit.<br />
Für eine umfassende Bewertung der Gesamtprozesskosten<br />
reicht die bisherige Fokussierungauf Herstellkostenund Transportkostennicht<br />
mehraus.Natürlichbilden monetäre Kriterien<br />
wieInvestitionen undKostenfür <strong>Logistik</strong>,Beständeoder Fertigung<br />
die Grundlagefür jegliche Bewertung. Aber dieseGrundlage<br />
muss durchqualitative Kriterien ergänztwerden, in die auch<br />
strategische und taktische Entscheidungsfaktoren einfließen.<br />
Dazu gehören inerster Linie Konformität zuLean-Prinzipien,<br />
Wiederbeschaffungszeit, Versorgungs<strong>sicher</strong>heit,Risikoabschätzungsowie<br />
dieCO 2 -Bilanzund Green-Konformität.<br />
Sind Lean undGreen einWiderspruch oder ein Erfolgsfaktor?<br />
Wiedargelegt, gibt es nureineSchlussfolgerung:Die Ausgestaltung<br />
vonLean- undGreen-Supply-Chainsist möglich. Undsie<br />
bietet neben dem Umweltschutz auch klare Kostenvorteile, die<br />
in Zukunftimmer mehranBedeutung gewinnen.<br />
Der Erfolg ist an einige Kriterien gebunden, die von unternehmerischer<br />
Seite ein Umdenken fordern. Eine schnelle und<br />
ganzheitliche Gestaltung vonWertschöpfungsketten nachLeanundGreen-GrundsätzenverlangteineProdukt-und<br />
Prozesssicht<br />
statteiner Bauteilesicht.Nachwie vorwerden häufig ineffiziente<br />
Prozesse durch den Lohnkostenvorteil schöngerechnet. Eine<br />
vorherige Optimierung vonProdukt undProzess lässt den Lohnkostenvorteil<br />
in einem ganz anderen Lichterscheinen.<br />
Die gesamtheitliche Betrachtung hat weitreichende<br />
Konsequenzen für bestehende Supply-Chain-Konzepte<br />
Unternehmen müssen sich klar machen, dass der Aufbau von<br />
Wertschöpfungsketten nach Lean- und Green-Kriterien eine<br />
ganz neue Produkt- und Prozessstruktur, inklusive neuer Outsourcingumfänge,<br />
ergeben kann. Die gesamtheitliche Betrachtung<br />
kann weitreichende Konsequenzen für die bestehenden<br />
Supply-Chain-Konzeptehaben undzueiner Neuverteilung der<br />
Wertschöpfungsanteile führen. Diese sind nicht nur insgesamt<br />
günstiger,sondernauchdeutlichstabiler,was die latenten Risiken<br />
einer blinden Verlagerung in Niedriglohnländer angeht: stark<br />
steigende Lohn-und Transportkosten, steigende Umweltauflagen<br />
undder Mangelanqualifizierten Mitarbeitern.<br />
Die Führungsebene muss Offenheit zeigen und die Verantwortungfür<br />
die Umwelt in derUnternehmensstrategieverankert<br />
werden. Dies wird sich bald auszahlen: Schlanke und umweltverträgliche<br />
Konzepte werden immer wichtigerund schonbald<br />
zu einem erheblichenKosten- undWettbewerbsvorteil.<br />
Auch wenn dem Thema der Green Supply Chains in vielen<br />
UnternehmennochkeinegroßePriorität zugemessenwird, sollte<br />
jetztgehandeltwerden. Werjetzt „proaktiv“ tätigwird, kann<br />
zukünftigenEntwicklungengelassen entgegensehen. <strong>MM</strong>
MANAGEMENT UND IT TELEKO<strong>MM</strong>UNIKATION<br />
Informationslogistik ohne<br />
Medienbrüche<br />
Greiwing-Geschäftsführer<br />
Klaus<br />
Beckonert:<br />
„ImTagesgeschäft<br />
hatsichdie Telekommunikations<br />
anlage bewährt.<br />
Das bedeutet für<br />
unsmehrProduktivitätbeigeringerenKosten.“<br />
Bild: Greiwing<br />
Intelligente Technik beschleunigt Kommunikationsprozesse –<br />
das zeigt das Beispiel des <strong>Logistik</strong>unternehmens Greiwing.<br />
Dort pflegen alle Mitarbeiter die Kunden- und Auftragsdaten<br />
über eine Anwendung. Eine Bündelung der Kommunikationskanäle<br />
bringt zusätzliche Synergieeffekte.<br />
DIRK BACKOFEN<br />
Das Faxgeräthat trotzE-Mail-<br />
Kommunikationund Internet<br />
invielen Unternehmen<br />
noch nicht ausgedient. Im Gegenteil:<br />
Bis heute übermitteln selbst namhafte<br />
Großkunden ihre Aufträge an<br />
das <strong>Logistik</strong>unternehmen Greiwing<br />
logistics for you GmbH meist per<br />
Fax. Auch umgekehrtbestätigendie<br />
Disponenten die beauftragten<br />
Dienstleistungen inder Regel mit<br />
Papier und Faxgerät. Zur anschließenden<br />
Auftragsabwicklung tauschensichdie<br />
Mitarbeitermit ihren<br />
Kunden und Partnern imIn- und<br />
Ausland per Telefon, E-Mail oder<br />
Videokonferenz aus.<br />
„Jeder Kontakt startet eine Prozesskette“,<br />
erläutert Greiwing-Ge-<br />
Dirk Backofen ist Leiter Marketing sowie<br />
Mitgliedder Geschäftsleitung des Bereichs<br />
Geschäftskunden der Deutschen Telekom<br />
AG in 53113 Bonn,Tel.(0228) 181-0, dirk.<br />
backofen@telekom.de<br />
schäftsführerKlaus Beckonert. „Mitarbeiter<br />
gebenAufträgeindas System<br />
ein, planen Fahrtenund disponieren<br />
unsere Hochsilo- und Lagerkapazitäten.<br />
Gegebenenfalls müssen sie<br />
Datensätze aktualisieren.“Geschwindigkeit<br />
seidabei Trumpf,dader Betrieb<br />
aus dem Münsterland auf den<br />
Transport empfindlichertechnischer<br />
und chemischer Produkte spezialisiert<br />
ist. Geschwindigkeit ist jedoch<br />
nicht die Stärke eines Faxgeräts, denn<br />
jedes Fax führt zu Medienbrüchen,<br />
die Zeit,Kostenund Fehler verursachen:<br />
Jedes Faxmusserst einem Bearbeiter<br />
zugeordnet werden, der die<br />
Anfrage zur Bearbeitung inden PC<br />
eintippt,das Ergebnis aufPapier ausdruckt<br />
undhändischfaxt.<br />
Greiwing wollte daher alle KommunikationskanäleamPCzusammenführen<br />
und Medienbrüche beseitigen.<br />
Im ersten Schritt hat das<br />
Familienunternehmen daher in der<br />
Zentrale im nordrhein-westfälischen<br />
Greven eine Telekommunikationsanlage<br />
installiert und die fünf weiteren<br />
deutschen Standorte andiese<br />
angeschlossen.<br />
Viele Kunden senden ihre Aufträge<br />
immer noch per Fax an den <strong>Logistik</strong>er<br />
Greiwing. Eine Telekommunikationsanlage<br />
sorgt jedoch für die Bündelung<br />
sämtlicher telekommunikativer<br />
Dateneingänge und<br />
Weiterleitung in<br />
Outlook.<br />
An diese Anlage habenTelekom-<br />
Technikerauchdie zentralenPC-AnwendungenzumKundenbeziehungsmanagement<br />
und zur Fahrten- und<br />
Lagerdisposition gehängt. Dies taten<br />
sie, ohne Datensätze zu verändern<br />
oder den Tagesbetrieb zu stören. So<br />
greifen die Mitarbeiterheute aufalle<br />
Informationen und Kommunikationskanäle<br />
zu. „Unser gewachsener<br />
Datenbestand ist speziell auf unsere<br />
Bedürfnisse zugeschnitten. Ihn wollten<br />
wir über die neue Kommunikationsanlage<br />
nutzen“,soBeckonert.<br />
Im gleichen Zuge wechselte der <strong>Logistik</strong>er<br />
sein E-Mail-System. An allen<br />
Filialen sorgt jetzt Outlook für eine<br />
einheitliche Nachrichten-, Terminund<br />
Aufgabenverwaltung, und die<br />
Mitarbeiter müssen keine Zahlen<br />
mehr aus einer Datenbank ineine<br />
andereabtippen. An allen Stellen im<br />
Unternehmenliegen nunimmer die<br />
aktuellen InformationenzuKunden<br />
und Partnern vor. „Ob im Speditionssystem,<br />
im Programm zumKundenbeziehungsmanagement<br />
oder in<br />
Outlook: Ändert ein Mitarbeiter einenKontakt,dannstehen<br />
dieneuen<br />
Daten sofort allen zur Verfügung“,<br />
erklärt Marcus Oberfeld, Leiter IT<br />
undOrganisationbei Greiwing.<br />
Mehr Informationen mit<br />
weniger Arbeitsschritten<br />
Fürdie Verbindung vonTelefon-und<br />
Computernetzwerk sorgt die CTI-<br />
(Computer-Telephony-Integration-)<br />
Lösung.Sie ermöglicht,dassdie Mitarbeiter<br />
sämtliche Telefonfunktionen<br />
über ihren PCnutzen können. Der<br />
Bildschirm zeigt, wer wann inwelcher<br />
Niederlassung erreichbar ist.<br />
Jeder Mitarbeitersieht, welcherKollege<br />
gerade telefoniert oder ein Gespräch<br />
annehmen kann. Will ein<br />
Kundeweitere Informationenper E-<br />
Mail, Fax oder Brief, erzeugen die<br />
Mitarbeiter das passende Anschrei-<br />
Bild: Greiwing
en auf Knopfdruck. Rufnummern<br />
im Internet können direkt über den<br />
PC gewähltwerden.<br />
Die Telekommunikationslösung<br />
arbeitet auch mit dem Programm<br />
zumKundenbeziehungsmanagement<br />
zusammen. Auf der Benutzeroberfläche<br />
ist ersichtlich, wer mit welchem<br />
Kunden gesprochen hat. Auch<br />
Notizenzum Gespräch können eingegebenwerden.<br />
Ruft der Kundean,<br />
erkenntihn derRechner sofort,leitet<br />
ihn automatisch in die richtige Abteilungund<br />
öffnet denaktuellen Datensatz<br />
für den Ansprechpartner.<br />
„Die intelligente Verknüpfung von<br />
Telefon und PCerzeugt Synergieeffekte,<br />
die fürmehrProduktivität sorgen“,soMarcusOberfeld.<br />
Auch alleanderen Kommunikationskanälebündelt<br />
Greiwing in einer<br />
Oberfläche am PC. Faxe gehen nun<br />
als E-Mails in Outlook ein. So sind<br />
sie sofort zur weiteren Bearbeitung<br />
verfügbar. Rückbestätigungen per<br />
Faxkönnendie Mitarbeiterdirektam<br />
PC erstellen und über Outlook verschicken.<br />
Wenn einKunde außerhalb<br />
der Geschäftszeiten anruftund eine<br />
Sprachnachricht auf der Voicebox<br />
hinterlässt, wird diese als E-Mail in<br />
den Outlook-Posteingang des Ansprechpartners<br />
weitergeleitet, wo sie<br />
nachBeliebenangehört,gespeichert<br />
oder weitergegebenwerden kann.<br />
Auch der Außendienst ist in die<br />
Lösung eingebunden. An die einheitlichen<br />
E-Mail-Server lassen sich<br />
Blackberry-Geräte anschließen. Über<br />
dieseempfangen Außendienstmitarbeiter<br />
unterwegs ihre E-Mail- und<br />
Voicebox-Nachrichten. Außerdem<br />
sind die mobilen Geräte in das Präsenzmanagementsystem<br />
integriert:<br />
Die Oberfläche zeigt an,obein Kollege<br />
gerade frei ist, sich inBesprechungen<br />
befindet oder vielleicht<br />
momentan telefoniert.<br />
Im tagesgeschäft hat sich die<br />
telekom-Lösung bewährt<br />
Die alltägliche Übertragung von oft<br />
vertraulichen Daten ist unbedenklich.<br />
Alle Standorte sind über eine<br />
geschlossene IP-Plattform von der<br />
Deutschen Telekom in Form eines<br />
MPLS-Netzes miteinander verbunden.<br />
Alle Datenwerden verschlüsselt<br />
übertragen, so dass ein Zugriff von<br />
außen nicht möglichist.Die PC-Arbeitsplätze<br />
werden durch eine zentraleFirewall<br />
am Hauptstandort und<br />
durch aktuelle Virenschutzsoftware<br />
geschützt.<br />
Bereitsunmittelbar nachder Einführung<br />
der neuen Telekommunikationsanlagekonnten<br />
dieMitarbeiter<br />
die neuen, selbsterklärenden Funktionen<br />
nutzen. „Vieles erklärt sich<br />
von selbst, andere Punkte waren in<br />
telekommunikation<br />
wenigenSätzenerläutert“, so IT-LeiterOberfeld.<br />
Störungensindseitdem<br />
selten vorgekommen.Wenn ja,dann<br />
ließen sie sichmeist perFernzugriff<br />
prüfen undbeheben. Selbst wenn der<br />
Telekom-Technikerpersönlichkommenmusste,liefenalleSystemewieder<br />
innerhalb von vier bis maximal<br />
acht Stundenentsprechenddem vereinbarten<br />
Service-Level.<br />
Im Tagesgeschäfthat sichdie Lösung<br />
laut Klaus Beckonert bewährt.<br />
„Bei der Verständigung, Erreichbarkeit<br />
undService-Schnelligkeit haben<br />
wiruns klar verbessert.Das bedeutet<br />
füruns mehrProduktivität beigeringeren<br />
Kosten“,soder Geschäftsführer.<br />
„Und wenn wir uns vergrößern<br />
möchten, dann lässt sichdie Lösung<br />
relativeinfach erweitern.“ <strong>MM</strong><br />
ManageMent und It<br />
an die neue telekommunikationsanlage<br />
bei Greiwing<br />
haben telekom-techniker<br />
auch die zentralenPC-anwendungen<br />
zum kundenbeziehungsmanagement<br />
und<br />
zur Fahrten- und<br />
lagerdisposition<br />
gehängt.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009 49<br />
Bild: Oberfeld/Greiwing
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50 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009<br />
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Bezugsquellen-Verzeichnis<br />
Kommissionier-Equipment Lagertechnik<br />
Kommissioniertechnik<br />
Z-LASER Optoelektronik GmbH<br />
Merzhauser Str. 134, 79100 Freiburg<br />
Tel. (07 61) 29644-44<br />
Fax (07 61) 29644-55<br />
info@z-laser.de<br />
www.z-laser.com<br />
Kommissioniersysteme<br />
Ladungsträger<br />
Halbzeuge und Frästeile aus thermoplastischen Kunststoffen<br />
ISO-LEN ® 500 [HMW-PE] +ISO-LEN ® 1000 [UHMW-PE]<br />
ISO-TECH Kunststoff GmbH<br />
Anwendungsbeispiele:<br />
• Ladungsträger • Werkstückträger<br />
• Zahnleisten • Prismenleisten<br />
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ISO-TECH Kunststoff GmbH<br />
Rottweg 22, 48683 Ahaus<br />
Tel.: (0 25 61) 42 90 0, Fax: -42 90-11<br />
verkauf@iso-tech.net, www.iso-tech.net<br />
FACHPACK Nürnberg, Halle 9, Stand 9-403<br />
Lagersysteme<br />
TRAFÖ Förderanlagen GmbH &Co. KG<br />
Bahnhofstraße 80, 97922 Lauda<br />
Tel. (0 93 43) 79 00-0, Fax -11<br />
verkauf@trafoe-foerderanlagen.de<br />
www.trafoe-foerderanlagen.de<br />
Lagersysteme für Langgut<br />
KASTO Maschinenbau<br />
GmbH &Co. KG<br />
Industriestraße 14, 77855 Achern<br />
Tel. (0 78 41) 61-0<br />
Fax (0 78 41) 61-3 00<br />
www.kasto.de<br />
kasto@kasto.de<br />
Gehring Lagertechnik<br />
GmbH<br />
Stockumer Straße 136<br />
44225 Dortmund<br />
Tel. (02 31) 75 24 83<br />
Fax (02 31) 75 92 78<br />
info@gehring-lagertechnik.de<br />
www.gehring-lagertechnik.de<br />
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im Bezugsquellenverzeichnis:<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
Markus Dalke<br />
� +49 931 418-2367<br />
Email:<br />
markus.dalke@vogel.de<br />
Lagerverwaltungssysteme<br />
Schäferweg 16<br />
CH-4019 Basel<br />
Tel. +41 61 639 20 20<br />
Fax +41 61 639 20 99<br />
info@brisoft.ch<br />
www.brisoft.ch<br />
LagerorganisationsSysteme<br />
Gigaton GmbH<br />
68519 Viernheim<br />
tel: 06204 987-0<br />
info@gigaton.de<br />
www.gigaton.de<br />
Lagerverwaltungssysteme<br />
InnoLOG GmbH<br />
Pascalstraße 11–13<br />
52499 Baesweiler<br />
Tel. (0 24 01) 60 87-0, Fax -20<br />
info@innolog.de<br />
www.innolog.de<br />
<strong>Logistik</strong>gesamtlösungen<br />
Mehrweg-<br />
Transportbehälter<br />
Schon mal<br />
reingeschaut?<br />
www.mm-logistik.de<br />
Mobile Räume/Container<br />
Palettenumreifung<br />
Palettenumreifung im Stehen<br />
Tel. 09074-95 707-0, Fax -29<br />
info@ergopack.de<br />
www.ergopack.de<br />
Regale<br />
Kocher Regalbau GmbH<br />
Hochregallagertechnik<br />
Korntaler Straße 85<br />
70439 Stuttgart<br />
Tel. (07 11) 98 09 05-0<br />
Fax (07 11) 98 09 05-8 GL<br />
info@kocherregalbau.de<br />
www.kocherregalbau.de<br />
Standardeinlagen<br />
für KLT´s<br />
Unterteiler,Lagerböcke<br />
+Paletten<br />
Hintz Marketing GmbH<br />
Baumgarten 10<br />
77836 Rheinmünster<br />
Tel. (0 72 27) 22 82<br />
Fax (0 72 27) 29 20<br />
hintzmarketing@aol.com<br />
www.hintz-marketing.de<br />
Aufsetzrahmen, Unterteiler +<br />
Lagerböcke aus Kunststoff PE/PP
Auftrag Verlags-Service<br />
Besteller: Datum: Termin:<br />
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Beiliegend:<br />
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