Stückgut sicher vereinzeln - MM Logistik - Vogel Business Media
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denden „Produkte“ –hier von zwei<br />
bis 30Produkten) per Simulation<br />
ermittelt. Es wird also festgelegt,welcheProduktezuladensind.<br />
Vondiesen Produkten sind die<br />
Gangbelegungen bekannt. Die Reihenfolge,<br />
in der die Produkte nun<br />
geladen werden, folgt der einfachen<br />
Strategie, mit dem Gang zu beginnen,<br />
in demdie meisten zu ladenden<br />
Produkte lagern. Esfolgt der Gang<br />
mit der nächsthöchsten Anzahl von<br />
zu ladenden Produkten. Dieses Vorgehen<br />
erzeugt eine günstige Anzahl<br />
von erforderlichen Gangöffnungen.<br />
Das mathematische Optimum wird<br />
theoretischnicht erreicht.<br />
In diesem Abschnitt geht es um<br />
die erforderliche Anzahl von Gangöffnungenfür<br />
dasBeladeneines Lkw.<br />
Es wird angenommen, dass pro Gang<br />
die zu ladende Anzahl Palettenvorhanden<br />
ist. Inder Praxis wird das<br />
nicht immer der Fall sein. Das bedeutet,<br />
dass die Anzahl erforderlicher<br />
Gangöffnungen inpraxi höher ausfällt<br />
als hier ermittelt. Um wie viel<br />
höher, hängt davon ab, wie gut die<br />
Warehouse-Management-System-<br />
Strategieauf die Ein- undAuslieferstruktur<br />
abgestimmt ist.<br />
Eine beispielhafte Lösung ist in<br />
derPrinzipskizzeauf derlinkenSeite<br />
dargestellt.Sie zeigt ein angenommenes<br />
Verschiebelager mit einem<br />
geöffneten Gang. Die eingeblendete<br />
Grafik verdeutlicht den starken Zusammenhang<br />
(R² =0,94) zwischen<br />
der Anzahl der zu ladenden Produkte<br />
undder Anzahl der Gangöffnungen<br />
(Ordinate). Wird ein Lkwmit sieben<br />
Produkten(mitvon sieben bis33Paletten)<br />
beladen, sindunter den gegebenen<br />
Annahmen im Mittel zirka<br />
fünf Gangöffnungenerforderlich.<br />
einhaltung des Fifo-Prinzips<br />
beeinflusst die Lagerleistung<br />
Mit der Weiterentwicklung des Simulationsmodells<br />
ist die Lösung dieserAufgabe<br />
möglich. Berücksichtigt<br />
werden:<br />
▶ Stapler-Weglängen,<br />
▶ Gangöffnungen,<br />
▶ Wartezeiten(aufGangöffnungen);<br />
des ersten und, getrennt davon, des<br />
zweitenStaplers,<br />
▶ Gesamtladezeiten pro Lkw (bei<br />
angenommenen 30bis 33 Paletten<br />
pro Lkw) bei Einsatz von einem<br />
Stapler und bei Einsatz von zwei<br />
Staplern,<br />
▶ prozentualer Zeitgewinn durch<br />
Einsatz des zweitenStaplers,<br />
▶ Zeiten pro Palette beiEinsatz von<br />
einem respektive zwei Staplern,<br />
▶ Wartezeiten des zweiten Staplers,<br />
bis ein neuer Gang geöffnet wird<br />
(„keineArbeit“),<br />
▶ Frei-Zeiten des zweiten Staplers<br />
am Ende des Ladevorgangs (wenn<br />
nur eine Palette pro Gang geladen<br />
werden muss).<br />
In der obenstehenden Tabelle ist<br />
die Ergebnisstruktur mit einigen<br />
Zahlenbeispielen dargestellt.Der Fall<br />
verschieberegale<br />
manuellvorgegebenerProduktemit<br />
ihrenjeweiligenPalettenzahlen kann<br />
ebenfallsbehandeltwerden.<br />
In der Praxis geht esumdie effiziente<br />
Nutzung des Lagers („Lagerleistung“)unter<br />
Einhaltung produktspezifischer<br />
Bedingungen. Damitist<br />
vorrangig das Fifo-Prinzip gemeint<br />
(First in, first out), dessen Einhaltung<br />
die LagerleistunginVerschiebelagern<br />
direkt beeinflusst.Vergleiche mitden<br />
in derTabelle festgehaltenen Werten<br />
der Greedy-Strategie zeigen dies<br />
deutlich. Weiterhin zeigte essich,<br />
dass in der Theorie eine ABC-Zonung<br />
(nach Umschlag) die Ladezeiten<br />
signifikantbeeinflusst.<br />
Allerdingsist dieserAnsatzinder<br />
Praxis nur schwer umsetzbar, wenn<br />
gleichzeitiginoffeneGängeein-und<br />
ausgelagertwird. DieFrage nachdem<br />
Einfluss von Doppelspielen in Verschiebelagern<br />
des hier behandelten<br />
Typs kann mit dem vorliegenden<br />
Modell nicht beantwortet werden.<br />
Dasgleichzeitige Ein-und Auslagern<br />
ist einer weiteren Entwicklung vorbehalten.<br />
Mit dem entwickelten Modell<br />
kann auch der Fall analysiertwerden,<br />
wenn in einem Verschiebelager<br />
Fremdprodukte als Dienstleistung<br />
gelagert werden. Dann ergebensich<br />
für den Lagerbetreiber interessante<br />
Strategiekombinationen –sowohlfür<br />
die Platzierung der Fremdprodukte<br />
im Lager als auch für die eigenen<br />
Produkte. <strong>MM</strong><br />
Lagertechnik<br />
Grafiken: Spicher<br />
ergebnisstruktur<br />
mit Zahlenbeispielen.<br />
Manuell vorgegebene<br />
Produkte<br />
mit ihren jeweiligen<br />
Palettenzahlen können<br />
ebenfalls behandelt<br />
werden.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2009 31