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Britzer Heimatbote Juli/August/September 2008

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Seite 10 Aus dem Vereinsleben <strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong><br />

1. Fortsetzung aus der Chronik des Grundbesitzer-Vereins<br />

1892<br />

Am 1. Oktober 1892 löste der<br />

damalige Gutsherr Wrede die<br />

Frage, indem er die Erlaubnis gab,<br />

die Abwässer auf ein von ihm<br />

bezeichnetes Grundstück zu verbringen.<br />

Eine Dauerlösung<br />

konnte das bei der wachsenden<br />

Einwohnerzahl nicht sein, weshalb<br />

ein Anschluß an eine Kanalisation<br />

angestrebt wurde. Der<br />

Versuch zum Anschluß an die in<br />

der Rudower Straße verlegten<br />

Hauptdruckrohre der Rixdorfer<br />

Kanalisation mißlang. Als die<br />

Gemeinde Schöneberg ihre<br />

Hauptabflußrohre durch Britz<br />

führen mußte, nutzte die<br />

Gemeinde Britz hier die Gelegenheit<br />

und löste damit die Entwässerungsfrage<br />

für ihre Gemarkung<br />

endgültig.<br />

1890<br />

In den Jahren von 1890 bis 1900<br />

stellten sich dem Vereinsvorstand<br />

insbesondere drei wichtige Themen:<br />

1. Die Mitarbeit an der entstehenden<br />

Landgemeindeordnung;<br />

2. Die von der königlich-preußischen<br />

Staatsregierung beabsichtigte<br />

Angliederung von Vororten<br />

an die Hauptstadt Berlin;<br />

3. Die Entwicklung des Straßenund<br />

des Eisenbahnverkehrs.<br />

Zur Einflußnahme auf die Beratungen<br />

zur Landgemeindeordnung<br />

schloß man sich dem<br />

Verein der Vororte an und der<br />

Vereinsvorsitzende arbeitete im<br />

Ausschuß für die Enwicklung der<br />

Landgemeinden und ihrer Selbstverwaltung<br />

mit. Die Gesetz<br />

gewordene Landgemeindeordnung<br />

hatte für Britz ganz besondere<br />

Bedeutung, da nun alle<br />

aus früherer Zeit stammenden<br />

Vorrechte des Rittergutes Britz<br />

beseitigt waren und die Gemeinde<br />

in ihrer Entwicklung<br />

nicht mehr hemmen konnten.<br />

Im Verein hielt man es für erstrebenswert,<br />

auch für Britz den<br />

Anschluß an Berlin zu erreichen.<br />

Der Vorstand versuchte, das Ziel<br />

durch Eingaben und Bittschriften<br />

und bei Audienzen durchzusetzen,<br />

hatte aber keinen Erfolg, weil<br />

das Thema staatlicherseits fallen<br />

gelassen wurde.<br />

Neben der Weiterentwicklung<br />

der öffentlichen Verkehrswege in<br />

der Gemeinde war der Gemeindevertretung<br />

wie auch den Vereinsmitgliedern<br />

und ihrem Vorstand<br />

die Schaffung von Verkehrsverbindungen<br />

über die Gemarkung<br />

hinaus und insbesondere nach<br />

Berlin ein wichtiges Anliegen,<br />

von dem die weitere Entwicklung<br />

des Gemeinwesens stark abhängig<br />

war. In Zusammenarbeit<br />

erreichten die Gemeinde und<br />

der Verein eine Verlängerung der<br />

vom Hermannplatz ausgehenden<br />

Linie der „Großen Berliner Pferdeeisenbahn-Gesellschaft“<br />

über die<br />

Knesebeckstraße in Rixdorf hinaus<br />

bis zum Restaurant Engel,<br />

einem damals beliebten Ausflugslokal,<br />

das nach den heutigen<br />

Straßennamen am <strong>Britzer</strong> Damm<br />

zwischen Patzer Straße und Gradestraße<br />

lag.<br />

100<br />

Seit<br />

1888 Jahre<br />

im Familienbesitz<br />

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1891<br />

Im Juni 1891 ging die Chausseestraße,<br />

heute <strong>Britzer</strong> Damm<br />

genannt, etwa zu gleicher Zeit<br />

mit der Verlängerung der Pferdebahn<br />

in die Zuständigkeit der<br />

Ge-meinde Britz über. Im Zusammenhang<br />

mit den Anforderungen<br />

der Bahn wurde die alte<br />

Chaussee ausgebaut.<br />

Als die zuständige Verwaltung<br />

eine Station für die Ringbahn an<br />

der Hermannstraße plante,<br />

bemühte sich der Verein sehr, für<br />

diesen Haltepunkt den Namen<br />

Rixdorf-Britz durchzusetzen, um<br />

dadurch den Ort Britz allgemein<br />

bekannter zu machen. Die Forderung<br />

der Bahnverwaltung nach<br />

einem Baukostenzuschuß als<br />

Gegenleistung setzte der Aktivität<br />

des Vereins ein Ende; 80.000,—<br />

Mark war eine zu hohe Forderung<br />

und so heißt der Haltepunkt<br />

der Ringbahn seither Bahnhof<br />

Hermannstraße.<br />

Naturgemäß war der Bau der<br />

Neukölln-Mittenwalder-Eisenbahn<br />

durch die Gemarkung Britz<br />

ein Thema, das in den Vereins-<br />

REINHARD GUTSCHKE<br />

GLASERMEISTER<br />

BRITZER DAMM 114<br />

AN DER GRADESTRASSE<br />

12347 BERLIN (BRITZ)

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