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Britzer Heimatbote Juli/August/September 2008

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Seite 12 Aus dem Vereinsleben <strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong><br />

gelasten des verlorenen Krieges.<br />

So wurde alsbald eine Fülle von<br />

Gesetzen und Verordnungen<br />

erlassen, welche die Rechte des<br />

Hausbesitzes einschränkten. Mit<br />

dem Mieterschutzgesetz wurde<br />

dem Vermieter das Recht zur<br />

freien Kündigung genommen.<br />

Die Festsetzung von Höchstmieten<br />

verhinderte die Weitergabe<br />

von Belastungen durch den Vermieter<br />

an die Mieter. Dann wurde<br />

eine Vermögensabgabe erhoben,<br />

ein Notopfer eingefordert und<br />

andere Steuern neu eingeführt,<br />

die insbesondere Besitzende treffen<br />

sollten. In diesen Zeiten<br />

haben die Syndici des Vereins,<br />

Rechtsanwalt Dr. Herzberg und<br />

Rechtsanwalt Tasse, die Mitglieder<br />

über die ihnen noch verbliebenen<br />

Rechte aufgeklärt und<br />

sie bei der Wahrnehmung derselben<br />

beraten und vertreten.<br />

1920<br />

Am 1. Oktober 1920 wurden die<br />

Vororte, unter ihnen auch Britz,<br />

dem Gemeinwesen Groß-Berlin<br />

eingegliedert. Alsbald schloß sich<br />

unser Verein dem Neuköllner<br />

Bund und später auch dem<br />

Berliner Verband an, um als Glied<br />

großer Organisationen die Wünsche<br />

und Forderungen seiner Mitglieder<br />

besser durchsetzen zu<br />

können.<br />

1921<br />

Am 1. <strong>Juli</strong> 1921 trat das Reichsmietengesetz<br />

in Kraft, das den<br />

Hausbesitzer stärker als zuvor an<br />

die Kette legte. In Vereinsversammlungen<br />

waren Auslegung<br />

und Beratung zum Verständnis<br />

der Bestimmungen hervorragende<br />

Themen.<br />

Es beschleunigte sich die Geldentwertung.<br />

Damit wurde das<br />

Wirtschaften insbesondere für den<br />

Hausbesitz weiter erschwert. Die<br />

Beratung in den Versammlungen<br />

und Vertretung gegenüber den<br />

Ämtern wurden für die Vereinsmitglieder<br />

zunehmend wichtig.<br />

1923<br />

Im Jahr 1923 wurde die Inflation<br />

auf der Basis beendet, daß Kapital<br />

und Reserven für die neue<br />

Rentenmarkwährung durch Belastung<br />

der gesamten Wirtschaft<br />

über Grundschulden aufgebracht<br />

wurden. Es folgte eine Zeit der<br />

Deflation mit der Politik knappen<br />

Geldes, die sowohl von der<br />

Furcht vor einer neuen Geldentwertung<br />

als auch durch die großen<br />

materiellen Forderungen der<br />

Siegermächte verursacht gewesen<br />

sein wird. Aus dieser Zeit der<br />

Notverordnungen stammen die<br />

Anfänge der Streitigkeiten um<br />

Schönheitsreparaturen, da den<br />

Vermietern die Rücklagen genommen<br />

waren, und der Besitz,<br />

durch den Staat bereits belastet,<br />

anscheinend kaum noch geeignet<br />

war, über Grundschulden die<br />

Mittel für die Unterhaltung von<br />

Bauwerken zu liefern.<br />

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1925<br />

Am 26. Februar 1925 wurde im<br />

Verein der Beschluß zur Gründung<br />

einer Sterbekasse gefaßt,<br />

die durch Beiträge der Mitglieder<br />

gespeist werden sollte. Vermutlich<br />

haben die schlechten Wirtschaftsverhältnisse<br />

als ursächlich<br />

für das Bekenntnis zur Solidarität<br />

zu gelten.<br />

1927<br />

Im Jahr 1927 übernahm ein städtischer<br />

Betrieb die vormals privat<br />

geführte Müllabfuhr und auch die<br />

Straßenreinigung. Die damit verbundene<br />

Gebührenerhöhung muß<br />

immerhin so beträchtlich gewesen<br />

sein, daß die Stadtverordneten<br />

um Abwendung ersucht wurden.<br />

Diese Eingabe unseres Vereins<br />

zusammen mit dem Bürgerverein<br />

blieb aber ohne Erfolg.<br />

In diese Zeit fällt auch die Tätigkeit<br />

einer Kommission des Vereins,<br />

die beim damaligen Oberbürgermeister<br />

Boss über das<br />

Zulassen höherer Bauten im<br />

Bereich südlich der Ringbahn<br />

verhandeln sollte. Da aber aus<br />

der Zeit bis zum 2. Weltkrieg<br />

Häuser mit mehr als 5 Geschossen<br />

in Britz nicht bestehen, müssen<br />

die Verhandlungen erfolglos<br />

gewesen sein.<br />

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