Britzer Heimatbote Juli/August/September 2008
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<strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong> Aus dem Vereinsleben Seite 11<br />
versammlungen mehrmals durch<br />
Fachleute vorgetragen und erläutert<br />
wurde. An dieser Bahn erhielt<br />
Britz an der heutigen Mohriner<br />
Allee einen Bahnhof, der übrigens<br />
bis nach dem 2. Weltkrieg<br />
bestand und den Namen Britz<br />
trug.<br />
Eine Vorplanung der Continentalen<br />
Gesellschaft für Schwebebahnen<br />
zum Bau einer solchen<br />
Bahn von Gesundbrunnen nach<br />
Rixdorf wurde im Verein von der<br />
Gesellschaft vorgetragen und<br />
fand das Interesse der Mitglieder.<br />
Aus dem Bau dieses Verkehrsweges<br />
wurde nichts. Dafür erhielt<br />
Britz später den Anschluß an das<br />
U-Bahnnetz Berlins und damit an<br />
ein leistungsfähiges Schnellverkehrssystem.<br />
Die Bemühungen des Vereins<br />
richteten sich daneben auf eine<br />
Verbesserung der Lebensumstände<br />
der <strong>Britzer</strong> Einwohner und<br />
darauf, dem Ort und seinem<br />
Namen vermehrt Geltung zu verschaffen.<br />
So gelang es schon im<br />
Jahr 1895 nach längeren Verhandlungen,<br />
mit dem Scherl-Verlag,<br />
ein Abkommen darüber zu<br />
treffen, daß Britz in den Geltungsbereich<br />
des Berliner Adressbuchs<br />
hineingenommen werden<br />
sollte.<br />
lehrer Gott beim Aufbau einer<br />
von ihm gegründeten Volksbibliothek.<br />
1914 / 1918<br />
In den Jahren 1914 bis 1918 half<br />
der Verein durch seine Mitglieder<br />
der Gemeinde bei der Bewältigung<br />
von Unzuträglichkeiten, die<br />
sich anfangs durch die Mobilmachung<br />
zum 1. Weltkrieg und<br />
später durch die lange Dauer des<br />
Krieges einstellten. Die Mitarbeit<br />
in der Gemeindeverwaltung ergab<br />
sich schon vorher durch das<br />
Bestreben des Vereins, sowohl<br />
bei der Gemeinde als auch in der<br />
Kirchenverwaltung durch eigene<br />
Mitglieder vertreten zu sein, um<br />
bei Entscheidungen in diesen<br />
Gremien die Ziele und Wünsche<br />
des Vereins zu Gehör bringen zu<br />
können.<br />
So waren Vereinsmitglieder auch<br />
in den Mieteinigungsämtern tätig,<br />
die gegründet wurden, als bald<br />
nach Kriegsbeginn Schwierigkeiten<br />
bei den Mietzahlungen auftraten,<br />
weil durch die Einberufung<br />
der Männer viele Familien in<br />
wirtschaftliche Not gerieten. In<br />
solchen Fällen konnte die Gemeinde<br />
Zuschüsse vergeben und<br />
damit die Not lindern. Später<br />
waren die Verteilung von Lebensmitteln<br />
und anderen Mangelwaren<br />
und die Unterstützung der<br />
Familien von im Felde stehenden<br />
Mitgliedern wichtige Aufgaben<br />
des Vereins. Nach dem verlorenen<br />
Krieg war die Staatskasse leer<br />
und die Bürger hatten durch<br />
Kriegsanleihen und Kriegsabgaben<br />
und durch die Notzeit ihre<br />
Ersparnisse eingebüßt. Eine Ausnahme<br />
bildeten Haus- und Grundbesitz,<br />
voraussehbar eine Möglichkeit<br />
zum Ausgleich der Fol-<br />
Wer kein dickes<br />
Fell hat, braucht<br />
einen vollen Tank.<br />
1896<br />
Nachdem im Jahre 1888 die<br />
Oberpostdirektion Berlin einem<br />
Gesuch des Vereins nachgab,<br />
indem sie eine Posthilfestelle in<br />
dem Lokal Richter an der Rudower<br />
Straße einrichten ließ,<br />
wurde diese zweite Poststelle in<br />
Britz aber schon 1896 wieder<br />
aufgehoben. Deshalb verhandelte<br />
der Verein mit privaten Postgesellschaften,<br />
um zu günstigeren<br />
Verhältnissen im Briefpostverkehr<br />
zu gelangen.<br />
Weiter kümmerte sich der Verein<br />
um die Konzessionierung einer<br />
zweiten Apotheke für Rixdorf und<br />
Britz und beschäftigte sich mit der<br />
Frage der sehr wichtigen Brückenschläge,<br />
als derTeltowkanal gebaut<br />
wurde. Schließlich unterstützte<br />
der Verein den Haupt-<br />
GÜNTER RETTSCHLAG<br />
Mineralölhandel<br />
Mohriner Allee 25<br />
12347 Berlin (Britz)<br />
Tel. 703 47 12 ⋅ Fax 703 79 72