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ADAM - The Magazine l Summer 2016

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56 passion adam <strong>The</strong> <strong>Magazine</strong> 57<br />

Das erste Mal<br />

Ferrari fahren zählt zu den Sportwagen-erlebnissen schlechthin. Das erste Mal<br />

mit dem „Cavallino rampante“ liess mir unlängst einen Jugendtraum wahr werden.<br />

Text Thomas Borowski<br />

Die Melodie der 560<br />

Pferde, die aus dem<br />

Achtzylinder-Turbomotor<br />

unter der langgezogenen<br />

Motorhaube erklingt, wird<br />

zum lang nachhallenden<br />

Ohrwurm. Das schwarze<br />

„Cavallino rampante“<br />

auf dem Lenkrad scharrt<br />

förmlich mit den Hufen,<br />

also lasse ich ihm<br />

endlich freie Zügel.<br />

Das erste Mal ist die Kombination<br />

aus prickelnder Erwartung, berauschendem<br />

Jetzt und glückseligem<br />

Danach. Im Idealfall, denn wie<br />

die Erfahrung zeigt, resultiert das<br />

erste Mal nicht immer so positiv<br />

wie erhofft. Entsprechend präsentiert<br />

sich auch meine Bilanz der<br />

Bekanntschaft mit dem Jugendtraum<br />

aus Italien habe ich mir<br />

aus Angst vor einer Enttäuschung<br />

lange aufgespart. Doch die Befürchtung,<br />

dass ausgerechnet dieses<br />

erste Mal nicht den Erwartungen<br />

entsprechen würde, erwies sich<br />

unlängst als unbegründet.<br />

Glückseligkeiten durchzogen. Die<br />

CARismatic<br />

Bereits der erste Anblick des<br />

ersten Schultage beispielsweise:<br />

Ferrari California T wird dem Sportlernimbus<br />

der Marke gerecht.<br />

Ein Ausbund von Ernüchterung,<br />

welcher alle kindliche Hoffnung<br />

verpuffen lies. Auch der erste Sex bescherte mehr Verwirrung<br />

als Erfüllung. Dagegen war die erste lange Fahrt alleine im Auto<br />

geradezu ein Highlight. Im dichten Verkehr von Florenz<br />

schadlos durch- und angekommen, Fortuna zeigte sich von<br />

ihrer besten Seite, Glück pur. Von da an wurde die Freiheit auf<br />

vier Rädern zur willkommenen Lebenserfahrung mit immer<br />

wieder überraschenden Kapiteln.<br />

Unvergessen meine erste Ausfahrt im ersten eigenen Auto,<br />

einem Volkswagen Käfer. Dieser Boxermotor-Sound – für immer<br />

unverkennbar im Ohr. Einmalig auch die Tour im teuren<br />

Museumsstück von 1938, einem BMW 328 Roadster. Das<br />

Gefühl des Fahrtwindes, der einem ungebremst um die Nase<br />

pfeift, haftet bis heute in Erinnerung. Viele solche erste Male<br />

in Traumwagen sollten folgen. Im Rolls Royce der Côte d‘Azur<br />

entlang, im Lamborghini, Aston Martin oder McLaren auf der<br />

In intensivem „Rosso California“<br />

strahlt mir das Coupé-Cabriolet verführerisch entgegen. Liebe<br />

auf den ersten Blick? Sein mit Leder von Poltrona Frau ausgeschlagenes<br />

Cockpit lädt dazu ein, sich in die Sportsitze gleiten<br />

zu lassen. Hat man wohlig hinterm Lenkrad Platz genommen,<br />

wird rasch klar: alleine die unverkennbare Atmosphäre des<br />

Interieurs verdient ein weiteres Kapitel in der Sammlung<br />

erinnerungswürdiger erster Male. Bestätigt wird der Eindruck<br />

nach Drücken des roten Startknopfes. Die Melodie der 560<br />

Pferde, die aus dem Achtzylinder-Turbomotor unter der langgezogenen<br />

Motorhaube erklingt, wird zum lang nachhallenden<br />

Ohrwurm. Das schwarze „Cavallino rampante“ auf dem Lenkrad<br />

scharrt förmlich mit den Hufen, also lasse ich ihm endlich<br />

freie Zügel. Und der California T lässt sich nicht zweimal<br />

bitten. Dynamisch setzt er sich in Bewegung und folgt in den<br />

nächsten Stunden jedem meiner Befehle haargenau. Seine<br />

Rennstrecke die Grenzen der Schwerkraft ausloten, mit Porsche Formel-1-Gene werden bei Betätigung des „Manettino“-<br />

über die Bergstrassen Mallorcas jagen: kaum eine Automarke,<br />

der ich in den vergangenen Jahren nicht eine erfreuliche Primetime<br />

abgerungen habe – bis auf eine: Ferrari. Die unmittelbare<br />

Schalters am Lenkrad noch deutlicher und lassen mir bis am<br />

Ende des Tages keine Zweifel mehr offen: Dieses erste Mal musste<br />

zu lange warten – und war hoffentlich nicht das letzte Mal. <br />

Photo Copyrights: Ferrari S.p.A.

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