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94 perspective<br />
adam <strong>The</strong> <strong>Magazine</strong> 95<br />
Meisterhaft<br />
Das Beste für die Besten – auf diesem Prinzip basiert die Rolex Mentor and Protégé<br />
Arts Initiative. In diesem Jahr unter den aussichtsreichen Künstlern auf das<br />
Stipendium im Bereich „Architektur, Film und Musik“ ein Schweizer: Simon Kretz.<br />
Text Wilma Fasola<br />
Seine Biografie liest sich schon jetzt wie ein Masterplan. Kein<br />
Wunder, dass Simon Kretz bereits einige Förder- und Forschungs-<br />
gelder zugesprochen wurden. Der 33-Jährige dankt es mit zahlreichen<br />
spannenden Studien, einer Dozentenstelle am Institut<br />
für Städtebau am Department Architektur der ETH sowie der<br />
Uni Zürich und schlichtweg tollen Entwürfen. Gemeinsam mit<br />
seinen Partnern Christina Nater und Christian Salewski führt<br />
er zwei Architekturbüros in Zürich. Aktuell ist Simon Kretz für<br />
das einjährige Stipendium der Rolex Mentor and Protégé Arts<br />
Initiative nominiert.<br />
Was meinen Sie, hat die Jury überzeugt, Sie zu nominieren?<br />
Da kann ich natürlich nur raten. Vielleicht mein vielseitiges Portfolio,<br />
das kleine Bauten mit denkmalpflegerischem Anspruch,<br />
städtebauliche Projekte, empirische Stadtforschung und theoretische<br />
Texte beinhaltet.<br />
„Zuhause sind<br />
vertraute Menschen<br />
und Lebensräume, die<br />
mich mit der Welt eins<br />
werden lassen.“<br />
Ein Sieg bedeutet ein gemeinsames Jahr mit dem britischen<br />
Architekten Sir David Chipperfield. Was würden Sie davon<br />
erwarten, was sich erhoffen?<br />
Ich würde einen Dialog erwarten, der verschiedene Perspektiven<br />
aufeinander bezieht, Generationen überbrückt und die Rolle<br />
und den Einfluss von Architektur in der Stadt auslotet. Zudem<br />
würde ich mir eine persönliche Freundschaft erhoffen, die sich<br />
über den rein fachlichen Dialog erstreckt.<br />
Hatten Sie auf Ihrem bisherigen Weg bereits einen Mentor,<br />
der besonders wichtig war?<br />
Zuallererst meine Eltern. Zudem einige Lehrer während meiner<br />
allgemeinen Schulausbildung und nicht zuletzt mehrere Professoren<br />
an der ETH Zürich – insbesondere Kees Christiaanse, der<br />
mir viel Vertrauen schenkte und ein anregendes Milieu mit viel<br />
Entfaltungspotenzial zur Verfügung stellte.<br />
Wie haben Sie Ihre Leidenschaft für Architektur und das<br />
Gestalten gefunden?<br />
Für mich ist die Architektur ein Beruf, der verschiedene Tugenden<br />
und Talente erfordert und vereint: Zeichnen, rechnen, kulturelle<br />
Konzipierung, ein tiefes Bewusstsein sowohl der menschlichen<br />
Wahrnehmung als auch vom Gebrauch des Lebensraums,<br />
strategisches Denken und nicht zuletzt das Verknüpfen von ethischen<br />
und ästhetischen Fragen. Dies habe ich wohl intuitiv in<br />
meinen letzten Jahren im Gymnasium Heilig Kreuz in Freiburg/<br />
Fribourg gespürt. Bewusst wurde mir dies jedoch erst im Verlauf<br />
des Architekturstudiums. –><br />
Photos Copyrights: Rolex Mentor and Protégé, Daniel Kiss, Simon Kretz, Oliver Lang<br />
Simon Kretz<br />
Projekt Vierwaldstättersee