querbeet Märkische Gesundheitsholding - Märkische Kliniken
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KLINIKUM LÜDENSCHEID<br />
Krankenschwester Sabine Müller bei der Versorgung einer Wunde. Patientin Barbara Weber schaut<br />
aufmerksam zu.<br />
Wundmanagement<br />
ist Teamarbeit!<br />
Hoch spezialisiertes<br />
Team unter<br />
medizinischer Leitung<br />
der Klinik für<br />
Plastische Chirurgie<br />
seit gut einem Jahr<br />
im Einsatz<br />
Experten schätzen, dass in der Bundesrepublik<br />
Deutschland etwa 3-4 Millionen<br />
Menschen an einer chronischen Wunde<br />
vom Typ Dekubitus, einem diabetischen<br />
Fußsyndrom oder einem gefäßbedingten<br />
Ulcus cruris (offenes Bein) leiden. Voraussichtlich<br />
wird die Anzahl der Betroffenen<br />
weiter ansteigen, da überwiegend ältere<br />
Menschen davon betroffen sind.<br />
8<br />
<strong>querbeet</strong>-Serie<br />
Pflege im Focus<br />
Eine chronische Wunde zu haben bedeutet<br />
für die Betroffenen die Gefährdung der<br />
Gesundheit und Einschränkung von persönlicher<br />
Lebensqualität. Sie leiden unter<br />
Schmerzen, Mobilitätseinschränkungen,<br />
Wundgeruch, starker Sekretion, Müdigkeit,<br />
Schlafstörungen, Energiemangel, Jucken<br />
oder Anschwellen der Beine sowie Muskelkrämpfen.<br />
Die Einschränkungen sind<br />
häufig so stark, dass die Betroffenen ihre<br />
Lebensaktivitäten stark einschränken und<br />
am sozialen Leben nicht mehr teilnehmen<br />
können. Darüber hinaus besteht für die<br />
Patienten ein hohes Risiko, teilweise lebensbedrohliche<br />
Infektionen, wie z.B. eine<br />
Wundrose, zu entwickeln.<br />
Sowohl für den Patienten als auch für den<br />
Arzt ist also die Eigenschaft der Wunde,<br />
innerhalb von 4 – 12 Wochen trotz konsequenter<br />
Therapie nicht abzuheilen, sondern<br />
zu chronifizieren, das Problem. Daran<br />
schließt sich direkt die Frage an, welche<br />
Faktoren verhindern, dass eine Wunde<br />
nicht abheilt, sondern chronisch wird.<br />
Diabetes mellitus, Gefäßerkrankungen,<br />
Verletzungsfolgen, Strahlenschäden, Folgen<br />
von Tumoroperationen und nicht zu-<br />
letzt Druck, der von außen auf das Gewebe<br />
einwirkt, sind anfänglich Auslöser eines<br />
meist kleinen Defektes, der zunehmend an<br />
Größe gewinnt und durch weitere Erkrankungen<br />
wie z.B. Durchblutungsstörungen<br />
keine adäquate Abheilungstendenzen<br />
zeigt. Oft messen die Patienten diesen<br />
kleinen Schädigungen keine große Bedeutung<br />
bei, sondern versuchen zunächst,<br />
mit scheinbar probaten und altbekannten<br />
Methoden der Situation Herr zu werden.<br />
Wenn das keinen Erfolg bringt, wird der<br />
Hausarzt und später ein oder mehrere<br />
Fachärzte hinzugezogen, die dann mit<br />
bereits chronifizierten und oft infizierten<br />
Wunden konfrontiert sind.<br />
Es folgt dann häufig eine vielschichtige,<br />
leider häufig unstrukturierte Behandlung,<br />
die mit der Nutzung verschiedenster<br />
Wundbehandlungskonzepte einhergeht.<br />
Letztendlich führt dies sowie die damit<br />
verbundenen gelegentlichen Krankenhausaufenthalte<br />
sowohl bei den Patienten,<br />
die kein klares Therapieregime erkennen<br />
können, aber auch bei den Behandlern zu<br />
Frustration.<br />
Dieser Frust und das „Nicht-Abheilen<br />
-Wollen“ bringt die Betroffenen in eine<br />
zunehmend schwierige, insbesondere<br />
auch psychisch belastende Situation, da<br />
sie sich oft „auf ihre Wunde reduziert“<br />
vorkommen und lapidar als „Chroniker“<br />
behandelt werden. Nach Expertenmeinung<br />
ist dies auch ein Grund dafür, dass<br />
viele Patienten bei der Behandlung nicht<br />
so mitarbeiten, wie sich Pflegende und<br />
Ärzte dies wünschen.<br />
Das Wundmanagement-Team<br />
am Klinikum Lüdenscheid<br />
Um eine chronische Wunde zum Abheilen<br />
zu bringen und damit einen Gewinn an<br />
Lebensqualität für die Betroffenen zu<br />
erlangen ist ein strukturierter, multiprofessioneller<br />
Therapieansatz notwendig.<br />
Erfolgreiche Wundtherapie ist das Resultat<br />
eines interdisziplinären Zusammenspiels<br />
zwischen Ärzten verschiedener Fachrichtungen,<br />
Pflegekräften, Wundtherapeuten,<br />
Fachexperten wie Ernährungsberatern und<br />
Schmerztherapeuten, dem Patienten und<br />
natürlich auch seiner Angehörigen. Um<br />
diesem hohen Anspruch hinsichtlich Qualität<br />
und Erfolgsergebnis nachzukommen,<br />
wurde am Klinikum Lüdenscheid Anfang<br />
2010 ein Wundmanagement-Team gebildet,<br />
welches aus Mitarbeitern der Pflege<br />
und der Medizin mit hohem Spezialisierungsgrad<br />
besteht.