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BERNER WERTE

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seite 14 Wirtschaft : Was uns antreibt<br />

Auf der richtigen Spur<br />

100 Jahre «Top of Europe»: die Jungfraubahn im Berner Oberland<br />

Die Idee einer «Himmelsbahn» hatte der Eisenbahnpionier Adolf Guyer­Zeller schon 1893.<br />

Dass die Jungfraubahn auch nach über 100 Jahren rekordverdächtige Höchstleistungen<br />

einfährt, ist unter anderem das Verdienst von Marketingleiter und CEO Urs Kessler.<br />

«Der Widerstand der Bevölkerung – insbesondere<br />

der lokalen Fuhrwerksbetriebe –<br />

gegen die Jungfraubahn war anfangs immens.<br />

Damals wurden auf dem ‹Bödeli›,<br />

der Region zwischen Thuner- und Brienzersee,<br />

mehrere hundert Pferde für Transportdienstleistungen<br />

gehalten. Interlaken<br />

war zu dieser Zeit bereits eine florierende<br />

internationale Tourismusdestination», erzählt<br />

Urs Kessler. 1896 begann, allen Protesten<br />

zum Trotz, der Bau der Jungfraubahn.<br />

Am 1. August 1912 wurde das<br />

« Der Kanton Bern ist die<br />

‹Power­Kombination›<br />

Wirtschaft und Tourismus,<br />

Stadt und Berg.»<br />

«Wunder der Technik» schliesslich eingeweiht.<br />

Statt der ursprünglich veranschlagten<br />

sieben Jahre dauerte es sechzehn<br />

Jahre, bis das spektakuläre Verkehrsmittel<br />

seinen Betrieb aufnehmen konnte. Doch<br />

bahn frei : ceo und MarkeTingleiTer<br />

urs kessler<br />

(47) reizTe es schon<br />

in den achTzigerJahren,<br />

den bereich MarkeTing<br />

ganz neu aufzugleisen.<br />

die Mühen zahlten sich aus: Schon im<br />

ers ten vollen Betriebsjahr schrieb die<br />

Jungfraubahn schwarze Zahlen. Die Bahn<br />

ist auch heute noch eine erstaunliche<br />

technische Meisterleistung und auf 3454<br />

m ü. M. nach wie vor die höchst gelegene<br />

Station Europas. Der Gebäudekomplex<br />

auf dem Jungfraujoch umfasst nicht nur<br />

den Bahnhof, sondern auch Telekommunikationseinrichtungen,<br />

eine hochalpine<br />

Forschungs- und eine Wetterstation,<br />

mehrere Restaurants, einen Souvenirladen<br />

und eine Post. «Zu den Attraktionen<br />

gehören die neue Sphinx-Aussichtsterrasse<br />

auf 117 Metern über dem Jungfraujoch<br />

mit einer Kapazität von bis zu<br />

1200 Personen in der Stunde, der Eispalast,<br />

ein hochmoderner Doppel-Skilift und<br />

eine Tonbildschau. Für das Jahr 2012 feilen<br />

wir an weiteren neuen, aussergewöhnlichen<br />

Attraktionen», erklärt CEO<br />

Kessler.<br />

Bollywood<br />

Auch in Sachen Marketing ist die Jungfraubahn<br />

eine Pionierin: «Wir waren eines<br />

der ersten schweizerischen Unternehmen,<br />

das Geschäftsbeziehungen mit Indien aufgenommen<br />

hat. Asien, USA, Australien,<br />

« Wer aufhört, besser<br />

zu sein, hört auf, gut zu<br />

sein!»<br />

Europa – ich habe schon vor 22 Jahren mit<br />

dem Aufbau unserer internationalen Kundenbeziehungen<br />

begonnen. Denn ich bin<br />

überzeugt, dass man nur durch den direkten<br />

Kundenkontakt kreativ und innovativ<br />

sein kann.» Heute kommen über 60<br />

Prozent der Gäste aus Asien, 2009 reisten<br />

allein 60 000 Inder aufs Jungfraujoch. Das<br />

asiatische Verkaufsnetz erstreckt sich von<br />

China über Südkorea bis nach Japan und<br />

Thailand. In jedem dieser Länder beschäftigen<br />

die Jungfraubahnen auch einheimische<br />

Fachkräfte vor Ort. «Wir sind global<br />

tätig, daher müssen wir flexibel sein und<br />

den Markt vor Ort genau spüren», betont<br />

Kessler. «Es genügt nicht, ein zweifellos<br />

fantastisches Produkt anzubieten – wir<br />

müssen täglich auch bezüglich Innovationen<br />

Premium-Qualität liefern!» Kesslers<br />

Ziel sind eine Million Jungfraujoch-Besucher<br />

pro Jahr dank zehn Monaten Hochsaison,<br />

einer deutlich verkürzten Reisezeit,<br />

noch komfortableren Zügen – und<br />

attraktiven neuartigen Events. Bahnbrechende<br />

Beispiele waren der Kick-off-<br />

Fussballmatch zur Euro 08, zahlreiche<br />

namhafte Bollywood-Filmproduktionen<br />

und ein Turnier zwischen indischen und<br />

britischen Cricketstars im August 2009.

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