BERNER WERTE
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forschung & entWicklung : Was uns Weiterführt seite 29<br />
saubere leisTung : das<br />
innovaTive handWaschModell<br />
von creaholic bieTeT Mehr<br />
koMforT, Mehr hygiene, Mehr<br />
spass, verbrauchT aber zehn<br />
Mal Weniger ressourcen.<br />
denken Sie: Der Kunde geht generell von<br />
dem aus, womit er sich bereits beschäftigt,<br />
nicht von dem, was er haben oder erreichen<br />
könnte.» In der ehemaligen Seifenfabrik<br />
auf dem Schnyder-Areal in Biel werden<br />
keine Luftschlösser gebaut, sondern<br />
handfeste Prototypen und Produkte erdacht<br />
und entwickelt, beispielsweise für<br />
die Bereiche Medizintechnik, Telekommunikation,<br />
Lebensmittel und Verpackung.<br />
Nachhaltig sparen<br />
Eine Idee, die bereits das Prototypen-Stadium<br />
erreicht hat und in Kürze sogar ein<br />
neues Spin Off begründen wird, ist die Kosten<br />
und Energie sparende Handwäsche.<br />
«Im Fokus steht die Nachhaltigkeit», sagt<br />
Denis Crottet, diplomierter Physiker und<br />
Creaholic-Partner, der federführend an<br />
diesem Projekt beteiligt ist. «Wir stellten<br />
uns die Frage, ob trotz Bevölkerungswachstum<br />
und zunehmendem Hygienebedürfnis<br />
Ressourcen gespart werden können,<br />
zum Beispiel beim Händewaschen.»<br />
« Biel hilft uns, mit<br />
beiden Beinen auf dem<br />
Boden zu bleiben.»<br />
Das beeindruckende Ergebnis ist ein<br />
Handwaschmodell, das zehn Mal weniger<br />
Energie und Wasser verbraucht als eine<br />
herkömmliche Apparatur. Nur ein Joghurtbecher<br />
Wasser wird noch benötigt, die<br />
Seife rinnt praktischerweise direkt mit<br />
Wasser gemischt aus dem Hahn. Ein Parade-Beispiel<br />
für Nachhaltigkeit ist für<br />
Mock und seine Partner auch sein eigenes<br />
Unternehmen: «Eine Firma sollte meiner<br />
« Es geht darum,<br />
Lösungen anstatt<br />
Schuldige zu suchen.»<br />
Meinung nach immer den Leuten gehören,<br />
die bei ihr arbeiten. Das hat nichts mit<br />
Kommunismus zu tun, sondern damit, Verantwortung<br />
für seine eigene Zukunft zu<br />
übernehmen, sich aktiv für sein Wohlergehen,<br />
für seine Ideen und Wünsche einzusetzen.<br />
Und von dem, was man aufbaut,<br />
sollte man auch profitieren dürfen.» Dass<br />
das Creaholic-Team anhaltend motiviert<br />
und zufrieden ist, beweist die verschwindend<br />
geringe Anzahl von Kündigungen.<br />
Für Creaholic-Partner André Klopfenstein<br />
ist Nachhaltigkeit kein Dogma, sondern<br />
reine Logik: «Es ist doch klar, dass man<br />
nicht in seine eigene Suppe spuckt, indem<br />
man Ressourcen verschwendet, sondern<br />
diese schont und sinnvoll nutzt. Es geht<br />
hier wie generell im Leben darum, Lösungen<br />
anstatt Schuldige zu suchen!»<br />
Informationen<br />
www.creaholic.com<br />
www.woodwelding.com<br />
www.spinewelding.com<br />
FActS & FIGURES<br />
Creaholic SA in Biel schafft durch die<br />
Integration von Innovation, Technologie<br />
und Design neuartige Produktideen,<br />
Produkte und Dienstleistungen. Das<br />
Innovationshaus wurde 1986 von<br />
Elmar Mock, einem der Erfinder der<br />
Swatch-Uhr, gegründet; seit 2000 gibt<br />
es auch eine Zweigstelle in Venlo (NL).<br />
30 kreative Spezialisten, Designer,<br />
Ingenieure und Techniker haben<br />
bereits über 600 Projekte für verschiedenste<br />
Kunden – zum Beispiel für<br />
Roche, Nestlé, Boehringer Ingelheim<br />
und Tetra Pak – realisiert. Daraus sind<br />
über 150 Patentfamilien und diverse<br />
interne und externe Spin-offs hervorgegangen,<br />
beispielsweise die Firma<br />
WoodWelding SA, deren einzigartige<br />
Technologie, Holz zu «verschweissen»,<br />
den Grundstein für eine bahnbrechende<br />
neue Operationstechnik in der<br />
Medizinindustrie legte. Das Spin-off<br />
wurde 2000 mit dem «Swiss Technology<br />
Award» und 2006 mit dem «Swiss<br />
Economy Award» ausgezeichnet.<br />
Marcel Aeschlimann ist ausgebildeter<br />
Ingenieur, geschäftsführender<br />
Partner und Teilhaber von Creaholic<br />
und WoodWelding. Der diplomierte<br />
Maschinenbau- und Software-Ingenieur<br />
André Klopfenstein ist Partner<br />
von Creaholic und verantwortlich für<br />
das operative Geschäft.