BERNER WERTE
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seite 26 forschung & entWicklung : Was uns Weiterführt<br />
«Solarenergie ist gelebte Nachhaltigkeit»<br />
Vom Spin-off zum Solartechnologie-Unternehmen<br />
Die Berner Fachhochschule fördert die Gründung und den Aufbau innovativer Unternehmen<br />
– ein zukunftsträchtiges Beispiel ist die Sputnik Engineering AG in Biel. CEO Christoph von<br />
Bergen erzählt von den Anfängen, Entwicklungen und Chancen der Sonnenenergienutzung.<br />
Wie kamen Sie auf die Idee, ausgerechnet<br />
Solarwechselrichter zu produzieren?<br />
«Solarenergie hat mich bereits in meiner<br />
Schulzeit fasziniert, zu einer Zeit, als Solarzellen<br />
im All zur Stromversorgung von<br />
Satelliten eingesetzt wurden. Da sich die<br />
Ingenieurschule Biel – heute Berner Fachhochschule<br />
für Technik und Informatik –<br />
« Die Solarenergie hat<br />
unter den erneuerbaren<br />
Energien das grösste<br />
Potenzial.»<br />
unter anderem durch die erfolgreiche Teilnahme<br />
an Solarmobil-Rennen schon früh<br />
einen Namen in der Branche gemacht<br />
hat, begann ich dort mein Studium der<br />
Elektrotechnik. Ich gehörte zu den ersten<br />
Elektroingenieuren der Fachhochschule,<br />
die bereits in den Achtzigerjahren intensiv<br />
zum Thema Solarwechselrichter für den<br />
FActS & FIGURES<br />
Ein Solarwechselrichter ist ein<br />
komplexes elektronisches Gerät, das<br />
aus mehr als 500 elektronischen<br />
Einzelkomponenten aufgebaut ist. Die<br />
Solarzellen einer Photovoltaikanlage<br />
erzeugen Gleichstrom. Der Wechselrichter<br />
wandelt den Gleichstrom<br />
in netzkonformen Wechselstrom um,<br />
damit er ins öffentliche Stromnetz<br />
eingespeist werden kann. «Unsere<br />
Steuerungen sichern mehrere<br />
leistungsfähige Signalprozessoren<br />
und eine komplexe Software. Unsere<br />
Produkte müssen zehn Jahre und<br />
länger wartungsfrei funktionieren,<br />
Temperaturen von minus 20 bis<br />
plus 45 Grad Celsius und möglichen<br />
Überspannungen durch das 230-<br />
Volt-Netz standhalten können», so<br />
Christoph von Bergen.<br />
Netzverbund tüftelten und den ersten<br />
Schweizer Solarwechselrichter für die Industrie<br />
entwickelten. 1990 bekamen meine<br />
beiden Studienkollegen Philipp Müller<br />
und Erich Zahnd und ich dann die Chance,<br />
für ein Projekt des ‹Energie Service<br />
Biel› einen leistungsstärkeren Solarwechselrichter<br />
als Prototyp zu bauen. Den Ausschlag<br />
zur Gründung unseres eigenen<br />
Spin-offs ‹Sputnik Engineering AG› im<br />
Jahr 1991 gab schliesslich das Förderprogramm<br />
‹Energie 2000› des Bundesamtes<br />
für Energie.»<br />
Arbeiten Sie nach wie vor mit der Berner<br />
Fachhochschule zusammen?<br />
«Ja, wir stehen in regelmässigem Austausch<br />
mit der elektrotechnischen Abteilung.<br />
Viele unserer Ingenieure haben hier<br />
ihr Studium absolviert. Aus diesem Grund<br />
fördern wir auch jeweils einen begabten<br />
Master-Studenten durch ein Stipendium.<br />
Besonders wertvoll ist für uns zudem die<br />
1<br />
Kooperation mit dem Photovoltaik-Labor<br />
in Burgdorf unter der Leitung von Dr. Heinrich<br />
Häberlin.»<br />
Warum sind Sie von der Nutzung von<br />
Sonnenenergie überzeugt?<br />
«Für mich ist das gelebte Nachhaltigkeit.<br />
Die Solarenergie hat unter den erneuerbaren<br />
Energien das grösste Potenzial: Ihre<br />
Produktion ist geräuschlos und die Anlagen<br />
können praktisch überall installiert<br />
1 : aM anfang War<br />
das spin off: die spuTnik<br />
engineering ag isT<br />
aus eineM sTudienproJekT<br />
enTsTanden.<br />
2 : Technische MeisTer-<br />
Werke : die solarWechselrichTer<br />
der «spuTnik<br />
engineering ag» besTehen<br />
aus über 500 elekTronischen<br />
einzel koMponenTen.