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»Es gehört zu unseren<br />
Aufgaben, auch mit<br />
Menschen umgehen<br />
zu können und ihnen<br />
wichtige Inhalte über<br />
die heimische Tierwelt<br />
zu vermitteln.«<br />
Markus Hinker<br />
Dann müssten es Sie und Ihre Kollegen ganz schön<br />
mitgenommen haben, als Ihr Park im Fokus öffentlicher<br />
Kritik stand: 2015 ist der letzte Wolf aus<br />
einem zeitweise sieben Tiere umfassenden Rudel<br />
überraschend gestorben.<br />
Keine schöne Phase, weder für die verstorbenen<br />
Wölfe, noch für uns Verantwortliche. Das öffentliche<br />
Urteil stand fest – wir sind alle doof und haben<br />
keine Ahnung. Das war für uns Tierpfleger schlimm.<br />
Sie fühlen sich ungerecht behandelt. Gibt<br />
es denn eine einfache Erklärung für das<br />
Wolfssterben?<br />
Ich könnte Ihnen zu jedem einzelnen Todesfall<br />
die Hintergrundgeschichte erzählen. Auf jeden<br />
Fall ist es alles wesentlich komplexer als die<br />
verkürzte Darstellung in den Medien.<br />
Vielleicht eine Olderdisser Kurzversion?<br />
2008 ist das Wolfsgehege auf 6.000 Quadratmeter<br />
vergrößert worden, zu unseren beiden Altwölfen<br />
kamen 2008 fünf junge Weibchen aus einem Tierpark<br />
in Stendal nach Olderdissen. Da es nicht einfach<br />
ist, Wölfe in andere Zoos zu vermitteln, haben wir<br />
uns damals entschlossen, eine gleichgeschlechtliche<br />
Gruppe zu halten, um keinen Nachwuchs zu bekommen.<br />
Als die beiden Altwölfe aufgrund ihres<br />
Alters und von Krankheiten starben, kam es vor<br />
allem während der Läufigkeit zu Rangstreitigkeiten<br />
zwischen den übrig gebliebenen Fähen. Dazwischen<br />
gab es aber auch immer Phasen, in denen es rundlief.<br />
Wir haben uns damals zusammen mit Tierärzten<br />
und Biologen viele Gedanken gemacht, tagtäglich mit<br />
den Wölfen zu tun gehabt und natürlich auch die<br />
Rangkämpfe beobachtet. Es war eine kritische, aber<br />
nicht unmögliche Konstellation. Letztendlich gab es<br />
Todesfälle, teilweise infolge von Beißereien, bei denen<br />
es um den Rang im Rudel ging, teilweise während<br />
einer OP infolge einer Narkose. Es lag an einer<br />
Verquickung unglücklicher, manchmal erklärbarer,<br />
manchmal unerklärbarer Umstände. Übrigens sind<br />
auch nicht alle verstorben – einen Wolf haben wir<br />
an den Biotopwildpark Anholter Schweiz abgegeben.<br />
LIEBEFELD - 13 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN