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Genug über tote Tiere gesprochen, kommen wir zu<br />
denen, die noch leben – ein neues Wolfspärchen<br />
erobert seit 2015 die Besucherherzen ... Mit welchem<br />
Gefühl gehen Sie die neue Wolfsmission an?<br />
Wir verfolgen nun eine andere Strategie, in der unsere<br />
Wölfe ein eigenes Rudel bilden sollen, wie es in freier<br />
Natur auch der Fall wäre. Rieke, eine Fähe aus Osnabrück,<br />
und Aik, ein Rüde aus Gotha, haben sich gut<br />
eingelebt. Wir sind guter Dinge und schauen mal, ob<br />
sie zur Nachzucht schreiten. Gerade jetzt, in Zeiten, in<br />
denen sich der Wolf in Deutschland wieder in freier<br />
Natur ansiedelt, sehen wir es als unseren Bildungsauftrag<br />
an, aufzuklären, für den Wolf zu kämpfen und<br />
dem Menschen die Angst vor dem Tier zu nehmen.<br />
Menschen umgehen zu können und ihnen wichtige<br />
Inhalte über die heimische Tierwelt zu vermitteln.<br />
Muss es denn immer der Tierpark Olderdissen<br />
sein, oder können Sie noch andere Orte in und<br />
um Bielefeld empfehlen, die einem den Naturkick<br />
geben?<br />
Naheliegend ist der Teutoburger Wald, der von<br />
Wanderwegen durchzogen und super dazu geeignet<br />
ist, um die Naturwelt kennenzulernen. Ganz schön<br />
finde ich auch den #BotanischenGarten. Ein richtig<br />
guter Familientipp ist das #BielefelderBauernhausmuseum<br />
mit angrenzender Ochsenheide. Ein<br />
Eldorado für Pflanzen.<br />
Haben Sie in Ihrem Park<br />
ein Lieblingstier?<br />
450 Tiere leben im<br />
Park. Davon eines<br />
herauszustellen,<br />
fände ich gemein.<br />
Es gibt Tiere, die beim Besucher sehr gut ankommen –<br />
zum Beispiel unsere schottischen Hochlandrinder, die<br />
ohne Frage knuffig aussehen. Oder unser neu geborenes<br />
Ponyfohlen Thor und seine Mutter Uschi, die ich bei<br />
meiner morgendlichen Runde mit einem freudigen<br />
Guten-Morgen-Gewieher begrüße. Ich finde aber, dass<br />
unsere Ratten, die für viele Besucher nicht wirklich<br />
schön sind und eher nicht so hoch in der Gunst stehen,<br />
es verdient haben, lieb gehabt zu werden.<br />
Haben Sie sich für Ihren Beruf eigentlich entschieden,<br />
weil Sie Tiere besonders gerne mögen oder weil Sie<br />
mit Menschen besonders wenig Kontakt haben wollten?<br />
Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, habe also<br />
von klein auf mit Tieren zu tun gehabt. Bei einem<br />
Praktikum im Zoo Münster hat mir die Arbeit so einen<br />
Spaß gemacht, dass ich dabeigeblieben bin. Menschenscheu<br />
sollte aber keiner von uns hier sein – immerhin<br />
kommen jedes Jahr mehr als eine Million Besucher in<br />
den Park. Es gehört zu unseren Aufgaben, auch mit<br />
Markus Hinker<br />
Ein Nordrhein-Westfale in Ostwestfalen:<br />
Aufgewachsen im Kreis Steinfurt, ist Tierpflegemeister<br />
Markus Hinker in seinen<br />
mehr als 30 Berufsjahren herumgekommen:<br />
Nach einer Ausbildung im Münsteraner<br />
Zoo kümmerte er sich dort einige Jahre<br />
um die Elefanten, um dann tierisch abzuspecken<br />
– er wechselte in den Kölner<br />
Zoo ins Insektarium. Nach weiteren Stationen<br />
in Saarbrücken und Nordhorn<br />
begann der 49-Jährige und zweifacher<br />
Familienvater 2007 als Haupttierpfleger<br />
in Olderdissen.<br />
LIEBEFELD - 14 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN