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Liebefeld Magazin 11.2016

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Genug über tote Tiere gesprochen, kommen wir zu<br />

denen, die noch leben – ein neues Wolfspärchen<br />

erobert seit 2015 die Besucherherzen ... Mit welchem<br />

Gefühl gehen Sie die neue Wolfsmission an?<br />

Wir verfolgen nun eine andere Strategie, in der unsere<br />

Wölfe ein eigenes Rudel bilden sollen, wie es in freier<br />

Natur auch der Fall wäre. Rieke, eine Fähe aus Osnabrück,<br />

und Aik, ein Rüde aus Gotha, haben sich gut<br />

eingelebt. Wir sind guter Dinge und schauen mal, ob<br />

sie zur Nachzucht schreiten. Gerade jetzt, in Zeiten, in<br />

denen sich der Wolf in Deutschland wieder in freier<br />

Natur ansiedelt, sehen wir es als unseren Bildungsauftrag<br />

an, aufzuklären, für den Wolf zu kämpfen und<br />

dem Menschen die Angst vor dem Tier zu nehmen.<br />

Menschen umgehen zu können und ihnen wichtige<br />

Inhalte über die heimische Tierwelt zu vermitteln.<br />

Muss es denn immer der Tierpark Olderdissen<br />

sein, oder können Sie noch andere Orte in und<br />

um Bielefeld empfehlen, die einem den Naturkick<br />

geben?<br />

Naheliegend ist der Teutoburger Wald, der von<br />

Wanderwegen durchzogen und super dazu geeignet<br />

ist, um die Naturwelt kennenzulernen. Ganz schön<br />

finde ich auch den #BotanischenGarten. Ein richtig<br />

guter Familientipp ist das #BielefelderBauernhausmuseum<br />

mit angrenzender Ochsenheide. Ein<br />

Eldorado für Pflanzen.<br />

Haben Sie in Ihrem Park<br />

ein Lieblingstier?<br />

450 Tiere leben im<br />

Park. Davon eines<br />

herauszustellen,<br />

fände ich gemein.<br />

Es gibt Tiere, die beim Besucher sehr gut ankommen –<br />

zum Beispiel unsere schottischen Hochlandrinder, die<br />

ohne Frage knuffig aussehen. Oder unser neu geborenes<br />

Ponyfohlen Thor und seine Mutter Uschi, die ich bei<br />

meiner morgendlichen Runde mit einem freudigen<br />

Guten-Morgen-Gewieher begrüße. Ich finde aber, dass<br />

unsere Ratten, die für viele Besucher nicht wirklich<br />

schön sind und eher nicht so hoch in der Gunst stehen,<br />

es verdient haben, lieb gehabt zu werden.<br />

Haben Sie sich für Ihren Beruf eigentlich entschieden,<br />

weil Sie Tiere besonders gerne mögen oder weil Sie<br />

mit Menschen besonders wenig Kontakt haben wollten?<br />

Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, habe also<br />

von klein auf mit Tieren zu tun gehabt. Bei einem<br />

Praktikum im Zoo Münster hat mir die Arbeit so einen<br />

Spaß gemacht, dass ich dabeigeblieben bin. Menschenscheu<br />

sollte aber keiner von uns hier sein – immerhin<br />

kommen jedes Jahr mehr als eine Million Besucher in<br />

den Park. Es gehört zu unseren Aufgaben, auch mit<br />

Markus Hinker<br />

Ein Nordrhein-Westfale in Ostwestfalen:<br />

Aufgewachsen im Kreis Steinfurt, ist Tierpflegemeister<br />

Markus Hinker in seinen<br />

mehr als 30 Berufsjahren herumgekommen:<br />

Nach einer Ausbildung im Münsteraner<br />

Zoo kümmerte er sich dort einige Jahre<br />

um die Elefanten, um dann tierisch abzuspecken<br />

– er wechselte in den Kölner<br />

Zoo ins Insektarium. Nach weiteren Stationen<br />

in Saarbrücken und Nordhorn<br />

begann der 49-Jährige und zweifacher<br />

Familienvater 2007 als Haupttierpfleger<br />

in Olderdissen.<br />

LIEBEFELD - 14 - DAS INTERVIEW-MAGAZIN

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