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Miteinander für Europa - München 2016 - Dokumentation

Diese Dokumentation enthält die Referate und Ansprachen, die während dem Kongress (30. Juni & 1. Juli 2016) und der Kundgebung (2. Juli 2016) des ökumenischen Netzwerkes "Miteinander für Europa" gehalten wurden.

Diese Dokumentation enthält die Referate und Ansprachen, die während dem Kongress (30. Juni & 1. Juli 2016) und der Kundgebung (2. Juli 2016) des ökumenischen Netzwerkes "Miteinander für Europa" gehalten wurden.

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<strong>Europa</strong> heute – ein Ruf zum Glauben<br />

Thomas Römer *<br />

Wir haben die Herausforderungen<br />

gesehen, vor denen wir<br />

in <strong>Europa</strong> heute stehen. Wir<br />

leben in einer Epoche, in der<br />

Angst und Verunsicherung um<br />

sich greifen. Vieles verändert<br />

sich. Was wird die Zukunft bringen?<br />

Was bestimmt unser Leben?<br />

Auf welche Stimmen hören<br />

wir, wenn es darum geht in den<br />

Herausforderungen zu leben und<br />

mit ihnen umzugehen?<br />

© Haaf<br />

In seinem Brief an eine der<br />

ersten europäischen Gemeinden,<br />

an die Gemeinde in Korinth<br />

schreibt der Apostel Paulus:<br />

„Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung,<br />

Liebe, diese drei; aber die<br />

Liebe ist die größte unter ihnen.“<br />

(1 Korinther 13,13) Glaube, Hoffnung<br />

und Liebe soll unser Leben<br />

bestimmen in den Familien, im<br />

Wirtschaftsleben, auch in unseren<br />

politischen Überzeugungen.<br />

Vor einiger Zeit hat der Fraktionsvorsitzende<br />

der Liberalen<br />

im <strong>Europa</strong>parlament Guy Verhofstadt<br />

gesagt: „Wenn die Politik<br />

der Hoffnung und Leidenschaft<br />

nicht die Politik der Angst<br />

ersetzen kann, dann marschiert<br />

<strong>Europa</strong> auch weiterhin auf einen<br />

Sturm zu, der immer größere<br />

Ausmaße annimmt.“ (ZDF Heute,<br />

09.11.2015).<br />

Im Sturm<br />

<strong>Europa</strong> im Sturm – ja – so<br />

empfinden das viele – dazu<br />

lese ich heute eine bekannte<br />

Geschichte aus dem Evangelium,<br />

eine Geschichte gegen die<br />

Angst und <strong>für</strong> den Glauben. Lukas<br />

Kapitel 8,22–25: „Und es<br />

begab sich an einem der Tage,<br />

dass er in ein Boot stieg mit seinen<br />

Jüngern; und er sprach zu<br />

ihnen: Lasst uns über den See<br />

fahren. Und sie stießen vom<br />

Land ab. Und als sie fuhren,<br />

schlief er ein. Und es kam ein<br />

Windwirbel über den See und<br />

die Wellen überfielen sie, und<br />

sie waren in großer Gefahr. Da<br />

traten sie zu ihm und weckten<br />

ihn auf und sprachen: Meister,<br />

Meister, wir kommen um!<br />

Da stand er auf und bedrohte<br />

den Wind und die Wogen des<br />

Wassers, und sie legten sich<br />

und es entstand eine Stille. Er<br />

sprach aber zu ihnen: Wo ist<br />

euer Glaube? Sie aber <strong>für</strong>chteten<br />

sich und verwunderten sich<br />

und sprachen zueinander: Wer<br />

ist dieser? Auch dem Wind und<br />

dem Wasser gebietet er und sie<br />

sind ihm gehorsam“.<br />

Jedes Mal wenn ich diese Geschichte<br />

lese und höre, staune<br />

ich wieder. Der Sturm tobt, die<br />

Wellen schlagen ins Boot und<br />

Jesus schläft. Die Jünger fangen<br />

an, wie sie es als Fischer gelernt<br />

haben, zu arbeiten, die Segel zu<br />

raffen, das Wasser, das ins Boot<br />

kommt, heraus zu schöpfen.<br />

Jesus schläft<br />

Und Jesus schläft. Er ist da!<br />

Aber er beteiligt sich nicht an<br />

dem Betrieb, den die Gefahr,<br />

die Angst und der Sturm hervorbringen.<br />

Er schläft. Damit ist er<br />

der ruhende Pol in der ganzen<br />

Geschichte. Er lebt ganz im Vertrauen<br />

auf seinen Vater im Himmel<br />

– und dieses Vertrauen lässt<br />

ihn in sicherer Ruh schlafen –<br />

auch im Sturm. Er glaubt.<br />

Jesus steigt ins Schiff und das<br />

Wasser fängt an zu toben. Es ist<br />

aufgepeitscht vom Sturm. Die<br />

Evangelien erzählen diese Geschichte<br />

so, dass wir den Ein-<br />

* Pfr. Thomas Römer, CVJM <strong>München</strong>, Leitungskomitee MfE<br />

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