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Miteinander für Europa - München 2016 - Dokumentation

Diese Dokumentation enthält die Referate und Ansprachen, die während dem Kongress (30. Juni & 1. Juli 2016) und der Kundgebung (2. Juli 2016) des ökumenischen Netzwerkes "Miteinander für Europa" gehalten wurden.

Diese Dokumentation enthält die Referate und Ansprachen, die während dem Kongress (30. Juni & 1. Juli 2016) und der Kundgebung (2. Juli 2016) des ökumenischen Netzwerkes "Miteinander für Europa" gehalten wurden.

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FREITAGABEND, 1. JULI<br />

Rückblick – Entscheidungen - Ausblick<br />

Wie geht es weiter? Der evangelische Pfarrer Henning Dobers legt das prophetische Wort aus<br />

Jesaja aus: „Gott schafft Neues“. Gerhard Proß betont in seiner Zusammenfassung der Kongresstage<br />

das „Ja“ zum <strong>Miteinander</strong> <strong>für</strong> <strong>Europa</strong>. Pater Heinrich Walter zeigt uns die nächsten<br />

Schritte. Thomas Römer macht uns Mut, Europäer zu sein und betet <strong>für</strong> den Kontinent. Dann<br />

richtet Kurt Kardinal Koch mit einem geistlichen Wort den Blick nach vorne: Es geht um Versöhnung.<br />

Neues wächst auf<br />

Henning Dobers *<br />

„Denn siehe, ich will ein<br />

Neues schaffen, jetzt wächst es<br />

auf, erkennt ihr‘s denn nicht? Ich<br />

mache einen Weg in der Wüste<br />

und Wasserströme in der Einöde“<br />

(Jesaja 43,19).<br />

Ihr Lieben, ehe ich mit euch<br />

nach vorne blicken werde, und<br />

fragen möchte, was ist das spezifisch<br />

Christliche, was können<br />

nur Christen beitragen <strong>für</strong> die<br />

Heilung von <strong>Europa</strong>, möchte ich<br />

doch mit euch einen kleinen Moment<br />

innehalten, weil mir aufgefallen<br />

ist, es fehlt etwas auf unserem<br />

Kontinent und vielleicht<br />

auch in unserem <strong>Miteinander</strong>.<br />

Ich nenne es die Fähigkeit zu<br />

trauern.<br />

Ich erlebe, dass es sehr schnell<br />

geht in unserer Zeit. Wir bekommen<br />

Bilder geliefert über die<br />

Medien. Wir hören Nachrichten<br />

und es geht Tag <strong>für</strong> Tag in einem<br />

hohen Tempo weiter. Und<br />

wir nehmen uns nicht die Zeit,<br />

das zu verdauen, was wir erlebt<br />

haben und was wir gesehen haben.<br />

Ich erinnere an den großen<br />

Städtebauer Nehemia im Alten<br />

Testament. Nehemia fragt nach,<br />

wie geht’s denn Jerusalem? Er<br />

© Graf<br />

hätte sich auch konzentrieren<br />

können auf die Optimierung seines<br />

Lebens in Babylon. Aber er<br />

fragt nach und dann bekommt<br />

er Nachricht, wie es Jerusalem<br />

geht: schlecht. Und wisst ihr,<br />

was Nehemia dann macht? Er<br />

krempelt nicht als Erstes die Ärmel<br />

hoch, sondern er fängt an<br />

zu weinen. Mourning, grieving.<br />

Tagelang steht er da und fastet.<br />

Und wisst ihr, das wünsche ich<br />

mir in gewisser Weise auch <strong>für</strong><br />

uns, dass wir uns die Zeit nehmen,<br />

den Mut haben, zu trauern.<br />

Über manches, was in den letzten<br />

Jahren schwierig geworden ist, ja<br />

sogar sich sehr verändert hat.<br />

Und aus dieser Trauer vor<br />

Gott und im Gebet, auf den Knien<br />

vor Gott, entsteht eine neue<br />

* Pfarrer in der Hannoverschen Landeskirche, Vorsitzender der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung Deutschland<br />

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