Gesundheitsmagazin 2016
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Gesundheitsmagazin</strong><br />
13<br />
HOFFNUNG FÜR ELTERN MIT KINDERN<br />
STIFTUNG BEST HOPE<br />
Die Autobiografie «Platzspitzbaby» zeigt die tragische Situation von<br />
Kindern, deren süchtige Eltern die Erziehungsverantwortung nicht mehr<br />
wahrnehmen können. Die Kinder leiden unter dem Verlust von elterlicher<br />
Fürsorge und werden durch Fremdplatzierungen zusätzlich traumatisiert.<br />
Der sehnlichste Wunsch dieser Kinder ist in aller<br />
Regel, dass die Eltern wieder gesund werden<br />
und ein Zusammenleben als Familie in gegenseitiger<br />
Wertschätzung möglich wird. Leider<br />
ist die professionelle Suchthilfe nur selten in der<br />
Lage, dieser speziellen Herausforderung gerecht<br />
zu werden. Therapieangebote schliessen die Kinder<br />
suchtkranker oder psychisch instabiler Menschen<br />
oftmals aus. In Einrichtungen, die Mütter<br />
mit ihren Kindern begleiten, ist der Konsum<br />
illegaler Drogen inden meisten Fällen ein Ausschlusskriterium.<br />
In der Folge bleibt als Lösung<br />
nur noch eine Fremdplatzierung. Seit einigen<br />
Jahren möchte die Stiftung Best Hope diesem<br />
Umstand entgegenwirken. Zweck der Stiftung ist<br />
die Arbeit mit suchtkranken und psychisch instabilen<br />
Männern, Frauen und im Besonderen mit<br />
Eltern und deren Kindern. Auf dem Nieschberg,<br />
oberhalb Herisau an bester Lage und in herrlicher<br />
Natur, steht das Therapiezentrum. Seine einladenden<br />
Räumlichkeiten sind individuell ausgestattet,<br />
so dass auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse<br />
eingegangen werden kann. Der kleine<br />
familiäre Rahmen lässt trotz einer klaren Tagesstruktur<br />
viel Individualität zu und ermöglicht insbesondere<br />
kleineren Kindern einen überschaubaren<br />
Rahmen. Im interdisziplinären Team arbeiten<br />
Fachpersonen, die speziell auf die Betreuung von<br />
Eltern mit Kindern ausgebildet sind. Sokönnen<br />
sich Mütter oder Väter im therapeutischen Alltag<br />
optimal auf den Therapieprozess einlassen. Die<br />
Kinder werden bei Bedarf professionell betreut<br />
und besuchen die Schule vor Ort. Um den erzieherischen<br />
Herausforderungen gerecht zuwerden,<br />
bietet die Stiftung Best Hope den Eltern zusätzlich<br />
Erziehungsberatung an. Das Kindswohl<br />
steht im Vordergrund, wodurch die Entwicklung<br />
einer gesunden und stabilen Eltern-Kind-Beziehung<br />
sichergestellt werden kann.<br />
Erfahrungsbericht von<br />
A.L. aus Herisau<br />
A.L. (48) stammt ursprünglich aus Luzern. Die<br />
berufstätige Ehefrau und Mutter von drei Töchtern<br />
(14, 20 und 22) rutschte mit 36 in die Drogensucht<br />
und konsumierte zusammen mit ihrem<br />
Ehemann Kokain und Heroin. Die Kinder lit-<br />
ten still, die Erziehung und der Haushalt blieben<br />
wegen der Sucht und vor allem der zeitaufwendigen<br />
Drogenbeschaffung völlig auf der Strecke.<br />
Während der Trennungsphase von Ihrem Ehemann<br />
geriet A.L.s Leben dann vollends aus den<br />
Fugen. «Ich merkte, dass ich Hilfe brauche und<br />
ich mich nicht mehr alleine aus diesem Chaos befreien<br />
kann», so A.L. Durch eine Freundin erfuhr<br />
sie von Best Hope, einer der wenigen Institutionen<br />
mit direktem Miteinbezug der Kinder.<br />
Im Oktober 2010 trat A.L. mit ihrer damals neunjährigen<br />
Tochter N.ins Therapiezentrum ein.<br />
«Schon beim ersten Schritt ins Haus fühlte ich<br />
mich wohl -eswar wie ein nach Hause kommen.»<br />
A.L. und ihre Tochter blieben drei Jahre lang im<br />
Best Hope. Während dieser Zeit lernte A.L. wieder<br />
in festen Strukturen zu leben und sich in eine<br />
Gemeinschaft zu integrieren. Und vor allem lernte<br />
sie, für ihre Kinder wieder eine Mutter zu sein<br />
und sich auf die Mutter-Tochter-Bindung zu konzentrieren.<br />
Das klare Ziel: von den Drogen wegkommen<br />
und ein drogenfreies Leben führen. Da<br />
A.L. bereits vor Eintritt ins Best Hope einen Entzug<br />
gemacht hatte, musste sie lediglich das Heroinsubstitut<br />
stufenweise absetzen.<br />
Heute ist A.L. komplett clean und fühlt sich nach<br />
eigenen Angaben fantastisch. «Ich habe im Best<br />
Hope wieder leben gelernt. Ich kann mich heute<br />
viel besser spüren und habe die Freude an den<br />
Dingen des Lebens wiedererlangt», soA.L. Gegenwärtig<br />
absolviert sie eine Ausbildung zur<br />
FaGe und arbeitet in der Region, ihre Tochter<br />
geht in Herisau in die Oberstufe. Zu ihren anderen<br />
Töchtern hat sie ein hervorragendes Verhältnis,<br />
und darüber ist sie sehr glücklich. Das Allerwichtigste<br />
ist A.L. aber, dass sie heute wieder<br />
eine gute Mutter sein kann.<br />
Produkte /<br />
Dienstleistungen<br />
In den Beschäftigungsbereichen<br />
werden verschiedene<br />
Produkte und Dienstleistungen<br />
angeboten. Einen kleinen<br />
Einblick erhalten Sie auf<br />
unserer Homepage<br />
(besthope.ch/angebot/produkte-und-dienstleistungen).<br />
Gerne gehen wir auf Ihre<br />
Wünsche ein und unterbreiten<br />
Ihnen eine Offerte.<br />
Spenden<br />
Eine Therapie in der Stiftung<br />
Best Hope wird mittels Kostengutsprachen<br />
durch Sozialämter,<br />
IV-Renten und Ergänzungsleistungen<br />
oder im<br />
Rahmen einer gerichtlichen<br />
Massnahme finanziert.<br />
Durch Spenden können wir<br />
auch dort Hilfe anbieten, wo<br />
keine Finanzierung möglich<br />
ist oder woMenschen nach<br />
der Therapie noch weitere<br />
Unterstützung benötigen.<br />
Spendenkonto:<br />
IBAN CH21 8101 1000 0074<br />
9010 1PC90-14277-1<br />
Stiftung Best Hope<br />
Nieschbergstrasse 2346<br />
9100 Herisau<br />
Tel. 071 351 57 02<br />
www.besthope.ch