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Kursbuch Agrarwende 2050

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Klima<br />

Die THG-Emissionen aus der deutschen Landwirtschaft sollen um 50 Prozent (Referenzjahr<br />

2010) reduziert werden; dies entspricht 35 Millionen Tonnen CO 2 -Äquivalenten.<br />

Im Quellbereich Landnutzung/Landnutzungsänderung müssen die Emissionen aus der<br />

landwirtschaftlichen Landnutzung um rund 18 Millionen Tonnen CO 2 -Äquivalenten<br />

zurückgehen.<br />

Biologische Vielfalt<br />

Die Arten- und Biotopvielfalt in der Agrarlandschaft wird sich bis <strong>2050</strong> deutlich verbessern. Der<br />

Indikator „Artenvielfalt und Landschaftsqualität“ erreicht einen Zielwert von 100 Prozent und<br />

der Indikator High-Nature-Value/HNV-Farmland erreicht einen Wert von 25 Prozent an der<br />

landwirtschaftlichen Nutzfläche in <strong>2050</strong>.<br />

Nährstoffkreisläufe<br />

Die Nährstoffe Stickstoff und Phosphor werden in regionalen Kreisläufen geführt. Der<br />

betriebliche Stickstoffüberschuss liegt bei maximal 30 kg je Hektar. 100 Prozent der<br />

Grundwasser-, Oberflächenwasser- und Küstenwasserkörper haben den guten<br />

ökologischen/chemischen Zustand entsprechend der Wasserrahmenrichtlinie erreicht.<br />

Schadstoffeinträge<br />

Umwelt und Lebensmittel werden in <strong>2050</strong> nicht mehr durch chemisch-synthetische<br />

Pflanzenschutzmittel (Xenobiotika), Stickstoffüberschüsse oder Phosphatauswaschungen<br />

belastet. Es sind keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel mehr für den Einsatz<br />

zugelassen.<br />

Tierwohl<br />

Nutztiere werden artgerecht gehalten. Das Tierwohl ist verbindlicher Standard der Tierhaltung.<br />

Flächenbedarf<br />

Bei einer ausreichenden Versorgung mit unbelasteten Lebensmitteln gelingt es bis <strong>2050</strong>, den<br />

Flächenbedarf (pro Kopf) zu verringern.<br />

Die Umsetzung der Greenpeace-Ziele hat deutliche Auswirkungen auf die für die Produktion<br />

von Lebensmitteln verfügbare Fläche und auf den landwirtschaftlichen Ertrag. Besonders<br />

flächenrelevant sind die Bereitstellung von 15 Prozent ökologischer Vorrangfläche auf Acker<br />

und der vollständige Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel (Xenobiotika).<br />

Eine wichtige Fragestellung dieser Studie ist daher, ob eine ökologisierte konventionelle<br />

Landwirtschaft, welche die Greenpeace-Ziele in <strong>2050</strong> erfüllt, die Bevölkerung in Deutschland<br />

ernähren kann. Und wenn ja, unter welchen Bedingungen? Hierfür ist es notwendig,<br />

Flächenbedarf und Flächenverfügbarkeit für die landwirtschaftliche Produktion in <strong>2050</strong><br />

näherungsweise zu ermitteln. Ausgehend von dem aktuellen Ernährungsverhalten der<br />

deutschen Bevölkerung werden drei mögliche Entwicklungspfade für <strong>2050</strong> skizziert: eine große<br />

Ernährungswende mit einem deutlich reduzierten Fleischverzehr (mind. 50 Prozent), eine kleine<br />

Ernährungswende mit reduziertem Fleischverzehr (< 25 Prozent) und ein weitgehend<br />

konstantes Ernährungsverhalten „as usual“ mit leicht verringertem Fleischverzehr<br />

(< 10 Prozent).<br />

Für die Berechnung des Flächenbedarfs und der Flächenverfügbarkeit wurden Annahmen zur<br />

Bevölkerungsentwicklung (76/80 Millionen Einwohner) und zu den Verzehrgewohnheiten<br />

<strong>Kursbuch</strong> <strong>Agrarwende</strong> <strong>2050</strong> – ökologisierte Landwirtschaft in Deutschland“ Seite 8

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