09.01.2017 Aufrufe

Kursbuch Agrarwende 2050

31VuDnyF8

31VuDnyF8

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Emissionsquellen<br />

Tierbestand<br />

2010 in<br />

Mio.<br />

Verdauung<br />

Wirtschaftsdüngermanagement<br />

Summe<br />

CO 2-Äq -<br />

Emission<br />

pro Tier in<br />

2010<br />

Tierbestand<br />

<strong>2050</strong> bei<br />

einer<br />

großen EW<br />

(76 Mio.)<br />

CO 2-Äq -<br />

Emission<br />

in <strong>2050</strong><br />

CH 4<br />

in Mio t<br />

CH 4<br />

in Mio. t<br />

N 2 O<br />

in Mio t<br />

in Mio. t in t in Mio t<br />

Milchkühe 4,2 10,9 2,32 0,84 14,06 3,34762 2.749.109 9,20<br />

Andere Rinder 8,5 8,29 1,19 0,84 10,32 1,21412 3.816.448 4,63<br />

Schafe/Ziegen 2,1 0,37 0,01 0,02 0,4 0,19048 952.592 0,18<br />

Schweine 95,33 0,55 1,93 0,46 2,94 0,03084 35.882.784 1,11<br />

Geflügel 737,7 0,09 0,05 0,14 0,00019 436.502.724 0,08<br />

27,86 15,21<br />

Durch die Minderung des betrieblichen Stickstoffsaldos auf 30 kg N/ha in <strong>2050</strong> werden<br />

durchschnittlich 60 kg N/ha weniger ausgebracht als in 2013. Laut Thünen-Report (2013) führt<br />

die Einsparung von 20 kg N/ha in Deutschland zu einer Abnahme von rund 5,77 Millionen<br />

Tonnen CO 2- Äquivalenten. In der Summe werden bei einer Senkung des Stickstoffsaldos um<br />

60 kg N/ha rund 17 Millionen Tonnen CO 2- Äquivalente eingespart.<br />

Insgesamt können durch die Reduzierung der Tierhaltung (auf Eigenbedarf bei großer<br />

Ernährungswende) und die reduzierte Stickstoffdüngung 30 Millionen Tonnen CO 2- Äquivalenten<br />

in der Quellgruppe Landwirtschaft eingespart werden.<br />

Die Emissionen der Quellgruppe Landnutzung (LULUCF) stammen aus der Bodennutzung<br />

sowie der Umwandlung von Wald, Brachen und Grünland in Acker. Hauptquellen der<br />

Emissionen sind die Nutzung von Moorstandorten als Ackerland und Intensivgrünland sowie der<br />

Umbruch von Grünland in Acker. Insgesamt werden dadurch jährlich 37,5 Millionen Tonnen<br />

CO 2- Äquivalente emittiert.<br />

Diese Quellen aus der Landnutzung bis <strong>2050</strong> vollständig zu schließen, erscheint unrealistisch.<br />

Dafür müssten über 1,13 Millionen Hektar landwirtschaftliche Fläche (Acker- und Grünland) auf<br />

Moorstandorten vollständig aufgestaut und wiedervernässt sowie weitgehend aus der<br />

bisherigen Nutzung genommen werden. Durch die sukzessive Umwandlung von rund<br />

500.000 Hektar Ackerland auf Moorstandorten in Grünland und deren Wiedervernässung<br />

können die Emissionen von 37,5 Millionen Tonnen auf etwa 18,7 Millionen Tonnen CO 2-<br />

Äquivalente halbiert werden.<br />

Unberücksichtigt bleibt die theoretische Möglichkeit, weitere als Grünland genutzte Moorflächen<br />

wiederzuvernässen (ca. 630.000 Hektar). Aus reiner Ernährungssicht wäre dies möglich, denn<br />

einem Bedarf von rund 3,5 Millionen Hektar Grünland steht im Modell „Große<br />

Ernährungswende“ eine verfügbare Grünlandfläche von 5,28 Millionen Hektar gegenüber.<br />

Großflächige Vernässungsmaßnahmen haben aber über den Landwirtschaftssektor hinaus<br />

weitreichende Auswirkungen auf den Ländlichen Raum als Lebens- und Wohnraum. Zudem<br />

besteht Konfliktpotenzial mit bestehendem Gewerbe, Industrie und Infrastrukturen etc. Daher<br />

erscheint die fast vollständige Wiedervernässung von Moorböden bis <strong>2050</strong> sehr<br />

unwahrscheinlich.<br />

<strong>Kursbuch</strong> <strong>Agrarwende</strong> <strong>2050</strong> – ökologisierte Landwirtschaft in Deutschland“ Seite 65

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!