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KUNSTINVESTOR AUSGABE JÄNNER 2017

Kunst als Kapitalanlage AUSGABE JÄNNER 2017 Herausgeber Michael Minassian

Kunst als Kapitalanlage
AUSGABE JÄNNER 2017
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KUNST.INVESTOR Ressler Kunstauktionen<br />

Maria Lassnig, Bügeleisen, Öl auf Leinwand<br />

65 x 75 cm, Rufpreis: 70.000 Euro<br />

Frauen in die Kunst!<br />

Künstlerinnen sind am Kunstmarkt stark unterrepräsentiert<br />

Ressler Kunst Auktionen veranstaltet am 23. Jänner<br />

<strong>2017</strong> erstmals eine Auktion, in der ausschließlich die<br />

Werke von Künstlerinnen präsentiert werden.<br />

Angeboten werden mehr als hundert Kunstobjekte mit<br />

einem Gesamt-Ausrufpreis von € 800.000. Bei der<br />

Auktion können aber nicht nur Werke etablierter<br />

Künstlerinnen wie Maria Lassnig, Valie Export, Martha<br />

Jungwirth, Xenia Hausner, Eva Schlegel und Elke<br />

Krystufek ersteigert werden, sondern auch Werke von<br />

Malerinnen und Bildhauerinnen, die bisher nicht so sehr<br />

im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit standen.<br />

Bis zum Ende des 19. Jahrhundert waren Frauen von<br />

jeder akademischen Ausbildung, auch der<br />

künstlerischen, ausgeschlossen. Noch weit hinein ins<br />

20. Jahrhundert durften Frauen an den Veranstaltungen<br />

der Kunstakademien zur Aktmalerei nicht teilnehmen –<br />

und waren damit von einer Voraussetzung für<br />

wesentliche Bereiche der Malerei ausgesperrt. Es ist<br />

kein Zufall, dass Künstlerinnen wie Tina Blau, Marie<br />

Egner und Olga Wiesinger-Florian Blumen und<br />

Landschaften malten, während ihren männlichen<br />

Kollegen alle Wege offen standen. Noch 1918 konnte<br />

man in einem Gutachten der Münchner Akademie<br />

lesen, dass „freie Komposition und monumentale<br />

Aufgaben der Veranlagung der Frau weniger<br />

entsprechen“. Und der berühmte Kunsthistoriker und<br />

Schiele-Biograf Arthur Roessler schrieb: „Von Frauen<br />

mit der Spachtel maurermäßig derb hingestrichene<br />

Bilder sind mir und den meisten Männern ein Gräuel.“<br />

Selbst als sich die Gleichstellung der Frau auf allen<br />

Gebieten durchzusetzen begann, wurden Frauen noch<br />

immer auf „harmlose“ Gebiete der Malerei abgedrängt.<br />

Dann kamen die Nazis und mit ihnen ein Frauenbild,<br />

das eine ernsthafte Arbeit als bildende Künstlerin<br />

überhaupt ausschloss. Die geschlechtsspezifische<br />

Unterdrückung von Künstlerinnen ging nach 1945<br />

fröhlich weiter und lässt sich in unsäglichen<br />

Kommentaren von Kunstkritikern nachvollziehen.

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