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AB Archiv des Badewesens Februar 2017

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69 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 02/<strong>2017</strong> | Editorial<br />

Den Bädern eine Stimme geben!<br />

Editorial<br />

Editorial<br />

Was den aktuellen Zustand und die Perspektiven für die kommunale<br />

Infrastruktur der Kommunen Deutschlands angeht,<br />

kann man ein Bild zeichnen, das geprägt wird von einem immer<br />

noch erheblichen Sanierungsstau mit Herausforderungen vor allem<br />

im Schul- und Bildungsbereich sowie im Verkehrswesen.<br />

Auf der Finanzierungsseite fällt vor allem die wachsende Schere<br />

zwischen Arm und Reich auf, die nicht nur für die Bevölkerung,<br />

sondern eben auch für die Kommunen gilt. Grundsätzliche Risiken<br />

bestehen darüber hinaus – vor allem natürlich bei den armen<br />

Kommunen – durch die Finanzierungsstrukturen. Sollte die<br />

Niedrigzinsphase einmal enden, wird das bisher abstrakte „Zinsänderungsrisiko“ die<br />

Finanzierungskosten deutlich ansteigen lassen.<br />

Dr. h. c. Fritz Schramma, Präsident der<br />

Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V.,<br />

Essen<br />

Die öffentlichen Bäder in Deutschland als unverzichtbarer Bestandteil kommunaler Infrastruktur<br />

müssen gerade in dieser Situation mehr Aufmerksamkeit als bisher erfahren!<br />

Aber nicht nur in diesem Punkt sind sich die Partner der „Bäderallianz Deutschland“, die<br />

am 19. Januar mit ihren Forderungen erstmals an die Öffentlichkeit gegangen ist (siehe<br />

Seite 106 f.), einig. In dem von der Bäderallianz entwickelten Memorandum sind die Forderungen<br />

im Detail dargestellt. Die öffentlichen Bäder müssen als Bildungsstätte verankert<br />

werden. Der gesellschaftliche Wert der Bäder muss noch stärker als bisher erkannt<br />

und wertgeschätzt werden. Es muss die Finanzierung über den gesamten Lebenszyklus,<br />

über die gesamte Lebensdauer eines Ba<strong>des</strong> gesichert werden. Bäder, die für die Daseinsvorsorge<br />

gebaut werden, müssen auch über ihre gesamte Lebensdauer bei den Betriebskosten<br />

bezuschusst werden und bezuschusst werden können, sonst können sie ihre Aufgaben<br />

nicht erfüllen. Und das muss für alle gelten. Es kann nicht sein, dass reiche Städte<br />

in Spaß- und Wellness-Bäder investieren und arme Städte dringend notwendige Funktionsbäder<br />

schließen.<br />

Die Mitglieder der Bäderallianz Deutschland appellieren <strong>des</strong>halb an Entscheider der Kommunal-,<br />

Lan<strong>des</strong>- und Bun<strong>des</strong>politik, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, mit denen<br />

die dringend erforderliche nachhaltige Weiterentwicklung der deutschen Bäderlandschaft<br />

gewährleistet wird. Sie appellieren aber auch an die Medien, sich mit der teilweise prekären<br />

Situation der öffentlichen Bäder und den notwendigen Lösungsschritten intensiver als<br />

bisher zu befassen und darüber zu berichten.<br />

Die Bäderallianz will allerdings nicht nur, dass über Probleme geredet wird, sie will auch<br />

und vor allem einen Beitrag dazu leisten, dass gehandelt wird, und zwar auf der Basis von<br />

Wissen um die tatsächliche Situation und auf Basis von Konzepten, die die deutsche Bäderlandschaft<br />

in sinnvoller Weise und vor allem nachhaltig weiterentwickeln. Die Bäderallianz<br />

fordert <strong>des</strong>halb einen bun<strong>des</strong>weiten Masterplan und wird dazu bereits im Frühjahr<br />

einen runden Tisch initiieren.<br />

Wir wollen den Bädern eine Stimme gegeben – und wir fordern jetzt Gehör!

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