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bunte

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gesund<br />

leben<br />

LUFT<br />

„Laufe nicht der Vergangenheit<br />

nach und verliere dich nicht in<br />

der Zukunft. Die Vergangenheit<br />

ist nicht mehr. Die Zukunft ist<br />

noch nicht gekommen. Das<br />

Leben ist hier und jetzt.“<br />

Buddha<br />

Mit Achtsamkeit zu<br />

Ruhe und Gelassenheit<br />

Anstatt in Richtung Zukunft zu hetzen, sollten wir immer wieder innehalten und den gegenwärtigen<br />

Moment ungefiltert wahrnehmen. In dieser immer schneller werdenden Welt könnte dieses Innehalten<br />

eine Schlüsselkompetenz werden, die entscheidet, ob wir krank werden oder gesund bleiben<br />

FOTO: MEDICAL PARK AG, THOMAS PLETTENBERG; TEXT: CLAUDIA RIESS<br />

Spätestens seit Firmen wie Bosch, Siemens<br />

oder SAP ihren Mitarbeitern<br />

Achtsamkeitstrainings anbieten, ist klar:<br />

Achtsamkeit ist endgültig befreit von jeglicher<br />

Esoterik und Spiritualität. Sie ist<br />

die notwendige Gegenkultur zu unserer<br />

Informationsgesellschaft mit ihrem krank<br />

machenden Multitasking, in der bereits<br />

Schulkinder von „Stress“ reden und Erwachsene<br />

unter Burn-out leiden. Und es<br />

ist wesentlich mehr als nur ein Trend des<br />

Augenblicks. Obwohl es um genau den<br />

geht. Denn Achtsamkeit heißt beobachten,<br />

was in diesem Moment geschieht,<br />

ohne zu beurteilen. Anders gesagt: Gedanken,<br />

Gefühle, innere und äußere Körperempfindungen<br />

– egal ob angenehm<br />

oder unangenehm – sollen lediglich betrachtet<br />

und so akzeptiert werden, wie sie<br />

sind. Was so lässig klingt, fällt uns immer<br />

schwerer. „Im anforderungsreichen Alltag<br />

geht diese Fähigkeit oft verloren – wir<br />

tun das eine und denken an vieles andere.<br />

Das führt auf Dauer zu Stress“, erklärt<br />

Max Graf Berghe von Trips, Achtsamkeitstherapeut<br />

der Klinik Medical Park<br />

Chiemseeblick. In Zeiten digitaler Informationsflut<br />

und steigenden Arbeitsdrucks<br />

gelingt es uns immer seltener, im Hier<br />

und Jetzt nur eine Sache zu erledigen.<br />

Zudem sind wir stets darauf getrimmt,<br />

alles sofort zu bewerten. Das hat Konsequenzen:<br />

Manchmal reicht ein unscheinbarer<br />

Gedanke aus und aus einer<br />

Nebensächlichkeit wird ein Problem. Wir<br />

geraten in eine Grübelschleife, aus der<br />

wir schwer wieder herausfinden. „Gelingt<br />

es mir, absichtslos und urteilsfrei<br />

den gegenwärtigen Moment so zu erfahren,<br />

wie er ist, ohne ihn zu verändern<br />

und ohne ihm auszuweichen, dann stellen<br />

sich Gelassenheit, Kraft und innere<br />

Ruhe ein, die uns mit fortschreitendem<br />

Training auch im Angesicht großer Belastungen<br />

stärken. Dieses zunächst einfach<br />

erscheinende Prinzip wurde in<br />

zahlreichen Studien immer wieder untersucht<br />

und seine Wirkung bestätigt“,<br />

erklärt Max von Trips. In der renommierten<br />

Fachklinik für Psychosomatik<br />

am Ufer des bayerischen Chiemsees<br />

ist die Achtsamkeitstherapie seit vielen<br />

Jahren ein fester Bestandteil und wird<br />

täglich praktiziert. „Unsere Patienten lieben<br />

diese Form der Therapie. Sobald es<br />

das Wetter zulässt, gehen wir raus an die<br />

frische Luft und meditieren am Ufer des<br />

Sees. Und jeder merkt sofort: Das macht<br />

was mit mir. Ich komme zur Ruhe, finde<br />

einen neuen Zugang zu mir selber“,<br />

so von Trips weiter.<br />

GELASSENHEIT TRAINIEREN<br />

Kaum ein anderes Stressbewältigungsprogramm<br />

wird aktuell von bekannten<br />

Instituten wie dem Max-Planck-Institut<br />

so intensiv untersucht und erforscht wie<br />

die Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion<br />

(MBSR). In mehr als 100 Studien wurde<br />

bewiesen, dass MBSR Stress reduziert<br />

und die Akzeptanz für die eigenen Gefühle<br />

erhöht. Diese Mindfulness-Based<br />

Stress Reduction (MBSR) wurde von Jon<br />

Kabat-Zinn in den 1980er-Jahren an der<br />

University of Massachusetts entwickelt,<br />

um damit die Heilung bei körperlichen<br />

Erkrankungen zu unterstützen.<br />

20 Verlags-Sonderveröffentlichung<br />

Verlags-Sonderveröffentlichung 21

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