Magazin 2017_03

Text
© peed (*1999)
D A S
E N T -
D E C K E N
D E R
F R E I -
H E I T
www.schreibdichfrei.net/texte/text/2629
Ich sehe die Sterne. Sie sind so weit weg und trotzdem
sind sie mir im Moment am nächsten. Sie sind immer da,
warten auf mich, lassen mich nie alleine und enttäuschen
mich nicht. Wie ein Zeichen für die Ewigkeit funkeln sie in
der tintenschwarzen Dunkelheit der Nacht und beobachten
mit jener unabwendbaren Treue, die mir schon lange nicht
mehr wiederfahren ist. Sie erwarten nichts von mir, keine
Gegenleistung für ihre Freundschaft, kein Danke für ihr
alles überdauerndes Lächeln. Ihre zeitlose Schönheit berührt
mich und lässt meine Seele flattern wie ein junger Vogel, der
seine Flügel ausbreitet und zum ersten Mal zum Flug ansetzt.
Mir wird plötzlich ganz leicht ums Herz, ich fühle mich frei
und ohne Druck. Nur wir sind hier, die Sterne und ich, und
ich brauche niemanden sonst, um mich geborgen und sicher
zu fühlen. Das mächtige Sternenzelt umspannt den ganzen
Himmel, es schliesst mich ein und beschützt mich. Die Nacht
hüllt mich in einen schweren, dunkeln Mantel. Der Wind
flüstert in den Bäumen und streichelt mein Gesicht, ich atme
die kühle, glasklare Luft ein und beschliesse:
Das muss Freiheit sein.
• veröffentlicht • 6. September 2015 •
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Das Entdecken der Freiheit