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Magazin 2017_03

Eine Anthologie zum 5. Jubiläum. Kuratiert von Lissan, Leralya, Nederlandfreak und welcome home.

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Text<br />

© Thomas (*2000)<br />

Text<br />

© Thomas (*2000)<br />

ten in einem scheinbaren Durcheinander um die zwanzig braun<br />

gebrannte Seemänner. Am Bug stand ein Mann in Uniform,<br />

der ein kompliziert aussehendes Messgerät in den Händen<br />

hielt. Diese beeindruckende Person war der Kapitän des<br />

Schiffes...“<br />

Alexandra wurde von einem leisen, aber bedrohlichen Knurren<br />

geweckt. Sie sprang sofort auf, um sich zu verteidigen, doch<br />

als sie ihre Gegner sah, wusste sie, dass sie nicht einmal<br />

gegen einen von ihnen was ausrichten konnte – es standen<br />

fünf Werwölfe vor ihr. Langsam kroch die lähmende Angst<br />

ihre Glieder hinauf bis sie sich einen Weg zu ihrem Herzen<br />

bahnte und es wie eine eiserne Faust zusammendrückte.<br />

Die Werwölfe waren ungefähr so gross wie sie und hatten<br />

kräftige Hinterbeine, mit denen sie hervorragend springen<br />

konnten. Dazu kamen die schlanken Vorderbeine, die mit<br />

kleinen aber scharfen Krallen besetzt waren. Das graue Fell,<br />

das ihre Körper ganz zu bedecken schien, schien die Quelle<br />

aller Angst zu sein. In den langen Schnauzen der Werwölfe<br />

befanden sich Zähne wie Dolche. Aus den Lefzen tropfte der<br />

Speichel, doch das Schlimmste waren die Augen – schwarze<br />

undurchdringliche Augen, dunkler und grauenvoller als der<br />

Tod selbst. Sie schienen einem in die Seele zu starren und<br />

dort alles Gute zu zerstören.<br />

Alexandra fühlte sich hilflos – so alleine und klein. Daniel<br />

schläft immer noch, aber er kann auch nicht viel mehr ausrichten<br />

als sie. Ein lautes Jaulen unterbrach die Stille, dann<br />

hörte sie, wie die Ziegel des Hausdaches hinter ihr knirschten.<br />

Es folgten ein tiefes Knurren und ein dumpfer Aufprall.<br />

Alexandra hatte so viel Angst, dass sie es nicht einmal wagte,<br />

www.schreibdichfrei.net/texte/text/2966<br />

Die Bruderschaft der Schatten<br />

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Die Bruderschaft der Schatten www.schreibdichfrei.net/texte/text/2966<br />

sich umzudrehen und zu sehen, welche Bedrohung hinter ihr<br />

mit langsamen aber kräftigen Atemzügen stand. Alexandra<br />

dachte erst, dass sie nicht richtig geschaut hatte, aber auf<br />

den zweiten Blick bestätigte sich das, was sie schon auf den<br />

ersten Blick vermutet hatte. Alle fünf Werwölfe wichen langsam<br />

zurück. Ihr fiel nur ein Grund ein, warum die Werwölfe<br />

zurückweichen sollten und der stand direkt hinter ihr.<br />

Dieses Wesen musste noch furchteinflössender sein, als<br />

die Werwölfe. Mit einmal fiel ihr wieder ihr Bruder ein, der<br />

hinter ihr bei dem Wesen lag. Sie drehte sich um, damit sie<br />

ihren kleinen Daniel beschützen konnte.<br />

Hinter ihr stand noch ein Werwolf. Er sah genauso aus,<br />

wie die fünf anderen – bis auf das Fell und die Augen. Das<br />

Fell war wie pures Silber und reflektierte das Mondlicht.<br />

Es strahlte auch keine angsteinflössende Macht aus,<br />

sondern nur beruhigende Macht und Stärke. Dazu kamen<br />

die Augen – sie waren wie flüssiges Silber und glühten um<br />

ein vielfaches heller als der Mond. Diese Augen wirkten<br />

einschläfernd. Alexandra fiel um und schlief langsam ein.<br />

Sie bekam noch mit, wie der Silberne Werwolf über sie sprang<br />

und die anderen attackierte, dann war Alexandra in einen<br />

langen, traumlosen Schlaf gefallen.

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