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Rerum Moscoviticarum Commentarii

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Editorische Vorbemerkung<br />

Für die moderne Edition frühneuzeitlicher Drucke existieren unterschiedlichste<br />

Empfehlungen; die Textvorlagen aus jener Zeit sind zu disparat, als dass es obligatorische<br />

Standard-Richtlinien geben könnte. Es gilt somit geeignete Verfahrensweisen<br />

für den jeweiligen Einzelfall zu finden.<br />

Ist eine Quelle derart bekannt wie Herbersteins „<strong>Rerum</strong> <strong>Moscoviticarum</strong> <strong>Commentarii</strong>“<br />

und sind die erhaltenen Exemplare schwer zugänglich, so sollte bei der<br />

Publikation das Erscheinungsbild der Originale so genau wie möglich wiedergegeben<br />

werden. In diesem Sinne lag es nahe, im Nachfolgenden auf Korrekturen etwa<br />

der Groß- und Kleinschreibung oder der Zeichensetzung zu verzichten. 1 Einrückungen<br />

enthält die vorliegende Edition genau da – und nur da –, wo auch in den Vorlagen<br />

neue Absätze beginnen.<br />

Eine schwierige editorische Entscheidung ergab sich, weil Herberstein – abweichend<br />

von den Ausgaben von 1549 und 1551 – in seiner lateinischen Ausgabe von<br />

1556 die Umschrift des kyrillischen Buchstabens в von vv zu vu veränderte, also<br />

zum Beispiel nicht zu „Moscovvia“, sondern zu „Moscovuia“, „Moscovuitae“ und<br />

dergleichen transliterierte. Da Herberstein diese Veränderung ausdrücklich begründete<br />

(vgl. den Passus „Ad Lectorem“), war seiner Entscheidung letztlich strikt zu<br />

folgen.<br />

Bei sonstigem Vokabular wurde, was die Frage von u oder v angeht, eine Anpassung<br />

an den jeweils gegebenen vokalischen oder konsonantischen Lautcharakter<br />

vorgenommen, also beispielsweise großgeschriebenes „RVSSIA“ zu „RUSSIA“<br />

transliteriert. Ziel war es dabei, eine möglichst leichte Lesbarkeit der Edition sicherzustellen.<br />

Daneben empfahl es sich, zumindest im Lateinischen ij mit ii wiederzugeben.<br />

Probleme verbinden sich auch mit der Zusammen- und Getrenntschreibung. Besonders<br />

im tendenziell eng gesetzten deutschsprachigen Druck von 1557 sind die<br />

Buchstabenabstände oft uneindeutig; in solchen Fällen folgt unsere Edition heutigen<br />

Zusammen- und Getrenntschreibungsregeln. Vereinzelt sind jedoch selbst eindeutige<br />

Leerstellen zweifelsfrei fehlerhaft, sodass eine Korrektur angemessen erschien – gerade<br />

dann, wenn der faktische Sinn sonst entstellt wäre. 2<br />

1 Nur Punkte hinter Ziffern wurden in der Regel weggelassen. Vollständig in großen Lettern gedruckte<br />

Wörter erscheinen auch in dieser Edition entsprechend; Ausnahmen hiervon konzentrieren<br />

sich auf die Praefatio, da deren verschiedene Teile im Druckbild der Vorlage stark variieren.<br />

Hier kam es deshalb auch zu anderen Vereinheitlichungen – etwa zu „ss“ anstelle des<br />

durchgängigen „ß“ in der Widmung an Daniel Mauch (statt original „Ulyßi“ steht in der Edition<br />

also: „Ulyssi“).<br />

2 Zum Beispiel wurde klar unterschieden, ob „nachdem“ als Konjunktion oder „nach dem“ als<br />

Präposition und Artikel vorliegt. Im Druck von 1557 trifft man auf einige Fälle, in denen die<br />

Zusammen- und Getrenntschreibung bei „nachdem“ bzw. „nach dem“ genau entgegengesetzt<br />

gehandhabt ist; auch dies wiederum ist dort aber nicht etwa durchgängig so.

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