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Snowtimes-2010-Davos

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Spektakuläre Fahrt durch die Berge<br />

Die Rhätische Bahn bietet einzigartige Erlebnisse. »Die Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/<br />

Bernina ist die wohl schönste Verbindung von Nord nach Süd«, sagt Mario Costa. Er renoviert in<br />

Poschiavo gerade ein historisches Fahrzeug. Denn auf der Bernina-Linie steht ein grosses Jubiläum an.<br />

Mario Costa ist seit 54 Jahren bei der Rhätischen<br />

Bahn. Als Elektroingenieur, Depot-<br />

Chef und Lokführer. »Ohne die Bernina-<br />

Bahn wäre mein Leben anders verlaufen.<br />

Ganz anders«, sagt er. Am Anfang war es<br />

eher Zufall, dass er eine Lehre bei der Rhätischen<br />

Bahn begonnen hat. Aber dann war<br />

er fasziniert. Mit 24 Jahren bestand er die<br />

Lokführerprüfung. Dann zog es ihn in die<br />

Hauptwerkstätte nach Landquart, wo er 20<br />

Jahre lang als Ingenieur tätig war – davor<br />

schloss er die Hochschule Chur ab. »Hier<br />

konnte ich helfen, die technischen Probleme<br />

auf dem ganzen Graubündner Schienennetz<br />

zu lösen.<br />

Als ich dann später zurück in mein Heimatdorf<br />

Poschiavo kam, wurde ich Depot-Chef<br />

der Bernina-Bahn und konnte dieses Wissen<br />

gut gebrauchen«, sagt er. Mittlerweile ist er<br />

längst pensioniert, steht aber immer noch im<br />

Einsatz, wenn sein Fachwissen gebraucht ist:<br />

Als Lokführeraushilfe oder treibende Kraft<br />

der Renovation eines historische Berninafahrzeuges.<br />

Dieses wird zum Jubiläum restauriert.<br />

Nur die Frau ist nicht immer ganz<br />

glücklich darüber: »Sie beschwert sich oft,<br />

dass ich nie zu Hause bin.« Aber der Puschlaver<br />

ist sicher: »Wer einmal mitgefahren ist,<br />

kommt wieder. Und nimmt dann einen<br />

Freund oder die Familie mit.« Im Jahr <strong>2010</strong><br />

wird die Bernina-Bahn 100 Jahre alt.<br />

Die beiden einzigartigen Bahnlinien (Albula<br />

und Bernina) fügen sich mit spektakulären<br />

Kunstbauten wie Viadukten und Kehrtunnels<br />

harmonisch in die bezaubernde Landschaft<br />

ein. Auf 122 wunderschönen Kilometern von<br />

Thusis über St. Moritz nach Tirano geht es<br />

über 196 Brücken, durch 55 Tunnel und an<br />

20 Gemeinden vorbei. An der steilsten Stelle<br />

wird eine Steigung von sieben Prozent gemeistert.<br />

Und das ohne Hilfe eines Zahnrades.<br />

Obwohl rund 100 Jahre alt, befindet<br />

sich die Bahninfrastruktur in ausgezeichnetem<br />

Zustand. Auch deshalb hat sie das<br />

Welterbekomitee der UNESCO kürzlich in<br />

ihre Welterbe-Liste aufgenommen. Damit ist<br />

die Rhätische Bahn weltweit erst die dritte<br />

Eisenbahn, die von der UNESCO als »universal<br />

outstanding« beurteilt wurde. Die Begründung:<br />

Die Rhätische Bahn in der Landschaft<br />

Albula/Bernina sei ein Pionierwerk<br />

moderner Ingenieurskunst und architektonischer<br />

Konstruktion zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

sei, »entstanden aus einem einzigartigen<br />

Zusammenspiel von Natur, Kultur<br />

und Technologie«.<br />

Sie stelle auch ein einzigartiges Beispiel einer<br />

Eisenbahn dar, die harmonisch in eine<br />

Hochgebirgslandschaft integriert ist. Vorausschauende<br />

Planung sei der Schlüssel gewesen:<br />

Die Verbindung von technischer Innovation<br />

und gleichzeitiger Rücksichtnahme<br />

auf die Landschaft. Von <strong>Davos</strong> aus durch die<br />

Zügenschlucht, durch das wildromantische<br />

Albulatal, durch den finsteren Tunnel ins<br />

lichtdurchflutete Engadin, vom mondänen<br />

Tourismusort St. Moritz über die Gletscherwelt<br />

der Bernina bis ins mediterrane Veltlin.<br />

Die hochalpine Station Ospizio Bernina<br />

(2253 m ü M) liegt nur 90 Minuten von<br />

Tirano’s Italianità (429 m ü M) entfernt. Die<br />

Bahnlinien verbinden deutschsprachige, rätoromanische<br />

und italienische Sprachgebiete.<br />

Darüber hinaus machen sie kulturhistorisch<br />

bedeutsame Stätte erfahrbar.<br />

Text: Alexandra Kohler<br />

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