ein, brummelt Brunner alt und gebrechlich im wal- lenden Kaftan die ...

Gewissenhaft wischt sie sich einen Marmeladenklecks vom
Mund.
-Wie du immer rumlÅufst, sagt sie dann. Kauf dir wenigstens
mal ne gescheite Hose. Oder einen von diesen Baumwollpullovern,
die jetzt alle tragen.
-Ich will nicht, was alle tragen.
-Sonst wird dich nie eine angucken.
-Mich soll Äberhaupt keine angucken.
Brunner und Elke sehen sich an. / Ihm fehlt eine Freundin, hat
sie neulich zu ihm gesagt. Wie froh wÅre ich, wenn er eine
hÅtte, die ein bisschen auf ihn aufpasst und ihn von seinen
komischen Ideen abbringt. / Er kann auch noch 2, 3 Jahre
warten, hat Brunner geantwortet. Bei mir ging das auch nicht
so schnell. / Einige in seiner Klasse haben schon eine, hat sie
gesagt, und damit sein Vorurteil bestÅtigt, dass sie sich auf
diesem Gebiet gut auskennt. HauptsÅchlich auf diesem Gebiet.
/ Bei manchen dauert es eben etwas lÅnger, hat er sie zu
beruhigen versucht. In der U-Bahn begegnen mir laufend
solche BÄrschchen. Jung und gut aussehend, die jungen Frauen
starren sie an. Und sie? Holen ihr AbspielgerÅt aus der
Tasche, um sich zum x-ten Mal einen dÄmmlichen Comic
anzusehen. Glotzen die ganze Zeit selig auf den Bildschirm,
wÅhrend gegenÄber die PÅrchen turteln. / Was denen alles
entgeht! hat sie geseufzt, wÅhrend er sich an GroÇvÅter und
Onkel erinnerte, die in ihrer Jugend auch erst nicht zu Potte
kamen. FÄr die gab es nur ein kleines Zeitfenster, um die 30,
wo sie eine Frau kennenlernten, und die muÇte es dann sein.
-Ich werd dich mal mit zu Pinkies nehmen, sagt Sonja freundlich
und hakt sich beim Richter unter.
-Ja, geh doch mal mit deiner Schwester, sagt Elke. Kauft euch
was SchÉnes.
-Ich habe kein Geld.
-Weil du alles fÄr deine FlugblÅtter ausgibst. Und neuerdings
fÄr Requisiten.