PDF-file - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik
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8 KAPITEL 2. GRUNDLAGEN<br />
2.2 Verschiedene Streumechanismen von Licht<br />
2.2.1 Resonanzstreuung<br />
Bei der Resonanzfluoreszenz oder auch Resonanzstreuung wird ein Elektron<br />
durch ein Photon auf ein reelles, energetisch höherliegendes Niveau angehoben,<br />
von dem es dann wieder durch spontane Emission unter Aussendung eines<br />
Photons der gleichen Wellenlänge in den Ausgangszustand zurückkehrt.<br />
Entscheidend <strong>für</strong> die Nutzung beim Lidar ist, dass die Absorptions- und<br />
Emissionsfrequenz identisch sind und kein Energieverlust zwischen beiden<br />
Übergängen auftritt. Dieser Streuprozess tritt bei der Streuung an Metallatomen<br />
in der Mesopausenregion auf und wird von Resonanzlidars ausgenutzt.<br />
Aufgrund der sehr geringen natürlichen Linienbreite bei der Resonanzstreuung<br />
ist es möglich, deren Verbreiterung durch den Dopplereffekt infolge der<br />
Teilchenbewegung zu messen und somit die Temperatur der Teilchen zu bestimmen.<br />
Die Resonanzstreuung hat einen sehr hohen Streuquerschnitt im<br />
Bereich von 10 −18 m 2 sr −1 und macht daher bei Resonanzlidars den größten<br />
Teil des Signals im Bereich der Mesopause aus. Beim Kaliumlidar ist<br />
zusätzlich die Hyperfeinstrukturaufspaltung des Übergangs zu beachten.<br />
Das Rückstreusignal bei der Resonanzstreuung ist im allgemeinen proportional<br />
zur eingestrahlten Leistung. Wird die Leistungsdichte jedoch zu groß,<br />
ist dies nicht mehr der Fall und man spricht von Sättigung. Dies geschieht,<br />
wenn innerhalb eines Laserpulses ein Photon auf ein bereits angeregtes Atom<br />
trifft. Da dieses Atom nicht in der Lage ist ein weiteres Photon zu absorbieren,<br />
kann es zu stimulierter Emission kommen, woraufhin das Atom seinen<br />
angeregten Zustand unter Aussendung eines Photons verlässt und das entstehende<br />
Photon zusammen mit dem eingestrahlten Licht in Einstrahlrichtung<br />
entweicht. Das Erreichen der Sättigung hängt neben der eingestrahlten Leistung<br />
stark von den Eigenschaften des genutzten atomaren Übergangs ab.<br />
Entscheidend ist hierbei die Lebensdauer des Übergangs. Sie beschreibt die<br />
Zeit, die vergeht bis das Elektron aus dem Angeregten in den Grundzustand<br />
zurückkehrt.<br />
2.2.2 Rayleighstreuung<br />
Rayleighstreuung tritt an Teilchen auf, deren Durchmesser d kleiner als die<br />
Wellenlänge des eingestrahlten Lichtes ist. Die Wahrscheinlichkeit der Rayleighstreuung<br />
wächst mit λ −4 . Dies bedeutet, dass beispielsweise blaues Licht<br />
aufgrund der kleineren Wellenlänge wesentlich stärker gestreut wird als rotes<br />
Licht, womit man die blaue Färbung des Himmels erklären kann. Die Rayleighstreuung<br />
ist leicht winkelabhängig mit kleinen Maxima <strong>für</strong> 0 ◦ und 180 ◦ .