Wir blieben eine Nacht dann durfte auch ich eine Pause einlegen, und auf eine Fähre fahren die uns in die Nähe von Lissabon brachte, wo wir dann auch ein paar Tage blieben. Meine Besitzer schauen sich wie immer die Stadt an und ich versuchte mich ein bisschen zu erholen. Wir fuhren weiter aber es wurde langsam anstrengend für mich. Mein Alter machte sich nun doch bemerkbar. Nach ein paar km wurde mein Motor wärmer und wärmer. Ich kommunizierte mein Problem per rotem Licht auf dem Armaturenbrett. Das brachte die beiden in Bewegung, Wasser wurde nachgefüllt, was leider nicht viel genützt hat. Zudem war auch noch Samstag, alle Garagen hatten geschlossen. Wir steuerten den nächsten Campingplatz an und er beschäftigte sich noch am selben Tag mit der misslichen Angelegenheit. Schliesslich war er der Meinung, dass alles wieder in Ordnung sei und man mein System nur noch zu entlüften brauche, was bei laufendem Motor und bei leichter Schrägstellung von mir zu erfolgen habe. Etwas das nicht gut an einem Sonntagmorgen auf einem Campingplatz erledigt werden kann, also machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Hügel, den wir schliesslich auch fanden. Die beiden liessen sich weder von hohem Gras noch von Sträuchern abhalten mein Kühlwassersystem zu entlüften. Es klappte, mein Motor machte vorerst keine Zicken mehr und wir drei fuhren Portugals Küste entlang, campierten hie und da, schauten uns die Natur, die Städte und die Dörfer an. Die Zwei fuhren mit dem Fahrrad, mit Schiffen und Bahnen und was weiss ich was allem herum und schliesslich verliessen wir Portugal wieder Richtung Nord-Spanien. Das nächste Ziel hiess Santiago de Compostela und dann sollte es rauf Richtung Küste gehen. Aber mein Problem kam zurück, immer häufiger ging das rote Licht auf dem Armaturenbrett an, immer öfter mussten wir anhalten und er versuchte dies und das um meinen Motor zur Raison zu bringen. Wir fuhren nur noch kurze Strecken, hielten öfters an, liessen trotz Sonnenschein die Heizung laufen und dergleichen mehr, bis dann die beiden doch fanden es wäre an der Zeit eine Garage aufzusuchen. Natürlich war wieder Samstag und wir fuhren auf den nächstgelegenen Campingplatz etwas oberhalb des schönen Ortes Luarca. Dort hatten die beiden Zeit im Internet eine VW Garage zu suchen und per Googleübersetzung ein paar Sätze ins Spanische zu übersetzen. In der Werkstatt sprach man nur Spanisch. Da meine Halter, es nicht für nötig erachtet haben, einen Spanischkurs zu belegen und somit der Landessprache nicht mächtig waren, musste der Google Übersetzer wieder bemüht werden. Junta de culata, auf Deutsch Zylinderkopfdichtung hiess das Problem. Die Mechaniker und der Chef der Garage schauten mich mit ernster Miene an, sagten „grande Problema“ und schüttelten den Kopf als das „Gespräch“ auf Reparatur kam. Ich wurde für nicht mehr Fahrtüchtig befunden. Tja, was soll man tun? Erst mal nahmen die Beiden mit der Helvetia Versicherung Kontakt auf, wo sogar jemand spanisch sprach. Hallelujah! Die Versicherung organisierte meinen Heimtransport und den meiner Fahrer rasch unkompliziert und zuverlässig. Ich wurde am Nachmittag bei der Garage abgeholt und meine Besitzer wurden per Taxi in den nächsten grösseren Ort gebracht wo sie erst mal eine Reisetasche kaufen mussten um alles was sie nicht bei mir lassen wollten oder konnten zu transportieren. Dann ging es für die Beiden mit dem Zug nach Madrid (wo es übrigens auch sehr! sehr! heiss war) und per Flugzeug nach Zürich. 18
Fertig Ferien! Aber was solls „C’est la vie“ wie der Franzose sagt. Schliesslich sind wir alle drei - ich halt ein paar Wochen später - wieder wohlauf heimgekehrt wo die nächste Unternehmung schon geplant wird. T3, Charly und Barbara 19