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ARCHITEKTUR<br />
Forstpavillon Landesgartenschau Schwäbisch Gmünd links und unten.<br />
VON HORST KOPPELSTÄTTER<br />
Die Holzplattenkonstruktion<br />
des Forstpavillons links<br />
basiert auf konstruktiven<br />
Prinzipien des Plattenskeletts<br />
des Sand Dollar oben.<br />
A<br />
chim Menges lehrt als Professor<br />
an der Universität Stuttgart<br />
Architektur und gilt als einer der<br />
innovativsten Architekten in Europa.<br />
Menges holt sich viele Anregungen<br />
aus der Natur: Er ahmt die Bauweise<br />
von Wasserspinnen nach oder verwendet<br />
Erkenntnisse von Hummern,<br />
Seeigeln oder Käfern. Achim Menges<br />
ist mit vielen Preisen ausgezeichnet<br />
worden, unter anderem mit dem<br />
Kunstpreis der Berliner Akademie<br />
der Künste. In Baden-Württemberg<br />
sorgte Menges zuletzt durch seinen<br />
futuristischen Holzpavillon auf der<br />
Landesgartenschau in Schwäbisch<br />
Gmünd 2014 für Aufsehen.<br />
Dieser Forstpavillon ist ein Demonstrationsbau,<br />
der neue Methoden der<br />
digitalen Planung und robotischen<br />
Fertigung von Holzleichtbaukonstruktionen<br />
erforscht und vorstellt.<br />
„Robotik im Holzbau“ war das Stichwort.<br />
Es handelt es sich um das erste<br />
Gebäude, dessen Schalentragwerk<br />
aus Buchenplatten vollständig mit<br />
Robotern gefertigt wurde. Die neuartige<br />
Holzplattenbauweise ist zugleich<br />
eine innovative Architektur und eine<br />
ausgesprochen leistungsfähige, ressourcenschonende<br />
Schalenkonstruktion<br />
mit einer Materialstärke von gerade<br />
einmal 50 Millimetern.<br />
Achim Menges: „Im Vergleich zu<br />
technischen Konstruktionen besitzen<br />
natürliche Konstruktionen in der<br />
Tier- und Panzenwelt in der Regel<br />
wesentlich komplexere Formen und<br />
Strukturen. Aus der Natur lassen sich<br />
daher oft wirksame Prinzipien ableiten,<br />
die in die Gestaltung technischer<br />
Systeme übertragen werden können.<br />
Dabei entstehen nicht nur leistungsfähige<br />
und ressourcenschonende<br />
Holzbaukonstruktionen, sondern<br />
auch eine neuartige, ausdrucksstarke<br />
Architektur.“<br />
Noch eine andere geniale Beobachtung<br />
in der Natur: Der Fichten-Zapfen<br />
schließt und önet sich je nach<br />
Feuchtigkeit. Menges baute ein spektakuläres<br />
Wabenobjekt mit dem Titel<br />
„HygroScope“, das genau nach diesem<br />
Prinzip funktioniert. Das weltberühmte<br />
Museum für Zeitgenössische<br />
Kunst Centre Pompidou in Paris hat<br />
dieses Kunstwerk bereits im Jahr<br />
2012 in seine ständige Sammlung<br />
aufgenommen.<br />
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