11.12.2012 Aufrufe

Sättigung im CIELAB-Farbsystem und LSh-Farbsystem

Sättigung im CIELAB-Farbsystem und LSh-Farbsystem

Sättigung im CIELAB-Farbsystem und LSh-Farbsystem

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1.1.4 Ermittelung von Empfindungsgrößen allgemein <strong>und</strong> von visuellen Größen<br />

Bei der Best<strong>im</strong>mung von Empfindungsgrößen unterscheidet man indirekte <strong>und</strong> direkte Skalierungsmethoden.<br />

Bei den indirekten Skalierungsmethoden urteilt die Versuchsperson, ob zwei Reize identisch<br />

oder unterscheidbar sind. Die Versuchsperson gibt dazu nur „Ja/Nein“-Urteile ab.<br />

Bei den direkten Skalierungsmethoden vergleicht die Versuchsperson die Unterschiede von Empfindungsqualitäten<br />

direkt miteinander. Sie ordnen den Reizintensitäten Zahlen zu.<br />

Dies ist bei den indirekten Methoden nicht so einfach möglich. Durch Zuordnungen der Differenzen der<br />

Empfindungsgrößen zu den entsprechenden Reizen, kann der Zusammenhang zwischen Reizintensitäten<br />

I <strong>und</strong> Empfindungsgrößen E direkt best<strong>im</strong>mt werden. Durch indirekte Methoden kann nur die Weber-<br />

Konstante c <strong>und</strong> damit das Produkt aus c’ <strong>und</strong> ∆E gemessen werde, nicht direkt ∆E.<br />

Weber-Gesetz:<br />

∆I<br />

'<br />

= c = c ∆E<br />

I<br />

I Intensität des Reizes<br />

∆I Reizunterschied<br />

∆E Unterschied in der Empfindungsgröße E<br />

c Weber-Konstante<br />

Fechner-Gesetz:<br />

(1.4)<br />

1 ⎛ I ⎞ ⎛ I ⎞<br />

E = ln<br />

⎜<br />

⎟ = k ⋅log<br />

⎜<br />

⎟<br />

(1.5)<br />

c ⎝ IS<br />

⎠ ⎝ IS<br />

⎠<br />

Is Schwellintensität:<br />

Das Fechner-Gesetz wurde 1957 durch die Arbeiten von Stevens abgelöst. Für unterschiedliche Sinne<br />

gilt eine Potenzfunktion mit unterschiedlichen Exponenten n gemäß der folgenden Gleichung (1.6):<br />

1<br />

n ( I / I ) k<br />

o<br />

2<br />

E = k −<br />

(1.6)<br />

Bei der visuellen Beurteilung von Farben muss noch die DIN 5033 zur Farbmessung berücksichtigt<br />

werden. Das heißt, visuelle Abmusterungen müssen vor grauem Hintergr<strong>und</strong>, bei Tageslicht <strong>und</strong> von<br />

normalsichtigen Personen durchgeführt werden. Das Tageslicht kann in einer Abmusterungskabine<br />

erzeugt werden. (D50 oder D65) oder man verwendet Tageslicht bei bedecktem H<strong>im</strong>mel.<br />

Bei den weiter unten beschriebenen visuellen Abmusterungen wurden die Urteile zunächst von der<br />

Autorin gefällt, <strong>im</strong> Weiteren wurden jeweils zwei normalsichtige Männer hinzugezogen. Diese relativ<br />

geringe Zahl ist durchaus ausreichend, wie von Schuler <strong>und</strong> Mitarbeitern in [92] erwähnt wird. Dort<br />

wird u. a. beschrieben, dass Ostwald allein mit seinen Augen zu sinnvollen Urteilen kam:<br />

“Offenbar stellt Ostwalds Vorgehen, die Anordnung der Farbtöne gemäß seinen eigenen Empfindungen<br />

vorzunehmen, eine sehr genaue Annäherung an die allgemeinen physiologischen Vorraussetzungen dar.<br />

Dies konnte durch das auf Empirik basierende DIN-System nicht wesentlich opt<strong>im</strong>iert werden.“<br />

Bei der Untersuchung <strong>im</strong> Abschnitt 3.5, wo es um sehr feine Unterschiede geht, wurden 10 Versuchspersonen<br />

befragt.<br />

Für die Kontrolle der Formel mit dem auf die Buntheit abgest<strong>im</strong>mten System PCCS (Abschnitt 3.4)<br />

wurden die visuellen Urteile von 14 Personen ermittelt. Eine solche umfassende Untersuchung erschien<br />

zusätzlich angebracht, um den Begriff der <strong>Sättigung</strong>, wie ihn die Autorin redefiniert hat, <strong>und</strong> die Formel<br />

zu testen.<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!