138 - Schauspiel Hannover
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Mitte der 70er Jahre. Eine Kommune in Stockholm, die ihre Bewohner<br />
liebevoll »Zusammen!« getauft haben. Und das mit gutem Grund:<br />
Es wird restlos alles ausdiskutiert, ob Pippi Langstrumpf nun eine<br />
Kapitalistin ist, wie man Banken lahmlegen kann oder welcher Mitbewohner<br />
die bürgerlichste Vergangenheit hat; es wird auch mal<br />
ohne Hose durch die Wohnung gelaufen, aus ideologischen Gründen<br />
auf Fleisch und Cola verzichtet und natürlich hemmungslos Liebe<br />
gemacht – querbeet. Dorthin nun zieht Elisabeth mit ihren beiden<br />
Kindern, nachdem ihr Mann sie einmal zu viel geschlagen hat. Während<br />
sie selbst mit all den neuen Freiheiten aufblüht, stehen die<br />
Kinder ratlos und verwirrt einer Lebensform gegenüber, die mit ihrem<br />
bisherigen Leben in einer Kleinfamilie völlig unvereinbar ist. Bis<br />
sie sich den Laden zu eigen machen. Mit Humor und Wehmut führt<br />
der Blick zurück in die 70er Jahre, in das soziale Biotop der Wohngemeinschaft,<br />
die die Verwirklichung einer schwierigen, wunderschönen<br />
und heute immer mehr in Vergessenheit geratenen Utopie mit<br />
sich bringt: der Utopie des Zusammenlebens.<br />
lukas Moodysson<br />
Der schwedische Undergroundregisseur<br />
Lukas Moodysson<br />
(geboren 1969) erhielt<br />
reihenweise Auszeichnungen<br />
für seine Filme (u. a. »Raus<br />
aus Åmal«, »Lilja 4ever«,<br />
»Mammoth«). Nachdem er mit<br />
17 die Schule abgebrochen<br />
hatte, studierte er Filmregie am<br />
Dramatischen Institut in Stockholm.<br />
Durch die Augen Heranwachsender<br />
blicken seine<br />
Filme immer wieder auf eine<br />
Elterngeneration, die in Zeiten<br />
von Patchworkfamilie, moderner<br />
Selbstverwirklichung und<br />
genereller Auflösung der Kleinfamilie<br />
restlos mit sich selbst<br />
überfordert ist.