138 - Schauspiel Hannover
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Berlin, in einem Café am Winterfeldplatz. Das Telefon klingelt. Ein<br />
Anruf aus Bagdad, 3260 Kilometer entfernt, vom Mobiltelefon ihres<br />
irakischen Vaters: »Hier ist nicht dein Vater. Wir haben ihn entführt,<br />
eine halbe Million oder du siehst ihn nie wieder!« Es beginnt ein<br />
dramatischer Wettlauf um das Leben ihres Vaters. Weder ihre<br />
Schwester, noch ihre Freunde kennen sich mit Entführungen aus.<br />
Die deutsche Polizei schon, allerdings bearbeitet sie keine Entführungsfälle<br />
in Bagdad. Die irakische auch nicht. Und bei den Mitarbeitern<br />
ihrer stets um Vertrauen werbenden Bank lösen die Worte Bagdad<br />
und Lösegeld nur Misstrauen aus. Zunächst vermutet sie religiöse<br />
oder politische Zusammenhänge, doch dann entpuppt sich das Motiv<br />
der Entführung als viel beunruhigender.<br />
Ein Krimi? Eine zugespitzte Globalisierungssatire? In jedem Fall eine<br />
Geschichte, die sich so oder so ähnlich zugetragen hat und so unglaublich<br />
und aberwitzig ist, wie sie nur das wirkliche Leben erfinden<br />
kann. Für den Autor und Regisseur Jan Neumann und sein Ensemble<br />
wird sie zum Ausgangspunkt einer Recherchearbeit über das<br />
Fremde, das nur scheinbar weit entfernt von uns liegt.<br />
Jan neuMann<br />
Jan Neumann ist Autor und<br />
Regisseur. Sein Markenzeichen<br />
sind Stücke, die er aus der<br />
Proben, Improvisations und<br />
Recherche arbeit heraus entwickelt.<br />
So etwa »Kredit« am<br />
<strong>Schauspiel</strong> Frankfurt, »Königs<br />
Moment« am Nationaltheater<br />
Mannheim oder »Fundament«<br />
am <strong>Schauspiel</strong> Stuttgart. Er<br />
inszeniert eigene und Texte<br />
anderer Autoren, so etwa 2009<br />
»Amazonas« von Alfred Döblin<br />
am Maxim Gorki Theater Berlin.