138 - Schauspiel Hannover
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Doppelagent Thomas Edward Lawrence ist ein Zerrissener: unentschieden<br />
zwischen dem Leben eines orientalischen Kriegers und<br />
dem eines britischen Gentleman, zwischen dem Ruhm eines Medienstars<br />
und der Sehnsucht nach Anonymität.<br />
1914 wird Lawrence nach Mekka geschickt, um die Araber bei ihrem<br />
Aufstand gegen die Türken zu unterstützen. Seine Orts- und<br />
Sprachkenntnisse sind ausgezeichnet, und es gelingt ihm, eine erfolgreiche<br />
Guerillastrategie zu entwickeln, die bis heute als Prototyp<br />
asymmetrischer Kriegsführung gilt. Fasziniert vom Leben in der<br />
Wüste, identifiziert sich Lawrence so sehr mit den arabischen Beduinen,<br />
dass er die Interessen seiner Armee aus den Augen verliert. Er<br />
verspricht Freiheit und weiß doch, dass er nur dabei ist, eine neue<br />
Fremdherrschaft zu installieren: Die Aufteilung des arabischen<br />
Raumes ist längst beschlossene Sache. Der Journalist Lowell Thomas<br />
präsentiert Lawrence als »Ungekrönten König von Arabien« und<br />
macht ihn so schon zu Lebzeiten zur Legende. Doch der Star, enttäuscht<br />
vom Ausgang des Krieges und mit dem Vorwurf konfrontiert,<br />
seine arabischen Brüder verraten zu haben, sehnt sich nach nichts<br />
mehr als einem anonymen Dasein in der britischen Armee.<br />
toM kühnel<br />
Jürgen kuttner<br />
Hausregisseur Tom Kühnel<br />
und Jürgen Kuttner verbindet<br />
eine intensive Arbeitsbeziehung:<br />
Beide finden immer<br />
wieder zu ge mein samen<br />
Pro jekten zusammen. Am<br />
<strong>Schauspiel</strong> <strong>Hannover</strong>, zum<br />
Beispiel, für die Revue<br />
»Götter, Kekse, Philosophen«<br />
und das quasimaoistische<br />
Lehrstück »Die Schöpfer der<br />
Einkaufswelten«. Mit »Lawrence<br />
von Arabien«, ei gentlich<br />
schon für die vergangene<br />
Spielzeit geplant, bringen die<br />
beiden nun eine der schillerndsten<br />
Biografien des 20.<br />
Jahrhunderts auf die <strong>Schauspiel</strong>bühne.