138 - Schauspiel Hannover
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Kopenhagen, 2011. Ravn ist Eigentümer einer erfolgreichen IT-Firma<br />
und konfliktscheu. Um seinen Angestellten gegenüber keine unpopulären<br />
Entscheidungen verantworten zu müssen, hat er einen »Boss<br />
vom Ganzen« erfunden, einen amerikanischen Oberboss. Als er seine<br />
Firma verkaufen will, bekommt Ravn ein Problem: Der Käufer besteht<br />
darauf, mit dem richtigen Chef zu verhandeln und nicht mit<br />
ihm, dem Stellvertreter. Ravn engagiert den arbeitslosen <strong>Schauspiel</strong>er<br />
Kristoffer. Kompliziert wird es, weil Kristoffer seinen Auftrag<br />
künstlerisch begreift: Er legt die Rolle des Chefs nach der Theorie<br />
eines von ihm verehrten absurden Thea terautors aus. Um den Verkauf<br />
der Firma nicht zu gefährden, muss Ravn den <strong>Schauspiel</strong>er immer<br />
wieder auf betriebswirtschaftlichen Kurs bringen. Und Kristoffer,<br />
der als Boss vom Ganzen unweigerlich den Zorn der Angestellten<br />
auf sich zieht, weiß sich bald keinen anderen Rat, als einen Boss<br />
vom Boss vom Ganzen zu erfinden.<br />
Lars von Triers Komödie erzählt von unserer Neigung, die Verantwortung<br />
für unser Handeln nach oben zu delegieren, und von der<br />
überraschenden Nähe kapitalistischer Betriebswirtschaft zum Theater<br />
des Absurden.<br />
lars Von trier<br />
Der 1956 geborene Däne<br />
Lars von Trier gilt als einer der<br />
radikalsten und kreativsten<br />
Filmregisseure Europas. Er<br />
gehört zu den Mitbegründern<br />
des Manifests »Dogma 95«,<br />
von dem er sich später allerdings<br />
wieder distanzierte.<br />
Seine Filme wurden mit zahlreichen<br />
internationalen<br />
Preisen bedacht. Zu seinen<br />
bekanntesten Werken gehören<br />
»Idioten«, »Breaking the<br />
Waves«, »Dancer in the Dark«,<br />
»Dogville« und »Antichrist«.<br />
Die Komödie »The Boss of it All«<br />
kam 2006 in die Kinos.