Ausgabe 1/10 - Neuwoba - Neubrandenburger ...

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Vom Eise befreit sind Strom und Bäche durch des Frühlings holden, belebenden Blick, im Tale grünet Hoffnungsglück; der alte Winter in seiner Schwäche zog sich in raue Berge zurück. Von dorther sendet er, fliehend, nur ohnmächtige Schauer körnigen Eises in Streifen über die grünende Flur; aber die Sonne duldet kein Weißes, überall regt sich Bildung und Streben, alles will sie mit Farben beleben... (Osterspaziergang, aus Goethes „Faust“) iebe Genossenschaftsmitglieder, L liebe Mieter, irgendwann musste der Schnee ja unter den zunehmenden Sonnenstrahlen schmelzen. Kaum ist er weg, wachsen auch schon die Frühblüher um die Wette. Die zurückliegenden weißen Wochen haben sich ins Gedächtnis vieler eingeprägt. So einen Winter hatten wir lange nicht. Viele Ältere fühlten sich an 1978/79 erinnert. Der Winterdienst hatte viel zu tun und erntete großes Lob für seinen Einsatz. Unser Dank geht an die Dienstleistungsfirmen. Viele Mitglieder unterstützten sie und griffen spontan selbst zum Schneeschieber. Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns auch bei unseren Mitgliedern und Geschäftspartnern für die vielen Wünsche zum Jahreswechsel und die Weihnachtspost bedanken. Der schneereiche Winter ging zwar mit einigen Beeinträchtigungen einher, konnte aber nicht verhindern, dass wir pünktlich im Februar damit begonnen haben, den Investitionsplan umzusetzen. Die ersten Baustellen wurden eingerichtet, so zum Beispiel in der Leibnizstraße, wo bald unser erstes WEAcenter seine Pforten öffnen wird. Das Hochhaus in der Leibnizstraße bietet dafür die besten Voraussetzungen mit seiner zentralen Lage in der lebendigen Oststadt. Das WEAcenter wird aus Mieterwünschen Dienstleistungsangebote entwickeln. Die Mitglieder mit ihren Bedürfnissen stehen bei uns im Mittelpunkt, jetzt und auch in Zukunft. Weil eines der wichtigsten menschlichen Bedürfnisse eine Wohnung ist, investieren wir auch in diesem Jahr wieder mehr als 8 Millionen Euro in den Bestand. Getreu dem Unternehmenskonzept werden wir den Rückbau auf dem Datzeberg fortsetzen und in der Oststadt beginnen. In der alten Südstadt bekommt die Edgar-André- Straße die letzten noch fehlenden Balkone. Mit dem Hochhaus Neustrelitzer Straße 61 - 63 findet das Hochhausprogramm seinen Abschluss in diesem Wohnquartier. Insgesamt richtet die NEUWOBA in diesem Jahr 25 größere Baustellen ein bzw. führt umfangreiche Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen durch. Winter am Tollensesee, von Edeltraud Kaiser - Gewinnerin des NEUWOBA- Internet- Fotowettbewerbes Herzlichen Glückwunsch! Wo gearbeitet wird, muss es auch Feste geben. Und so freuen wir uns auch in diesem Jahr mit Ihnen auf die vielen Mieterfeste und Veranstaltungen in den Wohngebieten. Höhepunkt wird natürlich der traditionelle Herbstball sein, zu dem wir alle Genossenschaftsmitglieder ganz herzlich einladen. Vielleicht nicht ganz so feierlich, aber doch die Gemeinschaft stärkend, ist der jährliche Frühjahrsputz. Schon heute bitten wir Sie, uns dabei tatkräftig zu unterstützen. Räumen Sie gemeinsam mit uns und Ihren Nachbarn die schmutzigen Überreste des Winters fort und lassen Sie uns Platz für neues Grün schaffen! Es gibt also viel zu tun, viel zu erleben, viel Grund zur Freude und hier viel zu lesen! Ihr Vorstand 02 ::: konkret 1/10
Seit 1989 ist Horst Lübcke Mitglied der Genossenschaft. Im vergangenen Jahr wählten ihn die Mitglieder des NEUWOBA Aufsichtsrates in der konstituierenden Sitzung zu ihrem Vorsitzenden. Wie in der Wohnungsbaugenossenschaft ging es auch in Horst Lübckes Leben immer ums Bauen und Aufbauen. 1936 in Neubrandenburg geboren, wuchs er im elterlichen Haus in der Innenstadt auf. Die Wallanlage und der nahe gelegene See waren der Lieblingsspielplatz für ihn und seine Freunde. Die unbeschwerte Kindheit fand jedoch ein jähes Ende, als der Krieg begann. Am 29. und 30. April 1945 wurden 80 Prozent der Altstadt in Schutt und Asche gelegt, darunter alle öffentlichen Gebäude und die schöne Marienkirche. Als Heranwachsender erlebte Horst Lübcke den Wiederaufbau der Stadt. Die ersten Wohnhäuser entstanden in der Friedländer Straße. Wohnraum war knapp, und so richtete sich der junge Mann gemeinsam mit seiner Frau auf dem Dachboden seiner Eltern ein. Das einzige Zimmer des Paares war nur schwer zu beheizen. Die Winter waren besonders kalt, und der eiserne Ofen hielt die Wärme nicht richtig. Sogar in der Nacht musste noch nachgeheizt werden. Ganz langsam kam das Leben wieder in die Stadt zurück. „Der Saal des Hotels ‚Goldene Kugel’ wurde die erste HO-Verkaufsstelle. Die Rolle Drops kostete 1,20 Mark“, erinnert sich Horst Lübcke. „Und dann war da noch dieses BMW-Motorrad ausgestellt. Wir haben es alle bestaunt.“ 03 ::: konkret 1/10 Vom Bauen und Aufbauen Nach der Malerlehre folgte die Meisterausbildung und dann das Studium. Schon früh machte sich Horst Lübcke einen Namen als Ingenieur und Produktionsleiter. Seine ersten Baustellen erreichte der junge Bauleiter noch mit dem Moped und Motorrad. Die Verantwortung stieg in den 70er und 80er Jahren. Irgendwann oblag ihm die Organisation der komplexen Instandsetzung der Häuser „An der Linde“. Noch größer war die Herausforderung, als er nach Berlin gerufen wurde, um neue Botschaftsgebäude zu bauen. Mit den Wendejahren ging Horst Lübcke in die Selbständigkeit und betrieb ein eigenes Planungsbüro. Er selbst war in diesem Zeitraum bauvorlageberechtigter Ingenieur. Drei Kinder hat das Ehepaar, und diese haben ihm vier Enkel geschenkt. „Mitzuerleben, wie sie aufwachsen und sich dann das eigene Nest bauen, bereitet mir und meiner Frau die größte Horst Lübcke Freude“, erzählt Horst Lübcke. Viel hat der heute 74-Jährige in seinem Leben erreicht. Sorge bereitet dem sonst eigentlich sehr fröhlichen Mann die hier im Nordosten um sich greifende Arbeitslosigkeit, die viele Menschen in schwierige Lebenssituationen bringt und dafür sorgt, dass unsere Region ausblutet. Viele wandern ab, der Arbeit hinterher. In seiner Freizeit zieht es Horst Lübcke auf das Wasser, gesegelt wird, selbst bei stärkerem Wind. Bei Lübckes anderem Hobby bleibt er auf dem Boden. Das Paar besitzt nämlich einen Bungalow, und sobald die Sonne scheint, zieht es die beiden raus in die Natur. Einen großen Platz in seinem Herzen nimmt die Genossenschaft ein. Mit Stolz geht Horst Lübcke durch die Straßen und erfreut sich an den modernisierten Häusern und an den Neubauten wie in der Fasanenstraße. Besonders gut gefällt ihm das Servicehaus in der alten Südstadt, wo im gesamten Karree ein lebenswerter Wohnpark entstanden ist. Viele Alt-Neubrandenburger und NEUWOBA- Mitglieder kennen Horst Lübcke und grüßen, wenn er wieder einmal durch die Stadt spaziert. Bekannt ist er aber auch den Jüngeren. Schließlich ist er schon seit 1995 Mitglied des Aufsichtsrates, wo er von Anfang an dem Bauausschuss angehört. Geschätzt wird der Rentner, weil er auch für die kleinen und alltäglichen Probleme der Mitglieder immer ein offenes Ohr hat.
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