Ausgabe 1/10 - Neuwoba - Neubrandenburger ...
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Seit 1989 ist Horst Lübcke Mitglied der Genossenschaft.<br />
Im vergangenen Jahr wählten<br />
ihn die Mitglieder des NEUWOBA Aufsichtsrates<br />
in der konstituierenden Sitzung zu ihrem<br />
Vorsitzenden.<br />
Wie in der Wohnungsbaugenossenschaft ging es<br />
auch in Horst Lübckes Leben immer ums<br />
Bauen und Aufbauen.<br />
1936 in Neubrandenburg geboren, wuchs er<br />
im elterlichen Haus in der Innenstadt auf. Die<br />
Wallanlage und der nahe gelegene See waren<br />
der Lieblingsspielplatz für ihn und seine Freunde.<br />
Die unbeschwerte Kindheit fand jedoch ein<br />
jähes Ende, als der Krieg begann. Am 29. und<br />
30. April 1945 wurden 80 Prozent der Altstadt in<br />
Schutt und Asche gelegt, darunter alle öffentlichen<br />
Gebäude und die schöne Marienkirche.<br />
Als Heranwachsender erlebte Horst Lübcke den<br />
Wiederaufbau der Stadt. Die ersten Wohnhäuser<br />
entstanden in der Friedländer Straße.<br />
Wohnraum war knapp, und so richtete sich der<br />
junge Mann gemeinsam mit seiner Frau auf dem<br />
Dachboden seiner Eltern ein. Das einzige Zimmer<br />
des Paares war nur schwer zu beheizen. Die<br />
Winter waren besonders kalt, und der eiserne<br />
Ofen hielt die Wärme nicht richtig. Sogar in der<br />
Nacht musste noch nachgeheizt werden.<br />
Ganz langsam kam das Leben wieder in die<br />
Stadt zurück. „Der Saal des Hotels ‚Goldene<br />
Kugel’ wurde die erste HO-Verkaufsstelle. Die<br />
Rolle Drops kostete 1,20 Mark“, erinnert sich<br />
Horst Lübcke. „Und dann war da noch dieses<br />
BMW-Motorrad ausgestellt. Wir haben es alle<br />
bestaunt.“<br />
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Vom Bauen und Aufbauen<br />
Nach der Malerlehre folgte die Meisterausbildung<br />
und dann das Studium. Schon früh machte<br />
sich Horst Lübcke einen Namen als Ingenieur<br />
und Produktionsleiter. Seine ersten Baustellen<br />
erreichte der junge Bauleiter noch mit dem Moped<br />
und Motorrad. Die Verantwortung stieg in<br />
den 70er und 80er Jahren. Irgendwann oblag<br />
ihm die Organisation der komplexen Instandsetzung<br />
der Häuser „An der Linde“. Noch größer<br />
war die Herausforderung, als er nach Berlin<br />
gerufen wurde, um neue Botschaftsgebäude zu<br />
bauen. Mit den Wendejahren ging Horst Lübcke<br />
in die Selbständigkeit und betrieb ein eigenes<br />
Planungsbüro. Er selbst war in diesem Zeitraum<br />
bauvorlageberechtigter Ingenieur.<br />
Drei Kinder hat das Ehepaar, und diese haben<br />
ihm vier Enkel geschenkt. „Mitzuerleben, wie<br />
sie aufwachsen und sich dann das eigene Nest<br />
bauen, bereitet mir und meiner Frau die größte<br />
Horst Lübcke<br />
Freude“, erzählt Horst Lübcke. Viel hat der heute<br />
74-Jährige in seinem Leben erreicht. Sorge<br />
bereitet dem sonst eigentlich sehr fröhlichen<br />
Mann die hier im Nordosten um sich greifende<br />
Arbeitslosigkeit, die viele Menschen in schwierige<br />
Lebenssituationen bringt und dafür sorgt,<br />
dass unsere Region ausblutet. Viele wandern ab,<br />
der Arbeit hinterher.<br />
In seiner Freizeit zieht es Horst Lübcke auf<br />
das Wasser, gesegelt wird, selbst bei stärkerem<br />
Wind. Bei Lübckes anderem Hobby bleibt er<br />
auf dem Boden. Das Paar besitzt nämlich einen<br />
Bungalow, und sobald die Sonne scheint, zieht<br />
es die beiden raus in die Natur.<br />
Einen großen Platz in<br />
seinem Herzen nimmt<br />
die Genossenschaft ein.<br />
Mit Stolz geht Horst Lübcke durch die Straßen<br />
und erfreut sich an den modernisierten Häusern<br />
und an den Neubauten wie in der Fasanenstraße.<br />
Besonders gut gefällt ihm das Servicehaus in<br />
der alten Südstadt, wo im gesamten Karree ein<br />
lebenswerter Wohnpark entstanden ist.<br />
Viele Alt-<strong>Neubrandenburger</strong> und NEUWOBA-<br />
Mitglieder kennen Horst Lübcke und grüßen,<br />
wenn er wieder einmal durch die Stadt spaziert.<br />
Bekannt ist er aber auch den Jüngeren. Schließlich<br />
ist er schon seit 1995 Mitglied des Aufsichtsrates,<br />
wo er von Anfang an dem Bauausschuss<br />
angehört. Geschätzt wird der Rentner, weil er<br />
auch für die kleinen und alltäglichen Probleme<br />
der Mitglieder immer ein offenes Ohr hat.