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siE HEissT «HOmmAgE à wAgNER - Kulturmagazin

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TRAmpEN<br />

10<br />

Vor Kurzem standen sie noch<br />

an der strasse. Mit Rucksack,<br />

Pappschild und gerecktem<br />

daumen. Inzwischen sind die<br />

Autostopper fast verschwunden.<br />

eine spurensuche am<br />

strassenrand der Geschichte.<br />

Von Benedikt Meyer*<br />

Wer an der Strasse steht, muss etwas aushalten. Kälte, Hitze, Wind<br />

und Wetter. Einsamkeit, Enttäuschung, Langeweile. Er braucht<br />

Zuversicht, Gelassenheit und das unerschütterliche Vertrauen darauf,<br />

dass irgendwann schon einer kommen wird, ein Fremder,<br />

der ihn mitnimmt. Autostopper liefern sich aus. Dem Zufall, den<br />

Göttern oder noch schlimmer: den Mitmenschen.<br />

Es muss an einem Tag in den späten 1940ern gewesen sein, als<br />

sich Dean Moriarty irgendwo in der nähe von Denver erstmals an<br />

die Strasse stellte, um mitgenommen zu werden. nicht dass Moriarty<br />

das Trampen erfunden hätte. Erstens taten sich Reisende<br />

schon früher zusammen, und zweitens war Dean Moriarty bloss<br />

eine Romanfigur. Wenn auch eine ausgesprochen erfolgreiche.<br />

Jugendliche identifizierten sich leicht mit dem ungestümen und<br />

rastlosen Rebellen, der per Autostopp und auf Güterzügen durch<br />

die Weiten der USA streifte – und dabei auch nicht so genau wusste,<br />

wonach er eigentlich suchte. Jack Kerouacs «On the Road»<br />

avancierte nicht nur zum Bestseller und Literaturklassiker, sondern<br />

auch zum Manifest der «Beat-Generation».

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