siE HEissT «HOmmAgE à wAgNER - Kulturmagazin
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KuNst<br />
sprachrohr der<br />
kulturszene<br />
Plakate prägen unsere alltäglichen Wege durch öffentliche Räume:<br />
Von Wänden, Schaufenstern oder Litfasssäulen aus übermitteln<br />
sie uns die unterschiedlichsten Botschaften. Und wenn die<br />
Werbung für Produkte weitgehend in die elektronischen Medien<br />
verlagert wurde, so sind ausdrucksstarke Plakate für kulturelle<br />
Anlässe gefragt wie eh und je.<br />
Der Luzerner Grafiker, Illustrator und Plakatgestalter Eugen<br />
Bachmann setzte schon immer auf kulturelle Auftraggeber: Von<br />
1965 bis heute gestaltete er über zweihundert, von industrieller<br />
Werbung unabhängige Plakate – nur sein erstes und sein neuestes<br />
Plakat wurden für private Firmen gemacht. Über Jahrzehnte hinweg<br />
erarbeitete er Plakate für Tourismus, Musik, Schauspiel und<br />
Ausstellungen und machte sich so national und international einen<br />
namen. Dabei gehen seine Arbeiten über die blosse Ankündigung<br />
einer Veranstaltung hinaus – so enthält ihre Gestaltung bereits<br />
Informationen über die kommenden Darbietungen. So zeichnet<br />
Bachmann während Proben und Konzerten ad hoc Eindrücke<br />
auf, um die Bewegungen der Musiker und die Schwingung der<br />
Musik festzuhalten. Oder er begleitet die Theaterstücke während<br />
der Entstehungsphase und besucht Stückproben und Theaterwerkstätten.<br />
Dass diese engagierte Herangehensweise in einer eigenen<br />
Handschrift mündet, zeigt der soeben zu seinem 70. Geburtstag<br />
erschienene, monographische Bildband «Eugen Bachmann. Die<br />
Plakate» eindrücklich. Bachmanns Werke basieren auf Aquarellmalereien,<br />
Zeichnungen in Tusche, Blei- und Farbstift oder Collagen<br />
und sind vielfältig in Ausdruck und Technik. Zu seinen wichtigsten<br />
Arbeitsinstrumenten zählt der Gestalter ausserdem Sprayleim,<br />
Tipp-Ex und die Kopiermaschine. Konsequenterweise<br />
bezeichnet Bachmann, der bereits Protagonist zahlreicher Ausstellungen<br />
war, seine Plakate als «grafische Bilder», als «künstlerische<br />
Arbeit grafisch verpackt» und sich selber als freischaffenden<br />
Kunstmaler. Ein entscheidender Unterschied zum klassischen<br />
Kunstmaler besteht allerdings doch: Eugen Bachmann präsentiert<br />
seine Werke in der «Galerie der Strasse» wie er es nennt – die Beschränkung<br />
von Raum und Betrachter ist dieser uns allen bekannten<br />
Galerie fremd.<br />
Alessa Panayiotou<br />
«Eugen Bachmann. Die Plakate»,<br />
hrsg. von der Projektgruppe Plakatbuch Eugen<br />
Bachmann, Verlag Martin Wallimann, 2012.<br />
Mit einem Vorwort von Niklaus Troxler.<br />
Plakate von Eugen Bachmann<br />
Oben: Siebdruck 102 x 64 cm<br />
Unten: Siebdruck 128 x 90,5 cm<br />
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