Klick. - anton

Titelthema
tisches Märchen geschrieben, war bei Vor-
lesungen im Globe Theatre und in der be-
eindruckenden British Library. Roehamp-
ton, laut Slogan right in the heart of London
liegt eigentlich in kompletter Abgeschiedenheit,
mit naturbewachsenem Cam-
pus, ein paar Häusern und weniger Ge-
schäften als eine Kleinstadt. Aber wenn
ich mich ins neue Seminargebäude der
Universität Leipzig begebe und ich die
grauen Steinplatten betrete, dann denke
ich doch sehnsüchtig an die efeubewachs-
enen Bäume des Campus in Roehampton,
auf dem dicke Eichhörnchen ihr Unwe-sen
treiben und den Studenten Bonbons
und Pizzareste wegnehmen.
Die Erfahrungen im Ausland, besonders
in einer Metropole wie London, sind abhängig
davon, was man daraus macht.
Die Erasmusveranstaltungen an der Roe-
hampton University kann man an einer
Hand abzählen, aber der Halt zwischen
den Internationals war da, zumindest für
diejenigen, die sich anschließen. Als Magister
Student bin ich zum ersten Mal auf
strenge Abgabetermine gestoßen und da-
rauf, dass das Studium in Großbritannien
als Nicht-Erasmus-Student finanziell oft
nur schwer zu bewerkstelligen ist. Anders
als in Leipzig hatte ich in Roehampton je-
doch nur drei Module pro Semester, die
zu je einer Veranstaltung zusammengefasst
maximal drei Tage in der Woche
beansprucht haben. Zeit genug also, um
sich Freitag Abends in eine der vier Campus
Bars zu setzen und den verkleideten
Briten bei der Modeschau vor der großen
Party zuzusehen, denn hier gibt es ausschließlich
Motto-Parties, wie Ahoy Saylor,
Cave Man oder Beauty and the Geek.
Auf dem Nachhauseweg bestaune ich
dann das richtige Nachtleben von Roehampton,
wo Füchse ungestört die Straßen
durchwandern, um sich einen Mitter-
nachtssnack zu erhaschen.
Master of the Universe
KuWi jenseits des Bachelors
von Frank Henschel
Die drängende Frage, die sich wohl jeder
Leipziger Student, und besonders die Ku
Wis – denn wir können bekanntlich alles –
in der Endphase seines Studiums, die seit
Einführung der BA-Studiengänge ziemlich
nah an den Studienbeginn herangerückt
ist, stellt, ist jene nach dem wie weiter?
Wer neben dem Studium nicht gerade
Zeit hatte, zwölf Praktika zu absolvieren
und sich daraus (bei ebensolcher Sympathie
von der Gegenseite her) ein Rosin-
chen für den beruflichen Werdegang herauspicken
konnte, dem bietet sich die Ver-
vollkommnung der ersten wissenschaftlichen
Ausbildung in einem Masterstudium
an. So soll’s ja auch sein. Da aber die
Plätze in Leipzig wohl kaum für jeden Willigen
ausreichen werden (trotz nimmermü-
der Beteuerungen seitens der Offizialität)
und ihr vielleicht einen Luftwechsel gut
vertragen könntet, wagt ANTON einen
Sprung in die bunte Welt der Masterstudiengänge
in Deutschland und stellt euch
acht Unis vor, die entweder offensicht-
lich Anknüpfungsfähiges oder potenziell
Innovatives für den Leipziger Absolventen
versprechen. Alle Angaben sind ohne Ge-
währ und unter Haftungsausschluss als
Be- oder Abratung zu verstehen.
Die HU-Berlin präsentiert einen interessanten
Mix aus dem, was Leipziger Absol-
venten unter Kulturwissenschaft kennen,
mit dekonstruktivistischen und struktura-
listischen Versatzstücken im M.A. Kultur-
wissenschaft (Singular!). Gender-Kritik,
Ästhetik und die Analyse von David-Lynch
Filmen gehören zum Seminarplan, garniert
mit kulturhistorischen und -philosophi-
schen und -soziologischen Veranstaltun-
gen. Man will sich allen geisteswissenschaftlichen
Absolventen und gar Natur-
wissenschaftlern öffnen, also könnte das
mit der Kapazität schnell zum Hemm-
schuh werden. Wer unbedingt in die Haupt-
stadt muss, aber den breiten Horizont der
Leipziger KuWi schätzt, den wird das Angebot
begeistern.
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Studentenfutter