amz_2011_09
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technik trends<br />
Elektrisch<br />
bremsen<br />
Beim elektrischen Fahren gehört<br />
die Energierekuperation zu den<br />
wichtigsten Aspekten. In vielen<br />
Situationen erledigen die Radbremsen<br />
beim Verzögern nur<br />
einen gewissen Teil der Arbeit. Den Rest<br />
übernimmt der Elektromotor, der in<br />
diesem Moment als Generator arbeitet.<br />
Hier spielt die EHC-Bremsanlage ihre<br />
Stärken aus.<br />
Sie entkoppelt den Aufbau der Kräfte<br />
am Rad vom Bremspedal. Dadurch erlaubt<br />
sie eine feine automatische Überblendung<br />
zwischen elektrischem Rekuperieren<br />
und mechanischem Bremsen.<br />
Egal wie schwach oder stark der Fahrer<br />
aufs Pedal tritt, er spürt immer eine kontinuierliche<br />
und fein differenzierte Rückmeldung.<br />
Das Beste aus zwei Welten<br />
Die EHC-Bremsanlage (elektrohydraulische<br />
Combi-Bremse), vereint das Beste<br />
aus zwei Welten: An der Vorderachse arbeiten<br />
hydraulische Bremsen, an der Hinterachse<br />
elektromechanische Aggregate.<br />
Ein kleiner Elektromotor, der von einem<br />
in den Sattel integrierten Steuergerät<br />
geregelt wird, bezieht seinen Strom aus<br />
dem 14-Volt-Bordnetz. Er wirkt über ein<br />
Übersetzungsgetriebe auf einen so genannten<br />
Kugelgewindetrieb, der den Belag<br />
an die Scheibe anlegt. Dieser Vorgang<br />
läuft im Bereich von Hundertstelsekunden<br />
ab.<br />
Der grundlegende Aufbau der elektromechanischen<br />
Bremse ist der einer<br />
Faustsattelbremse. Der Bremssattel<br />
22 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 9-<strong>2011</strong><br />
_ Für das elektrische Fahren hat Audi einen vielseitigen Technik-<br />
Baukasten entwickelt. Zu den neuen Technologien gehören die<br />
so genannten EHC-Bremsen. Sie kombinieren eine konventionelle<br />
hydraulische und eine elektromechanische Betätigung.<br />
ist am Träger beweglich gelagert und<br />
wird beim Bremsen axial verschoben.<br />
Faustsattelbremsen kommen mit einem<br />
Bremskolben pro Seite aus. Sie erlauben<br />
eine hochdynamische Regelung und arbeiten<br />
leise und vibrationsarm.<br />
Die elektrische Betätigung der Hinterradbremsen<br />
– brake by wire – offeriert<br />
weitere Vorteile. Hierzu zählen schnelles<br />
Ansprechen, starke Leistung und eine<br />
hochpräzise Regelung, auch bei den Eingriffen<br />
des Stabilisierungssystems ESP.<br />
Zudem entfallen die so genannten Restbremsmomente,<br />
also das leichte Schlei-<br />
Der elektromechanische Bremssattel<br />
für die Hinterachse von elektrisch<br />
betriebenen Fahrzeugen integriert<br />
einen bürstenlosen Elektromotor,<br />
das Steuergerät und die<br />
Betätigungsmechanik.<br />
Fotos: Audi<br />
fen der Beläge an den Scheiben, wie es<br />
bei hydraulischen Bremsen auftreten<br />
kann.<br />
Zudem lassen sich die Bremskraftverteilung<br />
und der Druck exakt auf die<br />
jeweilige Situation abstimmen, etwa auf<br />
hohe Zuladung oder Anhängerbetrieb.<br />
Das System kommt ohne Hydraulikleitungen<br />
aus, und kann die Funktionen<br />
einer Berganfahrhilfe und einer Parkbremse<br />
integrieren. Beim Abstellen des<br />
Fahrzeugs wird die Bremsscheibe über<br />
einen zusätzlichen integrierten Mechanismus<br />
blockiert. rl<br />
Systemaufbau der EHC. Die elektrische Betätigung der Hinterradbremsen bietet Vorteile wie<br />
schnelles Ansprechen, starke Leistung und eine hochpräzise Regelung.