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technik IAA<br />

Mehr Effizienz<br />

im Antriebsstrang<br />

_ ZF hat das weltweit erste Pkw-Automatikgetriebe mit<br />

neun Gängen für den Front-Quer-Einbau präsentiert. Es soll den<br />

Kraftstoffverbrauch neuer Fahrzeugmodelle ebenso senken<br />

wie das Allradsystem mit automatischer Abkoppel-Funktion.<br />

Das Ziel der Automobilhersteller<br />

ist durch die EU-Gesetzgebung<br />

klar definiert: Der Kraftstoffverbrauch<br />

der Fahrzeuge muss<br />

gesenkt werden. Gleichzeitig<br />

erwarten die Autofahrer ein hohes Maß<br />

an Fahrdynamik und Komfort. Um diese<br />

gegensätzlichen Anforderungen zu<br />

erfüllen, gilt es nicht nur die Motoren<br />

laufend zu optimieren, sondern auch<br />

den Antriebsstrang. Vor diesem Hintergrund<br />

hat ZF das weltweit erste Pkw-<br />

Automatikgetriebe mit neun Gängen<br />

für den Front-Quer-Einbau vorgestellt.<br />

50 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 9-<strong>2011</strong><br />

Mit dem neuen<br />

Neun-Gang-Automatgetriebe<br />

lassen sich<br />

trotz hoher Gesamtspreizung<br />

besonders<br />

kleine Gangsprünge<br />

realisieren. Fotos: ZF<br />

Es soll Einsparungen von bis zu 16 Prozent<br />

im Vergleich zu den heute üblichen<br />

Sechs-Gang-Automatgetrieben für den<br />

Front-Quer-Einbau bringen. Diese Effizienzsteigerung<br />

erzielt das neue Neun-<br />

Gang-Automatgetriebe (9HP) vor allem<br />

dank der hohen Gesamtspreizung von<br />

9,84. Dennoch lassen sich laut ZF mit den<br />

neun Gängen besonders kleine Gangsprünge<br />

realisieren. Das wirke sich nicht<br />

nur positiv auf den Fahrkomfort aus. Der<br />

Motor laufe zudem immer im verbrauchsoptimalen<br />

Drehzahlbereich. Beispielsweise<br />

benötigt der Motor im neunten<br />

Gang bei Tempo 120 eine Drehzahl von<br />

nur 1900, statt 2600 Umdrehungen bei<br />

einem Getriebe mit sechs Gängen.<br />

Neues Getriebekonzept<br />

Die hohe Gangzahl des 9HP verwirklichte<br />

ZF mit vier Einfachradsätzen und sechs<br />

Schaltelementen. Da der Getriebe-Bauraum<br />

in Front-Quer-Pkw prinzipbedingt<br />

begrenzt ist, sind die Radsätze im 9HP<br />

nicht auf der Längsachse angeordnet,<br />

sondern geschachtelt. Ergänzt wurde<br />

dieses Konzept durch den Einsatz von<br />

Beim abkoppelbaren Allradsystem<br />

kommen im 2WD-Betrieb alle<br />

Allradelemente zum Stillstand.<br />

hydraulisch betätigten Klauenschaltelementen.<br />

Sie können ohne nennenswerten<br />

Einfluss auf die Getriebebaulänge integriert<br />

werden und bieten einen hohen<br />

Wirkungsgrad.<br />

Als Standard-Anfahrelement kommt<br />

im 9HP ein Drehmomentwandler zum<br />

Einsatz. Ein mehrstufiges Torsionsdämpfersystem<br />

minimiert dabei die hydraulischen<br />

Verluste, indem es eine rasche<br />

Überbrückung der Wandlerkupplung bereits<br />

bei niedrigen Drehzahlen ermöglicht.<br />

Das senkt den Verbrauch und erhöht den<br />

Komfort und die Fahrdynamik durch eine<br />

direkte Motoranbindung. Für ein noch<br />

direkteres Fahrerlebnis hat ZF zusätzlich<br />

alle Steuerungskomponenten auf kurze<br />

Reaktions- und Schaltzeiten unterhalb der<br />

Wahrnehmungsschwelle ausgelegt.<br />

Flexible Getriebesteuerung<br />

Beim neuen Neun-Stufen-Automat lassen<br />

sich im Sinne eines sportlichen Charakters<br />

laut ZF auch direkte Mehrfachschaltungen<br />

darstellen. Dabei lässt sich die Getriebesteuerung<br />

so beeinflussen, dass die<br />

Schaltpunkte und die Schaltdynamik sehr<br />

variabel angepasst werden können – von<br />

komfortbetont und verbrauchsoptimiert<br />

bis sehr sportlich. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit<br />

und Bauraumoptimierung<br />

verzichteten die ZF-Ingenieure beim 9HP<br />

auf ein vollintegrales Mechatronik-Modul<br />

für alle Sensoren, Aktuatoren und die elektronische<br />

Getriebesteuerung (EGS). Stattdessen<br />

ist die EGS getrennt vom – deutlich<br />

verkleinerten – hydraulischen Schaltgerät<br />

(HSG) an der Oberseite des Getriebegehäuses<br />

angebaut. Die Rechenleistung der EGS<br />

und das Hardware-Layout lassen sich laut<br />

ZF bei Bedarf auch an künftig noch um-

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